Hamburg Neugraben-Fischbek und Heidschnucken. Ein Stadtteil kreiert sein Wahrzeichen

Von Johanna Renate Wöhlke

Begeisterte Schüler gestalten die Heidschnucken gemeinsam mit der Lehrerin Tanja Jaffal  ( zweite von links hinten)
Begeisterte Schüler gestalten die Heidschnucken gemeinsam mit der Lehrerin Tanja Jaffal ( zweite von links hinten)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kein Hafen, keine Schiffe und trotzdem Hamburg. Farbe, Farbe und nochmals Farbe – aber worauf? Die Antwort ist nicht des Pudels Kern, sie ist der Heidschnucken Wolle in Form gemalter Bilder auf nackten Heidschnuckenskulpturen! Continue reading „Hamburg Neugraben-Fischbek und Heidschnucken. Ein Stadtteil kreiert sein Wahrzeichen“

Janz Berlin is eene Wolke – Ein Streifzug durch Berlin-Mitte

Von Uta Buhr

 "Salon" - der Gendarmenplatz
„Salon“ – der Gendarmenplatz

Spieglein, Spieglein an der Wand… Man mag darüber streiten, ob Berlin die schönste Stadt Deutschlands ist. Eines aber ist unbestritten: Sie ist mit Abstand die aufregendste Stadt der Republik und gewiss eine der interessantesten und quirligsten Metropolen weltwelt. Ein Spaziergang durch Berlin-Mitte – das pulsierende Herz der Stadt – macht Lust auf mehr.

Ein strahlend blauer Himmel wölbt sich über Berlin. Die Sonne lässt die gläserne Kuppel des Reichstages silbern aufblitzen. Kaiserwetter. Die „Hauptstadt mit Herz“ scheint aus allen Nähten zu platzen. Babylonisches Stimmengewirr auf Straßen, Plätzen, in Cafés und Biergärten. Gerade schwebt eine grazile Japanerin mit einem riesigen Continue reading „Janz Berlin is eene Wolke – Ein Streifzug durch Berlin-Mitte“

10 Jahre Queen Mary 2 in Hamburg im Juli 2014

Von Johanna Renate Wöhlke

Die viertägige Jubiläumsreise nach Stavanger
oder
Eine lange Liebeserklärung an eine kurze Reise

Abschiedswinken
Abschiedswinken

Die Queen Mary 2 legt ab. In den Himmel ragt nicht nur sie. Hinter ihr ragt alles in den Himmel, was Hamburg zu bieten hat, und bildet eine einzigartige Abschiedssilhouette – vom Riesenrad am Grasbrook Terminal, der noch immer kranumkränzten Elbphilharmonie, den Kirchtürmen und Riesenkränen in den Wirtschaftshäfen. So sieht eine Paradeausfahrt aus. So fühlt sie sich an, begleitet von Tausenden von Menschen.

Ganz langsam verliert sich Hamburg im Abendhimmel. Am Übergang zwischen Himmel und Wasser bleibt eine immer schmaler werdende gezackte dunkle Linie zurück, gemalt von einer Stimmung, die Abschied heißt. Continue reading „10 Jahre Queen Mary 2 in Hamburg im Juli 2014“

Die Eieruhr

Von Johanna Renate Wöhlke

Die Eieruhr
Die Eieruhr

Was ist die Bestimmung einer Eieruhr? Die Frage könnte auch lauten: Was ist der Lebenszweck einer Eieruhr – allerdings setzte das voraus, dass die Eieruhr etwas Lebendiges an sich hat, was im medizinischen Sinne nicht gegeben ist. Aber sie ist doch so lebendig! Wenn der Sand in ihr von oben nach unten fließt und die Körnchen, nein die Körnlein, so rutschen und gleiten, fallen und schweben, dann hat es zumindest den Anschein von Lebendigkeit.

Ich sehe, wie mit den Körnern die Zeit fließt. Sie fließt und fällt und stürzt dahin. Dieser lebendige Eindruck ist bei einer Uhr nicht gegeben, so empfinde ich. Sicher, der Zeiger der Uhr dreht sich und auch bei Continue reading „Die Eieruhr“

Literatursommer „Island“ in Heide

Von Dirk-Uwe Becker

Professor Dr. Klaus Böldl
Professor Dr. Klaus Böldl

Als Kunstwerke, die zu den bedeutendsten literarischen Leistungen des mittelalterlichen Europas zählen, sind die Island-Sagas eine eigenständige, völlig selbständige Schöpfung isländischer Kultur. Die Schauplätze der Sagas liegen meist in Island selbst und erzählen von dem Schicksal einer Familie, den Biografien und Ereignissen Einzelner.

Die Isländersagas gelten somit als der wichtigste Beitrag Islands zur Weltliteratur. Es handelt sich dabei um etwa vierzig Prosaerzählungen des 13. Jahrhunderts, die spannungsreich und anschaulich vom Leben der wikingerzeitlichen Isländer berichten, von Alltag ebenso wie von wunderbaren Begebenheiten, von Fehden und deren Beilegung, aber auch von Wikingerfahrten, die von Nordamerika bis Konstantinopel reichen. Continue reading „Literatursommer „Island“ in Heide“

Blue Port Ahoi

von Maren Schönfeld

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Foto: Maren Schönfeld

 

Christopher Street Day, Dom, Fußball und Cruise Days kommen an diesem Wochenende zusammen. Und der Künstler Michael Batz hat erneut den Hamburger Hafen mit seiner Lichtinstallation in Blau getaucht. Gestern am späten Nachmittag an den Landungsbrücken: Offenbar haben sich alle hier getroffen. Tatsächlich sollen 350.000 Menschen alle Besucherrekorde gebrochen haben. Die Treppenstufen zu den Brücken sind zu Tribünen geworden. Alle Tische der Lokale voll besetzt. Bei Nordsee gibts kein Bier vom Fass mehr. In den Toiletten lange Warteschlangen. Wir wühlen uns durch bis zur Barkasse, auf der wir vorher Plätze gebucht haben. Die Fahrt beginnt an der Rickmer Rickmers. Noch ist es hell, die blaue Beleuchtung macht nicht viel her, aber es gibt viele Schiffe zu bestaunen. Eine Stunde später ist plötzlich alles in blaues Licht getaucht. Dreimaster durchsegeln die doppelt blaue Stunde. An der Elbphilharmonie erscheint ein blaues Muster. Der Michel, die Hafenkräne, Blohm & Voss, die Fischauktionshalle, alles ist blau Continue reading „Blue Port Ahoi“

EGGart stellt in Hamburg aus

Cosia Immerscheen
Cosia Immerscheen

Aus dem Kalender

EGGart – Das Spiegelei. Vom Wunder des Lebens in der Bratpfanne
Skurrile digi-art der Hamburger Künstlerin Cosia Immerscheen (aka Johanna Renate Wöhlke) im Süderelbe-Einkaufszentrum an der S-Bahn Station Hamburg Neugraben im Obergeschoss Süd. Cosia Immerscheen fotografiert Spiegeleier in der Bratpfanne und bearbeitet sie am Computer zu Bildern. Die Bilder sind als Leinwanddrucke zu sehen. geöffnet samstags 10-12 Uhr und nach Vereinbarung.
When: Sa Juli 26 10:00 – Mi Dezember 31 13:00
Where: Süderelbe Einkaufszentrum, Cuxhavenerstr. 344, 21149 Hamburg

www.eggart.eu

 

Ein Sommernachtstraum im Großen Garten

Dieser Artikel erschien bereits in der PAZ am 28. Juni und in Schleswig-Holstein am Sonntag am 6. Juli 2014

Von Uta Buhr

Rechtzeitiges Kommen sichert gute Plätze! Schon früh drängen sich die Besucher, beladen mit Decken, Kissen und Picknickkörben, vor dem Einlass. Petrus meint es gut mit den Teilnehmern am „schönsten Ereignis des Jahres“, wie zwei Besucher aus dem nahen Hameln schwärmen, die es schon zum zweiten Mal geschafft haben, Karten für das „Kleine Fest im großen Garten“ in den Herrenhäuser Gärten zu ergattern. Es ist einer jener lauen Abende, wie wir sie nicht oft erleben in nördlichen Breiten.

Wir haben uns in der Nähe der Großen Fontäne installiert, die ihren Wasserstrahl 70 Meter in den Himmel schießt, an dem bereits die ersten Sterne blinken. Vor uns liegt ein barocker Garten von einzigartiger Schönheit: Links und rechts akkurat beschnittene Hecken und in der Mitte Rasenflächen, die offenbar mit der Nagelschere gepflegt werden. Gerade zieht ein Pulk junger Leute in Fantasiekostümen vorbei. Die Mädchen tragen von Blüten umrankte Hüte, die Herren Rüschenhemden und bestickte Westen. Babylonisches Stimmengewirr, in das sich ferne Musikakkorde mischen. Continue reading „Ein Sommernachtstraum im Großen Garten“

Molière, wach auf! Theater im Römischen Garten in Hamburg Blankenese

Von Johanna Renate Wöhlke

Bettina von Katalin
Bettina von Katalin

Der „Römische Garten“ ist nicht nur ein Beispiel herausragender römischer Gartenkunst. Es lässt sich auch in Hamburg Blankenese im Römischen Garten am Falkensteiner Ufer, auch genannt „Pickinicktheater“, trefflich in sommerlicher Abendatmosphäre genießen, was Kunst und Schauspiel zu bieten haben.

Dies wird wieder einmal am 17. Juli 2014 der Fall sein, wenn die Hamburger Autorin Bettina von Katalin mit dem „Theater N.N.“ ihr Stück zur Uraufführung bringen wird. „ Molière, wach auf!“ so heißt es und ist schon zum zweiten Mal ein Stück über Molière, das sich das Theater N.N. auserkoren hat. Continue reading „Molière, wach auf! Theater im Römischen Garten in Hamburg Blankenese“

Heider Marktfrieden 2014

Von Johanna Renate Wöhlke

Dagmar Kurr-Mensing
Dagmar Kurr-Mensing

Deutschlands größter Marktplatz feiert vom 17. bis 20. Juli wieder seinen traditionellen „Marktfrieden“, veranstaltet im Rhythmus von zwei Jahren. Mittelalterliches Markttreiben mit unzähligen Händlern, alter Handwerkskunst, bäuerlichem Viehmarkt, Schaustellern, Gauklern, Musikanten und Tänzern in farbenfrohen Gewändern herrscht an diesen Tagen in Heide. Sie geben eine Antwort auf die Frage: Wie war denn das mittelalterliche Marktgeschehen an der schleswig-holsteinischen Westküste?

Der „Heider Marktfrieden“ geht zurück auf das Jahr 1447, als auf dem Heider Marktplatz das erste Dithmarscher Landrecht verkündet wurde. Er garantierte einheimischen und auswärtigen Kaufleuten Schutz vor Gewalt und Gefahr. So konnten sie friedlich ihren Geschäften nachgehen. ( www.heider-marktfrieden.de ) Continue reading „Heider Marktfrieden 2014“

Erster Spatenstich zum dritten Kreuzfahrt-Terminal im Hamburger Hafen

Von Johanna Renate Wöhlke

Wüstenschiff AIDAluna?
Wüstenschiff AIDAluna?

Gibt es im Hamburger Hafen Wüstenschiffe? Diese Frage könnte seit dem 4. Juli 2014 bejaht werden. Allerdings darf der geneigte Leser hier mehr erwarten als ein Wortspiel, denn er wird sich so einfach nicht hinters Licht führen lassen, gerade wenn das „Wüstenschiff“ den Namen „AIDAluna“ trägt. Der spielt bekanntlich auf die dunklere Tageszeit an. Aber Nacht war es nicht, sondern strahlender Sonnenschein, als die „ AIDAluna““ zu ihrer kürzesten Kreuzfahrt auslief, etwa eineinhalb Seemeilen lang vom Cruise Center in Hamburg – Altona bis an den Kronprinzkai in den Kaiser-Wilhelm-Hafen in Hamburg – Steinwerder. Das tat sie zum feierlichen ersten Spatenstich zum Bauauftakt für das dritte Kreuzfahrtterminal am Kronprinzkai , das „Cruise Center 3“, kurz CC3 genannt. Continue reading „Erster Spatenstich zum dritten Kreuzfahrt-Terminal im Hamburger Hafen“

„Crazy Horst“ – Straßenmusik für Drinnen – Kultur für Draußen

Von Hartmuth Seitz

Crazy Horst ( von links): Philipp Mayer alias Serge Flensbourg, Georg Dittmar alias Georch Fogg, Olli Vogt als Doc Olliday
Crazy Horst ( von links): Philipp Mayer alias Serge Flensbourg, Georg Dittmar alias Georch Fogg, Olli Vogt als Doc Olliday

„… treffen sich zwei Straßenmusiker auf Amrum. Der eine hat gerade seine Leere beendet, der andere eine große Zukunft hinter sich (Insterburg & Co). Sacht der eine: „Na?!“, sacht der andere: „Jau.“ Und Crazy Horst war geboren.“
In und Husum herum kennt man die beiden „Ur-Horsts“: Philipp Mayer, der Serge Flensbourg genannt wird, und Georch Fogg, laut Ausweispapier trägt er den Namen Georg Dittmar. Beide machten sich vor allem durch ihre Auftritte in der Szenekneipe „Blaue Maus“ in Wittdün einen Namen. Für „größere“ Auftritte braucht man eine „größere Band“ und hier kommt Doc Olliday (Olli Vogt) ins Spiel. Continue reading „„Crazy Horst“ – Straßenmusik für Drinnen – Kultur für Draußen“

Zwangsehe mit Gummipuppe? Noch nicht in Sicht!

Von Johanna Renate Wöhlke

Eine Satire, stellenweise auch ernst zu nehmen

Manchmal kann auch eine große Philanthropin und Optimistin zur Zynikerin werden. Warum? Der Grund dafür stand heute früh in meiner großen Regionalzeitung. Er stand auf der letzten Seite „Aus aller Welt“ und trug die Überschrift „Zur Zwangsehe nach China verschleppt“.

Zur Zwangsehe nach China verschleppt? Das musste so kommen. Zum Glück, so scheint es, sind noch keine blonden Europäerinnen dabei. Im Kreise lebenskluger Freundinnen haben wir schon vor Jahren prognostiziert – ohne zum Club der Weisen zu gehören – dass die „Ein-Kind-Politik“ Chinas im Desaster enden wird. Im Desaster menschlicher Trugschlüsse, illusionärer Hoffnungen, frauenfeindlicher Denkweisen und menschenfeindlicher Handlungsmaximen. Continue reading „Zwangsehe mit Gummipuppe? Noch nicht in Sicht!“

Hamburger Autorenvereinigung trauert um Gerlind Fischer-Diehl

Von Johanna Renate Wöhlke

Gerne veröffentlichen wir an dieser Stelle den Nachruf auf Gerlind Fischer-Diehl, langjähriges Vorstandsmitglied und Ehrenmitglied der Hamburger Autorenvereinigung.

Gerlind Fischer-Diehl
Gerlind Fischer-Diehl

Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb das langjährige Vorstandsmitglied Gerlind Fischer-Diehl am 25. Juni nach langer schwerer Krankheit. Sie wurde 76 Jahre alt. 

Gerlind Fischer-Diehl brachte über viele Jahre an der Seite ihres Lebensgefährten Gabriel Laub wichtige Impulse in die Arbeit des1977 gegründeten Hamburger Schriftstellerverbandes. Die „Literarischen Salons“,
die beide begründeten, waren legendär. Gerlind Fischer-Diehl war ein starke Persönlichkeit und auch bis auf das letzte Jahrunübersehbar auf Veranstaltungen und Empfängen der Hamburger Kulturszene.

Gino Leineweber, Vorsitzender der Hamburger Autorenvereinigung: “ Gerlind Fischer -Diehl bestritt viele Lesungen mit großem Erfolg und ihre Spruchsammlung ( „Toleranz ist manchmal Feigheit. Aber Intoleranz deswegen noch kein Zeichen von Mut“- „Zur Familie gehörten auch die Sklaven- später nannte man sie Hausfrauen“) zeigt auf eine hellwache, lebenserfahrene Person, die Continue reading „Hamburger Autorenvereinigung trauert um Gerlind Fischer-Diehl“

„Unter Geiern – Der Geist des Llano Estacado“

Von Johanna Renate Wöhlke

Burton, Winnetou, Old Shatterhand
Burton, Winnetou, Old Shatterhand

Karl May Spiele 2014

Die Karl-May-Spiele haben zur Pressekonferenz geladen. Angetreten sind die große Karl-May-Schauspielerfamilie, dazu über zwanzig Pferde, fünfzig Komparsen sowie die Vögel Jimmy und Cliff. Cliff ist ein majestätischer Weißkopfseeadler. Er ist als „Ko-inta“ der Begleiter Winnetous. Jimmy ist eine Weißrückengeierdame mit zwei Metern Flügelspannweite. Ohne sie geht es in diesem Jahr in Bad Segeberg nicht, denn der Titel des Stückes der Karl-May-Spiele 2014 lautet „Unter Geiern – Der Geist des Llano Estacado“. Continue reading „„Unter Geiern – Der Geist des Llano Estacado““

Des Kaiserreiches inoffizielle Hymne

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff
Wilhelms I. und Augustas Silberne Hochzeit brachte der »Wacht am Rhein« in Krefeld den Durchbruch
„Die Wacht am Rhein“ erhielt erst ein halbes Jahrzehnt nach dem Tode ihres Textdichters jene Melodie, mit der wir sie kennen und mit der sie berühmt wurde. Vor 160 Jahren dirigierte deren Komponist das entscheidende Chorkonzert, das dem Lied den Durchbruch brachte.

Das deutsche Kaiserreich hatte im Gegensatz zu Weimarer Republik, Drittem Reich, Bundesrepublik und DDR keine offizielle Nationalhymne. Bei feierlichen Anlässen wurde das preußische „Heil dir im Siegerkranz“ gesungen. Hierbei handelte es sich jedoch eher um ein Symbol Preußens als des Reiches. Zudem scheint die Melodie aus dem Ausland zu kommen. Continue reading „Des Kaiserreiches inoffizielle Hymne“