“Orphans” – The New Play at the English Theatre of Hamburg

by Uta Buhr
Photos: Stefan Kock

Listen guy, you too are part of the universe
Listen guy, you too are part of the universe

Have you ever heard of Lyle Kessler, the famous American playwright?  If not, you should not hesitate to make his acquaintance by buying a ticket for “Orphans”, which recently premiered at the TET. Written in the mid-eighties and recently revived on Broadway with Alan Baldwin in the role of Harold, it was given standing ovations by New York audiences. Other great actors such as Albert Finney and Al Pacino also fell in love with the wonderful stage figure Harold, who is a gangster and a benefactor at the same time. You don’t believe it.

Just start reading the following text and learn what is going on in the play. Continue reading „“Orphans” – The New Play at the English Theatre of Hamburg“

„Orphans“ – das neue Stück am English Theatre of Hamburg

von Uta Buhr
Fotos: Stefan Kock

Lieber Junge, auch du bist ein Teil des Universums
Lieber Junge, auch du bist ein Teil des Universums

In seinem Stück „Orphans“ (Waisen) lädt der amerikanische Bühnenautor Lyle Kessler sein Publikum zu einem Trip auf der Geisterbahn ein. Die Gratwanderung zwischen freundlicher Hingabe und teilweise extremer Gewalttätigkeit lässt so manchem das anfängliche Lachen auf den Lippen gefrieren. Fest steht, dass sich keiner während der zweistündigen Vorstellung auch nur eine Sekunde langweilen wird. Offenbar war es höchste Zeit, dieses vor nicht allzu langer Zeit wieder an  den Broadway zurückgekehrte Stück auf die Bühne des English Theatre zu bringen. Namhafte Schauspieler wie Albert Finney, Al Pacino und unlängst Alec Baldwin glänzten in diesem hinreißenden Drei-Personen-Stück, das erfrischend frei von jeglicher lähmenden politischen Korrektheit ist und in welchem am laufenden Band geflucht wird, was das Zeug hält. Continue reading „„Orphans“ – das neue Stück am English Theatre of Hamburg“

Hommage an den Freund und Kollegen Hans-Peter Kurr

Von Michael Buschow und Gilla Schmitz
Foto:  Jürgen Heck 

Hans-Peter Kurr
Hans-Peter Kurr

Nein, dies soll kein Nachruf sein oder gar eine Wiederholung von all dem Beruflich-Künstlerischen, was in WIKIPEDIA oder wo auch immer geschrieben steht, denn das Theaterschaffen von Hans-Peter Kurr ist nun wirklich hinlänglich bekannt.

Wir erinnern uns einfach an einen guten Freund und kollegialen Mitmenschen, der unermüdlich für seine jungen Nachwuchsschauspieler (die er „meine Kinder“ nannte) Türen öffnete und Kontakte herstellte. Der Talente entdeckte und mit seinen Mitteln förderte, aber auch als gestrenger Lehrer Leistung von ihnen forderte. Continue reading „Hommage an den Freund und Kollegen Hans-Peter Kurr“

“Dangerous Obsession” – The New Play at the English Theatre of Hamburg

von Uta Buhr

Foto: Stefan Kock
Nice to meet you, Mr. Barrett.

Warning: Be careful. Somebody in the theatre is wearing a gun and will use it as the play goes on. But relax. It takes a certain time before John Barret, a shy and polite young man in a brown suit (admirably played by Adam Lilley) will direct his weapon against his hosts. You, the audience, are safe on your seats and will not be threatened. You may, however, be shocked by the noise.

But let us start at the very beginning. We are invited into a big elegantly furnished mansion somewhere in the British  “Home Countries.” It is surrounded by a lush garden, birds twitter in the trees, the sun shines. In that idyllic Continue reading „“Dangerous Obsession” – The New Play at the English Theatre of Hamburg“

“Dangerous Obsession”– das neue Stück am English Theatre of Hamburg

von Uta Buhr

Foto: Stefan Kock
Hallo Mr. Barrett. Was führt Sie zu uns?

Ab sofort wird im English Theatre scharf geschossen! Selbst Zuschauer, die das Erfolgsstück des britischen Autors N.J. Crisp schon einmal gesehen haben – es lief bereits 2004 vor einem begeisterten Publikum im TET – zucken auch heute noch zusammen, wenn der offenbar von allen guten Geistern verlassene John Barrett seinen Revolver auf das Ehepaar Driscoll richtet und den beiden erschreckende Dinge vorwirft, die diese offenbar gar nicht verstehen oder nicht hinterfragen wollen. Hat der Mann, der in seinem schlecht sitzenden braunen Anzug aussieht wie der Buchhalter irgendeiner kleinen Klitsche, sich etwa in der Adresse geirrt? Continue reading „“Dangerous Obsession”– das neue Stück am English Theatre of Hamburg“

„Educating Rita“ – The New Play at The English Theatre of Hamburg

by Uta Buhr
Photos: Stefan Kock

Educating Rita 1
Who teaches whom?

Her initial name is Susan. However, Susan worships writer Rita Mae Brown and therefore calls herself Rita. Frank, a middle-aged lecturer at a university in the North of England (superbly played by Tim Shoesmith) is deeply shocked by Rita’s appearance and her terrible Liverpudlian accent (Grace Alexander Scott plays brash Rita in the most charming way) when she steps into his study. Does this awfully dressed, rather vulgar young woman – skirt too short, heels too high – really think that he is willing to teach her the poems and dramas of Shakespeare, Chaucer, Fielding and other great figures of English literature? Just imagine her literary taste! Her favourite book is “Rubyfruit Jungle” by Continue reading „„Educating Rita“ – The New Play at The English Theatre of Hamburg“

„Educating Rita“ – Das neue Stück am English Theatre of Hamburg

von Uta Buhr
Fotos: Stefan Kock

Educating Rita 1
Neuer Haarschnitt aus Meisterhand

Eigentlich heißt Rita Susan. Weil sie aber für die Schriftstellerin Rita Mae Brown schwärmt, hat sie kurzerhand den Namen ihres Schriftsteller-Idols angenommen. Besonders „Rubinroter Dschungel“ hat es ihr angetan. In diesem Roman schildert die Autorin die Vita einer gewissen Molly Bolt, die sich für ein selbstbestimmtes Leben – ein Skandal in den prüden fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts – entschieden hat und hoch hinaus will. Sie liest viel, bildet sich und strebt gar das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten an. Diese Absicht äußert Rita/Susan allerdings nicht, als sie das Studierzimmer von Frank betritt. Dieser desillusionierte, reichlich Gin und Scotch konsumierende Professor für Literatur an einer nordenglischen Universität ist gleichermaßen amüsiert und Continue reading „„Educating Rita“ – Das neue Stück am English Theatre of Hamburg“

Religionskriege und Evolution. „Geächtet“ im Deutschen Schauspielhaus Hamburg

Von Hans-Peter Kurr

Klaus Schumacher inszeniert als Deutsche Erstaufführung „Geächtet“ am Schauspielhaus

Carlo Ljubek, Ute Hannig, Samuel Weiss, Isabelle Redfern © Thomas Aurin
Carlo Ljubek, Ute Hannig, Samuel Weiss, Isabelle Redfern © Thomas Aurin

Wer bis vor wenigen Jahren glaubte, die Zeit der Glaubenskriege hätte mit dem berühmt-berüchtigten „Dreißigjährigen“, der im 17. Jahrhundert das halbe Europa entvölkerte, ihr Ende gefunden, muss sich in „unserer“ , also der Jetztzeit , eines Anderen belehren lassen : Längst sind sie wieder an die Stelle der großen Machtkriege es 20. Jahrhunderts getreten und versuchen, einander auf dem Schulungsplaneten Erde wechselseitig auszurotten. Und gewiss wird dies bis zu den Tagen der in der „Offenbarung Johanni“ apostrophierten letzten Schlacht von Meggido andauern! Continue reading „Religionskriege und Evolution. „Geächtet“ im Deutschen Schauspielhaus Hamburg“

70 Jahre Hamburger Kammerspiele

Von Hans-Peter Kurr
Ungewöhnlicher Festakt an der Hartungstraße
Ein Chronist – noch zehn Jahre älter – durchstöbert seine Erinnerungskiste

Hamburger Kammerspiele
Hamburger Kammerspiele

Aus dem Dunst, der über dem zerbombten Deutschland nahezu flächendeckend waberte nach Ende des 2. Weltkrieges , taucht folgende Erinnerung auf : Es waren, durch die Initiative meines Vaters -meine erstenTheaterbesuche nach der Kindermärchenzeit :
13 Jahre erst hatte ich auf diesem „Schulungsplaneten Erde“ zugebracht, als ich am Staatstheater Braunschweig „Hamlet“ und an der Hamburger Hartungstrasse Wolfgang Liebeneiners Inszenierung des Heimkehrer-Stückes „Draussen vor der Tür“ als Wiederaufnahme der Uraufführung aus dem Jahr 1947 sah, das die Neu-Begründerin der Kammerspiele, Ida Ehre, entdeckt und für die Hauptrolle des Beckmann den hochbegabten Hans Quest engagiert hatte. Hans Quest, der im Theater und später in TV- und Filmproduktionen bedeutende Rollen spielte, bis ihn im Alter Probleme des Textlernenes heimsuchten und er darunter dergestalt litt, das er einmal in einem Studio des Hessischen Rundfunks, allwo er in der Inszenierung des Frankfurter Schauspieldirektors Heinrich Koch,dessen Assistent ich nach Schulzeit und Studium geworden war, aus einem Wutanfall gegen sich selber einen Stuhl durch das riesige Atelier schleuderte. Derselbe Hans Quest, der Jahre später mein geliebter Schauspiellehrer wurde, Continue reading „70 Jahre Hamburger Kammerspiele“

Die Satanischen Verse/Liebeskonzil – Wortgefechte

Eine Kritik von Ariane de Melo

Über einen gefallenen Engel und das Übel, das er nicht allein verursacht.

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In der dynamischen Inszenierung von Regisseurin Konstanze Ullmer springen die Schauspieler – Stephan Arweiler, Jasmin Buterfas, Lars Ceglecki, Sandra Kiefer, Thomas Krecker, Ines Nieri und Tom Pidde – gekonnt durch die Geschichten und ihre zahlreichen Figuren. Sie bringen dabei das Publikum dazu, Tränen zu lachen und beweisen damit sowohl Wandelbarkeit als auch Ausdauer. Hierfür ein großes Lob. Continue reading „Die Satanischen Verse/Liebeskonzil – Wortgefechte“

„No Dinner for Sinners“ – The New Play at the English Theatre in Hamburg

By Uta Buhr

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Guess who are the sinners

Thank you so much, Edward Taylor, for this funny play that comes along as a wonderful gift on these gray November days, the more so as the world is still paralyzed by the recent assassinations of innocent people in Paris and by other terroristic acts on our planet.

This light-hearted comedy tells us all about love and adultery, lies and prudery in our modern society. This is how it goes…. Jim Watt, a young ambitious businessman, living in a posh apartment in Chelsea, is expecting his American boss Bill McGregor and his wife Nancy for dinner. Nothing wrong with it if, yes if Bill and his spouse were Continue reading „„No Dinner for Sinners“ – The New Play at the English Theatre in Hamburg“

„No Dinner for Sinners“ – Das neue Stück am English Theatre of Hamburg

Von Uta Buhr

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Rate mal, wer die Sünder sind

Wiedersehen macht Freude! Dieses Stück, in welchem Sünder an der Tafel von Personen mit hohen moralischen Ansprüchen genau genommen nicht teilnehmen dürften, haben wir schon einmal gesehen. Allerdings vor so langer Zeit, dass wir uns nur noch bruchstückweise an die Handlung erinnern. Die vor witzigen Einfällen sprühende temporeiche Komödie des renommierten britischen Stückeschreibers Edward Taylor ist genau die richtige Antwort auf depressive Stimmungen im grauen Monat November, in dem Meldungen von neuen Attentaten auf unschuldige Menschen nicht abreißen wollen. Dennoch – im English Theatre darf und soll trotz allem herzlich gelacht werden. Continue reading „„No Dinner for Sinners“ – Das neue Stück am English Theatre of Hamburg“

„Axensprung“ gastiert im St. Nikolai Mahnmal

Von Hans-Peter Kurr

Erschütternde Folgen des Kampfeinsatzes
Kulturprojekt-Gruppe „Axensprung“ gastiert im St.-Nikolai-Mahnmal

Das Ensemble,v.l.: Mignon Remé, Michael Bideller, Markus Voigt und Oliver Hermann stehen am 18. November 2015 mit dem Stück "Kampfeinsatz" auf der Bühne im Mahnmal St. Nikolai in Hamburg. Die Uraufführung in der Regie von Erik Schäffler ist am 19.11.2015 © Oliver Fantitsch, PF 201723, D-20207 HH, Deutschland, Tel: 040/562448, Tel: 0163/5405849, oliver@fantitsch.de, F i n a n z a m t H a m b u r g - H a n s a, UST-ID: DE118809982, ---Weitere Bilder im Internetarchiv unter www.fantitsch.de recherchierbar---
Die Familie

Zentral in der Geschichte steht die gescheiterte Ehe eines Paares, dessen männlicher Partner nach dem Militärdienst in Afghanistan und anderen Kriegsschauplätzen unserer kampfüberzogenen modernen Welt traumatisiert in die Heimat zurückgekehrt ist, wie sie die Schriftstellerin Marita Scholz in ihrem Buch „Heimatfront. Mein Leben mit einem Kriegsheimkehrer“ autobiographisch eindringlich beschrieben hat.( Sie allerdings, die Tapfere, hat – nach eigener Bekundung – ihre Ehe aufrechterhalten können.) Continue reading „„Axensprung“ gastiert im St. Nikolai Mahnmal“

Erfolgreiche Eugène Ionesco-Premiere im „Theater im Zimmer“ in Hamburg mit „Hunger und Durst“

Von Johanna Renate Wöhlke

Das „Theater im Zimmer“ ist wieder da! Regisseur Hans-Peter Kurr inszeniert nach 50 Jahren erneut, noch bis zum 7. November!

Hans-Peter Kurr
Hans-Peter Kurr

Die Freude bei Hans-Peter Kurr (79), ehrwürdiger und unermüdlicher Doyen der Hamburger Theaterszene, ist groß: Die Premiere des Stückes „Hunger und Durst“ von Eugène Ionesco war ein voller Erfolg. Damit hat das alte „Theater im Zimmer“ in der Alsterchaussee 30 den Faden wieder aufgenommen, der abgerissen war, aber nun offensichtlich wieder aufgenommen und verknüpft werden konnte: Vor 50 Jahren hatte Hans-Peter Kurr „Hunger und Durst“ in der alten klassizistischen Villa als Regisseur die Hamburger Erstaufführung geleitet. Die damalige Intendantin Gerda Gmelin, in Hamburg bekanntes und unvergessenes Theatergestein der ersten Stunde und Prinzipalin des „Theater im Zimmer“, hatte es möglich gemacht.

Zur Erinnerung: Gerda Gmelin hatte nach dem Tode ihres Vaters Helmuth Gmelin das Zimmertheater in der 1826 erbauten Villa übernommen und weitergeführt. Sie prägte Programm und Spielbetrieb bis in das Jahr 1999, als die Subventionen für das Haus gestrichen wurden und die achtzigjährige Gerda Gmelin das Theater nicht mehr erhalten konnte. Continue reading „Erfolgreiche Eugène Ionesco-Premiere im „Theater im Zimmer“ in Hamburg mit „Hunger und Durst““

Überzeugendes Hamburg-Musical im St. Pauli-Theater

Von Hans-Peter Kurr und Lena Ahlreip

„Hamburg und Royal sind ja eigentlich zwei Begriffe, die nicht zusammen passen.“

Das Ensemble © Oliver Fantitsch
Das Ensemble © Oliver Fantitsch

Hansen (Serkan Kaya/Frank Winkels), Geschäftsführer des Fischrestaurants Royal, steht kurz vor der Hochzeit mit der Reederstochter Natalie (Anneke Schwabe). Als Quiddje wird er so endlich zum „echten“ Hamburger. Zum Alltagsgeschäft kommt also die Planung des eigenen Polterabends dazu, was für Hansen nicht leicht zu händeln ist. Zum Glück gibt es noch Steffi (Victoria Fleer) , seine langjährige Oberkellnerin, mit der Hansen vor geraumer Zeit eine Nacht verbracht hat, und die ihm nun jederzeit hilft und auf die Absage der Hochzeit hofft.
Zu den Eigentümern des Restaurants gehören auch die Witwe des Gründers (Johanna Christine Gehlen) und ein alteingesessener Reeder (Michael Prelle/Robin Brosch). Seit kurzem mischt ein Continue reading „Überzeugendes Hamburg-Musical im St. Pauli-Theater“

Ich und die Anderen

Von Hans-Peter Kurr & Lena Ahlreip

Höchst gelungenes Schauspiel-Experiment in Lübecks Combinale-Theater

Auf der Flucht vor dem zerfallenden Haus und den verwandten Seelen: Tommaso, der Hochbeabte. Foto: Theater Combinale-Dramaturgie

Einen wahrhaft erschütternden Theaterabend bot das experimentiermutige Lübecker Theater Combinale seinem Publikum ( und kündet glücklicherweise eine Wiederaufnahme derselben für das Jahr 2016 an ) :
Die Dramatisierung des aufwendigen Matt-Ruff-Romanes „Ich und die Anderen“ ( in Uli Haussmanns Bühnenfassung) und der kongenialen Inszenierung des vielseitigen Hamburger Regisseurs und Schauspielers Erik Schaeffler mit einem unfaßbar begabten Darsteller-Ensemble ( Jantje Billker, Tommaso Cacciapuoti, Mignon Remé, Sigrid Dettlof, Continue reading „Ich und die Anderen“

Liebe stirbt nie

Von Hans-Peter Kurr

Neues Stage-Entertainment Musical im Operettenhaus

Starkomponist Andrew Lloyd Webber inmitten der Darsteller auf der Bühne beim Schlussapplaus der Deutschlandpremiere des Stage Musicals LIEBE STIRBT NIE - PHANTOM II im Stage Operettenhaus in Hamburg am 15. Oktober 2015. Photo: Stage Entertainment/ Morris Mac Matzen
Starkomponist Andrew Lloyd Webber inmitten der Darsteller auf der Bühne beim Schlussapplaus der Deutschlandpremiere des Stage Musicals LIEBE STIRBT NIE – PHANTOM II im Stage Operettenhaus in Hamburg am 15. Oktober 2015.
Photo: Stage Entertainment/ Morris Mac Matzen

Dort, wo die Geschichte Hamburgs als Deutschlands Musical-Stadt Nr. 1 mit dem hinreißend-romantischen Märchen „Cats“ einst begann, als die Schlesselmann-Ära des damals scheinbar verlorenen Operettenhauses endete, wird jetzt, wie nunmehr die großen Musical-Bühnen der Weltmetropolen von New York, über London bis Hamburg beherrschende Fortsetzung des internationalen Hits „Phantom der Oper“ mit dem romantischen Titelsong „Liebe stirbt nie“ auf der Reeperbahn bejubelt. Continue reading „Liebe stirbt nie“

Hamburgs Theaterschiff: 40 Jahre auf dem Olymp der Kunst

Von Hans-Peter Kurr
Bericht aus Anlass des Geburtstages von Hamburgs berühmtem Theaterschiff

Schiff im Sonnenuntergang (Foto Herbert Schindler)
Schiff im Sonnenuntergang (Foto Herbert Schindler)

Ein Schiff, das vor mehr als einhundert Jahren vom Stapel lief, ohne seine Erbauer ahnen zu lassen, dass es den wichtigeren Teil seines Lebens als Theater verbringen würde, das ist fürwahr eine Seltenheit.
Wie Märchen zuweilen beginnen –  das kam so:

Wer  oder was wird in dieser Welt schon über einhundert Jahre alt und bleibt dennoch vollständig funktionsfähig ? Ein über einhundert Jahre alter Pott, dessen Heimathafen seit 1975 das Nicolaifleet in der Nachbarschaft von Hamburgs Ost-West- (Willy-Brandt-) Straße ist ,macht es vor :

„Das Schiff“, inzwischen am Liegeplatz von zwei anderen kleineren Steamern zu Nutzzwecken flankiert, lief bereits im Sommer 1912 in Groningen vom Stapel, schipperte jahrelang über See, wurde schließlich umgebaut zum Kümo mit immerhin fast 35 Metern Länge und gelangte 1975 in den Besitz des Regisseurs Eberhard Moebius und seiner Frau Christa, die es zu dem machten, was es noch heute – zu Hamburgs Zier – ist : zum „Theaterschiff“. Continue reading „Hamburgs Theaterschiff: 40 Jahre auf dem Olymp der Kunst“