Lesung mit Wolf-Ulrich Cropp zum 80. Jahres-Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus
Die Hauptkirche St. Michaelis und die Hamburger Autorenvereinigung e.V. laden zu einer besonderen Veranstaltung ein. Auf Ansprachen der Vorsitzenden der Hamburger Autorenvereinigung, Sabine Witt, sowie des Hauptpastors der St. Michaelis-Kirche, Alexander Röder, folgt ein literarisch-musikalischer Abend mit dem Hamburger Schriftsteller Wolf-Ulrich Cropp. Er wird musikalisch von Sven Forsberg (Violoncello) und Enno Gröhm (Orgel) begleitet.
„Nie wieder Krieg!“, schworen die Menschen nach dem 2. Weltkrieg. Und – was ist daraus geworden? Krieg in der Ukraine, Krieg im Nahen Osten. Blutige Konflikte im Sudan und Süd-Sudan, in Äthiopien, Somalia, der Demokratischen Republik Kongo. Afghanistan, Haiti, Myanmar, Drogenkrieg in Mexiko … Die Aufzählung grausamer Auseinandersetzungen mit unzähligen Toten, Verwundeten, Fliehenden und Heimatlosen ließe sich fortsetzen.
Dazu der Schriftsteller Wolf-Ulrich Cropp: „Als Kind erinnere ich mich an Bombenalarm, Beschuss und Zerstörung. Auf Reisen in die Länder Afghanistan, den Jemen, Süd-Sudan, Konog und weitere Krisengebiete, zuletzt in die Ukraine, habe ich viel Leid erlebt. Auch im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten versuchte ich zu helfen. Daraus ist die Geschichte ‚Aus der Hölle, ein letzter Brief‘ entstanden. Mit dem Apell eines Vaters an seinen kleinen Sohn, wachsam zu sein. Sich später mit ganzer Kraft für Frieden und Freiheit einzusetzen, dafür zu kämpfen, um zu verhindern, was einst im Namen Nazi-Deutschlands an Schrecklichem geschah. Ist das nicht wichtiger denn je?“
80 Jahre nach der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 1945 wird in der Hauptkirche St. Michaelis der Opfer des Holocausts mit einer Lesung gedacht. 1996 hat der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar als Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus ausgerufen. Und seit 1997 findet jährlich an diesem Tag im Michel eine Veranstaltung der Hamburger Autorenvereinigung statt.
Am diesjährigen 80. Gedenktag wird der weitgereiste Hamburger Schriftsteller Wolf-Ulrich Cropp, der stellvertretende Vorsitzende der Hamburger Autorenvereinigung, den bewegenden Text „Aus der Hölle, ein letzter Brief“ aus seinem Buch „Zwischen Hamburg und der Ferne“ lesen. Die Geschichte erinnert an die Bombardierung Hamburgs 1943, der ein beschwörender Brief eines Frontsoldaten an Frau und kleinen Sohn als letzte verzweifelte Mahnung folgt.
Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke 1, 20459 Hamburg
Montag, 27. Januar 2025, 19 Uhr
Eintritt frei
Gefördert von der Behörde für Kultur und Medien
Mitveranstalter: Hamburger Autorenvereinigung e.V., Friedensallee 100 c, 22763 Hamburg
Lesen Sie zum Thema auch den aktuellen Beitrag von Wolf-Ulrich Cropp über seine Reise ins Kriegsgebiet in unserem redaktionellen Teil: https://die-auswaertige-presse.de/unterwegs-auf-heissen-pfaden-ukraine/
Vom Hamburger Wolf-Ulrich Cropp erschienen bisher – auch unter Pseudonym – 28 Bücher und viele Kurzgeschichten, darunter „Alaska-Fieber“ (Bestseller bei Piper/Malik/National Geographic); „Goldrausch in der Karibik“ (Delius Klasing); „Im Schatten des Löwen“ (DUMONT); oder „Fangtage“ (Arena-Verlag). Er erhielt Literaturpreise, ist stv. Vorsitzender der Hamburger Autorenvereinigung e.V., Mitglied des VS, der DAP e.V. und in der Jury namhafter Literaturwettbewerbe.
42 heiße Storys: Ein funkelndes Kaleidoskop von Erlebnissen, Beobachtungen und Abenteuern. Der Schriftsteller spannt einen weiten Bogen von Hamburg bis in die Ferne der sechs Erdteile, um schließlich mit einem Showdown in seine Heimatstadt zurückzukehren. Da werden Geschichten erzählt, die neugierig und nachdenklich machen, erheitern oder wehtun, weil sie an die Grenze gehen: Hamburg im Krieg, ein Mönch auf Abwegen, Seenot, Liebesrausch in Coronazeiten, eine Seemannsbraut, Gedanken im Herzen der Sahara …
Wolf-Ulrich Cropp: Zwischen Hamburg und der Ferne, 492 Seiten, Verlag Expeditionen, Hamburg 2022
Im Buchhandel erhältlich