Hals- und Beinbruch!

Von Uta Buhr

Eine Anmerkung zum Jahreswechsel

„Na, dann man Hals- und Beinbruch!“ Diesen merkwürdigen, fast makabren Spruch bekommt  so mancher mit auf den Weg, der zum Abfahrtslauf in die Berge aufbricht oder  sich anschickt, eine andere schwierige Prüfung – vielleicht  zum Erwerb des Führerscheins – zu bestehen.

Wäre es in derlei Situationen nicht angemessener, sich alles Gute bei derlei waghalsigen Unternehmungen  zu wünschen? Und genau dies – Erfolg, Glück und Segen – bedeutet der hebräische Neujahrsgruß „Hazlacha Uwracha“, welcher derartig missverstanden als Hals- und Beinbruch Eingang in unseren Sprachgebrauch gefunden hat. Continue reading „Hals- und Beinbruch!“

„Duo Aragorn“ und die Revue „Show me“ im Friedrichstadt-Palast Berlin

 Von Johanna R.Wöhlke

Weihnachten 2012  Oder    Das Leben birgt Risiken, die man nur Hand in Hand bewältigen kann  Oder  „Show me“ im Berliner Friedrichstadt-Palast  Oder  Duo Aragorn – Varieté ist ihr Leben!

Duo Aragorn

Manchmal kommen Weihnachtsgeschichten überraschend auf uns zu, beginnen zu leben von einer Sekunde zur anderen, aus sich selbst heraus. Dies ist so eine Geschichte – das heißt, eigentlich die Geschichte eines Paares, das auf den Varietébühnen der Welt „Duo Aragorn“ heißt. Luftakrobatik ist ihr Beruf. Luftakrobatik? Welch ein leeres Wort für das, was dieses Paar zu zeigen hat. Zeigen? Welch ein leeres Wort für das, was dieses Paar den Augen, Gedanken und Gefühlen als Fest und Fragenkatalog mit auf den Heimweg gibt.

So war es bei mir in dieser Show des Berliner „Friedrichstadt-Palast“ am „Weltuntergangstag“ des 21. Dezember 2012. Da ging nichts unter, im Gegenteil. In meinem Denken gingen zwei neue Sterne auf – das  französische „Duo Aragorn“ zehn Meter über dem Boden im Fangstuhl hängend ihre Kunst darbietend: Marie-José Adrover und Robert Bouchez, auf der Bühne und privat ein Paar. Continue reading „„Duo Aragorn“ und die Revue „Show me“ im Friedrichstadt-Palast Berlin“

Hamburg mit Kinderaugen betrachtet

Von Uta Buhr

Hamburg mit Kinderaugen gesehen

Ein intelligenter Führer durch die Hansestadt – nicht nur für Kinder

Es ist stets ein mutiges Unterfangen, Bücher für Kinder zu schreiben. Denn wie wir inzwischen alle wissen, ist gerade der Nachwuchs sehr kritisch, hinterfragt alles und lässt sich nicht mit einfachen Antworten abspeisen. Wer sich also an ein speziell für Kinder konzipiertes Buch herantraut, macht sich in unserer Gesellschaft sehr verdient.

Zwei Männer im besten Alter haben gerade einen Stadtführer herausgegeben, in dem sie Kindern Geschichte und Gegenwart der Hansestadt Hamburg auf eine ebenso informative wie lehrreiche Art nahebringen, ohne dabei jemals ins schulmeisterhaft Belehrende zu verfallen. Während Günter Strempel, Jahrgang 1953, Vater zweier Kinder und bereits Großvater, den Text erarbeitete, belebt der Grafiker Oliver Wilking das gerade 80 Seiten starke Buch mit zauberhaften Illustrationen. Continue reading „Hamburg mit Kinderaugen betrachtet“

Erkenntnis aus Schneematsch

erschienen im Hamburger Abendblatt am 17. Dezember 2012

von Johanna R. Wöhlke

Erkenntnis

Bislang dachte ich immer, die eigentliche Bedeutung des Handtuches sei es, menschliche Körper vom Wasser zu befreien. Besonders schön ist das natürlich im Sommer, wenn nach dem Schwimmen und Baden die Sonne so richtig schön scheint und mit ihren warmen Strahlen die Trocknungsfunktion des Handtuches unterstützt.

So weit, so gut.

Und im Winter? Worin nun also liegt die besondere Bedeutung des Handtuches im Winter?  Die Bedeutung des Handtuches im Winter liegt darin, dass es bei Schnee und Continue reading „Erkenntnis aus Schneematsch“

„Mit Frieden gewinnen alle“ – Fröhliche Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr 2013!

Liebe Leser und Mitglieder der DAP!

Weihnachtliches Malta

Die Weihnachtswelt Europas ist bunt, bunt zwischen dem Braun und Grün unseres Erdteils  im Süden und den strahlend weißen Schneelandschaften des Nordens. Wir leben Vielfalt in Europa. Vielfalt in Frieden ist das Geschenk, das allen immer wieder in das Bewusstsein gehoben und im Alltag bewahrt werden sollte. Dies könnte eine säkulare Weihnachtsbotschaft sein, gemeinsam mit den durch die Christen getragenen Inhalte und Werte. Continue reading „„Mit Frieden gewinnen alle“ – Fröhliche Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr 2013!“

In eigener Sache

Die DAP Weihnachtsfeier wirft wieder ihre Schatten voraus.  Termin: 14. Dezember 2012 am traditionellen Ort, dem Marriott Hotel in Hamburg. Nähere Informationen folgen, Anmeldungen auf dieser Seite und/oder auf allen bekannten Wegen.  Wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen und freuen uns auf ein Wiedersehen! Sehen Sie unser Buffet hier! Continue reading „In eigener Sache“

Facebook in der Wüste

Von Hans-Peter Kurr

Phantasiereiche Ur-Aufführung im Jungen Schauspielhaus

Das singende Ensemble

Dass Klaus Schumacher, der künstlerische Leiter des Jungen Schauspielhauses an der Kirchenallee, ein goldenes Händchen für Stoffe und Darsteller hat, ist seit 2005 im Malersaal und andernorts hinreichend bewiesen worden. In diese Erfolgskette reiht sich jetzt eine weitere Perle:

Eine vom Autor und Regisseur Konradin Kunze, gemeinsam mit seinem Ensemble, entwickelte Ur-Aufführung unter dem Titel „Hacking Luleà“. Continue reading „Facebook in der Wüste“

Vom Stehgeiger zum Goldfinger

Von Hans-Peter Kurr

Gert Fröbe

FOCUS-Redakteurin Beate Strobel stellte ihre Biografie des 1988 verstor­benen Gert Fröbe vor, zwei­fels­frei einer der größten Menschen­dar­steller des 20. Jahr­hun­derts. Der Autorin standen an Bord von Europas einzigem seetüch­tigen Thea­ter­schiff, das an Hamburgs Niko­laif­leet vertäut liegt, zur Seite dessen Gründer Eber­hard Moebius und Fröbes Lieb­lings­tochter Beate, die in einigen seiner Filme als Kinder­star aufge­treten ist. Bewegt und bewe­gend las Armin Rohde, typver­wandter Kollege und Bewun­derer Fröbes, aus Stro­bels Erstlingswerk. Continue reading „Vom Stehgeiger zum Goldfinger“

Touch And Go – The new play at the English Theatre of Hamburg

Who is who?

By Uta Buhr

This hilarious comedy by the British playwright Derek Benfield is just the ideal entertainment on a grey November evening and certainly the right thing for Christmas or New Year’s Eve.

The fan club of the small but very nice stage will greatly enjoy this play which the author chose to dub “farce” instead of comedy. And a farce it is in fact since the plot is so commonplace and yet extremely funny. In the proper sense of the word touch and go is an aeronautic term, meaning the start of a plane. However, in the figurative sense it means risky or uncertain. That’s it: two couples, a fake Red Cross Nurse and  coq au vin all combine to a really risky adventure! Continue reading „Touch And Go – The new play at the English Theatre of Hamburg“

TOUCH AND GO – Das neue Stück am English Theatre of Hamburg

Von Uta Buhr

Wer mit wem – das ist hier die Frage…

Dieses Stück des britischen Komödienschreibers Derek Benfield ist so recht nach dem Herzen der Besucher des kleinen feinen Theaters an der Mundsburg. Und vor allen Dingen eine das  Herz erwärmende Komödie an diesen grauen Novembertagen. Zudem geeignet für die Weihnachtstage und als Ouvertüre zu einer feucht-fröhlichen Silvesterparty 2012/2013. Der Autor hat sich sicherlich etwas dabei gedacht, dieses Stück nicht „comedy“, sondern „farce“ zu nennen. In der Tat, der Plot von „Touch and Go“ ist so turbulent und – ja – so banal, dass diese Bezeichnung den Nagel auf den Kopf trifft. Ein Problem jedoch bleibt: Wie soll man den im Englischen so Continue reading „TOUCH AND GO – Das neue Stück am English Theatre of Hamburg“

Tartuffe, der Heuchler

Von Hans-Peter Kurr

Klassische Molière-Premiere im Ernst-Deutsch-Theater

Ein selten wertvolles Ensemble: die Orgon Familie

Molière á la Molière  im Ernst-Deutsch-Theater, nicht verexperimentiert, nicht in verblichenen Jeans ,auch  nicht im Frack, sondern lediglich ein wenig nach Norden, nach Holland, verlegt und etwa ein  Dezennium weiter in Richtung unserer Gegenwart verschoben wie es bereits in den sechsziger Jahren des vorigen Jahrunderts Jean Anouilh in Paris versucht hat, mit einem sehr interessant geänderten Schluß versehen (Der Kommissar als ‚deus ex machina’ mit der Bleikugel in der Hand mußte weichen ), mit einem vorzüglichen Ensemble inszeniert von einem Regiemeister mit traditionellem Hintergrund, den die Hamburger  bereits seit der Spielzeit 1969/70 kennen, als er z.B. im Deutschen Schauspielhaus den Karl Moor in Schillers „Räubern“ spielte und der später als einer der Buckwitz/Klingenberg-Nachfolger das Züricher Schauspielhaus mit stilvollen Inszenierungen adelte: Gerd Heinz ! Continue reading „Tartuffe, der Heuchler“

Worte zum Abschied für unser Mitglied Rosemarie Fiedler-Winter

Vorstand und  Beirat der DAP danken Ginny G. von Bülow für ihre einfühlsamen Worte zum Verlust einer großen Kollegin und sprechen allen Hinterbliebenen im Namen aller Mitglieder ihr Beileid aus.

Von Ginny G. von Bülow

EIN WORT ZUM ABSCHIED

Rosemarie Fiedler-Winter (1922-2012)  –  Journalistin, Autorin, Herausgeberin

Die traurige Kunde, dass Rosemarie Fiedler-Winters irdische Laufbahn, die wahrhaft beeindruckend war,  am 20. November 2012 zu Ende gegangen ist, hat schmerzlich berührt.

Denn den Tod in seiner bitteren Endlichkeit begreifen wir als Verlust. Und so beklagen wir, Freunde und Kollegen, die Rosemarie Fiedler-Winter eine Strecke ihres Weges begleiten durften, einen unersetzlichen Verlust. Den Verlust einer Frau, die durch ihren geschliffenen Intellekt, ihr hohes Bildungsniveau, ihr virtuos gehandhabtes journalistisches Handwerk – sei es auf den Wirtschaftseiten der großen Zeitungen oder in den elektronischen Medien, sei es im Feuilleton oder in ihren Büchern oder sei es in ihrer so gekonnt freien Rede – als imponierende Persönlichkeit jeden zu beeindrucken wusste. Konziliant im Ton, doch unnachgiebig in der Sache. Es war ihre geistige wie auch politische Haltung, die sie fest in der Mitte verankerte. Sie war eine von den Wirtschaftsbossen gefragte Journalistin, die nicht antichambrieren musste, sondern die Continue reading „Worte zum Abschied für unser Mitglied Rosemarie Fiedler-Winter“

Rocky begeistert Hamburgs Musical-Fans

Von Hans-Peter Kurr

Operettenhaus-Welturaufführung in Anwesenheit von Sylvester Stallone

Rocky in Hamburg

Das waren noch Zeiten, als europäische Kolonisatoren – eingepfercht in die hölzernen Bäuche von segelnden Seelenverkäufern – tapfer westwärts über den Atlantischen Ozean schipperten, den nur bogenbewaffneten Indianern  mit Feuerwaffen die Köpfe wegknallten, ihr Land in Besitz nahmen, Feuerwasser brannten aus Mais (Bis heute dortselbst als Bourbon-Whiskey bekannt), weil sie die geringen Mengen Weizen zum Brotbacken für ihre Familien benötigten… Continue reading „Rocky begeistert Hamburgs Musical-Fans“

STATIONÄR – DIGITAL – GRENZENLOS

Die schöne, neue Handelswelt


Der alljährlich im November stattfindende Handelskongress, veranstaltet vom HDE und vom Managementforum/Handelsblatt, führte  auch in diesem Jahr wieder rund 1200 Teilnehmer in Berlin zu einem intensiven Erfahrungsaustausch zusammen. In einem gelungenen Mix aus Fachvorträgen, Workshops und Celebrity Keynote Speakern wurde hinterfragt und beleuchtet, wie die Megatrends Multichannel und Digitalisierung die Handelslandschaft  verändern.
Neben Unternehmern und Top-Entscheidern aus dem Handel ist dieses Ereignis zugleich auch eine gern genutzte Plattform zum Diskurs für Politiker aller Parteien. Prominente Vertreter in diesem Jahr waren Ursula von der Leyen, Peer Steinbrück und Wolfgang Schäuble.

Mit 3 Millionen Beschäftigten in über 400000 Betrieben und einem Anteil von 60 % am Bruttoinlandsprodukt ist der Handel ein maßgeblicher Konjunkturfaktor. Die Branche befindet sich momentan im Umbruch. Neue Technologien sind die Treiber dieser Veränderungen. Nach jüngsten Prognosen wird der Onlinehandel, der bereits jetzt den Kataloghandel überrundet hat, im Jahre 2020 ca. 20 % aller Handelsumsätze auf sich vereinen. Für 2012 rechnet man mit knapp 29 Mrd. Umsatz im Onlinehandel, was einem Plus von 13 % entspricht. Mehr als 20 % aller stationären Anbieter tragen diesem Trend bereits Rechnung und haben zusätzlich zum stationären Geschäft einen Multichannelvertrieb eingeführt. Continue reading „STATIONÄR – DIGITAL – GRENZENLOS“

Edmund Stoiber als Prinzip

von Götz Egloff

 Christoph Marthaler gehört zu den Wenigen, die den Wahnsinn der Normalität durchschauen

Inszenierung Marthaler, Foto W.Mair

Je netter wir werden, desto tiefer wird der Abgrund. Mit dieser Erkenntnis macht sich Slavoj Žižek, slowenischer Psychoanalytiker und Kulturwissenschaftler, seit Jahren weltweit unbeliebt. Andererseits schaffte er es im Sommer d.J. mit seiner gewohnt sperrigen Perspektive dennoch – und ein bisschen deswegen –  in den US-amerikanischen Playboy. Dies gibt milde Hoffnung auf bessere Zeiten, die sich in Deutschland jedoch erst realisieren werden, wenn Žižek im deutschen Playboy spricht; also nie. Continue reading „Edmund Stoiber als Prinzip“

Ein Schrank nur für Geschenke

erschienen im Hamburger Abendblatt am 12.11.2012

Von Johanna R. Wöhlke

Schenken macht Freude…

Es gibt Menschen, denen machen Sätze wie: „In acht Wochen ist Weihnachten!“ überhaupt keine Sorge. Im Gegenteil, sie freuen sich darüber, schenken sich gemütlich die nächste Tasse Kaffee ein und hören entspannt dem Gespräch zu, das sich da gerade in Sachen Weihnachten entwickelt. Warum ist das so?

Hier sitzt nun also die Renate, von der ich spreche, und sie schmunzelt wirklich so auffordernd  vor sich hin, dass die Frage kommen muss: „Du machst Dir wohl überhaupt keine Gedanken über Weihnachten?“ Die Antwort ist einfach und klar: „Nein!“ Aber es kommt noch ein Nachsatz und der ist erwähnenswert. Continue reading „Ein Schrank nur für Geschenke“

Brötchenphilosophie oder Der Friedensnobelpreis für das Brötchen!

erschienen im Hamburger Abendblatt

Von Johanna R. Wöhlke

Kennen Sie die meistgestellte Frage der Welt? Gleich werden Sie sie kennengelernt haben. Sie lautet: Oben oder unten? Gestellt wird diese Frage nicht in politischen Zirkeln, in Gremien und Konferenzen. Nein, es ist der Frühstückstisch, an dem sie so oft zu vernehmen ist.

Jetzt ist es auch nicht mehr schwer, den weiteren Verlauf dieser kleinen Geschichte zu erraten, denn es handelt sich natürlich darum, von dem oder der Befragten zu erfahren, welches Teil des zweiten Brötchens – das nun noch geteilt werden soll – der gewünschte Teil ist, eben das „Ober“ oder das „Unter“. Continue reading „Brötchenphilosophie oder Der Friedensnobelpreis für das Brötchen!“

Deutschlands erste interdisziplinäre Rating-Agentur

Von Götz Egloff

MPSIF, Agentur für Kommunikation ist auf Kurs

Die im August d.J. gegründete MPSIF – Agentur für Kommunikation mit Sitz in Karlsruhe hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Agentur, die aus einem festen Kernteam besteht und themenspezifisch freie externe Spezialisten hinzuziehen kann, nimmt Ratings vor, erstellt Gutachten und Kommentare zu den Bereichen Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft, wobei diese Bereiche nicht als getrennt, sondern als zueinander gehörig, ineinander verschränkt und auseinander hervorgehend betrachtet werden.

So ziehen bspw. wirtschaftliche Entscheidungen, die in diesem Verständnis als kultureller Vorgang definiert werden, gesellschaftlich-kulturelle, also intra- und interindividuelle Folgen nach sich; genauso wie intra- und interindividuelle, also gesellschaftlich-kulturelle, Determinanten wirtschaftliche Entscheidungen anstoßen, bahnen, nach sich ziehen. Continue reading „Deutschlands erste interdisziplinäre Rating-Agentur“