Lange Wimpern mit „Zauberblick“

Von Monika  Landsky

Bei der Arbeit
Bei der Arbeit

Sicher,  Frauen reden miteinander über Kosmetik! So auch meine Bekannte und ich. Lange Wimpern ohne das lästige Tuschen hatte sie sich machen lassen und ich bewunderte sie. Die Bewunderung hielt an und ließ in mir die Entscheidung reifen: Das will ich auch versuchen. So kam ich zu Irena Gerlitz in Hamburg und den „Zauberblick“. Dann saß ich ihr in dem dezent und elegant eingerichteten Studio gegenüber.

Etwa eine halbe Stunde beriet Frau Gerlitz  mich außerordentlich freundlich und erklärte mir  die  Technik: Auf die nicht eingekremten und ungeschminkten Wimpern werden mittels einer Pinzette  und einem medizinischen  Biokleber  feine Seidenwimpern sorgsam auf die  eigenen aufgeklebt. Continue reading „Lange Wimpern mit „Zauberblick““

Schweißtreibendes Frühstück…

Eine Glosse von Johanna Renate Wöhlke

Im Grunde ist es mit dem Frühstücksbuffet in einem guten Hotel ganz einfach. Der Gast begibt sich nach einer ausgiebigen Morgendusche frisch gekämmt und parfümiert in das Frühstücksrestaurant und nimmt seinen Platz ein.

„Kaffee?“, fragt eine morgendlich freundliche und erfreulich unaufdringliche Stimme. Ja, Kaffee. Diese Entscheidung ist also gefallen. Es war die erste, die erste wichtige dieses Morgens. Continue reading „Schweißtreibendes Frühstück…“

„DIE ZOFEN“ von Jean Genet

Von Michael Buschow

Premiere  eines anspruchsvollen Stückes im Hamburger Sprechwerk

...
Die Zofen

Nein, ein Krimi ist es keinesfalls und auch kein locker unterhaltsames Drei-Personen-Zimmertheater.

Ganz im Gegenteil!

Zwar stützt sich die Handlung im Kern auf einen sich tatsächlich so ähnlich ereigneten Mordfall im Frankreich der dreissiger Jahre – aber das war es dann auch schon mit den annähernden Gemeinsamkeiten.

Der Autor Jean Genet (1910-1986) selbst, einerseits Krimineller andererseits introvertierter Künstler und befreundet mit Sartre, Picasso und Cocteau hat seinerzeit  mit „DIE ZOFEN“ ein krudes Spiel über Liebe, Hass und Klassengesellschaft entworfen, das Gabriele Weng nun in Hamburg inszeniert hat.

Die an Sadomasochismus grenzenden und immer wiederkehrenden devotistischen Rollenspielchen der Schwestern/ Zofen Claire (Doris Maria Kaiser) Continue reading „„DIE ZOFEN“ von Jean Genet“

Krimkrieg 1854: Gemeinsam gegen Russland

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff

Krimkrieg: Am 27. und 28. März 1854 sprangen die Westmächte dem Osmanischen Reich zur Seite

Der Krimkrieg unterscheidet sich von der aktuellen Krimkrise nicht zuletzt darin, dass die Krim damals nicht Streitobjekt der Kontrahenten, sondern Hauptkriegsschauplatz war. Nichts­destotrotz drängt sich allein schon aufgrund des Namens ein Vergleich der aktuellen Krise mit dem damaligen Krieg geradezu auf. Und tatsächlich gibt es bei allen Unterschieden eine Reihe durchaus erhellender Parallelen, Analogien und Ähnlichkeiten.

Das fängt bereits mit den Parteien an. Auch vor 150 Jahren standen sich die Westmächte – damals in Form der westeuropäischen Großmächte Großbritannien und Frankreich – sowie die Ostmacht Russland gegenüber. Und auch hinsichtlich des Machtzentrums in der Mitte Europas, Deutschland, war die Lage in mancher Hinsicht vergleichbar. Einerseits stimmten seine Interessen und Ziele mit denen des Westens nicht überein, andererseits stand es nichtsdestoweniger der westlichen Erwartungshaltung gegenüber, sich in der Auseinandersetzung mit der Ostmacht in die Front der Westmächte einzureihen. Continue reading „Krimkrieg 1854: Gemeinsam gegen Russland“

Die wunderbaren Jahreszeiten

Dr. László Kova
Dr. László Kova

Aus dem Kalender

Die wunderbaren Jahreszeiten

Lyrik, Kurzprosa und instrumentale Klangbilder von und mit
Dr. László Kova
Ein Lesevergnügen aus seinen Büchern: Ins Wort gemeißelt, Am Elbufer und aus den Anthologien: Engel-Engel, Weihnacht, Meere und Weihnachtsgeschichten am Kamin
When: Mo April 14 18:30 - 21:00
Where: Bistro Roth, Literaturkeller, Rothestr.34, 22765 Hamburg-Ottensen

Sagt Nein!

Von Michael Buschow

Ewig aktuelle Geschichten über menschliche Beziehungen bis hin zu Lüge, Gewalt, Krieg und Emigration

Sag Nein!
Sag Nein!

Ein NEIN zur Gewalt welcher Art auch immer – am Monsun Theater Hamburg, von Hans-Peter Kurr.

Querbeet durch die Äonen inszenierte Kurr eine Folge von Momentaufnahmen des Lebens mit dem Ergebnis, daß sich in den menschlichen Beziehungen nichts, aber auch gar nichts geändert hat. Die zwischenmenschlichen Probleme sind die alten geblieben, ob vor zweitausend Jahren, vor siebzig oder eben heutzutage.

Herausragend in „Der Abschied“ in dem Luise K. Herzberg von Rauch die jüdische Ehefrau des arischen Arztes Fritz (Ulrich Allroggen) in Deutschlands dunkler Zeit spielt, die sich telefonisch in dem Wissen, nie wieder zurück zu kehren, von ihren Freunden verabschiedet. Aber schließlich auch persönlich von ihrem Mann, der sich nur in verbale Plattitüden flüchtet ohne wirklich zu seiner Frau zu stehen. Ihre Darstellung der Judith von Hebron ist beeindruckend und geht ans Rückenmark. Continue reading „Sagt Nein!“

Sicherheit mit Unbekannten: Wie gut lässt sich wirklich für Krankheit und Sterben vorsorgen?

Von Maren Schönfeld

An einem Tag im Mai passierte, was Bärbel M. (63) ihrer sterbenskranken und alten Mutter um jeden Preis ersparen wollte. Nach dem fünften Schlaganfall, Selma B. (90) hatte aufgehört zu atmen, wurde die alte Dame wiederbelebt. Gegen ihren Willen und gegen ihre ausdrückliche schriftliche Verfügung.
2009 erklärte die Bundesregierung die Patientenverfügung für verbindlich. Wer sie missachtet, macht sich der Körperverletzung strafbar. Weil Bärbel M. und ihre Mutter das wussten, beschritten sie anderthalb Jahre zuvor einen Weg, der Menschen empfohlen wird, die sich um ihre letzte Lebensphase Gedanken machen. Selma B. unterzeichnete eine Patientenverfügung, in der sie bestimmte, dass man ihr keine Magensonde legen dürfe. Das Papier enthielt auch die Anweisung, ohne Aussicht auf Genesung nicht zur Lebensverlängerung an Apparate angeschlossen zu werden. Wenn sie nicht mehr allein atmen konnte, wollte sie sterben. Sie bestimmte ihre Tochter Bärbel M. zur Vorsorgebevollmächtigten; diese sollte dafür sorgen, dass die Verfügung im Ernstfall beachtet wird. Nach Gegenzeichnung durch den Hausarzt ließ Bärbel M. die Dokumente bei der Bundesnotarkammer hinterlegen und informierte das Pflegeheim, wo Selma B. seit ihrem ersten Schlaganfall lebte. Sie reichte Kopien zur Akte, mit dem guten Gefühl, nun alles geregelt zu haben. Doch es sollte sich zeigen, dass die Theorie von der Realität weit entfernt ist. Continue reading „Sicherheit mit Unbekannten: Wie gut lässt sich wirklich für Krankheit und Sterben vorsorgen?“

Mehr als nur der Vater des »Märchenkönigs«

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff

Unter keinem anderen bayerischen Monarchen war der Rang von Kunst und Wissenschaft so hoch angesetzt wie unter Maximilian II.

Bayerns berühmteste Könige, ja Herrscher überhaupt, sind sicherlich die beiden ersten Ludwigs. Da ist zum einen der „Märchenkönig“ Ludwig II., dessen Märchenschlösser Legende sind und dessen früher Tod im Starnberger See bis heute geheimnisumwittert ist. Und dann ist da dessen Großvater Ludwig I., der glühende deutsche Patriot und große Bauherr, dem die Deutschen Nationaldenkmale wie die Walhalla oder die Befreiungshalle verdanken, der aber auch mit der Affäre Lola Montez durch die Gazetten gegangen ist. Die 16 Jahre zwischen dem Jahr der 48er Revolution, in dem die Regierungszeit des Großvaters endete, und dem Jahr des Deutsch-Dänischen Krieges, in dem jene des Enkels begann, bilden die Ära des vergleichsweise unspektakulären Sohnes beziehungsweise Vaters, Maximilian II. Continue reading „Mehr als nur der Vater des »Märchenkönigs«“

Mit Liebe zum Aquarell und zur Natur: Witka Kova

 von Dr. László Kova

Bauernrosen
Bauernrosen

Die Saison der Frühlingsaustellung 2014 wurde in der Galerie NewLivingHome am 13. März mit Blumenmotiven von Witka Kova eröffnet. Zur Vernissage erschien ein großer Publikumskreis und würdigte die präsentierten Aquarelle von der Künstlerin, die sie in letzteren Jahren gemalt hatte. Die frischen Motive mit ihren intensiven Farben passen zu der Jahreszeit.

Vor den zart gemalten Blumenmotiven stehend denkt man an den französischen Erzähler und Novellisten  Guy de Maupassant (1850-1893), der sagte: Das schöne Gehen einer Frau sei Musik in den Augen. Ja, die Aquarelle der Ausstellerin Witka Kova erzeugten symbolisch in den Ohren der Betrachter  eine sehr schöne Musik. Continue reading „Mit Liebe zum Aquarell und zur Natur: Witka Kova“

Preis der Leipziger Buchmesse 2014

Von Joachim Frank

 Saša Stanišić
Saša Stanišić

Es hat auch etwas Olympisches, wenn die Verleihung des Literaturpreises der Leipziger Buchmesse ansteht. Der Gewinner wird gesucht, um den geht es vor allen Dingen. Denn den Preis muss ein Namen zieren, ein Gesicht muss ihn fass- und greifbar machen. Und die vier anderen Nominierten? Werden leer ausgehen. Fast leer, denn durch das Erreichen der Shortlist wird der Verkauf auch ihrer Bücher befördert – jedenfalls bis der Preisträger feststeht. Das sind sozusagen die Silber- und Bronzemedaillen oder viermal der vierte Platz, wenn man so will. Immerhin kann man sich von dem in diesem Fall etwas kaufen, denn nie wären deren Bücher ohne das Erreichen der Shortlist so häufig verkauft worden. Continue reading „Preis der Leipziger Buchmesse 2014“

Weblesungen: Wolf-Ulrich Cropp

Aus dem Kalender

Wolf-Ulrich Cropp
Wolf-Ulrich Cropp

Weblesungen mit Wolf-Ulrich Cropp: Elizabetha ( ein Seestück)

Wolf-Ulrich Cropp, Schriftsteller und Reisender liest aus seinem Repertoire "Seestücke" ein Stück seiner Shortstory: "Elizabetha" .
When: Di April 8 00:00 - Mo April 14 00:00

Musterbeispiel eines Renaissancefürsten

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff

Der machiavellistische Kardinal Albrecht von Brandenburg war einer der wichtigsten und populärsten Gegenspieler Martin Luthers

Wohl die meisten an Preußen und den Hohenzollern Interessierten denken bei „Albrecht von Brandenburg“ zumindest als erstes an den Hochmeister des Deutschen Ordens, der Preußens erster Herzog wurde. Darüber sollte man jedoch nicht seinen Cousin gleichen Namens vergessen, der zwar kein Herzog war, aber dafür vor einem halben Jahrtausend, am 9. März 1514, Erzbischof von Mainz und als solcher Metropolit der Kirchenprovinz Mainz, Landesherr des Erzstifts Mainz, Kurfürst und Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches wurde. Der schließlich ranghöchste geistliche Würdenträger des Reiches gilt als Musterbeispiel eines Renaissancefürsten. Er war begabt, gebildet, feinsinnig und kunstinteressiert, aber auch egoistisch, opportunistisch und machia­vell­is­tisch. Continue reading „Musterbeispiel eines Renaissancefürsten“

Zwei kreative Studenten auf dem Weg zum Schriftsteller

Von Ariane de Melo

Mathias Richter (links) und Markus Günther
Mathias Richter (links) und Markus Günther

Die Großen habe es vorgelebt: Büchner, Shakespeare und Goethe waren noch sehr jung, als sie ihre ersten Werke veröffentlichten und sich damit den Fahrschein ins Land der Geistesgrößen sicherten. „Das waren andere Zeiten, damals lebten die Menschen nicht lange“, könnte man als Antwort auf die Frage zulassen, warum junge Autoren heute nicht so ernst genommen werden wie die über vierzig.

Von diesem Vorurteil ließen sich zwei Freunde aus Hamburg nicht beeindrucken. Mathias Richter (24) und Markus Günther (26) veröffentlichten kürzlich einen gemeinsam geschriebenen Fantasy-Roman „Xorafedi“, erschienen im hamburgischen AP-Verlag. Continue reading „Zwei kreative Studenten auf dem Weg zum Schriftsteller“

Der erste Landmeister des Deutschen Ordens in Preußen

erschienen in der PAZ

von Dr. Manuel Ruoff

Vor 775 Jahren starb Hermann Balk in Würzburg

Der Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza hatte in dem ersten Landmeister in Preußen, Hermann Balk, einen kongenialen Mitstreiter bei der Eroberung, Christianisierung und Besiedlung des Prußenlandes.

In der Hermann Balks Landmeisterzeit vorausgegangenen Amtszeit als Deutschmeister des Ordens ab 1219 fielen für die weitere Geschichte des Ordens und Prußenlandes wichtige Ent­schei­dungen. So schloss der Orden am 16. Mai 1230 mit Konrad von Masowien den Vertrag von Kruschwitz, in dem der Herzog dem Orden das Kulmer Land übertrug. Die Initiative dazu soll vom Deutsch­meister Balk ausgegangen sein. Noch im selben Frühjahr führte Balk als neuer Landmeister in Preußen fünf Deutschordensritter mit Gefolge ins Land der Prußen. Continue reading „Der erste Landmeister des Deutschen Ordens in Preußen“

Lieber Herr Polizist oder Ein erfolgloser Überredungsversuch…

eine Glosse von Johanna R. Wöhlke

„Herr Polizist“, sagt die Frau. „Ich war seit meine beiden Kinder zur Schule gingen dort im Ehrenamt tätig, sowohl als Elternvertreterin und im Elternrat der Schule. Ich habe regelmäßig Ausflüge und Klassenfahrten begleitet, an der Schule das Schulfrühstück organisiert. Was meinen Sie, was das für ein Planungsaufwand war, ehrenamtlich und fünf Tage in der Woche. Die Schulfeste, die ich mit organisiert habe, kann ich ihnen gar nicht mehr aufzählen. In meiner Kirchengemeinde helfe ich mit, die Kleiderkammer zu organisieren. Was meinen Sie, was das für Arbeit macht. Wir erwirtschaften Geld für den guten Zweck und spenden für soziale Organisationen. Wir arbeiten ohne Geld auch am Wochenende und an Feiertagen, wenn es sein muss.

Herr Polizist, ich will Sie nicht mit noch mehr langweilen und ihre kostbare Zeit in Anspruch nehmen – aber meinen Sie nicht, das reicht an sozialem Engagement und sozialer Lebensleistung, um jetzt ihr Knöllchen für eine kleine Stunde zu langes Parken wieder einzustecken,  lieber Herr Polizist…“

Wie die Französische Republik Indochina verlor

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff

Vor 50 Jahren endete die Entscheidungsschlacht von Dien Bien Phu mit der Niederlage der Kolonialherren

In Vietnam versuchten nach der Niederlage der japanischen Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg sowohl die im März 1945 von den Japanern vertriebenen alten Kolonialherren, sprich die Franzosen, als auch das Kolonialvolk, sprich die Viet-Nam Doc-Lap-Dong-Minh-Hoi (Front für den Kampf um die Unabhängigkeit Vietnams), kurz Viet Minh, das entstandene Machtvakuum zu füllen. Die Kompromißlösung vom 6. März 1946 lautete, daß die am Tage der japanischen Kapitulation, also am 2. September 1945, von den Viet Minh proklamierte Demokratische Republik Vietnam ein „freier Staat“ innerhalb der Französischen Union sein solle. Diese Kompromißformel konnte allerdings längerfristig den Krieg nicht verhindern. Continue reading „Wie die Französische Republik Indochina verlor“

Lyrik und Tourismus – ein schönes Paar!

Von Johanna Renate Wöhlke

Albrecht von Haller und „Die Alpen“

Aus der Welt der Wörter gibt es immer wieder Seltsames zu berichten – und wenn es nicht seltsam ist, dann doch auf eine Weise berührend,  die neugierig auf mehr solcher Geschichten macht. Eine davon begegnete mir gerade jetzt.

Es geht um die Schweizer Berge, Lyrik und Tourismus. Nicht weniger als das! Am Anfang war das Wort…auch hier war am Anfang das Wort, genauer: die Wörter des Schweizers  Albrecht von Haller, noch genauer: die Lyrik des Schweizers Albrecht von Haller. Er lebte 1708 bis 1777 und war  Mediziner, Botaniker und Wissenschaftsjournalist –  etwas, das man in der Zeit der Aufklärung einen Universalgelehrten nannte  –  und  dazu noch Dichter. Continue reading „Lyrik und Tourismus – ein schönes Paar!“