Saubere Umwelt

Von Uta Buhr

In meinem Stadtteil macht ein unbekannter junger Umweltschützer mit einer Serie apokalyptischer Darstellungen von sich reden. Kindlich unbeholfene Zeichnungen zieren die Stämme alter Kastanien, an denen allmorgendlich ein Heer von Berufstätigen vorbeizieht.

„Rettet die Seen und Flüsse“, steht in steilen Buchstaben auf Bild Nummer 1. Algen und tote Fische gemahnen an Umweltsünden. Weiter fordert das Kind, Meer und Wälder zu schützen. Visionen von kahlen Bäumen in einer verkarsteten Landschaft sowie verendende Robben schockieren den Betrachter. „Kernkraftwerke sind doof“, heißt es lakonisch unter Bild 3, das eine einsame Kuh vor klobigen Reaktoren zeigt. „Der hat recht“, meint ein Zehnjähriger gönnerhaft. „Sogar alles richtig geschrieben“, pflichtet ihm sein Freund zu. „Wälder auch korrekt getrennt.“

Vor der letzten Zeichnung mit dem Aufruf „Rettet das Ozonloch“ stehen die beiden allerdings ratlos. „Das hat er in den falschen Hals gekriegt. Das Ozonloch soll ja nicht gerettet, sondern geschlossen werden“, ereifert  sich der eine. „Und damit die Umweltverschmutzer nicht auf falsche Gedanken kommen, muss das weg“, beschließt der andere. Darstellung Nummer 4 wird vom Baum gelöst, zerrissen und einfach auf den Boden geworfen. Saubere Umwelt!

Paradies für Ökofreaks und Naturfreunde – Samsø

Dieser Artikel erschien am 1. August 2010 im Magazin von „Schleswig-Holstein am Sonntag“

Von  Uta Buhr

Bereits die Überfahrt vom dänischen Hafen Hou-Saelvig mit einer Fähre der Nordic Ferry Services macht mit einer Spezialität der Insel Samsø vertraut. Das an Bord servierte Gemüse steht im Ruf, das beste weit und breit zu sein. Nahezu Kultstatus genießen die neuen Kartoffeln. Kein Wunder, das gerade einmal 112 Quadratkilometer große Eiland im Kattegatt setzt voll auf ökologischen Anbau. „Und auch unseren Strom erzeugen wir selbst“, erklärt Eva Kloch Norlyk vom Tourismusverband Samsø stolz. Die attraktive Blonde hat sich vor Jahren mit Mann und Kindern hier niedergelassen und kann sich kein anderes Leben mehr vorstellen als in dieser  unberührten Natur. Continue reading „Paradies für Ökofreaks und Naturfreunde – Samsø“

DAP-Weihnachtsfeier

DAP – WEIHNACHTSFEIER  2010:   TERMIN UNBEDINGT VORMERKEN!

Liebe Mitglieder und Freunde der DAP!

Auch wenn wir uns noch mitten im Hochsommer befinden, so rückt Weihnachten doch unaufhaltsam näher. Wir wissen alle, wie schnell sechs Monate vergehen!  Und weil dies so ist und annehmbare Termine für die im Dezember anstehenden Weihnachtsfeiern in den Hotels und Restaurants jetzt schon rar werden, haben wir bereits Mittwoch, den 15. Dezember, für unsere Feier fest reserviert. Wir denken, dass dieser Termin knapp zehn Tage vor dem Fest den meisten von Ihnen genehm sein wird. Continue reading „DAP-Weihnachtsfeier“

Barocke Pracht in Dresdens Neustadt – Das Bülow Palais

Dieser Artikel erschien am 31. Juli 2010 im Hamburger Abendblatt

Von Uta Buhr

Dresden ist um einen Prachtbau reicher. Das „Bülow Palais“, das erste Grandhotel im Barockviertel auf der

Neustädter Elbseite, liegt der schönen Dreifaltigkeitskirche direkt gegenüber. Diese wurde auf Geheiß Augusts des Starken  gegen  Mitte des 18. Jahrhunderts vom berühmten Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann errichtet. Von der Königstraße aus betrachtet, scheint der hoch aufstrebende Turm des Gotteshauses mit der strahlend hell verputzen Fassade des Hotels zu verschmelzen.

Bereits die weitläufige, mit eleganten Spiegeln und erlesenen Möbeln ausgestattete Halle verströmt ein unwiderstehliches Flair. Continue reading „Barocke Pracht in Dresdens Neustadt – Das Bülow Palais“

Nee, so was,Elli!

Von Uta Buhr

Geschlagene zehn Jahre haben Elli und Kuddel sich nicht mehr gesehen. Was für ein Zufall, dass sie sich heute in der überfüllten U-Bahn Richtung Hauptbahnhof treffen. Der Dialog zwischen beiden verläuft laut und herzlich: „Nee, so was, Elli, bischa immer noch’n staatsche Deern. Ganz die Alte.“ Doch davon will die rundliche Dame mit den roten Apfelbäckchen nichts wissen: „Kuddel, wenn du wüsstest, was ich alles durchgemacht habe.“ Continue reading „Nee, so was,Elli!“

Etwas Zeit muss sein

Von Uta Buhr

Von Stationsvorstehern auf U- und S-Bahnhöfen sind viele von uns Kummer gewohnt.

Setzt man zum Endspurt an, um die Bahn noch zu erreichen, wird just in diesem Augenblick das Zeichen zum Weiterfahren gegeben. Und das, obwohl der Mann auf dem Podest den eiligen Fahrgast  genau gesehen hat. Es hätte den Mann ein Lächeln gekostet, die Abfahrt lediglich einen Augenblick hinauszuzögern, um den Sprinter noch zusteigen zu lassen.

Aber nein, manchem dieser Herren in Uniform scheint es großes Vergnügen zu bereiten, den mit hängender Zunge Heraneilenden in letzter Sekunde noch auf dem Bahnhof zurück zu lassen. Der schmählich Ausgesperrte bleibt atemlos, einen Fluch auf den Lippen Continue reading „Etwas Zeit muss sein“

Good news for all fans of the English Theatre of Hamburg

By Uta Buhr

Rejoice! On September 9, 2010, the English Theatre of Hamburg will present its new premiere. “THIS IS HOW IT GOES” is the title of the play written by the famous American playwright Neil LaBute. It deals with such classic themes as prejudice, racism and – last but not least – bigotry. The topics of this gripping  play are the still existing problems and tensions between black and white citizens in today’s America. The author does not care in the least for political correctness and thus adds a funny note to his drama. Neil LaBute who is of French Canadian, English and Irish ancestry, writes plays for the theatre and, at the same time, boasts an impressive record as a filmmaker. For example … “The Wicker Man” was an American version of a British cult classic which starred famous actors like Nicolas Cage and Ellen Burstyn. A great British newspaper recently dubbed Neil LaBute “America’s misanthrope par excellence.” Let us put it this way: The author is absolutely free of any illusions and just calls a spade a spade.

Save the date: Premiere on September 9, 2010

Tickets: 040 – 227 70 89 – Internet: www.englishtheatre.de

Gute Nachrichten für die Freunde des English Theatre of Hamburg

Von Uta Buhr

Endlich! Am 9. September ds. Js. wird das English Theatre of Hamburg nach seinen wohl verdienten Theaterferien in gewohnter Frische sein erstes Heimspiel geben.  Und natürlich wartet es wieder mit einer interessanten Premiere auf. „THIS IS HOW IT GOES“ (frei übersetzt: „So läuft’s  nun mal“) heißt das neue, vom amerikanischen Erfolgautor Neil LaBute geschriebene Stück. Es behandelt Themen, die zu allen Zeiten aktuell waren und es heute nicht minder sind –  Vorurteile, Rassismus und Bigoterie. Neil LaButes Tragikomödie spielt im  Amerika der Gegenwart, wo schwarze und weiße Bürger offiziell  – also qua Gesetz – absolut gleichberechtigt sind. Doch stimmt das überhaupt? Ist die Mauer in den Köpfen wirklich  überwunden. Diese und ähnliche Aspekte werden  herzerfrischend politisch unkorrekt ausgeleuchtet und genüsslich ausgekostet.

Also schon einmal vormerken: Premiere am 9. September, Beginn 19.30 Uhr

Karten wie üblich unter 040 – 227 70 89. Oder schauen Sie einmal im Internet unter www.englishtheatre.de

Dame mit bösem Blick

Von Uta Buhr

Die grauhaarige Dame am Nebentisch starrte böse zu der über ihr hängenden Lampe empor. „Mach endlich, dass du wegkommst“, murmelte sie beschwörend und wedelte wild mit ihrer Serviette. Der Gegenstand ihres Ärgers – eine Wespe am Lampenrand. Resolut schob sie  ihren Vegetarierteller zur Seite und winkte dem Kellner: „Bitte schlagen Sie die Wespe tot“,  verlangte sie. „Mir selbst verbietet meine Religion, ein Tier zu töten.“ „Meine auch“, konterte der Herr in Schwarz. „Da müssen Sie sich schon jemand anderen suchen.“ „Das ist doch wohl allerhand“, rief die Dame bebend vor Zorn und fixierte erneut das hilflos krabbelnde gelb-schwarze Etwas über ihrem Kopf. In einem letzten Versuch, das Innere der Lampe zu erreichen, breitete die Wespe ihre Flügel aus und stürzte mitten auf den Rohkostteller ihrer Feindin. Continue reading „Dame mit bösem Blick“

Auf Mozarts Spuren

Das Genie wird 250 Jahre alt

Von Uta Buhr
Salzburg
Theresa verläßt leicht irritiert das Haus in der Getreidegasse 9 zu Salzburg. Hier wurde   am 27. Januar 1776  Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart geboren. Die Musikerin hatte gehofft, das sattsam bekannte Bild des Genies als ewiges Kind  würde zu seinem 250. Geburtstag endlich korrigiert: „Der Wolfgang war schon früh erwachsen. Er hat bereits  in sehr jungen Mozart live Wunderkind -WienJahren die ganze Familie ernährt!“ Und nun sieht sie sich mit kitschig bemalten Decken, einem Kinderbettchen mit herziger Wolferl-Puppe und ähnlich infantilem Schnickschnack konfrontiert. Konzipiert wurde die Installation von Robert Wilson. „Aber die Kids haben Spaß daran“, verteidigt ein Lehrer den exentrischen Theatermann aus Texas. „Und sie interessieren sich brennend für die Instrumente, auf denen der Bub‘ selbst gespielt hat.“ Aus seiner Sicht ist dies ein guter Zugang zu Mozart und seiner Musik.
Es „mozartet“ sehr  an der Salzach, und die Stadt zeigt sich zu Beginn des Jubeljahres von ihrer besten Seite. Kein Schnürlregen trübt heute die Festfreude. Die Luft ist klar, und die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. Touristenschwärme  drängen sich durch die engen Gassen und stehen geduldig Schlange vor dem Tanzmeisterhaus am Makartplatz. Hier verbrachte das Wunderkind, das sich im Alter von fünf Jahren selbst das Geigenspielen lehrte und mit leichter Hand unsterbliche Melodien schuf, einen Teil seiner Jugend. In der Neuen Residenz  am  Mozart-Platz 1 lässt man den Continue reading „Auf Mozarts Spuren“