Von Dr. Ferenc Horvath
Taschkent, die Hauptstadt, wird aus Bischkek angeflogen. Die Boeing der Usbekischen Fluggesellschaft fliegt parallel zu wunderbar Schnee- bedeckten Bergen. Majestätischer Blick. Vor einem Jahr war ich hier zum letzten Mal. Man würde denken, wahrscheinlich nichts Neues zu sehen. Fehlanzeige!
Der Flughafen wurde weiter ausgebaut, die Flotte weiter entwickelt. Überall moderne Flugzeuge der Uzbekistan Airways. Die Formalitäten werden ganz zügig erledigt, die Partner warten auf uns draußen. Es ist sofort anzumerken, die Anzahl der alten Ladas hat sich dezimiert. Die im Lande zusammengebaute Daewoo gewinnt stark Oberhand, obwohl wie es erzählt wird ein vergleichbares Modell aus der Usbekischer Herstellung kostet in Moskau weniger, und kann auch sofort übernommen werden. In Usbekistan gibt es Wartezeiten, oder alternativ der Gang zu Schwarzmarkt.
Ich stelle fest , zum neuen Inland Terminal führt eine neue Umgehungsstraße direkt. Letztes Jahr war dort noch nur eine Seitenstraße.
Wir Fahren in das Zentrum. Alle Haupt -Straßen wurden neu asphaltiert. Die Infrastruktur lässt hier keine Wünsche nach. Die Laternen spenden reichlich Licht. Die Bäume sind noch grün, es wirkt alles einladend.
Den Marken Geschäften sind wir schon gewohnt, aber wie man sagt es gibt Neuigkeiten: nächstes Monat eröffnet Starbucks das erste Caféé in der Stadt. Der Jugend, die sowieso 50% der Population ausmacht freut sich bereits. Sehnsüchte werden vor Ort erfüllt.
Reiseziel Nr. 1 der Usbeken ist Moskau, danach folgen China und Istanbul. Es muss zuhause auch etwas geboten werden. Und es wird auch!
In einem Jahr entstand ein neues, hoch-modernes Staatsbibliothek. Der Stil wie in Asien üblich – weiße Marmor und hochwertiger Glas. Ein riesen Gebäude mit vielen Funktionen.
Das berühmte Opernhaus wird soeben gründlich saniert. Leider gibt es in der Stadt nun überhaupt keine Vorstellungen. Dafür gibt es aber regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen mit namhaften Sänger aus Europa. Neulich war Jose Carreras hier. Er sang in den ein Jahr alten neuen Kongresshalle.
Die Qualität des Zimmers in Hotel Tashkent Palace lässt auch keine Wünsche nach. Auffallend viele Gäste hat man hier aus Indien und – wie erzählt wird – aus Pakistan. Dann sind natürlich noch die Deutschen da! Mit Reisebussen unterwegs in die uralte historische Städte Khiva und Buhara und selbstverständlich noch nach Samarkand. Das Seidenstraße Abenteuer kann man in diesem Land voll erleben.
Wir sind am Nachmittag wieder Unterwegs. Wir sehen Apotheken westlichen Standards und auch Supermärkte für Jedermann mit allen Marken die wir aus Europa kennen. Mit Stolz wird uns das neue „Mall“ gezeigt. Dort sitzen es die üblichen Marken wie Ecco oder Zara. Die wohlhabende Jugend zeigt sich mit Laptops oder Smartphones auf Wireless. Die Zukunft ist angekommen
Nach den Gesprächen werde ich für ein Abendessen eingeladen. Wir fahren in den in viktorianischen Stil eingerichteten „Chelsea Pub“. Der frisch gepresste Granatapfel schmeckt vorzüglich. Die Küche ist scheinbar modern, das essen leicht und sehr schmackhaft. Auf den großen Leinwänden wird das Spiel zwischen Manchester United und Arsenal live übertragen. Nicht nur Wayne Roonie kennt hier auch jeder.
Der Tag war lang, aber schön, mit vielen neuen Eindrücken aus einem rasant entwickelnden jungen Land. Taschkent ist eine lebens- und liebenswerte Stadt.