Von Paris nach Schoorldam

Von Josef Wilhelm Knoke

Vom 18. Februar bis zum 29. Mai ist in Amsterdam eine besondere Ausstellung  zu sehen: Picasso in Paris 1900 – 1907. Initiiert vom Van Gogh Museum in Amsterdam und dem Museu Picasso aus Barcelona werden dort 70 bekannte Werke Picassos aus seiner Pariser Zeit gezeigt, Leihgaben aus der ganzen Welt.

Die ganze Welt kennt Paris. Wer aber kennt Schoorldam in Nordholland, und was für eine Verbindung gibt es zwischen Paris und Schoorldam? Picasso ist die Antwort. Vor kurzem erst wurde ich gewahr, das zwischen dem kleinen, idyllischen Dörfchen am Nordhollandkanal nördlich von Alkmaar, in dem wir ein winziges Ferienhaus unser eigen nennen, und der Weltstadt Paris eine besondere Beziehung besteht. Picasso war während seiner Pariser Periode für einen Sommer lang quasi unser Nachbar. Allerdings ist das schon lange her, nämlich im Jahre 1905. Wie kam es dazu?

Als 19 jähriger, der kein Wort Französisch sprach, unternahm Picasso seine erste Parisreise von Oktober bis Dezember 1900. Seitdem signierte er seine Werke nicht mehr mit dem Vatersnamen Ruiz, sondern mit dem Namen seiner Mutter, Picasso. Seine zweite Parisreise unternahm er vom Mai bis Dezember 1901. Seine dritte von Oktober bis Dezember 1902, und ab 1904 verlagerte er seinen Lebensmittelpunkt für längere Zeit nach Paris. Continue reading „Von Paris nach Schoorldam“

Die Geschichte vom faulen Zahn

Klaus Schumacher inszeniert Schimmelpfennigs „Goldenen Drachen“ am Schauspielhaus

Von Hans-Peter Kurr

Das Stück kommt zwar auf den Riesenbühnen des Deutschen Schauspielhauses oder (vor Jahresfrist als Wiener Gastspiel der Uraufführung) des Thalia-Theaters ein wenig verloren daher; deshalb fand seine Uraufführrung  2009 ja auch im Wiener Akademie-Theater, dem „kleinen Haus“, der “ Burg “ statt. Verloren deshalb, weil es sich in den zwei genannten Inszenierungen (Die Uraufführung hatte, wie erinnerlich, der Autor selber besorgt) eher als Kammerspiel erweist. Schon allein aus der Tatsache herzuleiten, dass die fünf Darsteller, wenn sie – wie hier in beiden Arbeiten – ein so vorzügliches Team bilden, zu „weit weg“ sind vom Zuschauer. Continue reading „Die Geschichte vom faulen Zahn“

Weiblicher Star des NS-Films

Von Dr. Manuel Ruoff

Wie wohl bei keiner anderen Schauspielerin, war bei Kristina Söderbaum die Karriere mit der NS-Herrschaft verknüpft. Sowohl in „Jud Süß“ (1940) als auch in „Kolberg (1944) spielte sie die weibliche Hauptrolle. Wie Zarah Leander stammte Söderbaum aus Schweden. In Stockholm wurde sie am 5. September 1912 geboren. Nach dem Tod ihres Vaters, eines Chemieprofessors und zeitweiligen Vorsitzenden des Nobelpreiskomitees, sowie der Mutter begleitete sie 1934 eine Verwandte nach Berlin. Dort lernte sie Deutsch und nahm ein Studium auf sowie Schauspielunterricht. Über einen Nachwuchswettbewerb der Ufa kam sie 1936 zu ihrer ersten Rolle in dem Spielfilm „Onkel Bräsig“. Continue reading „Weiblicher Star des NS-Films“

Lecker kochen zur Musik

erschienen im Hamburger Abendblatt am 21. Februar 2011

Von Johanna R. Wöhlke

Es ist kochen angesagt. Wer es noch nicht wissen sollte: Kochen ist Präzisionsarbeit, kochen ist Kunst, kochen verlangt Konzentration, Organisation – all diese wirklich wichtigen Fähigkeiten eben, die zu besitzen im Leben nie schaden kann. Keiner zweifelt das an in dieser Welt, denn das Fernsehen ist voller Kochsendungen, und da kann man das immer genau beobachten, nicht wahr?

In diesem Fall ist keine Fernsehkamera dabei, denn in dieser Küche kocht ein ganz gewöhnlicher Mensch, für den sich kein Fernsehsender je interessieren würde. Aber dieser Mensch ist wichtig, sehr wichtig sogar. Von seinem Können hängt es nämlich ab, ob täglich eine ganze Familie am Mittagstisch nicht nur satt wird, sondern auch mit Genuss die Mahlzeiten verspeist. Continue reading „Lecker kochen zur Musik“

Rätsel des Lebens

„Rätsel des Lebens“ ist der Titel einer grandiosen Filmschau, die das Hamburger Planetarium jetzt , zum ersten MaL vollständig im 3-D-Verfahren als Europapremiere anbietet. Die 40-minütige Reise in die Welt der Wissenschaft anhand der faszinierenden Rekonstruktion der Lebensreise des Charles Darwin auf dem berühmten Segler „Beagle“, als Projektion auf die gewaltige Kuppel des Planetariums von den Tiefen des Meeres bis in Himmelhöhen berauscht die Zuschauer. Continue reading „Rätsel des Lebens“

Benefizkonzert für die Knochenkrebsforschung

erschienen im Hamburger Abendblatt am 15. Februar 2011

von Uschi Tisson

Gemeinsam im Kampf gegen den Knochenkrebs: Eddy Winkelmann (v.li.), Professor Dr. Jürgen Bruns, Bettina Tietjen, Peter Schuldt und „Toro“

Es war ein Benefizkonzert der musikalischen Superlative, die Harburg und Wilhelmsburg derzeit zu bieten haben. Nach dem Motto „Gemeinsam für die Knochenkrebsforschung“ sangen und musizierten am vergangenen Sonntag der Harburger Chor „Gospel Train“, das Orchester „Funky Hats“, die „Wilhelmsburger Inseldeerns“ und Elbinsel-Liedermacher Eddy Winkelmann. Im fast voll besetzten Audimax der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) begeisterten sie das Publikum, das keinen von ihnen ohne eine Zugabe gehen ließ. Für Momente ließen die Künstler – es waren überwiegend Jugendliche – den traurigen Hintergrund vergessen, vor dem diese Charity-Veranstaltung stand: Der Kampf gegen Knochenkrebs. Continue reading „Benefizkonzert für die Knochenkrebsforschung“

Die unwichtigste Frage der Welt

erschienen im Hamburger Abendblatt am 18. Februar 2011

Von Johanna R. Wöhlke

Die wohl unwichtigste Frage in unserem Kulturkreis ist sicherlich für die meisten Menschen: „Wie nehme ich möglichst schnell an Gewicht zu?“ Es ist ganz klar, dass 99,9 Prozent der Bevölkerung diese Frage mit einem ungläubigen Kopfschütteln begleiten. Da interessiert sich jemand dafür, wie er schnell zunehmen könnte? Keiner hier will zunehmen. Alle wollen abnehmen.  Ich kenne Leute, die stellen sich jeden Morgen erwartungsvoll auf die Waage und gehen erfreut in den Tag, wenn sie nur 100 Gramm weniger wiegen als am Tag davor. Welch eine unwichtige Frage also, diese Frage? Continue reading „Die unwichtigste Frage der Welt“

Hilfe, die Heizung ist kaputt! Ein warmes Zuhause!

erschienen im Hamburger Abenblatt am 16. Februar 2011

Von Johanna R. Wöhlke

Es ist noch immer Winter. Es ist kalt. Der prüfende Griff an den Heizkörper versichert normalerweise den Bewohnern des Hauses: Er ist warm, hier wird noch geheizt. Der prüfende Griff an diesem Morgen allerdings bestätigt die gefühlte Haustemperatur: Es ist kalt. Offensichtlich ist die Heizung defekt. Allerdings ist Freitag, kein guter Tag, um an die Reparatur einer defekten Heizung zu gehen, sagt das Gefühl – und das Gefühl hat recht!

Der Monteur kommt. Es gibt einen Vertrag für solche Fälle, aber – er hat das passende Teil nicht. Er hat es nicht nur nicht dabei, er hat es auch nicht auf Lager und muss es erst bestellen. Das wird ein Wochenende ohne warmes Wasser aus der Leitung werden, zusätzlich zu einer kalten Wohnung. Gut, dass wenigstens ein Kamin da ist. Er wird nun angeheizt, aber das ganze Haus heizen, das wird er auch nicht können. Continue reading „Hilfe, die Heizung ist kaputt! Ein warmes Zuhause!“

Eine Welt voller Lücken

erschienen im Hamburger Abendblatt am 14. Februar 2011

Von Johanna R. Wöhlke

Was ist eine Lücke? Diese Frage kann vielfältig beantwortet werden. Zuerst einmal erinnere ich mich daran, dass der junge Prüfling nach der heiß ersehnten und ebenso erzitterten Prüfungsfahrt für seinen Führerschein, die er bestanden hatte, zu berichten wusste: „ Und dann auch noch auf der viel befahrenen Straße rückwärts in die Parklücke!“ Er hat sie bewältigt, diese Lücke.

Mir wurde an diesem Beispiel wieder einmal klar: Die Welt ist voller Lücken! Beim ersten Nachdenken verbinden sich negative Eindrücke mit der Lücke. Eine Lücke bedeutet Unvollständigkeit. Da ist zum Beispiel der Lückenbüßer. Das Wort allein schon lässt Negatives erkennen: Hier handelt es sich um jemanden, der eigentlich nicht eingeplant war, vergessen vielleicht, und dann doch noch „hervorgeholt“ worden ist. Dieser Jemand will keiner von uns sein. Continue reading „Eine Welt voller Lücken“

Langzyklus

Rezension zum Buch „Langzyklus“ von Inka Wiegratz und Herbert Kuhl, Thieme Verlag, Stuttgart, 2010

von Götz Egloff

„Weniger Menstruationen – weniger Menstruationsbeschwerden – weniger zyklusabhängige Erkrankungen“ trägt das kurze, aber dichte Lehrbuch der beiden Frankfurter Gynäkologen und Universitätsforscher im Untertitel. Dieser Leitgedanke ist Programm des Werks, das sich einerseits an Gynäkologen, Psychiater und Internisten richtet, sowie an akademisch vorgebildete Frauen, die eine Optimierung des Zyklus und eine Reduzierung damit einhergehender Beschwerden oder assoziierter Erkrankungen wünschen. Und das sind nicht wenige.

Zum 50. Geburtstag der Pille, die – es kann nicht oft genug betont werden – eine revolutionäre Entdeckung und Erfindung darstellt, erscheint es sehr angebracht, dem oralen Kontrazeptivum nicht nur die gebührende Aufmerksamkeit zu zollen, sondern auch neue Wege der Darreichungsform gründlich vorzustellen, die sich bei immer mehr Frauen immer größerer Beliebtheit erfreuen. Doch allein das ist nicht Selbstzweck des Buches. Es geht um mehr: Menstruationsbeschwerden, in der Praxis häufiger als allgemein angenommen anzutreffen, stellen für viele Frauen nicht nur ein lästiges Übel, sondern in Zeiten wachsenden Gesundheitsbewusstseins folgerichtig eine möglicherweise zu vermeidende Belastung dar, der mittels „off-label-use“ bereits seit längerem entgegengetreten wird. So wird zu Anlässen wie Reisen, Festtagen oder besonderen beruflichen Verpflichtungen die Pille oft „durchgenommen“, die Hormonentzugsblutung somit aus nachvollziehbaren Gründen verschoben. Continue reading „Langzyklus“

Eine Frage des Aussschnitts – das ganz besondere Dekolleté

erschienen im Hamburger Abendblatt am 10. Februar 2011

Von Johanna R. Wöhlke

Der hier ins Spiel gebrachte Begriff bedeutet eigentlich: tiefer Ausschnitt an Damenkleidern, der Schulter, Brust oder Rücken frei lässt. Gemeint ist also das Dekolleté. Ein schönes Dekolleté ist in der Geschichte der Damengarderobe nicht wegzudenken. Offensichtlich zeigen Frauen immer wieder gerne, was ihnen Mutter Natur an ausgepolsterten, runden Körperteilen mitgegeben hat. Es zwingt sie niemand, ihre nackte Haut zu entblößen, sie machen es freiwillig und vermuten wohl, der Welt und Umwelt damit einen schönen Anblick zu bieten. Wir gehen jetzt einmal davon aus, dass es sich wirklich um einen schönen Anblick handelt. Continue reading „Eine Frage des Aussschnitts – das ganz besondere Dekolleté“

Benefizkonzert: Melika Buza spielt für Melika Buza!

Von Johanna R.Wöhlke

Benefizkonzert, organisiert von unserem Mitglied Emina Kamber

Melika Buza

Melika Buza stammt aus Bosnien-Herzegowina, ist elf Jahre alt und spielt so gut Klavier, dass unser Mitglied Emina Kamber für sie ein Klavierkonzert im Kulturhaus Eppendorf in Hamburg organisiert hat. Aber das ist nur die halbe Information. Die Geschichte von Melika Buza und Emina Kamber ist eine Geschichte von Krieg, Krankheit, Freundschaft und sozialem Engagement. Denn Emina Kamber stammt aus Bosnien-Herzegowina und engagiert sich nach dem Krieg auf dem Balkan in ihrem Geburtsland in aufopfernder Weise für Kinder und Jugendliche.

Im Falle von Melika Buza für ein junges Mädchen, das im Brutkasten überlebte, aber nun mit einem Augenleiden zu kämpfen hat. Emina Kamber bemüht sich um Behandlungsmöglichkeiten in Hamburg für die kleine Melika und möchte die junge Pianistin und ihre Kunst deshalb in einem Konzert vorstellen. Wir veröffentlichen an dieser Stelle einen Brief von Melika, den Emina Kamber übersetzt hat, und der mehr als alle anderen Worte beschreibt, worum es geht, und möchten unseren Lesern dieses Konzert ans Herz legen. Continue reading „Benefizkonzert: Melika Buza spielt für Melika Buza!“

Hamburger Theatermagazin GODOT im Internet

Von Johanna R. Wöhlke

Unser Kollege Hans-Peter Kurr und ich haben an dieser Stelle über das neue Theatermagazin in Hamburg „GODOT“ schon berichtet. Hans-Peter Kurr: “ Unter www.hamburgertheatermagazin.de haben wir jetzt eine erste bescheidene Homepage eingerichtet, mit deren Hilfe auch unsere bisherigen Ausgaben von Hamburgs erstem und einzigem Theatermagazin GODOT einzusehen und als pdf herunterzuladen sind“. Viel Erfolg weiterhin!

Bildhauer Erich Elsner

Von Dr. Manuel Ruoff

Ausstellung über Erich Elsner

Ratingen – Das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen präsentiert seit dem 19. Februar 2011 eine Sonderausstellung zum Leben und Werk des am 16. März 1911 im oberschlesischen Grunau geborenen und in Ratingen tätigen Bildhauers Erich Elsner. In der Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages des Künstlers werden ausgewählte Plastiken, Modelle und Reliefs gezeigt werden.

Der Hewlett von Hewlett-Packard

Von Dr. Manuel Ruoff

Der Hewlett von Hewlett-Packard

Hewlett-Packard (HP) gilt als das umsatzstärkste Informationstechnologie-Unternehmen der Welt. Mit einem Startkapital von 538 US-Dollar wurde es 1939 in einer Garage im kalifornischen Palo Alto gegründet. Daraus ging Silicon Valley hervor. Die Firmenbezeichnung HP setzte sich aus den Namen der beiden Gründer zusammen. Während David Packard sich als Verwaltungsfachmann hervortat, steuerte Hewlett viele technische Innovationen bei. Am 12. Januar 2001 starb mit Hewlett auch der zweite Firmengründer.

Treu bis in den Tod

Von Dr. Manuel Ruoff

Generaladjutant Leopold von Gerlach

Nach dem Tod König Friedrich Wilhelms IV. von Preußen war dessen Generaladjutant Leopold von Gerlach der Erste, dem Wilhelm I. für die treuen Dienste, die er dem Vorgänger und Bruder geleistet hatte, Dank sagte. „Fast eigenwillig“, um es mit Otto von Bismarck zu sagen, folgte der General vor 150 Jahren seinem Herren und König in den Tod. „Durch sein Ende“ erinnerte er Bismarck „an das Gefolge eines altgermanischen Fürsten, das freiwillig mit ihm stirbt“. Die „Gedanken und Erinnerungen“ des Eisernen Kanzlers sowie die „Allgemeine Deutsche Biographie“ (ADB) stimmen darin überein, dass Gerlach sich bei der Ehrerweisung gegenüber den sterblichen Überresten Fried-rich Wilhelms eine Kopfrose zugezogen hat, an der er am 10. Januar 1861 in Berlin verstorben ist. Laut Bismarck zog Gerlach sich das Leiden zu, als „er hinter der Leiche seines Königs stundenlang bei Wind und sehr hoher Kälte, den Helm in der Hand, folgte“. Laut ADB entstand die Kopfrose, „unter dem steten Druck des Helms während der Wache am königlichen Sarge“. Continue reading „Treu bis in den Tod“

Magazin „Brigitte“: Ein Jahr ohne Models

Von Monika Landsky

BRIGITTE, EIN JAHR OHNE MODELS,

das soll natürlich nicht heißen, dass es nur „hingelegte“ Mode gab. Nein, das bekannte Frauenmagazin „Brigitte“ hat ein riesiges, risikoreiches Experiment gewagt. Seit einem Jahr werden gedruckte Modestrecken von sogenannten Laienmodels, nämlich „normalen“ Damen, sehr professionell präsentiert. Aber  daran kann man sehen, ein bisschen Schminke und etwas „Training“ und dann geht es und zwar sehr gut. Der Erfolg der Idee wird durch die Treue der Brigitte-Leserinnen bestätigt.

Wir haben doch alle unsere kleinen Schwächen, manchmal auch ein paar Pfunde da, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben. Aber wir sind doch die, die kaufen und das Geld in die Modebranche bringen. So ist es nur begrüßenswert, dass das endlich von den Chefredakteuren erkannt und enorm erfolgreich umgesetzt wird. Continue reading „Magazin „Brigitte“: Ein Jahr ohne Models“

Reiner Klimke – erfolgreichster Dressurreiter

Von Dr. Manuel Ruoff

Reiner Klimke kam ursprünglich von der Vielseitigkeit – Vor 75 Jahren wurde er geboren

Er gilt als erfolgreichster Dressurreiter aller Zeiten. Vor 75 Jahren kam Reiner Klimke in Münster zur Welt. Zu seinem Paradefach, der Dressur, fand Klimke erst relativ spät, aber mit dem Reiten begann er bereits als Zwölfjähriger an der Westfälischen Reit- und Fahrschule seiner Geburtsstadt. Anfänglich ritt er die heutige Vielseitigkeit, damals noch weniger politisch korrekt Military genannt. 1950 gewann er sein erstes Turnier. Fünf Jahre später hatte er seinen ersten internationalen Auftritt in Thun. Bei der Europameisterschaft 1957 in Kopenhagen gewann er mit der Mannschaft die Silbermedaille. 1960 erreichte Klimkes Vielseitigkeitsreiter-Karriere mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rom und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaften im Einzel auf „Winzerin“ einen Höhepunkt.

Preußisch bescheiden verwies der Reiter darauf, dass seine Erfolge zu „mehr als 50 Prozent“ auf das Konto der Pferde gingen. Allerdings war er an diesen „mehr als 50 Prozent“ auch beteiligt, hat er seine Top-Pferde „Fortunat“, „Dux“, „Mehmed“, „Ahlerich“ und „Biotop“ doch selber ausgebildet. Continue reading „Reiner Klimke – erfolgreichster Dressurreiter“