Lyrischer Spaziergang an den Gestaden der Elbe

von Uta Buhr

(c) Wiesenburg Verlag

Dieses kleine Buch – es umfasst knapp 80 Seiten – hebt sich wohltuend von so manchem Werk ab, das sich wortreich mit den Befindlichkeiten Hamburgs beschäftigt und allzu oft dieselben Sujets in den Mittelpunkt stellt. Mit „Töne, metallen, trägt der Fluss“ hat Maren Schönfeld einen Band vorgelegt, der Lyrik und Prosa rund um Geschichten und Geschicke der Hansestadt elegant mit einander verbindet.

Postkartenromantik ist nicht die Sache der Autorin. Sie richtet ihr Augenmerk nicht auf die allseits bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt, sondern leuchtet völlig andere Aspekte aus. Und dies in der ihr eigenen klaren Sprache. Das Gedicht „Heute Nacht“ ist ein besonders schönes Beispiel ihres schnörkellosen Stils: „Durch die Zahnlücken / der Stadt pfeift / Sturm heute Nacht // das Lied der verlorenen / Gedanken, die wir suchen“ Dem Stadtteil Ottensen – im Volksmund „Mottenburg“, in welchem Maren Schönfeld seit Langem wohnt, widmet sie vier Strophen, in welchen sie den Wandel eines ehemaligen Industriestandortes  mit rauchenden  Schornsteinen und rußigen  Häuserfassaden in einen sogenannten „In“-Stadtteil beschreibt. Hier im ehemaligen Quartier der armen Glasbläser, deren Lungen durch ihr aufreibendes Metier irreparable Schäden erlitten, die der Volksmund sarkastisch „Motten“ nannte, leben heute vornehmlich Künstler und arrivierte junge Leute, die gern ihren Latte Macchiato in einem der vielen Cafés und Bistros genießen. Sie wissen nichts von dem Elend, in welchem die Altvorderen dieses Quartiers einst ihr Leben fristeten. Continue reading „Lyrischer Spaziergang an den Gestaden der Elbe“

Ungarn? Europa?

von Ferenc Horvath

Foto: Ferenc Horvath

Ungarn befindet sich geografisch gewiss in Europa.  Wenn man aber die heutige Presse hört, bekommt man irgendwie das Gefühl, als ob sich Ungarn irgendwo auf dem Mond befände und als ob die Ungarn ein wirklich seltsames, eigentlich fast außerirdisches  Volk wären. Genauso fühlen sich die Ungarn, wenn es um die Politik der EU geht. Die beiden Parteien scheinen einander nicht mehr verstehen zu können und verstanden zu werden. 

Diese Tatsache  macht das Leben für ungarisch Stämmige in Deutschland heutzutage seit einiger Zeit ganz schwer.  Sie fühlen sich ein wenig gebrandmarkt und wollen sich über das Thema lieber nicht austauschen.In diesem Fall nutzen aber nur ein ständiger Dialog, eine ständige Feinabstimmung und eine gegenseitige, aufeinander zugehende Aufklärung.

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Aller guten Dinge sind drei

Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern ist ein Schweizer Unternehmen mit deutschem Namensgeber und US-amerikanischen Gründern

von Dr. Manuel Ruoff

Nestlés vor gut zwei Jahrhunderten am 10. August 1814 geborener Namensgeber, Heinrich Nestle, war gelernter Apotheker. Der liberale Geist wich 1839 vor staatlicher Repression in die französischsprachige Schweiz aus. Er ließ sich in Vevey, dem heutigen Hauptsitz von Nestlé, nieder und änderte seinen Namen in Henri Nestlé. Mit der finanziellen Hilfe seiner in der Heimat gebliebenen Verwandtschaft machte er sich mit einer Mühle mit Brennerei selbstständig. Mit Hilfe seiner chemisch-pharmazeutischen Kenntnisse stellte er unter anderem Flüssiggas aus Pflanzenöl her und verkaufte es von 1858 bis 1862 an Vevey für dessen Straßenbeleuchtung. Dann stellte jedoch die Stadt von Nestlés Flüssiggas auf selbst erzeugtes Steinkohlengas um. Nestlé brauchte ein neues Massenprodukt.

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Einigkeit oder Recht?

von Manuel Ruoff

Bismarck
Quelle: Pixabay .com

Bismarck stellte mit der Indemnitätsvorlage die nationalliberale Bewegung vor die Gretchenfrage
Wilhelm I. hatte 1862 Otto von Bismarck zu seinem Regierungschef ernannt, weil dieser bereit war, notfalls auch gegen die Abgeordnetenhausmehrheit die von seinem König gewünschte Heeresreform durchzusetzen. Und in der Tat hatte Bismarck die Reform durchgesetzt, ohne dass die dafür nötigen Finanzmittel vom dafür zuständigen Parlament mit seiner liberalen Mehrheit genehmigt worden wären. Entsprechend unbeliebt war Bismarck bei seinen liberalen Landsleuten.

Einigungskriege
Die beiden ersten Einigungskriege führten jedoch zu einem Stimmungswandel. Das lag in diesem Falle nicht nur daran, dass Regierungen durch die Bank von gewonnenen Kriegen profitieren. Vielmehr stellten sich viele die Frage, ob die Siege auch ohne die Heeresreform möglich gewesen wären und ob durch sie Bismarcks Verfassungsbruch nicht nachträglich gerechtfertigt werde. Und viele sahen die Siege gegen Dänemark und Österreich als erste Schritte auf dem Weg zur deutschen Einheit. Die Vereinigung zumindest Norddeutschlands bis zum Main war Bismarck ja in der Tat mit den beiden ersten Einigungskriegen gelungen. Die Gründung des Norddeutschen Bundes zeichnete sich ab. Diese Entwicklung brachte insbesondere die nationalliberale Bewegung in die Bredouille. „Einigkeit und Recht und Freiheit“, waren ihr Ziel. Das Recht hatte Bismarck gebrochen, der zumindest kleindeutschen Einigung schien er Deutschland näher gebracht zu haben. Nun stellte Bismarck mit der sogenannten Indemnitätsvorlage die Gretchenfrage.

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Der Zahn war nicht immer hohl

Vor 127 Jahren wurde der Grundstein zum Altbau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gelegt

von Manuel Ruoff

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gehört zu den Sehenswürdigkeiten West-Berlins. Außer der „Puderdose“ (Hauptbau) und dem „Lippenstift“ (Turm) gehört zu dem Ensemble auch der „hohle Zahn“. Im Gegensatz zu den Nachkriegsbauten des Architekten Egon Eiermann reicht die Geschichte von Franz Heinrich Schwechtens Altbau bis in die wilhelminische Zeit zurück.

Wilhelm II. hatte ein gestörtes Verhältnis zu seinen Eltern, der Mutter Victoria und dem von ihr stark beeinflussten Vater Friedrich III. Der liberale Fried­rich III. verhielt sich zwar loyal zu seinem Vater, aber er verfolgte eine andere politische Linie als der konservative Wilhelm I., was ihr Verhältnis belastete. Da verwundert es nicht, dass Wilhelm II. seinen Großvater mochte. Anfänglich mochte er auch dessen Kanzler Otto von Bismarck, aber das hatte sich über die Zeit so sehr geändert, dass er diesen 1890 zum Rücktritt drängte. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass Wilhelm II. für seinen Großvater die Bezeichnung „Wilhelm der Große“ durchsetzen und ihn als Heros der neusten preußischen und deutschen Geschichte hervorheben wollte.

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2017 feiert Finnland hundert Jahre Unabhängigkeit

Dieser Artikel erschien unter der Überschrift „Ein Großfürstentum wird unabhängig und Republik“ am 1.  Dezember 2017 im Geschichtsteil der PAZ.  Der Schluss wurde von der Autorin etwas verändert.

von Uta Buhr

Der Dom

Finnland, das „Land der tausend Seen“ im nördlichsten Teil Europas, erstreckt sich über eine Fläche von knapp 340.000 Quadratkilometern. Es ist somit etwas kleiner als die Bundesrepublik. Während Deutschland eine Bevölkerung von 80 Millionen aufweist, ist Finnland mit lediglich 5,5 Millionen Menschen äußerst  dünn besiedelt. Das offizielle Idiom  ist finnisch, gefolgt vom Schwedischen als anerkannte zweite Amtssprache.

Der 6. Dezember war von jeher ein  besonderer Tag im Leben eines jeden Finnen. 2017 aber wird dieses Datum mit großem Pomp gefeiert, denn vor genau einhundert Jahren erlangte Finnland seine Unabhängigkeit. In den Wirren der Oktoberrevolution ergriff das Land die Gelegenheit beim Schopfe, sich vom zaristischen Russland loszusagen. Unter der Führung von Senatspräsident Evind Svinhufvud unterzeichnete das Parlament mit knapper Mehrheit von 100 zu 88 Stimmen die Unabhängigkeitserklärung, welche  am 31. Dezember 1917 von der neuen sowjetrussischen Regierung anerkannt wurde. Continue reading „2017 feiert Finnland hundert Jahre Unabhängigkeit“

Holländisches Idyll zwischen Treene und Eider

Friedrichstadt: Grachten und romantische Bogenbrücken

von Lilo Hoffmann

Auf der Westseite des Marktplatzes können Besucher neun Gebäude im Stil der niederländischen Renaissance bewundern. Fotos: Hoffmann

Gut erhaltene Treppengiebelhäuser und schnurgerade Grachten – wer zum ersten Mal nach Friedrichstadt kommt, ist überrascht, wie sehr dieses idyllische Städtchen an Holland erinnert. Und das hat seinen guten Grund. Einst holte Herzog Friedrich III von Schleswig-Gottorf holländische Remonstranten ins Land, die in ihrer Heimat wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Er versprach ihnen Glaubens- und Steuerfreiheit und führte den Gulden als Währung ein.

Das alles geschah nicht ohne Hintergedanken. Herzog Friedrich III wusste, dass die Holländer hervorragende Schiffs- und Deichbauer waren. Für eine Siedlung, die nur zwölf Kilometer von der Nordsee entfernt entstehen sollte, erschien ihm dies sinnvoll. Darüber hinaus verfolgte der Herzog ehrgeizige Pläne. Er wollte eine Handels- und Hafenstadt von Weltgeltung schaffen. Der Landstrich zwischen Treene und Eider schien hierfür ideal zu sein. Friedrichstadt wurde 1621 gegründet, doch das hochgesteckte Ziel des Herzogs konnte nicht erreicht werden. Bis ins 18. Jahrhundert hinein sprachen die Einwohner von Friedrichstadt holländisch. Und das galt nicht nur für die Amts- und Kirchensprache, sondern auch für den alltäglichen Umgang.

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Ein verstecktes Kronjuwel am Balaton

Balaton I
Balaton I

von Ferenc Horváth

Vor nunmehr 150 Jahren wurde der habsburgische Kaiser Franz Joseph nach dem Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn feierlich mit der ungarischen Stephanskrone zum König von Ungarn gekrönt. Daraufhin bezog er mit seiner Gemahlin Elisabeth – allgemein als Sisi bekannt –  die Burg zu Buda.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem sogenannten „Trianon-Diktat“ – offiziell Friedensvertrag von Trianon – hat Miklos Horthy, der Reichsverweser des damaligen ungarischen Königreichs – ebenfalls mehrere Jahrzehnte lang dort residiert. Continue reading „Ein verstecktes Kronjuwel am Balaton“

Unterwegs auf der Deutschen Fachwerkstraße

Dieser Artikel wurde bereits in diesem Jahr veröffentlicht in der PAZ,
in Schleswig-Holstein am Sonntag, in der Neuen Woche in Sydney/Australien
und im Raushier Reisemagazin

von Uta Buhr

Blick von der Burg auf Dillenburg
Blick von der Burg auf Dillenburg

Dem Reiz der Deutschen Fachwerkstraße kann sich keiner entziehen. Sie verläuft über 3.000 Kilometer und erstreckt sich von der Elbe im Norden bis zu den Gestaden des Bodensees im Süden der Republik. 1990 gegründet, schließt sie heute hundert Fachwerkstädte zusammen – allesamt historische Orte, randvoll mit alter Bausubstanz und reich an Geschichte.
Angesichts der Fülle an Sehenswürdigkeiten fällt die Auswahl schwer. Mit seinen über 450 Fachwerkhäusern – manche aus dem 15. Jahrhundert – und dem Renaissanceschloss ist das niedersächsische Celle ein idealer Ausgangspunkt für eine Tour kreuz und quer über die Fachwerkstraße, auf die wir uns an einem sonnigen Herbsttag aufmachten. Continue reading „Unterwegs auf der Deutschen Fachwerkstraße“

Spätmittelalterlicher Comic – Der Teppich von Bayeux

Dieser Artikel erschien am 13. November 2016 in SaS (Schleswig-Holstein am Sonntag)

von Uta Buhr

Andächtig verharren die Besucher des „Centre Guillaume le Conquérant“ (Zentrum Wilhelm des Eroberers) vor dem berühmten Bildteppich von Bayeux. Sie unterhalten sich im Flüsterton und schenken dem nunmehr 950 Jahre alten Kunstwerk bewundernde Blicke. Man kann eine Stecknadel zu Boden fallen hören. Als eine Gruppe zehnjähriger Schüler des nahe gelegenen Lyzeums den Saal betritt, verändert sich die Szene schlagartig. Eine frische Brise durchweht den musealen Ort. „Regarde, Denis, une bande dessinée“, ruft einer aus der Runde seinen Kameraden zu und weist begeistert auf die teilweise drastischen Darstellungen der Schlacht von Hastings, die im Jahre 1066 zwischen dem Normannenherzog Wilhelm (französisch Guillaume) und seinem Vetter, dem englischen König Harald ausgetragen wurde. Der Lehrer der Jungen zeigt sich leicht irritiert. Eine „bande dessinée“ – ein Comic – welche respektlose Bezeichnung für dieses monumentale, ehemals siebzig Meter lange Bildwerk, das in fast zehn Jahre langer mühevoller Arbeit von Ordensfrauen auf Leinen gestickt wurde. Doch die Schüler sind Feuer und Flamme. Manche versuchen sich sogar in der Übersetzung der lateinischen Texte unter den Darstellungen. Darüber freut sich der Lehrer. Er nimmt sich vor, die Geschichte des Teppichs, der 2007 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, in der nächsten Geschichtsstunde gründlich durchzunehmen.   Continue reading „Spätmittelalterlicher Comic – Der Teppich von Bayeux“

Tadschikistan – „das Land der Krone“

von Ferenc Horvath (Text und Fotos)

Bild 2
Bild 2

Man nennt dieses in Zentralasien gelegene Land wegen seiner Form auch „Hasenland.“ Es ist auch das Land der Arier, das zu 93% aus Gebirgszügen besteht – den höchsten in der seinerzeitigen Sowjetunion. Der höchste Berg ist die Leninspitze. Das Territorium weist zudem 2.000 Seen und 8.000 Gletscher aus. Ein weiterer Superlativ sind 300 Sonnentage im Jahr. Ein atemberaubendes Land! Continue reading „Tadschikistan – „das Land der Krone““

Transistrien – ein unbekannter europäischer Nachbar

Transistrien III
Transistrien III

von Ferenc Horvath

Existiert dieses Land namens Transistrien eigentlich wirklich? Ja, denn de facto ist es laut Wikipedia seit 1992 unabhängig. „Im Jahre 2004 hatte Transistrien 555.000 Einwohner. Es ist ein bedeutendes Zentrum der Schwerindustrie und steht unter entscheidendem russischen Einfluss. Völkerrechtlich wird die Region allerdings weiterhin als Teil Moldawiens betrachtet. Bislang erkennt kein anderer Staat, keine andere Region oder internationale Organisation das Land als souveränen Staat an. Transistrien ist aber seit 1990 faktisch von der Zentralregierung in Chisinau unabhängig und verfügt u.a. über eine eigene Regierung und Währung. Gleiches gilt für die Verwaltung und das Militär. Das Land ist Continue reading „Transistrien – ein unbekannter europäischer Nachbar“

Ein begnadeter Fabulierer – Hommage zum  90. Geburtstag von James Krüss

Dieser Artikel erschien in der August 2016-Nummer des Deutschen Ärzteblattes

 von Uta Buhr

©Smilla Dankert
©Smilla Dankert

Wie haben wir uns doch immer auf ein neues Buch von James Krüss gefreut!
Die Lektüre war so spannend, dass keiner sie aus der Hand legen wollte, bevor nicht die letzte Zeile gelesen war. Besondere Leckerbissen: „Der Leuchtturm auf den Hummerklippen“ und „Timm Thaler.“ Beide wurden schon an den ersten Ferientagen verschlungen mit dem innigen Wunsch nach mehr Geschichten des Schriftstellers.

Auch die Hommage des gebürtigen „Hallunders“ James Krüss an seine Heimat Helgoland ist bis heute unvergessen: „Irgendwo ins grüne Meer hat ein Gott mit leichtem Pinsel, lächelnd wie von ungefähr, einen Fleck getupft, die Insel.“ Diese in Versform geschriebene, mit zauberhaften Skizzen des Autors selbst bebilderte Chronik stammt aus den Schicksalsjahren 1945-1946 – James Krüss war keine zwanzig Jahre alt –, Continue reading „Ein begnadeter Fabulierer – Hommage zum  90. Geburtstag von James Krüss“

Leinen los und ahoi! So feiert Hamburg seinen Hafengeburtstag

[Dieser Artikel erschien am 7. Mai 2016 im Deutschen Ärzteblatt.]

von Uta Buhr
Fotos: Michael Pasdzior

Hafengeburtstag
Hafengeburtstag

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.  Im Wonnemonat Mai, wenn alles grünt und blüht, feiert Hamburg seinen Hafengeburtstag. Da befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. „Na, na, wir wollen ja nicht gleich übertreiben“, meint der alte Fahrensmann mit der blauen Schiffermütze, der gerade seine Barkasse für die nächste Hafenrundfahrt flott macht. „Aber wir sonst so besonnenen Hanseaten  kommen da mal so richtig aus uns heraus. Aber mit Stil.“ Continue reading „Leinen los und ahoi! So feiert Hamburg seinen Hafengeburtstag“

Das Land der Krone – Tadschikistan

von Dr. Ferenc Horvath

Foto: Dr. Ferenc Horvath
Foto: Dr. Ferenc Horvath

in Zentral-Asien, seiner Form wegen auch das „Hasen-Land“ genannt, das Land der Arier.

93% seines Territoriums sind von  Bergen besetzt, welche ehemals die höchsten der Sowjetunion gewesen sind; darunter  auch die Kommunismus-Spitze sowie die Lenin-Spitze. Es ist das Land von mehr als 2000 Seen, von 8000 Gletschern mit im Durchschnitt 300 Sonnentagen im Jahr.  Diese Angaben regen einem das Herz sofort an; vieles Atemberaubendes folgt aber erst noch…

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70 Jahre Hamburger Kammerspiele

Von Hans-Peter Kurr
Ungewöhnlicher Festakt an der Hartungstraße
Ein Chronist – noch zehn Jahre älter – durchstöbert seine Erinnerungskiste

Hamburger Kammerspiele
Hamburger Kammerspiele

Aus dem Dunst, der über dem zerbombten Deutschland nahezu flächendeckend waberte nach Ende des 2. Weltkrieges , taucht folgende Erinnerung auf : Es waren, durch die Initiative meines Vaters -meine erstenTheaterbesuche nach der Kindermärchenzeit :
13 Jahre erst hatte ich auf diesem „Schulungsplaneten Erde“ zugebracht, als ich am Staatstheater Braunschweig „Hamlet“ und an der Hamburger Hartungstrasse Wolfgang Liebeneiners Inszenierung des Heimkehrer-Stückes „Draussen vor der Tür“ als Wiederaufnahme der Uraufführung aus dem Jahr 1947 sah, das die Neu-Begründerin der Kammerspiele, Ida Ehre, entdeckt und für die Hauptrolle des Beckmann den hochbegabten Hans Quest engagiert hatte. Hans Quest, der im Theater und später in TV- und Filmproduktionen bedeutende Rollen spielte, bis ihn im Alter Probleme des Textlernenes heimsuchten und er darunter dergestalt litt, das er einmal in einem Studio des Hessischen Rundfunks, allwo er in der Inszenierung des Frankfurter Schauspieldirektors Heinrich Koch,dessen Assistent ich nach Schulzeit und Studium geworden war, aus einem Wutanfall gegen sich selber einen Stuhl durch das riesige Atelier schleuderte. Derselbe Hans Quest, der Jahre später mein geliebter Schauspiellehrer wurde, Continue reading „70 Jahre Hamburger Kammerspiele“

Preußen spielte nur die zweite Geige

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff
Beim Wiener Kongress vor 200 Jahren musste Staatskanzler Karl August von Hardenberg etliche Kröten schlucken
Am 12. Oktober 1815 ratifizierte Staatskanzler Karl August Fürst von Hardenberg mit seiner Unterschrift die Ergebnisse des Wiener Kongresses für Preußen. Dessen Ergebnisse haben sich rückwirkend als ein Schritt in Richtung der kleindeutschen Lösung der deutschen Frage unter Preußens Führung erwiesen. Dieses ist umso bemerkenswerter, als die damals noch kleinste der fünf europäischen Großmächte auf dem Kongress mehr Objekt denn Subjekt, eher Amboss als Hammer gewesen war.

Das lag zum einen daran, dass die Verhandlungsführer Preußens, der Staatskanzler und sein König Friedrich Wilhelm III., ihren Pendants aufseiten der anderen Großmächte, dem britischen Continue reading „Preußen spielte nur die zweite Geige“

Weihnachten in den 50er Jahren

Erinnerungen von Lilo Hoffmann

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Weihnachten in den 50er Jahren. Statt Playstation, Lerncomputer, Fernlenkauto, Star Wars-Figuren, Mountain-Bike, Tablet und Smartphone, das sich heute schon Erstklässler wünschen, lagen damals Holzeisenbahnen, selbstgeschnitzte Krämerläden, Brummkreisel, gebastelte Flugzeuge und Puppen aus Zelluloid unter dem Weihnachtsbaum.
Der traditionelle bunte Teller bot vor allem Äpfel, Nüsse, Pfefferkuchen, Dominosteine und Spekulatius. Elektrische Lichterketten kannte man noch nicht. Die Kerzen am Weihnachtsbaum, der Zweig für Zweig mit silberfarbenem Lametta geschmückt wurde, waren aus Wachs. Und auf dem Ofen lagen Orangenschalen, damit es weihnachtlich duftete.
Foto: Lilo Hoffmann sen.