Ungarn? Europa?

von Ferenc Horvath

Foto: Ferenc Horvath

Ungarn befindet sich geografisch gewiss in Europa.  Wenn man aber die heutige Presse hört, bekommt man irgendwie das Gefühl, als ob sich Ungarn irgendwo auf dem Mond befände und als ob die Ungarn ein wirklich seltsames, eigentlich fast außerirdisches  Volk wären. Genauso fühlen sich die Ungarn, wenn es um die Politik der EU geht. Die beiden Parteien scheinen einander nicht mehr verstehen zu können und verstanden zu werden. 

Diese Tatsache  macht das Leben für ungarisch Stämmige in Deutschland heutzutage seit einiger Zeit ganz schwer.  Sie fühlen sich ein wenig gebrandmarkt und wollen sich über das Thema lieber nicht austauschen.In diesem Fall nutzen aber nur ein ständiger Dialog, eine ständige Feinabstimmung und eine gegenseitige, aufeinander zugehende Aufklärung.

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Ein verstecktes Kronjuwel am Balaton

Balaton I
Balaton I

von Ferenc Horváth

Vor nunmehr 150 Jahren wurde der habsburgische Kaiser Franz Joseph nach dem Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn feierlich mit der ungarischen Stephanskrone zum König von Ungarn gekrönt. Daraufhin bezog er mit seiner Gemahlin Elisabeth – allgemein als Sisi bekannt –  die Burg zu Buda.

Nach dem Ersten Weltkrieg und dem sogenannten „Trianon-Diktat“ – offiziell Friedensvertrag von Trianon – hat Miklos Horthy, der Reichsverweser des damaligen ungarischen Königreichs – ebenfalls mehrere Jahrzehnte lang dort residiert. „Ein verstecktes Kronjuwel am Balaton“ weiterlesen

Das Volkstheater in Kaskantyu

von Ferenc Horváth

Szene aus dem Volkstheater
Szene aus dem Volkstheater

Das turksprachige Volk der Kiptschak war ursprünglich in der Nähe des Flusses Irtysch ansässig, also unweit der Grenze zur Volksrepublik China. Varianten und abweichende Transkriptionen des Namens dieser Volksgruppe sind bei den Westeuropäern – und früher auch unter den Byzyntinern – als Kumanen bzw. Komanen bekannt. Der Tartarensturm hatte die Kumanen immer mehr nach Westen gedrängt, bis sie unter der Führung von Kotjan Khan (1202 – 1241) durch König Béla IV. autorisiert wurden, auf ungarischem Territorium zwischen Donau und Theiß zu siedeln. So heißt es bei Wikipedia.

Kaskantyu, ein knapp 1000-Seelen-Ort in der ungarischen Puszta, war in seinem Ursprung ein kumanisches Dorf. Hier hat Tradition noch einen hohen Stellenwert, denn seit 40 Jahren werden hier an drei Tagen die so genannten „Faschingsfestspiele“ abgehalten. Zwischen 40 und 50 Personen, allesamt Amateure, sorgen mit Hilfe fast aller im Ort ansässigen Menschen für den Ablauf dieser Festspiele. Die Truppe nennt sich „Komedias Kompania“, was soviel bedeutet wie „Komödiantische Truppe.“ Das Alter der Mitwirkenden schwankt zwischen 6 Jahren bis zum Rentenalter und sogar darüber hinaus. Auf Einladung unserer Freunde landeten wir in diesem Ort ohne vorher zu wissen, was uns erwartete. Wie groß war daher unsere Überraschung.

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Ein Traum

von Ferenc Horváth

Unser Mitglied Ferenc Horváth ist ein sehr umtriebiger Mann, der die ganze Welt bereist und
immer interessante Geschichten mitbringt. Diesmal hat er einen ganz großen Bogen geschlagen und ist von Vietnam direkt nach Hamburg zurück geflogen, um sich einen Traum zu erfüllen – ein Konzert in der Elbphilharmonie, kurz Elphi. Hier ist sein Erlebnisbericht:

Bild 1
Bild 1

Ich bin gerade vor dem Opernhaus in Saigon gestrandet. Kurz zuvor hatte ich mich noch an einer guten Pho-Suppe am Bien Than Markt gestärkt. Auf geht’s zu einer Vorstellung der Gruppe Aio. Das ist eine Mischung aus vietnamesischer Kultur und Elementen des Cirque de Soleil. Ein wahrer Genuss nach all den Gräueln, die ich am Morgen im Kriegsmuseum hatte über mich ergehen lassen.

In Yangon erwartet uns das Weltwunder Shwedagon. Mystik pur umgibt den Besucher. 60 Tonnen Gold leuchten in den unterschiedlichsten Nuancen. Hier vergisst man Zeit und Raum. Hier treffen Mönche und Betende mit Touristen aus aller Welt zusammen. Mit einem kleinen Flieger geht es weiter in Richtung Bagan. Über 3.000 Pagoden und „Ein Traum“ weiterlesen

Tadschikistan – „das Land der Krone“

von Ferenc Horvath (Text und Fotos)

Bild 2
Bild 2

Man nennt dieses in Zentralasien gelegene Land wegen seiner Form auch „Hasenland.“ Es ist auch das Land der Arier, das zu 93% aus Gebirgszügen besteht – den höchsten in der seinerzeitigen Sowjetunion. Der höchste Berg ist die Leninspitze. Das Territorium weist zudem 2.000 Seen und 8.000 Gletscher aus. Ein weiterer Superlativ sind 300 Sonnentage im Jahr. Ein atemberaubendes Land! „Tadschikistan – „das Land der Krone““ weiterlesen

Transistrien – ein unbekannter europäischer Nachbar

Transistrien III
Transistrien III

von Ferenc Horvath

Existiert dieses Land namens Transistrien eigentlich wirklich? Ja, denn de facto ist es laut Wikipedia seit 1992 unabhängig. „Im Jahre 2004 hatte Transistrien 555.000 Einwohner. Es ist ein bedeutendes Zentrum der Schwerindustrie und steht unter entscheidendem russischen Einfluss. Völkerrechtlich wird die Region allerdings weiterhin als Teil Moldawiens betrachtet. Bislang erkennt kein anderer Staat, keine andere Region oder internationale Organisation das Land als souveränen Staat an. Transistrien ist aber seit 1990 faktisch von der Zentralregierung in Chisinau unabhängig und verfügt u.a. über eine eigene Regierung und Währung. Gleiches gilt für die Verwaltung und das Militär. Das Land ist „Transistrien – ein unbekannter europäischer Nachbar“ weiterlesen

It’s Party Time in Hungary

von Ferenc Horvarth

Budapest Park, Billy Talent
Budapest Park, Billy Talent

Ich denke oft an Piroschka, wenn ich das moderne Gesicht des heutigen Ungarn bestaune. Die reiche Vergangenheit ist in den Museen des Landes sorgfältig verwahrt. Gleichzeitig macht sich Ungarn täglich mehr für das „moderne Zeitalter“ im westlichen Sinne fit. Nicht allein die umfangreichen restauratorischen Bautätigkeiten in Budapest folgen dem Trend der Modernisierung. Selbst das neogotische Parlamentsgebäude am Ufer der Donau ist nach einem halben Jahrhundert zum ersten Mal wieder ohne Gerüste in voller Pracht zu bestaunen. „It’s Party Time in Hungary“ weiterlesen

Deutsche in Ungarn? Immer wieder!

Von Dr. Ferenc Horvath

Ewig erneuernde Bindungen Deutschland – Ungarn

Unter deutscher Leitung für die EM 2016 qualifiziert: die Fußbal Nationalmannschaft von Ungarn
Unter deutscher Leitung für die EM 2016 qualifiziert: die Fußbal Nationalmannschaft von Ungarn

Nicht nur Gisela aus Bayern die Gemahlin von Sankt Stephan um die erste Jahrtausendwende. Auch nicht nur die ein halbes Jahrhundert danach angekommenen Sachsen in Siebenbürgen und die noch später übersiedelten Donauschwaben überall im Lande; es gibt immer wieder Deutsche, die nach Ungarn kommen und dort sich wohl fühlen, zum Land einen Beitrag leisten. Davon möchte dieser kurze Bericht erzählen. „Deutsche in Ungarn? Immer wieder!“ weiterlesen

440.000 können nicht irren : 2015 Sziget ( Die Insel)

Von Dr. Ferenc Horvath

Kasabian spielt
Kasabian spielt

Das Sziget Festival hatte ein Rekordjahr. Nach Budapest pilgerten mehr Besucher als je zuvor. Insgesamt 441 000 „Szitizens“ (Kunstwort: Insel- Bewohner) aus 95 Ländern hatten eine Woche nonstop Spaß.

Die kürzlich erweiterte Tageskapazität auf 90.000 Besucher wurde positiv aufgenommen. Es gab drei ausverkaufte Tage – Montag- u.a. Robbie Williams, Freitag-u.a. Kasabian und Samstag- u.a. Major Lazer und Kings of Leon. Dadurch wurde ein Gesamtbesucherrekord von 441.000 aufgestellt. „440.000 können nicht irren : 2015 Sziget ( Die Insel)“ weiterlesen

Deutschland , deine Kultur ist doch wunderbar

Von Dr. Ferenc Horvath

So viel zu bestaunen, in so einem kleinen Raum: der Harz!

Die Brockenbahn
Die Brockenbahn

Man steht in dem verglasten Eingang des Huldigungssaals in Goslar. Das gefühlte Mittelalter lässt einen einfach nicht los. Obwohl dieses Wunderwerk der Kunst nicht einmal zum Weltkulturerbe gehört.

Oder eben nur in der St. Jakobus der Ältere katholischen Kirche, einen Steinwurf von dem mittelalterlichen Spital und von der wunderbaren Kaiserpfalz entfernt.

Genauso oben auf den Brocken in 1141 Meter Höhe mit einer 200 Kilometer Rundum Sicht, wo einst Goethe und Schiller geweilt hatten. „Deutschland , deine Kultur ist doch wunderbar“ weiterlesen