Ein Schrank nur für Geschenke

erschienen im Hamburger Abendblatt am 12.11.2012

Von Johanna R. Wöhlke

Schenken macht Freude…

Es gibt Menschen, denen machen Sätze wie: „In acht Wochen ist Weihnachten!“ überhaupt keine Sorge. Im Gegenteil, sie freuen sich darüber, schenken sich gemütlich die nächste Tasse Kaffee ein und hören entspannt dem Gespräch zu, das sich da gerade in Sachen Weihnachten entwickelt. Warum ist das so?

Hier sitzt nun also die Renate, von der ich spreche, und sie schmunzelt wirklich so auffordernd  vor sich hin, dass die Frage kommen muss: „Du machst Dir wohl überhaupt keine Gedanken über Weihnachten?“ Die Antwort ist einfach und klar: „Nein!“ Aber es kommt noch ein Nachsatz und der ist erwähnenswert.

Renate macht sich deshalb keine Gedanken, weil sie über einen Geschenkeschrank verfügt. Einen was bitte? Richtig, über einen Geschenkeschrank. In dem hortet sie das ganze Jahr über Geschenke, die sie so beiläufig einkauft und bei denen sie bestimmte Personen im Blick hat. Wenn dann Weihnachten kommt, gibt es keinen Stress: alles schon fertig, alles schon da, alles organisiert.

So einen Geschenkeschrank hab ich nicht, aber ich hatte doch vor einigen Wochen auch schon was eingekauft…verflixt noch mal, wo hatte ich denn dass hingelegt. Oh, Stress – ich brauch auch einen Geschenkeschrank!