Immer wieder stehen Schreibende vor der Situation, sich im Rahmen einer Lesung oder eines Vortrags vor Publikum zu präsentieren. Ob es uns liegt oder nicht – es gibt diverse Tricks und Hilfestellungen, um mit oder ohne Lampenfieber gut „rüberzukommen“. Nicht jede/r von uns hat schauspielerische Fähigkeiten, aber wer könnte besser aus der Trickkiste plaudern als eine professionelle Schauspielerin?
Wir haben deshalb Kornelia Kirwald engagiert, um mit uns einen Workshop zu gestalten. Die Schauspielerin und Sprecherin vermittelt die Grundlagen für eindrucksvolle Lesungen bzw. Vorträge Ihrer Texte. Probleme und Lösungen werden an konkreten Beispielen demonstriert und trainiert; und ein paar Schauspielertricks sind auch dabei. Das Besondere: Sie arbeiten in dem Workshop mit einem eigenen Text, und Kornelia Kirwald geht auf Ihre individuelle Situation ein. Wir beschäftigen uns damit, wie man einen Auftritt vorbereitet, eine Beziehung zum Publikum herstellt und mit Lampenfieber umgeht. Stimme, Mimik und Gestik sind ebenso Thema wie Tempo, Lautstärke und Tonhöhe. Abschließend befassen wir uns noch mit Sprechtechnik mit dem Mikrofon.
Dies alles geschieht in freundlicher und konstruktiver Atmosphäre. Um den Workshop in einem realitätsnahen Auftrittsambiente durchführen zu können, haben wir den Kirchsaal der ev.-meth. Kirche Bethanien für den Veranstaltungstag von 11 bis 16 Uhr gemietet. Wir laden Sie deshalb ein, am
Sonnabend, 30. November 2024, von 10:30 bis 15:30 Uhr in den Bethanienhöfen, Martinistr. 47-49, 20251 Hamburg,
an unserem Workshop teilzunehmen. Die Kosten betragen für Mitglieder der Auswärtigen Presse oder der Hamburger Autorenvereinigung € 20 pro Person und für externe Teilnehmer € 50 pro Person.
Bitte melden Sie sich bis zum 15.11.2024 unter info@die-auswaertige-presse.deverbindlich an und reichen Sie Ihre Textprobe im Umfang von zwei Seiten Prosa/Sachtext oder drei Gedichten mit ein. Nachdem Sie sich angemeldet haben, geben wir Ihnen die Kontoverbindung für die Zahlung der Teilnahmegebühr auf. Ihre Anmeldung wird nach Eingang der Teilnahmegebühr wirksam.
Die gebürtige Dortmunderin Kornelia Kirwald beschäftigte sich schon in Schule und Studium mit Theater. Ihre Ausbildung begann sie in Hamburg bei Margot Höpfner; an der Stage School, der Hamburg Media School und im Camera Acting Centrum Köln kamen Musical, Radio und Film/TV dazu. Sie spricht Synchron bei Studio Hamburg und NDR und spielt Fernseh- und Kurzfilmrollen, 2022/23 in Abschlußfilmen der FH Dortmund und zuletzt im ZDF. Engagements im Freien Theater und Tournéen führten sie durch Nord- und Westdeutschland: Sie gastierte mit Musical- und Chanson-Programmen; im Hamburger Engelsaal spielte und sang sie zahlreiche Haupt- und Nebenrollen, u.a. in „My Fair Lady“, „Loriot’s Dramatische Werke“, „Caruso!“ und in der „Großen Heinz-Erhardt-Show“. Als Chorsängerin unter der professionellen Leitung von Katharina Vogel bringt sie ihre Mezzosopran-Stimme in live-Konzerten ein. Mit ihrem Rezitationsprogramm LITERATUR – LIVE gastiert sie im Raum Hamburg; mit eigenen Sendereihen bei TIDE.radio und TIDE.tv hat sie für ihre Liebe zur Literatur seit 2005 ein professionelles Medienforum gefunden; ausgewählte Produktionen sind auf Vimeo und Instagram zu sehen und auf SoundCloud zu hören.
Auch in diesem Jahr setzte die Auswärtige Presse ihre seit nunmehr fast zwanzig Jahren gepflegte Tradition fort und lud Mitglieder und Gäste am 1. Dezember zur Weihnachtsfeier ein. Sie fand wie üblich im Marriott Hotel statt. Diesmal jedoch im kleineren Kreis. Während manche der Abwesenden sich bereits in wärmere Gefilde geflüchtet hatten, mussten andere wegen eines Infektes das Bett hüten. Wir wünschen baldige Gesundung.
Statt im großen Bankettsaal tagten wir diesmal im festlich geschmückten Restaurant. Eine lange weiß eingedeckte Tafel war für uns vorbereitet worden. Für viele eher ein Vor- als Nachteil. Denn, so meinten sie, konnte man sich viel entspannter unterhalten als an den drei oder vier runden Tischen im Saal.
Nach der Begrüßung durch Präsidentin Maren Schönfeld folgte literarisch Erbauliches. Ein Gedicht aus der Feder vom Rainer Maria Rilke, in dem er die Schönheit der Winterlandschaft besingt, machte den Anfang. Es folgte eine weihnachtliche Glosse und ein Stück über den Nikolaus, das eine humorvolle Kontroverse zwischen zwei unserer Mitglieder, dem Autor László Kova und Heinrich Hannover, nach sich zog.
Zur Klärung des Sachverhaltes und zum Mitschreiben folgendes: Der Überlieferung nach war Nikolaus von Myra (früher Lykien, heute Türkei) ein besonders beliebter und barmherziger Bischoff, der großzügig Geschenke an die Armen verteilte. Ein guter Christ, der zwischen 270 und 286 geboren wurde. Noch heute zählt er zu den angesehensten Heiligen der Ostkirche. Nikolaus starb am 6. Dezember im Jahre des Heils 343 in Myra. Bis auf den heutigen Tag erinnert dieses Datum an den Wohltäter.
Doch fehlte da nicht etwas an diesem schönen Abend? In der Tat. Der von unserem Mitglied Wolf Bremke stets so souverän vorgetragene „Kuddel Daddeldu“ stand diesmal nicht auf dem Programm. Hoffentlich wird unser geschätzter Conférencier uns im nächsten Jahr wieder mit seiner Anwesenheit beehren und dem ollen Kuddel neues Leben einhauchen.
Mit gesundem Appetit machten wir uns über das – wie immer – köstliche Büffet her, das die Küche des Hotels vorbereitetet hatte. Es gab unter anderem krosse Gänsekeule mit Rotkohl und Kartoffelklößen. Mit diesem traditionellen Weihnachtsgericht kann kein Koch der Welt etwas verkehrt machen. Oder?
Nach dem ebenfalls leckeren Dessert wechselten wir zu unserem unverzichtbaren Würfelspiel über. Unter uns: Diesmal standen wieder Knobelbecher und Würfel zur Verfügung, die ein etwas schusseliges Mitglied – Asche auf mein Haupt – im letzten Jahr zu Hause vergessen hatte. Leider fehlte in diesem Jahr der Maître de Plaisir, Ehrenpräsident Günther Falbe, der über viele Jahre stets dieses Spiel mit nie versiegender Engelsgeduld erklärte. Da der allseits beliebte Mann Anfang 2023 starb, waren wir diesmal auf uns selbst gestellt. Gottlob stand der Abend unter einem offenbar von Günther gelenkten guten Stern. Es klappte alles wie am Schnürchen, und am Ende ging jeder mit einem Geschenk nach Hause.
Der Abend sorgte noch für eine Überraschung. Unsere Präsidentin stellte ein neues Mitglied vor. Herr Ralf Plenz, seines Zeichens Hamburger Verleger der Reihe „Perlen der Literatur“, die im Input-Verlag erscheint, ist eine veritable Bereicherung für unsere literaturaffine Pressevereinigung. Nachstehend ein paar Kostproben aus seinem anspruchsvollen Programm: „Die missbrauchten Liebesbriefe“ von Gottfried Keller, „Das Jahr des Gärtners“ von Karel Čapek, „Die kleine Stadt“ von Heinrich Mann“ sowie „Die Schatzinsel“ von Robert Louis Stevenson und last but not least George Orwells „1984“ – ein Dauerbrenner, der gegenwärtig so aktuell ist wie eh und je. Sämtliche Bücher dieses kleinen exquisiten Verlages sind auf besonders feinem Papier gedruckt. Ein Genuss für jeden, der gern seine Nase zwischen zwei Buchdeckel steckt.
Der Abend endete wie stets in vollendeter Harmonie. Die Anwesenden wünschten sich zum Abschied frohe Festtage und ein gesegnetes Neues Jahr.
Zu guter Letzt noch ein Sinnspruch der immer passt – egal, wer ihn einst erdachte: „War das alte Jahr ein gutes, freu‘ dich auf das neue. War das alte aber schlecht – ja dann erst recht.“ In diesem Sinne alles Gute!
Auf drei Touren durch die Alsterkanäle mit Live-Lesungen haben am 1. Juni 2023 zwölf Autoren aus ihren Gedichten und Geschichten gelesen. Dabei konnten die Gäste neben der Literatur und der malerischen Natur auch das historische Dampfschiff St. Georg genießen, einen Blick in den Maschinenraum werfen und sich mit Getränken an Bord stärken.
Glück, Schicksale und Visionen in Prosa
Die erste Tour von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr unter dem Motto „Glück, Schicksale und Visionen in Prosa“ bestritten Lilo Hoffmann, Wolf-Ulrich Cropp, Joachim Frank und Christine Sterly-Paulsen:
Die Hauptfigur in Lilo Hoffmanns Roman „Das Glück ist selten pünktlich“ ist die erfolgreiche Psychotherapeutin Julia. Nach einer großen Enttäuschung verliebt sie sich in den smarten Sachsa, der nach allen Regeln der Kunst um sie wirbt. Dumm nur, dass dieser ausgerechnet ihr Patient ist. Das sieht nach einer Menge Ärger aus, denn ein Patient, so charmant er auch sein mag, sollte für eine Therapeutin absolut tabu sein. https://www.amazon.de/Lilo-Hoffmann/e/B07DY63SHS%3Fref=dbs_a_mng_rwt_scns_share
Vor genau 394 Jahren entsandte die V.O.C., die mächtigste Handelsgesellschaft der damaligen Welt, ihr größtes und schnellstes Flaggschiff, die BATAVIA, zur Jungfernfahrt nach Südostasien. Was der TITANIC des späten Mittelalters nach ihrer Havarie vor West-Australien passierte, ist ungeheuerlich, ja einmalig in der Seefahrt. Am 15. Mai 1629 brach im Houtman-Abrohos-Archipel eine Meuterei mit grauenhaften Folgen aus … Wolf-Ulrich Cropp las aus seinem spannenden Buch. http://www.wolf-ulrich-cropp.de/
Oft beginnt das Geschehen in Joachim Franks Kurzgeschichten im Banalen, bevor etwas Unerwartetes das Beliebige durchbricht. In den durch Ereignisse oder innere Vorgänge veränderten Situationen entstehen neue, oft überraschende Blickwinkel, die sowohl bei den Protagonisten als auch bei den Lesern bisher Gedachtes infrage stellen und zu veränderten An- oder Einsichten führen können. http://www.joachimfrank.info/
Eine düster-poetische Zukunftsvision hatte Christine Sterly-Paulsen mitgebracht. In Cleos Welt herrschen Sicherheit und Ordnung. Die Straßen sind verwaist und Kinder verboten. Mit ihrem Geliebten Jacques träumt sie davon, der alles umfassenden Kontrolle zu entkommen. Als Jacques verschwindet und die Wohlfahrtsbehörde Cleo mit Verhaftung droht, wird das Spiel mit der Flucht zur unheimlichen Realität. https://www.sterly-paulsen.de/
Poesie von Mensch und Hund
Auf der zweiten Tour von 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr erwartete die Gäste das Motto „Poesie von Mensch und Hund“:
„Ich halte mich nur an Regeln, die ich selbst gut finde.“ Das ist der Wahlspruch der selbstbewussten Terrierhündin, die in Susanne Bienwalds, pardon, Minas Buch aus ihrem Leben erzählt und dabei das merkwürdige Gebaren der Zweibeiner aufs Korn nimmt. https://susanne-bienwald.jimdosite.com/
Für „Mehr Nordsee“ plädierte Reimer Boy Eilers. „In Reimer Boy Eilers‘neuem Gedichtband ist die Zaubermacht der deutschen Sprache weder zerstört noch verweht. Sie hält allen Stürmen stand, die auf und an der Nordsee toben. … Möge der Wortpianist noch viele klingende Worte finden, um uns laut zu sagen, was ist, an der Nordsee und anderswo.“ (Sibylle Hoffmann, Juli 2021) https://www.reimereilers.de/
Gino Leinewebers Gedichtband „Wo Zeit im Wege steht“ verknüpft mythologische und spirituelle Erinnerungen mit aktuellen Wahrnehmungen und Ideen. Die Verse entsprechen in Inhalt und Form Leinewebers Philosophie, angelehnt an die Stoa, Schopenhauer und die buddhistische Lehre. Oft sind sie in surrealistischer, manchmal auch dadaistischer Diktion geschrieben. http://www.gino-leineweber.de/
Maren Schönfelds Lyrik- und Kurzprosaband „Töne, metallen, trägt der Fluss – eine lyrische Elbreise“ enthält Texte von Hamburg bis ans Meer. Drei Kapitel gliedern das Buch in Stadt, Fluss und Meer. Je nachdem, wo man die Reise beginnen möchte, kann man das Buch vorwärts und rückwärts lesen. Außerdem las sie noch einige Gedichte aus ihrem aktuellen Buch „Engelschatten“. https://schoenfeld.blog/
Gestern, Heute und Morgen in Prosa
Die letzte Tour von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr stand unter der Überschrift „Gestern, Heute und Morgen in Prosa“:
In der Anthologie „Von Menschen und Masken“ hat Vera Rosenbusch literarische Tagebuchnotizen aus dem Herbst 2020 veröffentlicht. Wie surreal ist ein Schreib- und Urlaubsaufenthalt in der Coronaphase? Hat man mehr Inspiration durch Zeit und Ruhe – oder gar keine mehr? http://www.hamburgerliteraturreisen.de/
1865: Johannes Biel ist Bergmann auf der Zeche Neu-Iserlohn. Seine Ehefrau, Wilhelmine Biel, bringt acht Kinder zur Welt, die sie in armen Verhältnissen resolut aber liebevoll großzieht. Abseits der glanzvollen Geschichten bekannter Industriellenfamilien gewährte Jörg Krämer tiefe Einblicke in das Leben der einfachen Bergleute. Die Arbeit auf der Zeche ist dabei nur am Rande Thema. Der Blick ist immer in die Familie und das Gefühlsleben hinein gerichtet. https://www.ruhrpottstory.com/
Gabriele Albers, Autorin und Politikerin las aus ihrem utopisch-dystopischen Roman „Nordland 2061 – Gleichheit“. In einem nicht allzu fernen Hamburg, in dem nur noch das Geld zählt und Frauen nichts wert sind, ist Lillith die einzige Person, die an den herrschenden Verhältnissen etwas ändern könnte. Doch Nordland ist voller Intrigen und Verrat, und sie weiß nie, wer Freund ist und wer Feind. https://www.gabriele-albers.de/
Lásló Kovas Gedichte und Erzählungen sind dynamisch, klar, allgemein-verständlich, wahrheitssuchend, glaubhaft und humorvoll. Seine emotionsreichen und philosophischen Gedanken lagern sich in einer natürlichen Stimmung in seinen Schriften ab, die sich auf dem Papier mit feinen schriftstellerischen und künstlerischen Mitteln einfinden – zu hören war dies in den drei Erzählungen „Erinnerungen an eine Stadt, an Lübeck“, „Unser Hund Bátor“ und „Zufall? Fügung? Arno?“. http://www.edition-kova.de/
Jede Tour hatte rund 20 begeisterte Gäste, die sich sehr über dieses außergewöhnliche Format zum zudem sehr günstigen Eintrittspreis von fünf Euro freuten.
Die Auswärtige Presse e.V. und der Verband deutscher Schriftsteller*innen bedanken sich beim Deutschen Literaturfonds Neustart Kultur für die großzügige Förderung.
Endlich! Nach zweijähriger Abstinenz konnten wir unsere langjährige Tradition wieder aufnehmen und die DAP-Weihnachtsfeier am 2. Dezember im „Marriott“ begehen. Wie üblich, hatten die Mitarbeiter des Hotels den Saal festlich dekoriert. Auch der weihnachtlich geschmückte Tannenbaum fehlte nicht. Dessen Anblick hätte Frau Puvogel, die Mutter der legendären Hamburger Göre Klein Erna, bestimmt zu dem begeisterten Ausruf hingerissen: „Guck mal, Erna, sieht tscha aus wie gemaln!“
An diesem bitterkalten Abend kam das als Begrüßungsgetränk gereichte Glas Glühwein den 22 Teilnehmern gerade recht. Nach einer kurzen Ansprache durch unsere Präsidentin Maren Schönfeld ging es mitten hinein in das vorweihnachtliche Programm. Lesungen unserer Mitglieder aus eigenen oder fremden Werken gehörten stets zum Ablauf einer jeden Weihnachtsfeier.
Den Anfang machte Wolf-Ulrich Cropp, der eine Geschichte aus seinem jüngst erschienenen Buch „Zwischen Hamburg und der Ferne“ vorlas. Je weiter die Geschichte voranschreitet, entpuppt „Hautnah“ sich als ein perfides Spiel, das ein junger Student mit seinen arglosen Gastgebern treibt. Wer erinnert sich nicht an den 11. September 2001 – ins kollektive Gedächtnis eingegangen als „Nine Eleven“ – als eine Gruppe von Terroristen die beiden Türme des New Yorker World Trade Center in die Luft sprengte. Das Unheil nahm seinen Lauf in Hamburg-Harburg, wo Mohammed Atta, der Drahtzieher des Attentats, jahrelang scheinbar friedlich unter uns lebte, im wahrsten Sinne des Wortes „hautnah.“ Ein begabter fleißiger Student aus Ägypten, wie alle fassungslos beteuerten, die ihn kannten: „Welche Schlange haben wir an unserem Busen genährt!“ Ein wahres, vom Autor sensibel vorgetragenes Drama.
Das von Gesine Mariona rezitierte Gedicht aus der Zeit unserer Groß- und Urgroßeltern bildete einen willkommenen Kontrast zu Wolfs Erzählung.
Hanna Malzahn, unser neues Mitglied, gab ihren Einstand mit einem echten „Wumms“, wie man neuerdings sagt, indem sie in lockerer Folge aufzählte, wie viele Bürger dieses Landes unsere schöne Sprache verunstalten. Es hat den Anschein, als seien manche nicht mehr in der Lage, einen Satz ohne eine Anzahl völlig überflüssiger Anglizismen zu formulieren. Heute ist ja alles sexy, shit, strange – and by the way – mega-cool. Teenies und Twens geben sich high-five, chatten, chillen und machen sich Gedanken über eine work-life-balance. Dies sind nur einige Kostproben aus Hanna Malzahns akribisch zusammengetragener Fäkal- und Vulgärsprache, wie sie heute leider an der Tagesordnung ist. Unser kürzlich verstorbener Sprachpapst Wolf Schneider hatte immer wieder vor der Verballhornung unserer Sprache gewarnt und auch ein Buch mit dem Titel „Sprecht deutsch“ veröffentlicht. Übrigens sprach Schneider ein makelloses Oxford-Englisch. Im Gegensatz zu unseren Sprachpanschern war er in der Lage, ganze, grammatikalisch einwandfreie Sätze im englischen Idiom zu formulieren. Diesen Text finden Sie hier: https://die-auswaertige-presse.de/2022/12/x-mas-oder-weihnachtsmaenner-sind-auch-nur-menschen/
Nach den Lesungen genossen wir ein exquisites Büffet – einen Gaumengenuss aus diversen Vorspeisen, krosser Gänsekeule mit Rotkohl und Klößen sowie leckere Desserts – das keinen Wunsch offenließ.
Natürlich durfte auch unser beliebtes Würfelspiel nicht fehlen, das diesmal ohne Würfel stattfand, weil ein Mitglied Knobelbecher und Würfel zu Hause vergessen hatte. So ein Pech. Doch kluge Leute wie die Mitglieder der DAP finden immer eine Lösung. Diesmal wurden die Geschenke qua Münze „erwürfelt.“ Das klappte vorzüglich. Viele waren sogar der Meinung, die Münze sei die bessere Alternative, weil das Spiel schneller von statten gehe. Dennoch, nächstes Jahr werden wir zum Würfel zurückkehren. Allein schon deshalb, weil wir hoffen, 2023 wieder unseren Ehrenpräsidenten Günther Falbe bei uns zu haben, dessen Aufgabe es in über 15 Jahren war, stets das Spiel erneut zu erklären.
Fazit: Diese Weihnachtsfeier wurde von allen als besonders gelungen und harmonisch bewertet. Ein herzlicher Dank geht an die Mitwirkenden an diesem Ereignis. Um ein Haar hätte ich Event geschrieben. Doch im Geiste erschien mir Hanna Malzahns erhobener Zeigefinger gerade noch zur rechten Zeit.
Allen Mitgliedern der DAP ein gesegnetes Weihnachtsfest und den berühmten guten Rutsch in ein hoffentlich friedliches 2023! Apropos, der gute Rutsch kommt aus dem jiddischen „Roscheschone.“ Locker übersetzt heißt der Gruß so viel wie „Auch im Neuen Jahr einen klaren Kopf.“ Den werden wir alle dringend brauchen.
Corona? Krieg in der Ukraine? Inflation? Die Kette an Stichwörtern, die uns mit großer Sorge erfüllen, wäre leicht zu verlängern. Am Sonnabend jedoch, den 2.Juli, war in den zauberhaften Anlagen von Planten un Blomen nichts von alledem zu spüren, schienen die Probleme dieser Zeit wie weggezaubert zu sein. Bei schönstem Wetter flanierten die Menschen durch die verschiedenen Gärten, vorbei an Wasserspielen und Blumenbeeten, machten Picknick mit Familien und Freunden, schleckten Eis oder … lauschten an einem von vier stimmungsvollen Plätze der Literatur! Ob im weiten Rund des Musikpavillons, inmitten der Blütenpracht des Rosengartens, im Schatten einer Baum-Oase oder am Ufer der Wasserarkaden; überall lasen – jeweils vier parallel – Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus ihren Werken Lyrik und Prosa.
Fest auf vier Leseinseln
Veranstaltet von Die Auswärtigen Presse und dem Verband Deutscher Schriftsteller*innen, gefördert von Neustart Kultur fand das Lesefest unter dem Titel „Mittsommer-Geschichten“ von 16 bis 20 Uhr unter optimalen Bedingungen statt. Zwischen sechzehn Autorinnen und Autoren konnten die Interessenten wählen. Die vier „Leseinseln“ lagen nur wenige Gehminuten voneinander entfernt, sodass Besucherinnen und Besucher – von kurzen Spaziergängen unterbrochen – vielfältige literarische Kostproben vom Schaffen der Lesenden genießen konnten.
Störte es, dass hier und da Kinder im Hintergrund spielten, Hochzeitsfotos aufgenommen wurden oder Skat gespielt wurde? Nein! Mich jedenfalls nicht. Natürlich braucht es eine gewisse Ruhe und Konzentration, wenn Gelesenes gehört und antizipiert werden soll. Aber wenn man mitten in einem Volkspark wie Planten un Blomen eine derartige Veranstaltung platziert, umrahmt „das richtige Leben“ zwangsläufig die Literatur, oder – im Wechsel der Perspektive – lässt sich die Literatur von der Wochenend-Fröhlichkeit der Besucher umarmen. So wollen wir es doch: Literatur als wahrgenommener Bestandteil, als Angebot, als Möglichkeit für alle! Mittendrin und nicht am Rande oder in der Nische. Und wer weiß, wie viele der Flaneure stehen geblieben sein mögen, neugierig wurden, sich dazu setzten und vielleicht eine neue Lieblingsautorin oder einen ihnen bisher unbekannten Autor entdeckten. Von der DAP waren mit dabei: Reimer Boy Eilers, Gino Leineweber, Susanne Bienwald, Wolf-Ulrich Cropp, Jörg Krämer, László Kova und Joachim Frank.
Sie kamen im Doppelpack: Zwei Fahrensleute im besten Mannesalter, de wat to vertellen hebt. Wolf Cropp eröffnete die Lesung im wohl klingenden Bariton mit dem Shanty „Ick heff mol en hamborger Veermaster sehn, to my hoodah. to my hoodah, de Masten so scheef as den Schipper sien Been…“
Ein passender Einstieg in einen Törn mit der Viermastbark „Peking“, die der agile Autor im September letzten Jahres unternahm, als er die Verholung der aufwendig restaurierten Bark von Glücksburg nach Hamburg begleitete. Wolf ist Mitglied der „Freunde der Viermasterbark Peking e.V.“ und Experte bezüglich der Entstehungs- und Erfolgsgeschichte dieses ehrwürdigen Windjammers. Die „Peking“ ist einer der vier noch erhaltenen legendären Flying P-Liner der Hamburger Reederei Laeisz, die am 25. Februar 1911 zum ersten Mal auslief. Inzwischen ist das prachtvolle Segelschiff in die Jahre gekommen und reif fürs Museum. Sein künftiger Liegeplatz wird vermutlich bis zur Fertigstellung des Deutschen Hafenmuseums der Kleine Grasbrook sein. Da klingelt doch etwas. Wurde nicht im Jahre des Herrn 1401 direkt nebenan der berühmt-berüchtigte Seeräuber Klaus Störtebeker hingerichtet, den romantische Seelen zum Robin Hood der Meere verklärten?
Doch zurück zur “Peking“, über deren abenteuerliche Reisen auf den Weltmeeren Wolf Cropp so anschaulich berichtet, dass man meint, dabei gewesen zu sein. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er drei Mal um Kap Hoorn“, zitiert der Autor einen alten Seemannsspruch und schlägt mit seinen abenteuerlichen Erzählungen über Cap Horniers und deren gefährliche Unternehmungen das Publikum in seinen Bann.
Exkursion in die Sahara
Szenenwechsel. Nahtlos tauchen wir ein in geheimnisvolle Wüstenlandschaften, in die selten ein Europäer den Fuß setzt. In einer der fünfzehn Kurzgeschichten in „Jenseits der Westwelt“ beschreibt Cropp seine Erfahrungen während einer Exkursion in die Sahara. Nach einem Besuch bei den Tuareg findet er sich plötzlich mutterseelenallein in der Wüste wieder. Denn während er die Gegend erkundete, hatte der Stamm seine Zelte abgebrochen und sich auf den Weg zum nächsten Rastplatz gemacht. Rund um den Fremdling nur Sanddünen und eine atemlose Stille, wie er sie noch nie erlebt hatte. Was bei den meisten Panikanfälle ausgelöst hätte, führt Cropp zu Frieden und tiefer innerer Einsicht. Eine Erzählung, die tief bewegt und zum Nachdenken anregt.
Das Meer und Helgoland
Reimer Boy Eilers ist aus ähnlichem Holz geschnitzt wie Wolf Cropp. Auch er ist ein weit gereister Mann, der das Meer über alles liebt. Besonders die Nordsee. So lautet auch der schmale Band „Mehr Nordsee“, aus dem der Autor ein Gedicht zum Besten gab, bevor er zu seinem 570 Seiten starken Opus Magnum „Das Helgoland. der Höllensturz: Oder wie ein Esquimeaux das Glück auf der Roten Klippe findet“ überging. Hinter diesem etwas sperrigen Titel verbirgt sich ein äußerst kniffliger Kriminalfall, der sich Anfang des 16. Jahrhunderts auf Helgoland abspielte oder sich abgespielt haben soll. Ein Kapitän aus Amsterdam, der Station auf dem Roten Felsen macht, stürzt die Treppe zum Oberland hinunter. Er stirbt – horribile dictu – ohne die Sakramente der Heiligen Kirche empfangen zu haben, und wird von den Insulanern auf dem Friedhof der Wasserleichen und Namenlosen hoch oben in den Dünen verscharrt. Ist der Mann durch einen Unfall zu Tode gekommen oder war es Mord? Das ist die Frage, die den Autor bewegt. Die Ermittlungen werden von einem Mann namens Pay Edel Edlefsen und seinem Freund und Jagdgefährten Equimeaux Quivitoq, genannt Menschenkind, geführt. Und das gegen den Willen des Fischerhauptmanns, Pays Vater Boje Edlef. Hat der Hauptmann etwas zu verbergen? Bevor der Fall geklärt ist, wartet die Nordsee mit einer Reihe höllenartiger Stürme und anderer Unbill auf.
Der verscherbelte Kalkfelsen
Autor Eilers las einem andächtig lauschenden Publikum mehrere Kapitel seines Thrillers vor und erklärte nebenbei allerhand Wissenswertes über das rote Kliff, Deutschlands einzige Hochseeinsel. Wer wusste zum Beispiel, dass Helgoland einst neben der Langen Anna noch ein weiteres Wahrzeichen hatte? Der schneeweiße Kalkfelsen, von dem die Rede ist, existiert seit langem nicht mehr. Er wurde vom Landesherrn gegen klingende Münze verscherbelt, ohne dass er die Insulaner zuvor um ihre Zustimmung gebeten hatte. Profit stand eben seinerzeit schon an erster Stelle. Was interessierte schon die vox populi? Auch über die strengen Sitten und Gebräuche von anno dunnemals auf der Insel weiß der Autor anschaulich zu berichten. Ein durch und durch ebenso lesenswertes wie spannendes Buch. Eine ausführliche Besprechung von „Das Helgoland, der Höllensturz. Oder: Wie ein Esquimeaux das Glück auf der Roten Klippe findet“ wird in unserem DAP Online-Magazin erscheinen, sobald die Rezensentin den dicken Wälzer von weit über fünfhundert Seiten vollständig gelesen hat.
Vom Cap Horn zum Cap Hornisse
Die Lesung fand in einer sehr entspannten Atmosphäre statt. Frei von Genderei und „Gedöns.“ Ohne Zweifel wird es inzwischen auch weibliche „Cap Horniers“ geben, die die gefährliche Umrundung des Kaps mit Bravour meistern. Aber wie sollen wir die im Zeitalter des nahezu militanten Feminismus nennen? Ich habe da einen Vorschlag zur Güte: Wie wäre es mit „Cap Hornisse?“ Klingt gut und hat etwas unverkennbar Martialisches.
Wem eine bessere Lösung für dieses weltbewegende Problem einfällt, möge sich melden. Ach ja, und Esquimeaux oder Eskimo geht natürlich gar nicht, lieber Reimer Boy Eilers. Das soll ja Fleischfresser bedeuten und ist daher in Zeiten von Veggitum und Veganismus total verpönt. Immer dran denken: Heute ist Inuit angesagt. Man möge es den Helgoländern verzeihen, dass sie diese Sprachregelung im 16. Jahrhundert noch nicht kannten!
Die Zuhörer applaudierten den beiden Autoren und freuten sich über diesen gelungenen Abend in den Bethanien-Höfen. Ein herzliches Dankeschön geht an Sabine Witt, die Vorsitzende der Hamburger Autorenvereinigung, die die Lesung gewohnt charmant moderierte.
„Die graue, herzlose Welt müsste behübscht werden. Ein menschlicher, freundlicher, heiterer Geist soll einziehen in die Wohnungen, die Häuser und in die Spitäler“, sagte einer, der in der bildenden Kunst im 20. Jahrhundert etwas Besonderes geschaffen hat. Viele haben seine Größe zu Beginn nur zögernd erkannt. War er trotz seiner Genialität dennoch ein Querulant? Nein! Er zeigte, wie es in der Welt interessanter und ästhetischer zugehen kann. Er war der Künstler, der am stärksten auf das Lebensumfeld der Menschen gewirkt hat, und zwar nicht nur in den Galerien, sondern auch im tagtäglichen Leben. Er hat alle ermutigt, sich aus den Fenstern hinauszulehnen und die Außenwände um die Fenster herum mit kräftigen Farben zu bemalten, zu „behübschen“. Dieser österreichische Künstler heißt Friedensreich Hundertwasser (1928-2000).
Er lebte, wirkte und handelte eigentlich im Sinne des deutschen Aktionskünstlers Joseph Heinrich Beuys (1921–1986), der alle Zeitgenossen ermutigte: „Jeder ist ein Künstler“. Beide großartigen Künstler sprachen das Individuum an, sein kreatives Potenzial zu entwickeln, Hemmungen abzuschütteln und sich schöpferisch zu betätigen.
Kreatives Potenzial entwickeln und Hemmungen abschütteln
Diese Ideen versuchten und versuchen die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer im Eidelstedter Bürgerhaus seit etwa 15 Jahren zu verwirklichen bzw. sich diesen Ideen zu nähern. Mit ihren selbst angefertigten Zeichnungen und gemalten Gemälden „behübschen“ sie ihre Wohnungen, aber auch ihre Arbeitsbereiche, also Räume überall dort, wo sie leben, lieben oder arbeiten. Sie treffen sich wöchentlich einmal im „Kreativraum“ des Bürgerhauses.
Den Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmern sind die Sitzungen kreative Anlässe, in denen sie im Team Bildideen entwickeln, sich austauschen und sich im Bereich Kunst weiterentwickeln. Hier können sie sich ihrer Leidenschaft hingeben. Sie sind Hausfreuen, Mütter, Väter, Büroangestellte etc.: Es sind Bürger wie du und ich.
Vom Bleistift bis zum Spektrum der Farben
Während der ersten Stunden lernt man den Umgang mit dem Bleistift kennen, dabei ist das ständige Greifen nach dem Radiergummi verpönt. Danach geht die Einführung in der Bildgestaltung mit Pinsel und Farben weiter. Ein wichtiger Bestandteil der Schulung ist auch die Perspektiv-, Kompositions- und Farbenlehre. Die Entwicklung der Fertigkeiten kommt nicht selten überraschend schnell voran. Einige ergriffen Bleistift und Pinsel erst vor Kurzem und gestalten bereits von Woche zu Woche ihre Bilder in Acryl, Aquarell oder Öl auf Bütten-Papier oder Leinen. Es macht ihnen Riesenspaß, ihre Gedanken und Emotionen in diversen Gemälden in zwei Dimensionen eigenhändig zu visualisieren.
„Ich habe gar nicht gewusst, dass ich das kann“, äußern sich einige überrascht nach der Malstunde und freuen sich über ihr eigenes Gemälde. Durch die maltechnische Schulung und langjährige Praxis kann die Malgruppe ein ansehnliches Niveau bereits aufweisen.
Welche Themenkreise werden auf Malblock oder Leinen gebracht? Ihre beliebten Motive sind Stillleben, abstrakte Gemälde und Landschaftsbilder, wie z. B. die Alster, Elbe, der Hafen, die Speicherstadt, diverse Gebäude der Hansestadt Hamburg und/oder frequentierte Plätze, Straßen, Kirchen der direkten Umgebung in Eidelstedt. Am häufigsten werden dazu Vorlagen verwendet, wie z. B. Fotos sowie Bilder aus Zeitungen und Magazinen. Im Sommer malt man „en plein air“, direkt vor Ort in der Natur, wo die Herausforderung bei ‚Wind und Wetter‘ erheblich größer als in einem Atelier ist.
Die Kenntniserweiterung wird auch durch Projektaufgaben gefördert, in denen die wichtigsten Perioden der Kunstgeschichte besprochen werden. Der Lehrgang beschäftigt sich mit Maltechniken, Form- und Farbenwelten weltbekannter Künstler wie dem niederländischen Maler Vincent van Gogh, dem norwegischen Künstler Edvard Munch oder dem deutschen Expressionisten Emil Nolde usw.
Die Ausstellungen sind das Salz in der Suppe
Diese Bildpräsentationen finden in öffentlichen Gebäuden statt, wie in Kirchen, Altenheimen, Rat- und Bürgerhäusern, Bücherhallen etc. Die Vernissagen sind für die breite Öffentlichkeit gedacht, wo die örtliche Presse unser ständiger Begleiter ist. Diese Feierlichkeiten werden professionell mit Laudatio, literarischen Beiträgen und Musikspektakeln gestaltet. Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer haben sich in den letzteren Jahren als ‚Eidelstedter Farbpinsel‘ einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeitet.
Besonders erwähnenswert sind außerdem die sozialen Kontakte innerhalb der Gruppe, die durch Telefon, E-Mail, Facebook, Handy und persönliche Treffen außerhalb der Sitzungen fortlaufend gepflegt werden. Bei alleinstehenden Malerinnen und Malern gewannen diese sozialen Ereignisse eine bedeutende Relevanz. Wir lassen niemanden einsam sein. Eben diesen seit Jahren funktionierenden Verbindungen ist es zu verdanken, dass eine Ausstellung während der Corona-Epidemie (Mai-Juni 2021) im Albertinen-Haus Hamburg vor ein paar Tagen schnell zu organisieren war, obwohl die Sitzungen fürs Malen ca. seit einem Jahr vollständig pausieren. Somit hat die Gruppe dazu beigetragen, den Bewohnern des Alten- und Pflegeheimes die Monotonie des Alltags während der Corona-Pandemie durch die Ausstellung „Form- und Farbenvielfalt“ erträglicher zu gestalten. So leisten die mit viel Enthusiasmus gemalten Bilder einen intellektuellen, emotionalen, psychologischen und kulturellen Dienst nicht nur für die Malerinnen selbst, sondern darüber hinaus für andere Menschen. Die Gemälde sind dort bis 31. Juni 2021 zu sehen. Die Ausstellerinnen sind Ute Bantin, Hanne Bey, Siegrit Herz, Monica Ehrig, Beatrice Funck, Christa Kromeier, Eva-Maria Lorenz, Britta Nürnberger und Elfi Riemenschneider.
Das Zuhause des ‚Eidelstedter Farbpinsels‘ befindet sich im Bürgerhaus in der Alten Elbgaustraße 12 in Eidelstedt. Dieses geschichtsträchtige Gebäude hat eine lange Geschichte und steht vor einer neuen Zukunft. Es wurde 1887 als Schule gebaut, die Alliierten zerstörten es durch Bombenangriffe 1943, dann diente es bis 1951 wieder als Schule und schließlich wurde es 1980 zum Bürgerhaus und Kulturzentrum. Dieser traditionsträchtige Bau erlebt eine umfassende Modernisierung und eine Erweiterung durch einen Anbau in zeitgemäßer Architektur, der voraussichtlich im Juli 2022 mit großen Feierlichkeiten eingeweiht wird. Das alte, aber runderneuerte Schulgebäude zeigt sich dann bald in frischem Design mit einem Café, der Elternschule, der Bücherhalle, einem Gastraum, einer Terrasse und dem neuen Veranstaltungssaal als stolzes Kultur-, Bildungs- und Veranstaltungshaus. Es wird sicherlich ein erhabenes Gefühl sein, in den lichtdurchfluteten Räumen die Pinsel über Malblock und Leinwände schweben zu lassen.
Notabene: Dr. László Kova ist der Kursleiter und Gründer des ‚Eidelstedter Malpinsels‘.
An diesem Abend des 11. April schwieg die Orgel. Wo sonst Präludien von Bach und Buxtehude erklingen, erfüllten afrikanische Dschembé-Rhythmen die Kirche der Evangelisch-methodistischen Gemeinde in Hamburg-Eppendorf. Die Hamburger Autorenvereinigung hatte zu einer Lesung aus den neuesten Werken Ihres Mitglieds Wolf-Ulrich Cropp geladen.
In seinem Buch „Im Schatten des Löwen“ entführt uns der Autor in den Süden Afrikas – nach Simbabwe, Botswana und Namibia. Als der Mann mit der kecken weißen Mütze auf dem Kopf zu lesen beginnt, kann man eine Stecknadel zu Boden fallen hören. Die Reise ins Reich des Robert Mugabe, sozusagen in die „Höhle des Löwen“, erfordert schon eine gehörige Portion Mut. Die völlig irrationalen Vorschriften in diesem Land versteht kein Europäer. Man kann völlig grundlos von der Polizei festgenommen und eingekerkert werden, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Wie das folgende Beispiel zeigt:
„In den Morgenstunden meiner Verhaftung, Arrestierung …. bin ich einfach zu spät aufgewacht“, schreibt Cropp. Dass nun ausgerechnet ein Marabu, ein Unheil verkündender Vogel, der sich von Aas ernährt, vor der Zelle hockt und ihn beäugt, verheißt nichts Gutes. Wie soll der „Delinquent“ nur dieser Hölle entkommen? Aber der Autor kennt seine Tricks. Gerade wenn es spannend wird, blockt er ab. Honi soit qui mal y pense. Wer Näheres wissen will, soll halt das Buch erwerben und lesen, wie er sich schließlich aus dieser misslichen Lage befreite.
Abenteuer auf dem Schwarzen Kontinent
Eine kleine Indiskretion sei an dieser Stelle erlaubt. Auch im sozialistischen Paradies des Herrn Mugabe wirkt Bakschisch wie ein Sesam öffne dich. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis war Cropps Weg frei für veritable Abenteuer auf dem Schwarzen Kontinent. Manche unter ihnen ließen dem Zuhörer das Blut in den Adern erstarren. Selbst jenes aus zweiter Hand wie das Schicksal der Reptilienforschers Dr. Jonas Hamilton, der nach Einbruch der Nacht im Sambesi von einem etwa fünf Meter langen Krokodil angegriffen wurde und in dessen mit Knochen, Fell und Kot übersäten Höhle landete. Nur mit Mühe konnte er sich trotz einer schweren Verletzung ans Ufer schleppen, wo ihn helfende Hände fanden und ins nächste Hospital schafften. Während eines Aufenthaltes in der Psychiatrie erhängte sich der schwer traumatisierte Mann später. Hat Wolf Cropp sich etwa durch diese Horrorgeschichte von seinen gefährlichen Abenteuern zu Lande und auf dem Wasser abhalten lassen? Mitnichten. Ganz im Gegenteil, denn bereits am nächsten Tag ruderte er mit seinen Begleitern „ins Inselgewirr vor den (Victoria) Fällen; vorbei an Princess Christian Island, Princess Victoria Island schließlich Livingstone Island“. Und dies trotz aller Gefahren, die in der Tiefe des Flussbettes lauerten. Denn noch gefährlicher als Krokodile sind die Flusspferde – Hippopotamus, im Plural kurz Hippos – die gern einmal mit ihren massigen Körpern unter die Boote tauchen und sie zum Kentern bringen. Wer einmal das aufgerissene Maul eines solchen Ungeheuers gesehen hat (im Buch zu besichtigen auf Seite 78), erkennt, welch tödliche Verwundungen dessen riesige Hauer anrichten können. Dennoch, die Flussfahrt geriet zu einem wunderbaren Ausflug, der im Victoria Falls Hotel mit einem festlichen Dinner gekrönt wurde. Als Hauptgericht wurden Steaks vom Krokodil gereicht. Nach Auskunft des Autors eine Delikatesse, zart wie Geflügel, nur ungleich würziger. Den Nachtisch an diesem Abend servierten die beiden leidenschaftlichen Musikerinnen der Gruppe Toubaba in Form einer getrommelten Eigenkomposition. Hinreißend!
Jenseits der Westwelt – Wasser – Wüste – Eis
Der zweite Teil der ebenso kurzweiligen wie spannenden Lesung war Ausschnitten aus „Jenseits der Westwelt– Wasser – Wüste – Eis“ gewidmet. Wiederum ein erstaunliches Buch, das den Leser auf die Reisen – oder besser – Expeditionen des Autors in die unterschiedlichsten Klimazonen dieser Welt mitnimmt. Hier hatte Cropp das Kapitel über Sitten und Gebräuche der Mursi im Süden Äthiopiens ausgewählt. In diesem riesigen Gebiet mit seinen Savannen und hohen Bergen gelten Frauen als besonders begehrenswert, wenn sie Tellerlippen haben, deren „Besitz“ eine langwierige und schmerzhafte Prozedur voraussetzt. Wer also schön sein will. muss leiden. Wolf Cropp schildert diese barbarische (Un)sitte in seinem Buch sehr detailliert. Jungen Mädchen am Ende der Pubertät wird die Haut unter der Unterlippe ausgeschnitten, zwei untere Schneidezähne werden gezogen, und die erste kleine Scheibe wird eingesetzt. Diese Scheiben – wahlweise aus Ton oder Holz – werden über einen längeren Zeitraum immer größer, wobei auch die Unterlippe ausgedehnt wird, bis sie die Größe eines Tellers erreicht hat. Gott sei Dank schwindet dieser Brauch, der, wie die Mursi sagen, nur das Erwachsen- und Älterwerden symbolisiert, immer mehr aus dem Alltag der Menschen. Junge Mädchen verweigern sich heute dieser grausamen Prozedur, die ihre Mütter und Großmütter noch klaglos ertragen mussten.
Fazit: Ein sehr gelungener Abend mit einem Autor, der die seltene Gabe besitzt, seine eigenen Werke flüssig ohne übertriebenes Pathos zu lesen und der das Publikum vom ersten Augenblick in seinen Bann schlägt. Wolf-Ulrich Cropp ist Schriftsteller und Forscher in Personalunion und steht ganz in der Tradition eines Alexander von Humboldt, der gleich ihm die Welt bereiste, um sie zu erkunden und die verschiedenen Ethnien zu verstehen, ohne die Menschen anderer Kulturkreise zu bevormunden oder ihnen unsere westliche Zivilisation überstülpen zu wollen. Wolf Cropp beeindruckt durch seine Art, jedem, den er auf seinen ausgedehnten Reisen trifft, freundlich und einfühlsam zu begegnen.
Es liegt ihm fern, Sitten und Gebräuche zu kritisieren – selbst wenn sie ihm noch so befremdlich erscheinen. Sicherlich ist das auch einer der Gründe, warum er von seinen waghalsigen Abenteuern kreuz und quer durch alle sechs Kontinente stets unversehrt zurückgekehrt ist. Wolf Cropps Fangemeinde wünscht sich noch viele weitere spannende Bücher, die allerdings einen Nachteil haben. Nämlich den, dass es sie (noch) nicht als Hörbücher gibt. Über dieses Thema sollten seine Verlage einmal gründlich nachdenken.
„Im Schatten des Löwen“, erschienen bei DuMont, kostet Euro 14.99
„Jenseits der Westwelt“, erschienen bei Kadera, kostet Euro 26,–
Die Triennale der Photographie 2018 in Hamburg geht ihrem Ende entgegen. Nicht nur in den großen Häusern, sondern auch in den kleineren Off-Triennale-Galerien sind die letzten Ausstellungstage angebrochen. So auch in der BDA Hamburg Galerie (Bund Deutscher Architekten) in der Shanghaiallee 6, wo noch bis zum 7. September 2018 die Ausstellung ‚Raumspuren Beyond Architecture‘ besucht werden kann. Unter dem Themenfokus der Transformation zeigen vier Fotografen und Fotografinnen ihre persönlichen Blicke auf gebaute Realität. Sehr individuell behandelt jeder von ihnen die gemeinsame Frage danach, wie sich die Wandlungen der gebauten Strukturen auf die sozialen Aspekte des urbanen Lebens auswirken. Welche Spuren lassen sich verfolgen, wer nutzte die Orte früher und wie hat sich diese Nutzung verändert? Wie gehen die Menschen mit Gebäuden, öffentlichem Raum aber auch mit dessen Leerstellen um? Die vier Künstler*innen bieten hier ganz unterschiedliche Ansätze an, was die räumlich eher kleine Ausstellung recht dicht werden lässt.
Am 1. Dezember 2017 beging unser Journalistenverband die diesjährige Weihnachtsfeier im Marriott-Hotel und beschloss damit ein schwieriges und trauriges Jahr. Unsere Präsidentin Johanna Renate Wöhlke erlag im Juni einer schweren Krankheit, gegen die sie bis zuletzt mit aller Kraft gekämpft hatte. Vizepräsidentin Uta Buhr würdigte Johanna Renate Wöhlke in ihrer einfühlsamen Rede und ließ die sieben Jahre, in denen die DAP unter deren Leitung gewesen war, Revue passieren. Nicht zuletzt dieses Online-Magazin trägt Wöhlkes Handschrift, hat sie sie doch gestaltet, gepflegt und immer weiterentwickelt. Auch außerhalb der DAP war Johanna Renate Wöhlke schriftstellerisch und künstlerisch außergewöhnlich vielseitig tätig gewesen, was Uta Buhr noch einmal ins Bewusstsein rief. Neben ihr erinnerten auch Maren Schönfeld und László Kova im Rahmen von kurzen Lesungen an die verstorbene Präsidentin. „Wir werden ihr fröhliches Wesen und den nie versiegenden Quell neuer Ideen vermissen“, sagte Uta Buhr.
Exponate und Aktionen aus der bildenden Kunst, der angewandten Kunst, der Literatur und dem darstellenden Spiel sowie der Musik kamen in der Ausstellung ALLES THEATER? zusammen. Zum Schluss werfen drei Künstler im wahrsten Sinne noch einige Wörter in die Runde: Aus Maren Schönfelds Projekt „WEICHE ZIELE und WOHLSTANDSMÜLL“, in dem sie jedes Wort zeilenweise in eine neue Anordnung bringt, damit den Lesefluss stoppt und neue Assoziationen herbeiruft, hat eine Auswahl Eingang in diese Veranstaltung gefunden. Mit Rede und Gegenrede, Benennung der tatsächlichen Bedeutung einiger Unwörter und gerügten Wörter entlarven die Akteurinnen Gewalt und Ausgrenzung in der Sprache, denn die vermeintlich harmlosen
Am 7. August feierte die Auswärtige Presse zusammen mit der Hamburger Autorenvereinigung ihr diesjähriges Sommerfest mitten auf der Alster. Also dort, wo die Hansestadt sich von ihrer schönsten Seite präsentiert. Mit dieser Veranstaltung begingen wir nachträglich auch den Geburtstag der Schriftstellerin und Journalistin Ruth Geede, die Anfang 2016 hundert Jahre alt wurde. Eine erstaunliche Frau mit einer noch erstaunlicheren Biografie, ein Mensch, der trotz seines hohen Alters auch heute noch jede Woche eine einseitige Kolumne in der Preußischen Allgemeinen Zeitung – kurz PAZ – veröffentlicht. Die Doyenne unserer beiden Vereinigungen ist die älteste noch tätige Journalistin der Welt. Wir verneigen uns vor der Schaffenskraft dieser Grande Dame des deutschen Journalismus. Continue reading „Alstervergnügen auf dem historischen Dampfer „St. Georg““
„Leipzig – schreibt sich“ ist einer der Reime aus den über 400 Texteinsendungen von 221 Autorinnen und Autoren im Alter von 19 bis 91 Jahren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und weiteren sechs Ländern. Im Mai 2014 hatte die in der Messestadt ansässige internationale Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik (GZL) dazu aufgerufen, sich mit Lyrik und Kurzprosa mit dem Thema Leipzig an der Frühjahrsausgabe 2015 der Zeitschrift „Poesiealbum neu“ zu beteiligen. Nunmehr ist die Auswahl abgeschlossen und umfasst eine Auswahl von 128 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Finnland, Österreich, Schweden, der Mongolei, Schweiz und Türkei. Zur Leipziger Buchmesse wird die Ausgabe, die erstmals das Format eines Taschenbuches haben wird, erscheinen. Die Buchpremiere ist am 21. April in der Leipziger Stadtbibliothek geplant.
„Wie tief Leipzigs Chronik und Gegenwart in den Biographien vieler literarisch tätiger Menschen verwurzelt ist, zeigt sich anhand dieser poetischen Stimmungsbilder und lyrischen Geschichtsschreibung“ – so Burkhard Jung in seinem Grußwort zu dieser Ausgabe.
Das Pendant zu den Leipzig-Texten, die Sonderausgabe „Gedichte von Welt“ mit Lyrik aus Leipzigs Partnerstädten, wird als eine der ersten Veranstaltungen im Jubiläumsjahr am 22.1. um 19.30 Uhr im Literaturhaus Leipzig vorgestellt. Gelesen werden die ins Deutsche übertragenen Gedichte von Maja Gille und Axel Thielmann. Den musikalischen Part teilen sich das Cosmic Love Projekt und Michael „Massa“ Großwig. Vorstellen wird das Projekt der Herausgeber Ralph Grüneberger.
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung wird an diesem Abend die Verlosung der 4 Sachpreise der Ausschreibung „Leipzig im Gedicht“ vornehmen. Den Hauptpreis, eine Papierarbeit mit dem Titel „Blick auf Leipzig“ im Wert von 900 €, stiftete der Leipziger Maler Gert Pötzschig. Weitere Preise stellten die Leipziger Tourismus und Marketing GmbH und die Leipziger Filiale Hugendubel zur Verfügung. Unterstützt wird die Veranstaltung der GZL vom Kulturamt Leipzig und dem Verein „Leipzig 2015“.
Draußen auf dem Gelände findet jedes Jahr der große Flohmarkt statt, der bekannt ist – aber drinnen ist das eigentlich Spektakuläre: Die Füllhalterbörse. Um halb neun morgens komme ich an, da sind die eingefleischten Schreibgerätesammler bereits auf Tour. Kaum sind Kisten ausgepackt, Stifterollen entrollt, beugen sich auch schon fachkundige Menschen, ausgerüstet mit Lupen, darüber und taxieren in Windeseile die aufgereihten Schätze. Ich winke Tom heran und bitte ihn um Bewertung dreier Füllhalter, die aus dem Nachlass meiner Schwiegereltern stammen. Tom hat in Sekunden die Details erfasst, die er im Dieter-Thomas-Heck-Tempo verlauten lässt (dies ist ein seltenes Exemplar, der hier hat eine Stahlfeder und ist im schlechten Zustand, unddieser da, naja -), mir drei Zahlen genannt und fröhlich gewunken, Continue reading „Pen Port Hamburg im Museum der Arbeit“
Lesung von und mit Wolf-Ulrich Cropp
aus dem gleichnamigen Buch, das in 3. Auflage erscheint.
Entdeckung verschollener Schriften im Sand der Sahara.
Das Dogongeheimnis – eine Botschaft aus dem All?
Aufstand der Tuareg
Kurzprosa, Lyrik und instrumentale Klangbilder von und mit Dr. LASZLO KOVA
Ein LESEVERGNÜGEN aus seinen Büchern z.B.:
Ins Wort gemeißelt und Am Elbufer
und aus den Anthologien:
Engel-Engel, Weihnacht, Meere und
Weihnachtsgeschichten am Kamin
When: So Mai 4 16:00 - 18:00
Where: im „WASCHHAUS“ Wesselyring 51, 22297 Hamburg-Alsterdorf (Rückseite von Meleks Minimarkt, Buslinie 20 bis Jahnring-Mitte oder U-Bahn Alsterdorf, zwischen Stadtpark und City-Nord)
Es hat auch etwas Olympisches, wenn die Verleihung des Literaturpreises der Leipziger Buchmesse ansteht. Der Gewinner wird gesucht, um den geht es vor allen Dingen. Denn den Preis muss ein Namen zieren, ein Gesicht muss ihn fass- und greifbar machen. Und die vier anderen Nominierten? Werden leer ausgehen. Fast leer, denn durch das Erreichen der Shortlist wird der Verkauf auch ihrer Bücher befördert – jedenfalls bis der Preisträger feststeht. Das sind sozusagen die Silber- und Bronzemedaillen oder viermal der vierte Platz, wenn man so will. Immerhin kann man sich von dem in diesem Fall etwas kaufen, denn nie wären deren Bücher ohne das Erreichen der Shortlist so häufig verkauft worden. Continue reading „Preis der Leipziger Buchmesse 2014“