Professor-Hermann- Rauhe Tag 2011

Von Hartmuth Seitz

Jedem Landwirt ist bewusst, dass seine Ernte nicht alleine von der Saat abhängig ist, sondern auch vom Zusammenspiel vieler Faktoren. Genau deswegen ist der Zeitraum von den Saatvorbereitungen bis zur Ernte immer wieder spannend.  Somit ist es kein Wunder, wenn vom Säen bis zum Ernten durch aus mehr als ein Jahr vergehen kann. Wenn zwischen Saat und Ernte auch noch eine Hofübernahme eingebettet ist, blicken Altbauer und Jungbäuerin mit einer gewissen Erwartungshaltung in die Zukunft.

 

 

 

 

 

 

 

 

Im April des Jahres 2010 entstand im Rahmen der Vorbereitungen für die Namensgebung der jetzigen Prof.- Hermann-Rauhe-Schule in Wanna die Idee eines regelmäßig wiederkehrenden Hermann-Rauhe-Tages. Gesät – getan. Pardon: Gesagt – getan. Doch dann kamen die Unwegbarkeiten der Wachtstumszeiten dazu.  Eine einfache Serie von Windpocken verhinderte den Start im April.

Doch jetzt, am 21. Juni 2011, war es dann soweit Der erste Hermann-Rauhe-Tag konnte im Beisein des Namensgebers stattfinden. Musik, Musik, Musik. Schulkinder alleine, in Gruppen, in Klassenkombinationen. Musik mit und ohne Unterstützung. Handgemachte Musik. Alles war vorhanden. Sogar die Aussenstelle der Förderschule GE, Schule am Wiesendamm, die seit mehr als 7 Jahren fester Bestandteil dieser Schule ist, beteiligte sich, und das ist für diese Schulkombination bereits seit langem eine Selbstverständlichkeit, an diesem Programm.

Kurz nach der Namensgebung konnte mit der Kombination der Musiklehrerin Hanna Erbacher, die einst bei Profssor Rauhe an der Musikhochschule in Hamburg studiert hatte, und dem Namensgeber ein optimales Tandem gefunden werden. Ein eigenes Schulorchester sollte aufgebaut werden. Das Tandem sprach sich ab, eine Pauke, ein Metallophon und zwei Altglockenspiele wurden von Professor Rauhe gesponsert, die Ritterstiftung ermöglichte später die Anschaffung von vier klingenden Stäben in Baßlage und einer weiteren Pauke. Zusätzlich konnten aus dem Schul-Etat Instrumente für das Kleine Schlagwerk angeschafft werden.

Die Saat war aufgegangen, gehegt und gepflegt wurde sie seit Februar dieses Jahres. Das Repertoire verdient die Marke „Klein aber fein.“ Liedbegleitungen zur „Zirkusparade“ und ein afrikanisches Kinderlied konnten heuer den Gästen zu Gehör gebracht werden

Um beim bäuerlichen Beispiel zu bleiben. Es musste auch gedüngt werden. Zu einem kleinen Orchester würde ein kleiner Chor passen. Auf der Suche nach einem Chorleiter wurde die Schule bei Kai Rudl pfündig. Der Absolvent der Hamburger Hochschule für Musik und Kreiskantor im Kirchenkreis Land Hadeln war sehr interessiert. Chor und Orchester studieren ihre Stücke in zwei Arbeitsgemeinschaften parallel ein. Das musikalische Tandem hat also Verstärkung gefunden.

Unterstützt wird dieses Trio von der neuen Schulleitung. Kim Matzner übernahm im Februar dieses Jahres von ihrem Vorgänger -rückschauend betrachtet – ein  anscheinend gut vorbereitetes Feld. Sogar neue „Methoden“ konnten erfolgreich erprobt und angewandt werden. Ihre Einrad-AG „tanzte“ zur Musik der „Vier Jahreszeiten“ und sorgte somit für staunende Gesichter.

Ein Programmpunkt das bei der Anwesenheit von Prof. Hermann Rauhe nicht fehlen. Wieder einmal, und wir kennen ihn nun schon seit mehreren Jahren, gab es den eigens für diesen Tag komponierten vierstimmigen Kanon. „Musik tut gut – Musik macht Mut“. Natürlich unter der Dirigentenschaft des jetzigen Ehrenpräsidenten der Hamburger Hochschule für Musik, der nicht nur seinen Einsatz, sondern die gesamte Veranstaltung sichtlich genoss.

Jedem modernen Landwirt ist bewusst, dass eine ertragreiche Ernte nur dann gewährleistet ist, wenn das Umfeld stimmt. In diesem Fall das Kollegium. Der Hermann-Rauhe-Tag wurde aber nicht nur vom Kollegium erfolgreich mitgestaltend unterstützt, sondern auch von der Elternschaft, die, wie an dieser Schule üblich, mit einem Kuchenbuffet aufwartete, das nach gut 100 Minuten Programm  wirklich zeigte – auch hier ist geackert worden, die Ernte ist zunächst eingefahren. Jetzt darf das Feld für die nächsten Jahre vorbereitet werden.

Professor Herrmann Rauhe (links) und Hartmuth Seitz

Lassen wir uns also überraschen, was die Prof.-Hermann-Rauhe-Schule in Wanna als nächstes hervorzaubert. Fest steht eines: Der Hof ist gut weitervererbt. Der Altenteiler darf sich beruhigt zur Ruhe setzen – er darf sich jetzt seinen anderen Hobbys und Verpflichtungen widmen.

Fotos. Hartmuth Seitz