Paradies für Ökofreaks und Naturfreunde – Samsø

Dieser Artikel erschien am 1. August 2010 im Magazin von „Schleswig-Holstein am Sonntag“

Von  Uta Buhr

Bereits die Überfahrt vom dänischen Hafen Hou-Saelvig mit einer Fähre der Nordic Ferry Services macht mit einer Spezialität der Insel Samsø vertraut. Das an Bord servierte Gemüse steht im Ruf, das beste weit und breit zu sein. Nahezu Kultstatus genießen die neuen Kartoffeln. Kein Wunder, das gerade einmal 112 Quadratkilometer große Eiland im Kattegatt setzt voll auf ökologischen Anbau. „Und auch unseren Strom erzeugen wir selbst“, erklärt Eva Kloch Norlyk vom Tourismusverband Samsø stolz. Die attraktive Blonde hat sich vor Jahren mit Mann und Kindern hier niedergelassen und kann sich kein anderes Leben mehr vorstellen als in dieser  unberührten Natur. Continue reading „Paradies für Ökofreaks und Naturfreunde – Samsø“

Das Traumschiff MS „Deutschland“. Spagat zwischen Traum und Wirklichkeit

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe vom 31.7./1.8.10 im Magazin der Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg

Von Uta Buhr

Unlängst feierte die MS „Deutschland“ ihren zwölften Geburtstag, der mit großem Gepränge im Hafen von St. Petersburg begangen wurde. Dieses Schiff ist Kult, Inbegriff eines besonderen Lebensstils, der süchtig macht.

Das Traumschiff
Das Traumschiff

Unter den Sphärenklängen der Traumschiff-Melodie gleitet die MS „Deutschland“ majestätisch aus dem Kieler Hafen hinaus ins Baltikum. Die Passagiere an Bord winken den Menschen am Pier fröhlich zu. Die Szene ist filmreif – ganz so wie in der  gleichnamigen TV-Serie, die bereits seit vielen Jahren Traumquoten einfährt. Als am nächsten Morgen auf hoher See bei Windstärke 7 die Rettungsübungen im eleganten „Kaisersaal“ durchgeführt werden, hat die Realität die Passagiere wieder eingeholt. Manche suchen, leicht grünlich im Gesicht,  im vollen Ornat ihrer Rettungswesten fluchtartig das Weite. Bordarzt Dr. Posteuca, ein jovialer Mann mit reicher Erfahrung,  hat alle Hände voll zu tun. Er verabreicht Spritzen und Tabletten gegen Übelkeit, die im Handumdrehen helfen. Continue reading „Das Traumschiff MS „Deutschland“. Spagat zwischen Traum und Wirklichkeit“

Barocke Pracht in Dresdens Neustadt – Das Bülow Palais

Dieser Artikel erschien am 31. Juli 2010 im Hamburger Abendblatt

Von Uta Buhr

Dresden ist um einen Prachtbau reicher. Das „Bülow Palais“, das erste Grandhotel im Barockviertel auf der

Neustädter Elbseite, liegt der schönen Dreifaltigkeitskirche direkt gegenüber. Diese wurde auf Geheiß Augusts des Starken  gegen  Mitte des 18. Jahrhunderts vom berühmten Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann errichtet. Von der Königstraße aus betrachtet, scheint der hoch aufstrebende Turm des Gotteshauses mit der strahlend hell verputzen Fassade des Hotels zu verschmelzen.

Bereits die weitläufige, mit eleganten Spiegeln und erlesenen Möbeln ausgestattete Halle verströmt ein unwiderstehliches Flair. Continue reading „Barocke Pracht in Dresdens Neustadt – Das Bülow Palais“

Nee, so was,Elli!

Von Uta Buhr

Geschlagene zehn Jahre haben Elli und Kuddel sich nicht mehr gesehen. Was für ein Zufall, dass sie sich heute in der überfüllten U-Bahn Richtung Hauptbahnhof treffen. Der Dialog zwischen beiden verläuft laut und herzlich: „Nee, so was, Elli, bischa immer noch’n staatsche Deern. Ganz die Alte.“ Doch davon will die rundliche Dame mit den roten Apfelbäckchen nichts wissen: „Kuddel, wenn du wüsstest, was ich alles durchgemacht habe.“ Continue reading „Nee, so was,Elli!“

Rinnen muss der Schweiß

Von Uta Buhr

Welcher Mensch – wie prominent auch immer – würde sich heute noch trauen, das Winston Churchill zugeschriebene Diktum „No sports,  please“ öffentlich zu äußern? Auch wer jeder körperlichen Ertüchtigung abhold ist, gibt sich betont sportlich, weil sich das nun einmal so gehört. „Wenn du wüsstest, wie ich dieses stupide tägliche Gejogge hasse und wie mir das Training in meinem Fitnessstudio auf den Geist geht“, seufzt ein Freund. Auf meine Frage, warum er es dann nicht einfach lasse, reagiert er fast hysterisch: „Du hast Nerven! Das kann man doch nicht, wo doch alle Welt auf Fitness macht.“

Da schinden sich täglich Tausende mit Hanteln, auf Laufbändern oder  hochtourigen Rädern. Schweißüberströmt und mit vor Anstrengung verzerrten Gesichtern absolvieren sie ihr Pensum. Spaß zu haben scheint auch gar nicht das Anliegen der meisten zu sein. Das Wichtigste, sagt die keuchende Frau auf dem Fahrrad, ist den inneren Schweinehund zu bekämpfen und am Ende des Trainings vollkommen ausgepumpt zu sein. „Das geht echt an die Substanz. Das ist so eine Art Selbstkasteiung. Aber man wird topfit uralt“, triumphiert sie und tritt noch kräftiger in die Pedale. Continue reading „Rinnen muss der Schweiß“

Ein Mann mit vielen Talenten – Hans-Peter Kurr

In loser Folge stellen wir Mitglieder der Auswärtigen Presse e.V. vor, deren Vita besonders interessant ist.

Von Uta Buhr

Mit Hannelore Droege in "Der Biberpelz" von Gerhart Hauptmann

Bei diesem Mann drängen sich automatisch Vergleiche mit der Bibel und den Mythen der alten Griechen auf. Hätten laute Trompetenstöße  die wehrhaften Mauern der Stadt Jericho im Heiligen Land nicht zum Einstürzen gebracht, wäre dies der  Donnerstimme eines Hans-Peter Kurr mit Sicherheit spielend gelungen. Jene, die weiland die Trompeten bliesen, sind uns namentlich nicht geläufig, doch der Name des so ungemein wandlungsfähigen Proteus ist uns bekannt. Der allwissende, weissagende Meergeist der Danaer war in der Lage, ständig – je nach Gusto – seine Gestalt zu verändern.

Und da sind wir auch schon mitten im Thema. Ob Hans-Peter Kurr der Weissagung mächtig ist, wissen wir  nicht. Doch als Schauspieler erfindet er sich fast täglich neu, schlüpft von einer Rolle in die nächste wie in eine fremde Haut. Sein Répertoire ist schier unerschöpflich. Tritt er als der Narr in Shakespeares „König Lear“ auf, ist er der Narr. Dasselbe gilt für den Totengräber im „Hamlet.“ Der Mime verschmilzt mit jeder seiner  Rollen. Doch er verkörpert nicht nur dramatische Rollen, sondern bewährt sich mit derselben Verve  im komödiantischen Fach. Wer ihn je in Gerhard Hauptmanns Diebeskomödie  „ Der Biberpelz“ erlebt hat, ist begeistert von seiner Vielseitigkeit und seinem  Spielwitz. Continue reading „Ein Mann mit vielen Talenten – Hans-Peter Kurr“

Großzügig verzichtet


Von Uta Buhr

Die heiße Phase des Sommers ist in vollem Schwange. Und das nicht nur meteorologisch. Der Sommerschlussverkauf – auf Neudeutsch Sale – schlägt hohe Wellen. In den Kaufhäusern wird die Lage zunehmend unübersichtlicher. Stoffballen liegen kreuz und quer auf langen Grabbeltischen. Das begehrte Täschchen zieht man nur mit Mühe aus den untersten Schichten eines Berges von Rucksäcken und Handtaschen hervor. „Haben Sie den Koffer bezahlt?“, ruft die Verkäuferin einer Dame nach. Sie hat und weist den Kassenbon etwas mürrisch vor. „Man blickt bei diesem Gewühl nicht mehr durch“, entschuldigt sich die Angestellte bei der Kundin. Heureka! In einer Ecke entdecke ich meinen Traumschuh.

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Zurück in der Realität

erschienen im Hamburger Abendblatt am 17. Juli 2010

Von Uta Buhr

Just zurück aus dem Urlaub in einem gastfreundlichen südlichen Land, noch randvoll mit sonnigen Erinnerungen, betrete ich in Fuhlsbüttel wieder hanseatischen Boden. Im Gewimmel empfange ich Püffe von allen Seiten. Auch trampelt man mir unsanft auf meinen zart gebräunten Füßen herum. Eine Entschuldigung hält indes keiner für nötig. Als ich einem besonders eiligen Mitmenschen zu verstehen gebe, der Unterste sei meiner, tippt er sich an die Stirn. Mit deutschem Gruß. Spätestens jetzt weiß ich: Ich bin wieder zu Hause!

Den zweiten Schock erleide ich am Gepäckband. Das Flughafenpersonal in Südfrankreich ist mit meinem neuen  teuren Koffer ziemlich rüde umgegangen. Irgendjemand hat  ihn offenbar an eine frisch getünchte Mauer gestellt. Er ist mit weißen Farbflecken übersät. Lass dir nicht die gute Laune verderben, denke ich, wundere dich nur. Also auf zur Schadensaufnahme. In einer langen Schlange warte ich über eine halbe Stunde. Offenbar gibt es viele Beanstandungen und wenige Mitarbeiter. Continue reading „Zurück in der Realität“

Früher war alles besser

Von Uta Buhr

„Das Wetter ist auch nicht mehr das, was es einmal war“, seufzt der weißhaarige Herr und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Die gebeugte alte Dame neben ihm auf der Parkbank nickt zustimmend: „Ja, früher, als ich noch jung war, da waren doch die Sommer noch ganz anders. Viel gemäßigter. Und auch die Winter waren viel angenehmer als heute.“ „Nun seien Sie doch endlich mal zufrieden“, wirft  ein junger Jogger ein, der sich  schwer atmend neben den beiden Nörglern niederlässt. „Immer dieses Gemecker über das Wetter. Ist der Sommer kalt und regnerisch, schimpfen die Leute. Und jetzt, wo es endlich sommerlich warm ist, gefällt es vielen auch nicht.“ Continue reading „Früher war alles besser“

Von Römern und Reben

Von Uta Buhr

Kunstvolles Zunftzeichen

Vinum mosellanum est omni tempore sanum!” Die Römer wussten Gutes zu schätzen. Und so exportieren sie den ebenso süffigen wie gesunden Moselwein in großen Mengen an ihren kaiserlichen Hof in Rom. Heute zählt die Region rund um den Strom, der sich über Hunderte von Kilometern in unzähligen Schleifen durch eine einzigartig schöne Landschaft windet, zu den beliebtesten Urlaubsgebieten Deutschlands.

Wer hier radelt, wandert oder elegisch mit dem Schiff die Gegend erkundet, entdeckt neben Burgen und alt-ehrwürdigen Städten viele zauberhafte Winzerdörfer, in denen er liebevoll bewirtet und stets mit einem guten Tropfen empfangen wird. Denn laut dem großen Gelehrten der Renaissance Nikolaus von Kues hat „der liebe Gott nicht gewollt, dass edler Wein verderben sollt. Drum hat er uns nicht nur die Reben, nein, auch den nöt’gen Durst gegeben!“ Aber eins nach dem anderen.

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Entzauberter Ehemann

Von Uta Buhr

Rita hatte gestern Geburtstag. Über ihr Alter schweigt sie sich aus. Nur soviel verrät sie: „Ich bin jenseits der Lottozahlen. Noch weitere Fragen?“ Der Umtrunk auf ihrer Terrasse, die an einen der hängenden Gärten der legendären Königin Semiramis aus dem Zweistromland

erinnert, verlief sehr heiter. Auch Hilde, die es sonst immer so eilig hat, nach Hause zu kommen, zeigte sich äußerst entspannt. Ihr Mann sei mit den Spielen der WM zurzeit voll ausgelastet, erklärte sie. Der vermisse sie absolut nicht und sei im Augenblick sogar in der Lage, sein Bier eigenhändig aus dem Kühlschrank zu holen. Wie erstaunt war die Damenrunde daher, als der in Winterhude vermutete Fußballfan auf einmal in Ritas Wohnung auftauchte und sich mit einem Glas Sekt in der Hand zu uns gesellte. Continue reading „Entzauberter Ehemann“

Etwas Zeit muss sein

Von Uta Buhr

Von Stationsvorstehern auf U- und S-Bahnhöfen sind viele von uns Kummer gewohnt.

Setzt man zum Endspurt an, um die Bahn noch zu erreichen, wird just in diesem Augenblick das Zeichen zum Weiterfahren gegeben. Und das, obwohl der Mann auf dem Podest den eiligen Fahrgast  genau gesehen hat. Es hätte den Mann ein Lächeln gekostet, die Abfahrt lediglich einen Augenblick hinauszuzögern, um den Sprinter noch zusteigen zu lassen.

Aber nein, manchem dieser Herren in Uniform scheint es großes Vergnügen zu bereiten, den mit hängender Zunge Heraneilenden in letzter Sekunde noch auf dem Bahnhof zurück zu lassen. Der schmählich Ausgesperrte bleibt atemlos, einen Fluch auf den Lippen Continue reading „Etwas Zeit muss sein“

Schrille Töne

Von Uta Buhr

Die flinken dunklen Augen des Mannes in der schon malerisch verschlissenen Kleidung taxieren die Anzahl der Fahrgäste in der einlaufenden U-Bahn. Als er in einen gut besetzten Wagen steigt, fällt die fröhliche Miene wie eine Maske von seinem Gesicht. Mit vergrämtem Ausdruck und Trauer in der Stimme wendet er sich an das Publikum: „Meine Härrschaften, ick bien ein Flichtling und brauchen Geld für fünf Kiender und teire Miete. Deshalb ich was spielen von Franzi Schubert.“ Damit setzt er eine weiße Flöte an die Lippen und intoniert eine Melodie, die man mit einigem guten Willen für ein Stück aus dem Forellenquintett halten kann. Continue reading „Schrille Töne“

Good news for all fans of the English Theatre of Hamburg

By Uta Buhr

Rejoice! On September 9, 2010, the English Theatre of Hamburg will present its new premiere. “THIS IS HOW IT GOES” is the title of the play written by the famous American playwright Neil LaBute. It deals with such classic themes as prejudice, racism and – last but not least – bigotry. The topics of this gripping  play are the still existing problems and tensions between black and white citizens in today’s America. The author does not care in the least for political correctness and thus adds a funny note to his drama. Neil LaBute who is of French Canadian, English and Irish ancestry, writes plays for the theatre and, at the same time, boasts an impressive record as a filmmaker. For example … “The Wicker Man” was an American version of a British cult classic which starred famous actors like Nicolas Cage and Ellen Burstyn. A great British newspaper recently dubbed Neil LaBute “America’s misanthrope par excellence.” Let us put it this way: The author is absolutely free of any illusions and just calls a spade a spade.

Save the date: Premiere on September 9, 2010

Tickets: 040 – 227 70 89 – Internet: www.englishtheatre.de

Gute Nachrichten für die Freunde des English Theatre of Hamburg

Von Uta Buhr

Endlich! Am 9. September ds. Js. wird das English Theatre of Hamburg nach seinen wohl verdienten Theaterferien in gewohnter Frische sein erstes Heimspiel geben.  Und natürlich wartet es wieder mit einer interessanten Premiere auf. „THIS IS HOW IT GOES“ (frei übersetzt: „So läuft’s  nun mal“) heißt das neue, vom amerikanischen Erfolgautor Neil LaBute geschriebene Stück. Es behandelt Themen, die zu allen Zeiten aktuell waren und es heute nicht minder sind –  Vorurteile, Rassismus und Bigoterie. Neil LaButes Tragikomödie spielt im  Amerika der Gegenwart, wo schwarze und weiße Bürger offiziell  – also qua Gesetz – absolut gleichberechtigt sind. Doch stimmt das überhaupt? Ist die Mauer in den Köpfen wirklich  überwunden. Diese und ähnliche Aspekte werden  herzerfrischend politisch unkorrekt ausgeleuchtet und genüsslich ausgekostet.

Also schon einmal vormerken: Premiere am 9. September, Beginn 19.30 Uhr

Karten wie üblich unter 040 – 227 70 89. Oder schauen Sie einmal im Internet unter www.englishtheatre.de

Dame mit bösem Blick

Von Uta Buhr

Die grauhaarige Dame am Nebentisch starrte böse zu der über ihr hängenden Lampe empor. „Mach endlich, dass du wegkommst“, murmelte sie beschwörend und wedelte wild mit ihrer Serviette. Der Gegenstand ihres Ärgers – eine Wespe am Lampenrand. Resolut schob sie  ihren Vegetarierteller zur Seite und winkte dem Kellner: „Bitte schlagen Sie die Wespe tot“,  verlangte sie. „Mir selbst verbietet meine Religion, ein Tier zu töten.“ „Meine auch“, konterte der Herr in Schwarz. „Da müssen Sie sich schon jemand anderen suchen.“ „Das ist doch wohl allerhand“, rief die Dame bebend vor Zorn und fixierte erneut das hilflos krabbelnde gelb-schwarze Etwas über ihrem Kopf. In einem letzten Versuch, das Innere der Lampe zu erreichen, breitete die Wespe ihre Flügel aus und stürzte mitten auf den Rohkostteller ihrer Feindin. Continue reading „Dame mit bösem Blick“

Alt gehört sich nun mal nicht …

Von Uta Buhr

Ein Hamburger Kaufhaus Donnerstag  um 16.00 Uhr. Tatort: Kosmetikabteilung. „Meinen Sie mich?“ fragt die Dame in den besten Jahren mit dem graumelierten Charakterkopf.  „Ja genau Sie“, lautet die Antwort der perfekt geschminkten jungen Frau.  „Denn Sie sollten wirklich mal etwas für sich tun. Ihre Falten müssen nämlich gar nicht sein. Darf ich Ihnen einmal unsere neuesten Produkte vorstellen?“

Und bevor die Dame etwas sagen kann, hantiert die in makelloses Weiß gehüllte Schönheitsfee schon geschickt mit Pipette und Cremetöpfchen, greift beherzt nach dem Gelenk ihres Gegenübers  – oder besser ihres Opfers – und  träufelt eine goldfarbene Flüssigkeit auf deren leicht geäderte Hand.

Die Frage, wie sich das Produkt denn anfühle, beantwortet sie gleich  selbst: „Wunderbar diese Lotion A. Die müssen Sie jeden Abend auf Ihre Haut auftragen. Für den Morgen benötigen Sie dann Lotion B. Und wenn Sie das zwei Wochen konsequent getan haben, können Sie mit unserer Wundercreme beginnen. Wie der Name schon sagt, bewirkt diese wahre Wunder. Schon nach kurzer Zeit merken Sie, dass Ihre Haut viel besser durchblutet ist und Ihre Falten sich schon erheblich zurückgebildet haben.“ Continue reading „Alt gehört sich nun mal nicht …“

Pécs – Kaleidoskop der Völker

Von Uta Buhr

Unter den drei Europäischen Kulturhauptstädten 2010 ist das in Südtransdanubien gelegene Pécs die unbekannteste. Und das völlig zu Unrecht. Die knapp 160.000 Einwohner zählende Stadt ist einer der geschichtsträchtigsten Orte des Alten Kontinents. Sie stellt ein kunterbuntes Kaleidoskop der Völker dar – Europa in der Nußschale! Hier tummeln sich Serben, Kroaten, Tschechen und Deutsche, die sogenannten „Donauschwaben“, die nach dem Rückzug der Türken Ende des 17. Jahrhunderts hier angesiedelt wurden. János, unser Reiseleiter, der aus einer alten deutsch-ungarischen Familie stammt und ein unverfälschtes, von seinen Altvorderen gepflegtes  Schwäbisch spricht, geht noch weiter in der Geschichte zurück. „Weit vor den Osmanen kamen die Römer, die sich bei uns wegen des milden Klimas und der vielen heißen Quellen sehr wohl fühlten. Continue reading „Pécs – Kaleidoskop der Völker“