Zur Premiere von „Tadellöser & Wolff“ am Altonaer Theater am 23. September 2018
von Lena Boßmann
Tadellöser und Wolff (c) G2 Baraniak
,,Kein schöner Land in dieser Zeit“ singt die Familie Kempowski im Chor und läutet das Stück ein. Unter ihnen natürlich auch Walter Kempowski, der sich nun aus der Formation löst und in seine Funktion als Erzähler schlüpft. Die am Vortag vorgestellte Dramaturgie wird damit fortgeführt, auch heute spielt das neunköpfige Ensemble sehr viele Rollen. Besser hätte man die Stimmung des Stückes nicht zusammenfassen können. Ein fröhliches, dennoch durch Nostalgie belastetes Lied, das die Familie in ihrer Zurückgezogenheit, ihrem gemeinsamen Versuch, nach Biedermeier-Art die Normalität in totalitären Zeiten zu bewahren, portraitiert. Durch Walter als Erzähler und Handelnden, wird der autobiografische Charakter des Werkes treffend widergespiegelt.
Wie lange können wir noch so weitermachen wie bisher? Für Krzysztof Candrowicz, Kurator der 7. Triennale der Photographie 2018 in Hamburg, ist dies eine der zentralen Fragen, vor der die Welt heute steht. Eine Frage, die auch für das Thema der Triennale BREAKING POINT – SEARCHING FOR CHANGE einen Antrieb bildet. Und so haben sich in dem kollaborativen Projekt, das drei Jahre lang vorbereitet wurde, 90 verschiedene Kunstorte zusammengefunden, um 25 000 fotografische Arbeiten von 320 Künstlern zu zeigen, die sich alle mit der Frage beschäftigt haben, wo Veränderungen angesetzt und in Bewegung gesetzt werden können. Die Photographie sei dabei auch eine Möglichkeit Themen zu übermitteln, die sich verbal nur schwer ausdrücken lassen, sagt Krzysztof Candrowicz.
PHOBOS EX MACHINA
In diese Kategorie gehören sicherlich die beiden polnischen Künstler Ewa Ciechanowska und Artur Urbanski, die ihre Installation PHOBOS EX MACHINA in einem der Schiffscontainer ausstellen, die rund um die Hamburger Deichtorhallen zu finden sind. Sie zeigen Videos von Bäumen, die bei Stürmen entwurzelt werden. Auf dramatische Weise heben sich in langsamem Tempo Asphalt und Erdreich, die großen Bäume fallen … auf Häuser, Autos, Menschen, die vielleicht gerade so der Gewalt entkommen können. Daneben können die Besucher anhand von Statistiken nachlesen, wie viele Menschen pro Jahr von umfallenden Bäumen verletzt oder sogar erschlagen werden. Am Stellvertreterbeispiel der ‚Bedrohung durch fallende Bäume‘ werfen die Künstler die Frage auf, wie stark wir durch die Medien manipuliert werden, indem diese bestimmte Ängste schüren und die Menschen dadurch in eine gewünschte Richtung lenken. Wie würde sich unsere Wahrnehmung ändern, so fragen die beiden Künstler, wenn Bäume, denen die Bevölkerung bislang kaum ängstlich gegenüber steht, uns künftig zunehmend als massive Gefahrenquelle präsentiert würden?
Herta Müller, die Literaturnobelpreisträgerin des Jahres 2009, erhielt 2014 auch den Hannelore-Greve-Literaturpreis der Hamburger Autorenvereinigung.
Die als Dank für den im Vorjahr im Hamburger Rathaus verliehenen Hannelore-Greve-Literaturpreis gedachte Veranstaltung war ein gelungener Auftakt der neuen Reihe „Literatur im Grand Elysée Hamburg“ – eine Kooperation zwischen der Hamburger Autorenvereinigung und dem Grandhotel.
Uwe Friesel stellte in der Hansestadt Salzwedel sein neues Buch vor.
Zwischen allen Stühlen ist der Platz des freien Autors
Der Autor, von Journalisten umlagert bei der Vorstellung seines neuen Buches im Kulturhaus der Hansestadt Salzwedel
…ist ein aufmüpfiger und selbstbewusster Titel, wenn man bedenkt dass das Wort „Essay“, vom Altfranzösischen essai abgeleitet, zur Zeit seines Erfinders
Montaigne (1533 bis 1592) vielmehr Vorsicht, Rücksicht und verdecktes Fragen meinte. Ein Essay sei ein bloßer Denkversuch, keineswegs die Behauptung einer Wahrheit, definierte Montaigne, um den Folgen der gefährlichen Dogmen der Kirche, die seinem vogelfreien Denken diametral entgegenstanden, nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Nietzsche, der 300 Jahre später am radikalsten an den Dogmen rüttelte, bewunderte in ihm einen frühen Vorgänger, ohne den modernes aufgeklärtes Denken und Schreiben gar nicht möglich sei. „Uwe Friesel: „Zwischen allen Stühlen oder Soll man in Krähwinkel stets das Maul halten?“ Das neue Buch mit Essays aus vier Jahrzehnten Deutschland“ weiterlesen
(von links) Herta Müller; Gino Leineweber,Vorsitzender der Hamburger Autorenvereinigung e. V. ; Hannelore Greve; Erster Bürgermeister Olaf Scholz
Wir freuen uns, an dieser Stelle die unten folgende Rede des Vorsitzenden der Hamburger Autorenvereinigung, Gino Leineweber, veröffentlichen zu können. Er hielt sie anlässlich der Verleihung des „Hannelore-Greve-Literaturpreises 2014“ am 7. Oktober 2014 im Festsaal des Hamburger Rathauses.
Alle 250 Gäste, die sich an diesem Abend im Rathaus auf den Weg in den Festsaal machten, tauchten ein in ein Wechselbad aus Freude und Trauer, denn im Rathausfoyer machte das feierlich ausgestellte Kondolenzbuch der Stadt für den Schriftsteller Siegfried Lenz deutlich: Der Hamburger Ehrenbürger und auch Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung war am selben Tage in Hamburg verstorben. „„Hannelore-Greve-Literaturpreis 2014“ für die Trägerin des Literaturnobelpreises Herta Müller“ weiterlesen
Gerne veröffentlichen wir an dieser Stelle den Nachruf auf Gerlind Fischer-Diehl, langjähriges Vorstandsmitglied und Ehrenmitglied der Hamburger Autorenvereinigung.
Gerlind Fischer-Diehl
Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb das langjährige Vorstandsmitglied Gerlind Fischer-Diehl am 25. Juni nach langer schwerer Krankheit. Sie wurde 76 Jahre alt. Gerlind Fischer-Diehl brachte über viele Jahre an der Seite ihres Lebensgefährten Gabriel Laub wichtige Impulse in die Arbeit des1977 gegründeten Hamburger Schriftstellerverbandes. Die „Literarischen Salons“, die beide begründeten, waren legendär. Gerlind Fischer-Diehl war ein starke Persönlichkeit und auch bis auf das letzte Jahrunübersehbar auf Veranstaltungen und Empfängen der Hamburger Kulturszene. Gino Leineweber, Vorsitzender der Hamburger Autorenvereinigung: “ Gerlind Fischer -Diehl bestritt viele Lesungen mit großem Erfolg und ihre Spruchsammlung ( „Toleranz ist manchmal Feigheit. Aber Intoleranz deswegen noch kein Zeichen von Mut“- „Zur Familie gehörten auch die Sklaven- später nannte man sie Hausfrauen“) zeigt auf eine hellwache, lebenserfahrene Person, die „Hamburger Autorenvereinigung trauert um Gerlind Fischer-Diehl“ weiterlesen
Ein Gastartikel des Politikwissenschaftlers Dr. Andreas Püttmann
Dr. Andreas Püttmann
Einführende Worte von Johanna R.Wöhlke
Im Spannungsfeld Religion und Politik bewegen sich die Veröffentlichungen des Bonner Politikwissenschaftlers und freien Publizisten Dr. Andreas Püttmann. Seine Themen in zahlreichen Zeitschriftenaufsätzen und Büchern betreffen Grundsatzfragen von Glaube und Gesellschaft, Kirche und Sozialethik, sowie Wertewandel und öffentliche Meinung. Im Jahre 1991 wurde er als Redakteur des „Rheinischer Merkur“ mit dem Katholischen Journalistenpreis ausgezeichnet. Er promovierte 1994 mit dem Thema „Ziviler Ungehorsam und christliche Bürgerloyalität“. Von 1993 bis 2002 wirkte er als Referent für die Begabtenförderung bei der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Buchbeiträge schrieb Püttmann u.a. über Wertewandel-Rechtswandel (1997), Menschenbild und Medienwirkung (2002), Abschied vom Prinzipiellen (2005), Christliche Volkspartei ohne christliches Volk? (2007) und Heimat in einer globalisierten Welt (2008). Seine viel beachtete Monographie „Gesellschaft ohne Gott. Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands“ (2010) erscheint in vierter Auflage. „Was der Staat an seinen Christen hat“ weiterlesen
(A shortened version of a lecture given on board Queen Elizabeth as part of the Cunard Insights programme January 2014)
Am I not a man and a brother?
Slavery is as old as civilisation itself and many ancient Empires, including Egypt, Greece and Rome, were built on slave labour. However, in the 17th and 18th centuries slavery took on a new more systematic form, in the wake of the voyages of exploration to and colonisation of the Americas by Europeans. The fertile land of the New World generated a demand for labour which far exceeded the supply of both indigenous peoples and migrants. Africa seemed to promise an unlimited supply of labour which the colonies needed and so the infamous triangular slave trade developed. Ships from Europe would take manufactured goods, including basic armaments, to ports in West Africa. There the products were offloaded and traded for African slaves, brought to the huge slave warehouses by unscrupulous traders, „William Wilberforce and the abolition of slavery in the British Empire“ weiterlesen
Am 16. Oktober 2013 wäre Anna 75 Jahre alt geworden. Fast ein halbes Jahr lang wusste sie, dass sie bald sterben würde. Sie kämpfte bis zum Schluss und versuchte, ihre drei letzten Projekte, die Video-Text-Kassette „Liebe, Leben, Zeit und Vergänglichkeit“, das Szenario „Puca in Ohlsdorf“ und schließlich die Ausgabe ihrer eigenen Stories und Kurztexte noch fertig zu bekommen. Falls sie selbst es nicht mehr konnte, sollte ich es für sie erledigen. zu diesem Zweck bezahlte sie all die komplizierten Druckverfahren und Kopierkosten für die DVD’s im voraus. So ging es für mich darum, diese Projekte aus dem hinterlassenen Material aufzubereiten und bis zur Druckreife voranzutreiben. Bis zur Veranstaltung In Memoriam Anna Bardi am 17. Oktober 2013 im Logensaal der Kammerspiele, organisiert von der HAV, war alles fertig außer dem Geschichtenband. An dem sitze ich noch.
Anna war in vieler Hinsicht singulär. Zunächst hatte sie Schreinerei und klassisches Ballett gelernt, dann Innenarchitektur und Kunst studiert, schließlich malte sie, verfertigte seltsam elegante Lampen und Kunstobjekte aus Industrieschrott und altem Holz, drehte Videos und schrieb literarische Texte. Leider lernte ich sie erst vor sieben Jahren kennen, sonst wären aus unseren vielen Gesprächen sicherlich noch mehr gemeinsame Unternehmungen hervorgegangen. So wurden es nur die drei Buchprojekte und eine Reise nach St. Petersburg in Sachen Kunst und Literatur,, die uns einander näher brachten. „In Memoriam Anna Bardi“ weiterlesen
Am 9. Dezember 2011 haben wir im Rahmen unserer jährlichen Weihnachtsfeier auch das Bestehen der DAP seit 60 Jahren gefeiert.Wir kooperieren mit der Hamburger Autorenvereinigung und dem Hamburger Schriftstellerverband und freuen uns deshalb besonders, an dieser Stelle die Grußworte ihrer Vorsitzenden für uns veröffentlichen zu können: Gino Leineweber und Dr. Reimer Eilers. Der Vorstand und die Mitglieder danken beiden prominenten Vertretern der „schreibenden Zünfte“ in Hamburg dafür, auch unsere Gäste gewesen zu sein!
Die Präsidentin der DAP, Johanna Renate Wöhlke, dankt Reimer Eilers (links) und Gino Leineweber für ihre würdigenden und zukunftsweisenden Grußworte
Grußwort des Vorsitzenden der Hamburger Autorenvereinigung, Gino Leineweber
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