Deutsche in Ungarn? Immer wieder!

Von Dr. Ferenc Horvath

Ewig erneuernde Bindungen Deutschland – Ungarn

Unter deutscher Leitung für die EM 2016 qualifiziert: die Fußbal Nationalmannschaft von Ungarn
Unter deutscher Leitung für die EM 2016 qualifiziert: die Fußbal Nationalmannschaft von Ungarn

Nicht nur Gisela aus Bayern die Gemahlin von Sankt Stephan um die erste Jahrtausendwende. Auch nicht nur die ein halbes Jahrhundert danach angekommenen Sachsen in Siebenbürgen und die noch später übersiedelten Donauschwaben überall im Lande; es gibt immer wieder Deutsche, die nach Ungarn kommen und dort sich wohl fühlen, zum Land einen Beitrag leisten. Davon möchte dieser kurze Bericht erzählen.

An der ersten Stelle heute Bernd Storck, der Trainer der Fußball Nationalmannschaft. Er hat – zusammen mit Andreas Möller, dem ehemaligen Weltmeister, welcher sich nicht vor allzu langer Zeit mit ihm zusammengeschlossen hat – soeben etwas großes erreicht: nach 44 Jahren Abstinenz hat er die Mannschaft in einen internationalen Wettbewerb geführt. Ungarn hat sich, durch den Sieg gegen das hoch gelobte Norwegen Team, für die EM 2016 qualifiziert!

Tat dies in einem grundsätzlich defensiv aufgestellten und trotzdem gewonnenen Spiel in Oslo und in einem zweiten furiosen, leidenschaftlich ausgetragenen ebenfalls gewonnenen Spiel in Budapest. Letztes war ein wahres Fest für die prall gefüllte Arena in Ferencváros.

Im Weinkeller
Im Weinkeller

Ein weiteres Beispiel: die Familie Fritz in Decs in der Nähe von Szekszárd, die in dem siebzehnten Jahrhundert nach Ungarn gekommen war. Die heutige „Winzerei Fritz“ basiert auf jahrhundertealte Familientradition – wie die hauseigene Broschüre beschreibt. Der Erneuerer diese Tradition nach der Wende war József Fritz, der das Gut voll in ein Weinhaus und eine Pension aus – und umgebaut hat. Zu den wundervollen Eigensorten wird Kulinarisches aus dem Lande und ebenfalls Erholung für die Seele mit angeboten.

Die heimische Rebsorte Kadarka wird neben Blaufrankisch, Merlot, Cabernet Savignon und Cabernet Franc angebaut. Das besondere gibt dann die Pannon- Erde, die Sonne und die sorgfältige Winzer-Betreuung noch hinzu.

Über den Erfolg zeugen etliche Gold Medaillen und Auszeichnungen. Die Weine von Fritz reisen manchmal sehr sehr weit, haben bereits Taiwan erreicht.

Der Keller von der Winzerei Fritz ist ein bauliches Meisterwerk, ein Muss für alle Besucher. Weinverkostung in einem wahren Tempel mittelalterlicher Art lässt alte Sehnsüchte auf erwachen, alte Gefühle erneut erleben, alte Düfte neu entdecken.

Auf der Terrasse
Auf der Terrasse

Die Winzerei und das Gasthaus Fritz in Decs befindet sich anderthalb Fahrstunden entfernt von Budapest und ist ein absolut empfehlenswerter Ort für alle Art von Touristen die das Land Ungarn und seine Tradition näher kennenlernen wollen.

Dies sind nur zwei menschliche Beispiele, welche die unzertrennbare Verbindung der beiden Länder hervorheben. Komme was wolle, die Verbindungen werden weiterhin bleiben, sie wurden in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder erneuert, sogar neu ausgebaut. Deutschland- Ungarn: ein beispielhaft erfolgreiches Zusammenleben in Europa.

Fotos: Ferenc Horvath

Links:

http://www.mlsz.hu/

http://fritzborhaz.hu/pince/