Überzogene Dokumentationspflicht: Ein Hindernis für die Effizienz in der Pflege und Justiz

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In jüngster Zeit ist eine wachsende Belastung für die Mitarbeiter in Pflege- und Justizwesen aufgrund steigender Dokumentationspflichten festzustellen. Der zunehmende Verwaltungsaufwand führt nicht nur zu einer Verminderung der verfügbaren Zeit für die eigentlichen Kernaufgaben, sondern gefährdet die sorgfältige Durchführung der Arbeit.

 

 

Wachsende Anforderungen in der Pflege und Justiz

Seit Jahren steigt die Anforderung an die Dokumentationspflicht in der Pflege und im Strafvollzug kontinuierlich an. Dies führt, neben den ohnehin sehr belastenden Aufgaben in diesen Berufsfeldern, zu einer zusätzlichen, ausufernden Arbeitserhebung, welche die personelle Situation weiter verschlimmert. „Es tritt ein Teufelskreis in Gang, indem Mitarbeiter ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen können, da sie mehr und mehr Zeit in die stetig wachsende Dokumentationspflicht investieren müssen“, so Frank Meier*; Justizmitarbeiter. Der Grund für die kontinuierlich steigenden Anforderungen an die Dokumentation liegt in den Ministerien und vorgesetzten Behörden selbst. „Durch die Erhöhung der Dokumentationslast ziehen sich die übergeordneten Behörden aus ihrer Verantwortung zurück“, ergänzt Meier. Hiermit wird deutlich, dass die bürokratischen Hürden selbst die Arbeit verhindern, die sie eigentlich sicherstellen sollten.

Dokumentationspflicht als Selbstzweck

Das Problem liegt nicht nur in der Anzahl der notwendigen Dokumentationen, sondern auch in ihrer Art und Weise. Es wird offensichtlich, dass sich viele Berufstätige in der Pflege und im Justizwesen in erster Linie mit der Erfüllung der Dokumentationsanforderungen, anstatt tatsächlicher Arbeit befassen müssen. „Die Dokumentationspflicht wird zum Selbstzweck, und es besteht die Gefahr, dass Arbeiten nur noch dokumentiert, aber aufgrund der fehlenden Zeit gar nicht mehr durchgeführt werden können“, warnt Meier. Es bleibt zu hoffen, dass Lösungen gefunden werden, die den Arbeitsalltag der Mitarbeiter in Pflege und Justiz wieder entlasten. Oppositionen könnten einen großen Beitrag dazu leisten, indem sie sich nicht gleich auf jeden Fehler stürzen und für ihre Zwecke ausschlachten. Die Presse ebenfalls mit einer sensibleren Berichterstattung. „Durch eine konstruktive Zusammenarbeit von politischen Entscheidungsträgern, Medien und uns als Gesellschaft könnten wir einen Weg finden, um den unnötigen Druck von unseren wichtigen sozialen Dienstleistungen abzubauen“, schließt Meier.

*Name geändert

 

Author: Jörg Krämer

Zum Schreiben bin ich durch meinen Germanischen Bärenhund „Odin“ gekommen. Es gab so viel negative Propaganda im Netz, dass ich angefangenen habe selber Artikel über die Rasse zu schreiben. Das Ganze gipfelte dann in dem Buch „Germanischer Bärenhund-Portrait einer aussergewöhnlichen Hunderasse. Während dieser Zeit absolvierte ich einen Lehrgang in der Schule des Schreibens. Inzwischen habe ich die Aufzeichnungen meiner Großmutter zu Romanen verarbeitet und zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. In meinen Geschichten spielt häufig ein Germanischer Bärenhund mit. Sie stammen vorwiegend aus dem Bereich „Fantasy“.