“I Love You, You’re Perfect, Now Change“ – die neue Premiere am English Theatre of Hamburg

von Uta Buhr
Fotos: Stefan Kock

Leute, hört auf die Ratschläge von Dr. William Masters

Um Kontrastprogramme war das Theater an der Mundsburg noch nie verlegen. Und das ist auch gut so. Auf Oscar Wildes Klassiker „Das Bildnis des Dorian Gray“ folgt nun nahtlos eine ausgeflippte Off-Broadway-Comedy, die es in jeder Hinsicht in sich hat. Nur vier singende und tanzende Schauspieler, zwei Frauen und zwei Männer, bestreiten dieses temporeiche Musical und übernehmen nacheinander eine Anzahl unterschiedlichster Rollen und Charaktere.

Genau genommen hat dieses revueartige Stück keine richtige Handlung. Hier reiht sich eine Sequenz an die nächste und erzählt in teilweise witziger oder melodramatischer Weise vom Leben und Wirken ganz normaler Menschen, von den Höhenflügen romantischer Liebe bis in die Niederungen von Alter und Einsamkeit. Continue reading „“I Love You, You’re Perfect, Now Change“ – die neue Premiere am English Theatre of Hamburg“

“The Picture of Dorian Gray” – The New Play at the English Theatre of Hamburg

by Uta Buhr
Photos: Stefan Kock

You don’t look well on this portrait, Dorian

Standing ovation for this exceptional performance of Oscar Wilde’s Dorian Gray that just premiered at the TET. Paul Glaser and his “crew” consisting of four young actors won the hearts of the audience from the very beginning. If you expect a lavish Victorian interior with fancy objects and crystal chandeliers, you will be surprised to find a setting reduced to a staircase leading to an attic and a few pieces of furniture such as an ottoman and some chairs. You virtually feel and smell late Victorian London in all its different facets, including the fog, once called pea soup, that still in the early sixties of the last century was so compact that you only heard your neighbour’s step when he or she nearly touched you. Darkness and sombre music create an eerie atmosphere and remind you of Jack the Ripper who made Whitehall virtually a “no go area” at the time. Sure enough, dear spectator, the gloomy atmosphere makes the blood run cold in your veins.

The plot: Handsome and innocent Dorian Gray, an offspring of a wealthy English family, has his portrait made by a famous artist named Basil Hallward. During his sittings he meets the immoral aristocrat Lord Henry Wotton who is impressed by Dorian’s beauty. Continue reading „“The Picture of Dorian Gray” – The New Play at the English Theatre of Hamburg“

Unbunt eindringlich

Zur Ausstellung „18/I ihr habt es alle gewusst“ von Ele Runge im Berenberg-Gossler-Haus, Hamburg-Niendorf

von Maren Schönfeld
Fotos: Ele Runge

CARPETS, medusa, Fotofragmenteriung, 80 x 80 cm (Ele Runge)

Mit dem ersten Blick sieht das Auge grafische Formen, die wie Teppichmuster aussehen, allerdings fast nur in Schwarz, Grautönen und Weiß. Ich stehe zunächst weit entfernt. Deutlich und harmonisch erscheint mir das grafische Muster, oben und unten, rechts und links gespiegelt. Es strahlt eine Ordnung, Struktur und Symmetrie aus, die eine beruhigende Wirkung auf mich haben. Ich schaue diese Carpets, wie Ele Runge sie nennt, gern an. Dann trete ich näher und mit jedem Schritt vereinzelt der Blick die Elemente dieses Musters. Es sind keine grafischen Formen, sondern winzige organische: Menschen, gehend oder eng zusammen hockend, in Tücher gehüllt. Menschen, deren Gesichter resigniert sind. Menschen, die klagende Posen einnehmen, Menschen hinter Zäunen, Menschen auf der Flucht. Je tiefer ich in den Carpet eintauche, je dichter ich davorstehe, desto verstörender wirkt er. Trete ich zurück, verliert sich die Vereinzelung wieder, das Gebilde verwandelt sich erneut in eine grafisch strukturierte Fläche. Diese Symbolhaftigkeit empfinde ich sofort als stimmig: Die Masse des Leids berührt uns nicht, aber das einzelne Schicksal schon. Die vielen einzelnen Schicksale sind so eine große Masse, das sie uns überfordern. Wir nehmen sie als eine Art Abstraktion wahr. Bewegungen, Wanderungen finden statt, ohne dass wir sie beeinflussen können und egal, wie wir dazu stehen. Dort sind die Grenzen unserer auf Selbstoptimierung getrimmten Welt und dort ist auch der Rand unseres Suppentellers, über den hinauszuschauen Ele Runge uns auffordert. Continue reading „Unbunt eindringlich“

Der Zahn war nicht immer hohl

Vor 127 Jahren wurde der Grundstein zum Altbau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gelegt

von Manuel Ruoff

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gehört zu den Sehenswürdigkeiten West-Berlins. Außer der „Puderdose“ (Hauptbau) und dem „Lippenstift“ (Turm) gehört zu dem Ensemble auch der „hohle Zahn“. Im Gegensatz zu den Nachkriegsbauten des Architekten Egon Eiermann reicht die Geschichte von Franz Heinrich Schwechtens Altbau bis in die wilhelminische Zeit zurück.

Wilhelm II. hatte ein gestörtes Verhältnis zu seinen Eltern, der Mutter Victoria und dem von ihr stark beeinflussten Vater Friedrich III. Der liberale Fried­rich III. verhielt sich zwar loyal zu seinem Vater, aber er verfolgte eine andere politische Linie als der konservative Wilhelm I., was ihr Verhältnis belastete. Da verwundert es nicht, dass Wilhelm II. seinen Großvater mochte. Anfänglich mochte er auch dessen Kanzler Otto von Bismarck, aber das hatte sich über die Zeit so sehr geändert, dass er diesen 1890 zum Rücktritt drängte. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass Wilhelm II. für seinen Großvater die Bezeichnung „Wilhelm der Große“ durchsetzen und ihn als Heros der neusten preußischen und deutschen Geschichte hervorheben wollte.

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“Norma” – the new book by Sofi Oksanen

by Maren Schönfeld (German version), English summery by Uta Buhr

Sofi Oksanen, Photo: Toni Härkönen

The German fairy tale “Rapunzel” – one of many tales collected by the Brothers Grimm – forms the basis of Sofi Oksanen’s new novel. Do you remember? Rapunzel, the young woman who is endowed with the most beautiful long hair imaginable which serves her secret lover as a ladder to see her in her tower on top of a castle. Generations of children and young adults all over the world were and still are enchanted by this charming and thrilling tale.

In 2017, “Norma” was published in German language under the title “Die Sache mit Norma.” The author is the daughter of a Finnish father and an Estonian mother, born and raised in Central Finland. Russian animal tales and other stories inspired her to create the post-modern figure of Norma. It goes without saying that a writer of Sofi’s stature does not merely tell us a story, but spices her novel with fine doses of feminism and social problems. Just imagine, in 2010 19 million people went on a pilgrimage to the Indian Tirupati Temple to offer their hair to the gods. As a matter of fact, the temple sells the hair very expensively to celebrities such as Jennifer Lopez and Paris Hilton as hair extensions!  To make a long story short: There is not enough hair to satisfy the “need” for it worldwide. Some gangs meanwhile even go so far as to steel women’s hair by cutting it while their victims are trying to cross the street. Afterwards these gangsters chop off on their mopeds. Continue reading „“Norma” – the new book by Sofi Oksanen“

Rapunzel und die Mafia

von Maren Schönfeld

Sofi Oksanen, Foto: Toni Härkönen

Das Märchen Rapunzel war der Ausgangspunkt für Sofi Oksanens 2015 in Finnland, 2017 in Deutschland erschienenen Roman „Norma“ (deutscher Titel: „Die Sache mit Norma“). Für die estnisch-finnische Autorin, in der Kindheit geprägt von russischen lehrreichen oder Tiermärchen, war die revolutionäre Geschichte von Rapunzel das Lieblingsmärchen. So kreierte sie eine, wie sie sagt, postmoderne Version dieser Märchenfigur. Aber es wäre nicht Sofi Oksanen, bekämen wir es nicht auch mit Feminismus und gesellschaftlichen Fakten zu tun. 19 Millionen Menschen kamen 2010 zum indischen Tirupati-Tempel, um ihre Haare den Göttern zu opfern[1]. Die Tempel verkaufen das Haar, längst reicht es nicht mehr, um den Bedarf in der Welt zu decken. Extensions, wie sie Jennifer Lopez und Paris Hilton tragen, sind beliebt und werden teuer bezahlt. Längst ist das Geschäft mit den Haaren ein weltweites geworden. Im chinesischen Taihe wurden 2012 mit Haarexporten 88 Millionen Dollar erwirtschaftet.[2] Es gibt Orte auf der Welt, in denen sich zwei Bandenmitglieder auf einem Mofa einer an der Ampel stehenden Frau nähern und ihr – ratsch! – die Haare abschneiden, um damit zu türmen und sie zu verkaufen. Doch die Frauen im Tempel geben ihre Haare freiwillig her, andere gegen einen geringen Preis. Am wenigsten bekommen weltweit die Frauen, die ihre Haare abgeben. Am meisten kassieren Männer, die diese Geschäfte machen. Continue reading „Rapunzel und die Mafia“

Der Maler und sein Werk: Lászlò Kova in der Galerie Courtyard im Hotel Marriott Hamburg Airport

von Uta Buhr

Motto der Werkschau: Kunst kommt von Können.

László Kova

Unlängst wurde die Ausstellung „Lászlò Kova ist 77 – Retrospektive“ in den eleganten Räumen des Hotels am Flughafen eröffnet. Das Haus hat das Glück,  in Herrn Ravinda K. Ahuja einen kunstsinnigen Direktor gefunden zu haben, der regelmäßig hochkarätige Ausstellungen  organisiert.

Das Multitalent Lászlò Kova – der gebürtige Ungar malt nicht nur, sondern schafft auch Skulpturen, schreibt Geschichten, Romane und Gedichte und musiziert – bot eine beeindruckende Werkschau seiner Bilder. Beim Betreten des Saals fiel den Geladenen sofort das  gelungene Ölgemälde Helmuth Schmidts ins Auge, das den hochverehrten  Elder Statesman in seinen letzten Jahren zeigt. Der „gelernte“ Hanseat hat außer einer Reihe von Porträts und Landschaftsmalereien sehr stimmungsvolle Bilder mit maritimen Motiven geschaffen. Continue reading „Der Maler und sein Werk: Lászlò Kova in der Galerie Courtyard im Hotel Marriott Hamburg Airport“

Die Autobiographie von Alice B. Toklas

Gertrude Stein aus der Sicht von Alice B. Toklas aus der Sicht von Gertrude Stein  

Arche Verlag Zürich

Rund 90 Jahre ist es her, dass Gertrude Stein unzählige Künstler und Denker in Paris versammelte. Picasso und Dalí gehörten dazu, Juan Gris, Georges Braque und Tristan Tzara, Mitbegründer des Dadaismus. Die Surrealisten – Surrealismus sei die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz, so Walter Benjamin im Jahr 1929 (1) – hatten sich der Kommunistischen Partei zugewandt; das heute noch existierende Verlagshaus Gallimard veröffentlichte die Zeitschrift „La Révolution Surréaliste“ von 1924 bis 1929. Nachdem André Breton dem Motiv der Begegnung eine ganz neue Dimension eingehaucht hatte, sollte Jacques Lacan, der Salvador Dalí in den 1930ern traf, das Trauma als verpasste Begegnung konzipieren – ein unerhörter Ansatz. Continue reading „Die Autobiographie von Alice B. Toklas“

The Other Barry Gibb

CC BY 2.0
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The Many Facets of Pop Composition: A Few Music Theory Aspects

Together with his late brothers Robin and Maurice, and with such heavyweight arrangers like Albhy Galuten and Karl Richardson, Barry Gibb has created not only highly successful but incredibly well-made pop songs that have reached a world audience. Aside from purely enjoying the music, examining these from a music theory point of view can illuminate many facets of great pop composition. In referring to well-known Gibb hits (which have proven to be timeless both in composition and arrangement) and to a few more unlikely of songs, some of them performed by the Bee Gees, by Diana Ross, or by other distinguished recording artists, a cursory treatment of harmony and function is to add to a view of a tiny part of the Gibb oeuvre´s specialty. As can be seen, ingenious musical skills have led to creating great pop songs to which e.g., tonal ambiguity and fluctuating tonality are key ingredients. Such have made for an outstanding musical oeuvre. – (In parts of the following, abstraction requires nomenclature: Roman numerals refer to scale degrees.) Continue reading „The Other Barry Gibb“

Das Zeug zum Spielen

von Maren Schönfeld
Fotos: Jennifer Hymer und Julia Mihály

Ninon Gloger

Madama Butterfly ist der Titel für das zweite Konzert des Non-Piano/Toy Piano Festivals am 11.11.2017 in Hamburg im resonanzraum St. Pauli. Eingestellt auf einen ungewöhnlichen Abend mit ungewohnten Klängen auf Spielzeugklavieren, sprengt das Erlebte allerdings jede Vorstellungskraft. Solisten, die zwei oder gar drei Instrumente während eines Stücks spielen; das Zusammenwirken eines Flügels mit dem Toy Piano; acht Melodicas im Zusammenspiel mit Tuba und Hihat – es ist kaum in Worte zu kleiden, was die furiosen Musikerinnen und Musiker aus aller Welt auf der Bühne präsentieren.

Haben Sie jemals ein Duett aus Spielzeugklavier und Tablet gehört? Julia Mihály (Deutschland) hat in ihrer Komposition „Baby Spin to Superman Reserve Variations (UA)“ beides zusammengebracht. Sie selbst übernimmt in der Aufführung das Tablet, während Bernhard Fograscher, der sich ansonsten auch mit dem zweimanualigen Vierteltonklavier beschäftigt, das Pink Butterfly Piano bespielt – mit einer langen Unterhose bekleidet, nachdem er sich zuvor Schuhe und Straßenhose ausgezogen hat, denn er muss sich schon sehr klein zusammenkrümmen, um am Mini-Piano Platz nehmen zu können. Continue reading „Das Zeug zum Spielen“

“Boeing Boeing” – the new Play at the English Theatre of Hamburg

by Uta Buhr
Photos: Stefan Kock

Hi, come and fly with us around the world

Congratulations – what a hilarious play! “Boeing Boeing”, masterly directed by Clifford Dean, marks another “Best of” in the long line of great performances on the stage of the English Theatre of Hamburg. How come that a plot going back to the sixties of the last century is still so popular and elicits almost thunderous applause from the audience. The answer is as simple as that: humour does not know deadlines – witty plays never get stale, no matter at what time they were written. “Boeing Boeing” perfecty reflects the European lifestyle of the “swinging sixties.” Those in the audience who still remember the feeling of liberty and the winds of change after the grey and bitter post-war years will enjoy the charm and lightness of this outstanding comedy written in French by the Swiss-born author Marc Camoletti and translated into English by Beverly Cross and Francis Evans.

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„Boeing Boeing“ – das neue Stück am English Theatre of Hamburg

von Uta Buhr
Fotos: Stefan Kock

Wie wäre es mit einem Flug rund um die Welt?

Kompliment! Mit dieser temporeichen Komödie von Marc Camoletti hat das English Theatre sich selbst übertroffen. Und das soll angesichts des vielfältigen Spielplans dieser kleinen Bühne schon etwas heißen. Warum ist dieses leichtfüßige Stück aus den etwas spießigen sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute ein Hit – immerhin wurde es weltweit unzählige Male aufgeführt und schaffte es sogar ins Guiness Book of Records? Allein in Paris , wo die Komödie ihre Erstaufführung erlebte, lief sie neunzehn Jahre lang. Der Erfolg von „Boeing Boeing“ beruht sicherlich auch darauf, dass dieses Stück die Epoche einer „heilen Welt“ widerspiegelt, die das Publikum nach den gerade überwundenen bitteren Nachkriegsjahren an einem neckischen, höchst amüsanten Bäumchen-wechsel-dich Spiel teilnehmen lässt, das seinesgleichen an Komik sucht.

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Holländisches Idyll zwischen Treene und Eider

Friedrichstadt: Grachten und romantische Bogenbrücken

von Lilo Hoffmann

Auf der Westseite des Marktplatzes können Besucher neun Gebäude im Stil der niederländischen Renaissance bewundern. Fotos: Hoffmann

Gut erhaltene Treppengiebelhäuser und schnurgerade Grachten – wer zum ersten Mal nach Friedrichstadt kommt, ist überrascht, wie sehr dieses idyllische Städtchen an Holland erinnert. Und das hat seinen guten Grund. Einst holte Herzog Friedrich III von Schleswig-Gottorf holländische Remonstranten ins Land, die in ihrer Heimat wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Er versprach ihnen Glaubens- und Steuerfreiheit und führte den Gulden als Währung ein.

Das alles geschah nicht ohne Hintergedanken. Herzog Friedrich III wusste, dass die Holländer hervorragende Schiffs- und Deichbauer waren. Für eine Siedlung, die nur zwölf Kilometer von der Nordsee entfernt entstehen sollte, erschien ihm dies sinnvoll. Darüber hinaus verfolgte der Herzog ehrgeizige Pläne. Er wollte eine Handels- und Hafenstadt von Weltgeltung schaffen. Der Landstrich zwischen Treene und Eider schien hierfür ideal zu sein. Friedrichstadt wurde 1621 gegründet, doch das hochgesteckte Ziel des Herzogs konnte nicht erreicht werden. Bis ins 18. Jahrhundert hinein sprachen die Einwohner von Friedrichstadt holländisch. Und das galt nicht nur für die Amts- und Kirchensprache, sondern auch für den alltäglichen Umgang.

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Faszination Porträtfotografie

Bilder aus vier Kontinenten in der Galerie IMBA

von Lilo Hoffmann

Mit Fotografie beschäftigte sich Norbert Becke schon lange Zeit. Das brachte sein Beruf als Graphik-Designer so mit sich. Selbstverständlich war auch auf all seinen Reisen die Kamera dabei. Als er vor etlichen Jahren zum ersten Mal mit seiner Frau durch Afrika reiste, faszinierten ihn die Menschen, die dort leben. Er drückte auf den Auslöser und entdeckte  seine Liebe zur Porträtfotografie.

Stets aufs Neue zog es ihn nach Afrika. Insgesamt reiste er durch 15 afrikanische Länder und fotografierte unter anderem Menschen in Tansania, Äthiopien, Namibia und Marokko. „Ich führe zunächst ein kurzes Gespräch“, erklärt Norbert Becke, „frage um Erlaubnis. Manchmal genügt aber schon ein Lächeln oder eine Geste, um das Eis zu brechen.“

Stolz auf den Schmuck: Dassanech-Mädchen aus Äthiopien. Fotos: Hoffmann

Viele der Frauen, die der Heidelberger fotografierte, sind stolz auf den `Schmuck´, den sie tragen. Der besteht allerdings oftmals aus weggeworfenen Gegenständen, die sie auf der Straße finden, wie zum Beispiel  Flaschen, Plastikperlen oder Kronkorken. Auch das Mädchen auf unserem Foto trägt Kronkorken im Haar. Es gehört zu einem Hirtenvolk, das im Grenzgebiet von Äthiopien und Kenia lebt.

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„I’LL BE BACK BEFORE MIDNIGHT” by Peter Colley – The New Play at the English Theatre of Hamburg

by Uta Buhr
Photos: Stefan Kock

Oh darling, please don’t be cross with me

Even if you already had the chance to see this fantastic thriller a couple of years ago, do not hesitate to enjoy Peter Colley’s play again. The English Theatre presents an entirely new version of this “spicy” plot, featuring four wonderful actors, imported from the UK.

No doubt, Alfred Hitchcock, the late “Master of Thrill” will jealously be watching – from orbit or wherever he may be – the action on the Hamburg stage, the more so as the plot will remind him of one of the best films of this genre ever – “The House of Lady Alquist”, realised as early as 1944 and featuring Ingrid Bergman und Charles Boyer. By the way, it was not Alfred who directed this chilling story, but his great American colleague George Cukor. Sorry, Hitch! Continue reading „„I’LL BE BACK BEFORE MIDNIGHT” by Peter Colley – The New Play at the English Theatre of Hamburg“

„I’LL BE BACK BEFORE MIDNIGHT“ heißt das neue (alte) Stück am English Theatre in Hamburg

von Uta Buhr
Fotos: Stefan Kock

Liebling, sei mir bitte nicht böse

Warum neues altes Stück? Dieser Thriller des britisch-kanadischen Autors und Theatermannes Peter Colley erfreut sich weltweit so großer Beliebtheit, dass auch die Bühne an der Mundsburg es bereits zum dritten Mal in ihr Programm aufgenommen hat – allerdings in sehr großen zeitlichen Abständen. Nach dieser langen Pause erschließt sich dem Zuschauer das Stück völlig neu, selbst wenn er noch die eine oder andere Szene im Kopf hat.

Eigentlich müsste diesem Thriller eine jener Warnungen an besonders zart besaitete Gemüter vorausgehen, wie wir sie aus dem Fernsehen kennen. Zumal in manchen Szenen scharf geschossen wird, und dies aus einer Jagdflinte, die dem Publikum bereits ins Auge sticht, sobald der Vorhang sich gehoben hat. Continue reading „„I’LL BE BACK BEFORE MIDNIGHT“ heißt das neue (alte) Stück am English Theatre in Hamburg“

Ein verstecktes Kronjuwel am Balaton

Balaton I
Balaton I

von Ferenc Horváth

Vor nunmehr 150 Jahren wurde der habsburgische Kaiser Franz Joseph nach dem Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn feierlich mit der ungarischen Stephanskrone zum König von Ungarn gekrönt. Daraufhin bezog er mit seiner Gemahlin Elisabeth – allgemein als Sisi bekannt –  die Burg zu Buda.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem sogenannten „Trianon-Diktat“ – offiziell Friedensvertrag von Trianon – hat Miklos Horthy, der Reichsverweser des damaligen ungarischen Königreichs – ebenfalls mehrere Jahrzehnte lang dort residiert. Continue reading „Ein verstecktes Kronjuwel am Balaton“

Eine Hommage an unsere Lyrik- Preisträgerin Maren Schönfeld

von Uta Buhr und Joachim Frank
Foto: Christin van Talis

Wolf-Ulrich Cropp, Maren Schönfeld, Sabine Witt (v. l.)
Wolf-Ulrich Cropp, Maren Schönfeld, Sabine Witt (v. l.)

Wir gratulieren unserer Preisträgerin Maren Schönfeld zu diesem hoch verdienten Lyrikpreis. Marens Gedichte sind sprachlich ausgefeilt und elegant.
Sie berühren jeden, der sie lesen oder – noch besser – ihrem Vortrag lauschen darf. Die Autorin ist ein Multitalent auf dem Gebiet der Literatur im weitesten Sinne. Sie ist in allen Sätteln des geschriebenen und gesprochenen Wortes gerecht. Neben Gedichten verfasst sie gelegentlich Kurzgeschichten, die durch Klarheit und Prägnanz bestechen. Zudem schreibt sie Sachbücher und konzipiert Pressetexte. Aber das ist noch längst nicht alles. Maren ist eine viel beschäftigte Lektorin. Mehr geht nicht. Die Auswärtige Presse e.V. ist glücklich, Maren Schönfeld zu ihren Mitgliedern zählen zu dürfen. Continue reading „Eine Hommage an unsere Lyrik- Preisträgerin Maren Schönfeld“