Literatur trifft Gemeinschaft: …fair geht vor! Buchmesse Himmelpforten 2025 lädt ein

Am 12. und 13. April 2025, jeweils von 10 bis 17 Uhr öffnet die Eulsetehalle in Himmelpforten ihre Türen für alle Bücherliebhaber – und das bei freiem Eintritt! Die von der Initiative „…fair geht vor!“ organisierte Buchmesse verspricht ein abwechslungsreiches Programm, das Menschen aller Altersgruppen begeistert.

Die Veranstaltung steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Corinna Lange, Landtagsabgeordnete (SPD), und Kai Seefried, Landrat des Landkreises Stade (CDU), die mit ihrem Engagement die Bedeutung von Literatur und sozialem Miteinander betonen. Corinna Lange wird die Buchmesse am Samstag eröffnen.

Zu den Ausstellern gehören unter anderem Ann-Kathrin Karschnick, der Chronistenturm, Marley Alexis Owen und viele weitere spannende Akteure der Buchwelt, die die Messe mit ihrer literarischen Vielfalt bereichern. Erleben Sie diese Vielfalt der Literatur mit Ausstellern und Autoren aus den unterschiedlichsten Genres – von packenden Romanen und spannenden Krimis, bis hin zu inspirierenden Sachbüchern.

Gäste einer Lesung auf der Buchmesse

Freuen Sie sich auf Lesungen, bei denen Autoren ihre Werke präsentieren und Einblicke in ihre Geschichten geben. Hier einige Highlights aus dem Programm:

– Samstag, 12. April, 11:00 Uhr: Olympiasiegerin Heike Henkel.

– Samstag, 12. April, 16:25 Uhr: Nadine Most.

– Sonntag, 13. April, 15:35 Uhr: Lovemoon-Verlag.

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr: Die Olympiasiegerin Heike Henkel wird ihr neues Buch vorstellen und am Stand des Sibost-Verlags für Gespräche und Begegnungen mit ihren Lesern zur Verfügung stehen.

Mit der Unterstützung durch Standgebühren und Cafeteria-Verkäufe wird es möglich, nach Abzug der notwendigen Kosten auch soziale Zwecke zu fördern und die Gemeinschaft aktiv zu unterstützen.

„Diese Buchmesse ist nicht nur ein Treffpunkt für Literatur – sie ist ein Statement für Gemeinschaft, Inspiration und soziales Engagement. Lassen Sie sich dieses besondere Ereignis nicht entgehen und werden Sie Teil eines Wochenendes, das Köpfe bewegt und Herzen verbindet!“

 

 

 

 

Text und Bilder: https://fairgehtvor.org/

 

Alltägliches – schmerzlich vermisst

Buchcover

Als Joachim Frank die Kurzgeschichten und Erzählungen seines Bands „Farben in wechselndem Licht“ schrieb, dachte er ganz bestimmt nicht daran, dass wir es mit einer Corona-Pandemie zu tun bekämen. Und so erscheinen die unterhaltsamen, zum Nachdenken anregenden oder auch zum Lächeln verführenden Erzählstücke über das Lesevergnügen hinaus in einem besonderen Licht.

Da konnte man noch reisen, ohne in Quarantäne zu müssen. Man ging ganz selbstverständlich ins Café, man kam sich nah und von „Munaschu“ ist keine Rede. Damit hat Joachim Frank mit seinem Buch zunächst in den Fokus gerückt, wie unser Leben vor Corona aussah, was für uns selbstverständlich gewesen ist und was wir nun schmerzlich vermissen. Das thematische Spektrum der Erzählungen spart jedoch auch Krankheit nicht aus, sondern gibt einfühlsam Einblick in Folgen einzelner Schicksale, die Menschen wie dich und mich heimsuchen. Dabei folgt der Autor dem Motto „Weniger ist mehr“, konzentriert sich auf wenige, markant gezeichnete Charaktere und wenige Begebenheiten, die, von den Figuren unaufdringlich reflektiert, in den Lesern fortwirken dürften.

Das in fünf Kapitel unterteilte Buch (Reiseperlen/Abschiede/Blickwinkel/Take it easy/Weihnachten) deckt breite Leserinteressen ab. Das Reise-Kapitel beschränkt sich nicht auf Schilderungen von Örtlichkeiten, sondern bringt auch einige geschichtliche Hintergründe und setzt sich mit Klischees und Vorurteilen auseinander, ohne zu werten. Im Kapitel „Abschiede“ erzählt Joachim Frank einfühlsam von Wendepunkten, die bedrücken oder erleichtern. Berührend ist die Szene einer Männerfreundschaft zwischen einstmals sportlich aktiven Männern, von denen der eine nur mehr ein Schatten seiner selbst ist. Das Ungesagte nimmt hier den meisten Raum ein, die Geschichte berührt sehr. Eine originelle und interessante Perspektive nimmt der Autor in den Geschichten „Inferno“ und „Ansichten eines Gemäldes“ ein, indem er sich in der erstgenannten Erzählung in den Maler Egbert van der Poel (1629-1684) hineinversetzt, dessen Schaffen sich nach einem Feuerinferno dramatisch veränderte, und in der letztgenannten gar aus der Perspektive des Gemäldes schreibt.

Bedrängnisse und Fettnäpfchen, die im Alltag nicht immer zu umschifft werden können und vor allem denjenigen, die das Ganze von außen betrachtet, viel Heiterkeit bringen, birgt das Kapitel „Take it easy“. Augen auf beim Beschenken der Ehegattin, möchte man dem Protagonisten der Geschichte „Fit in den Frühling“ zurufen.

Schließlich kommt die Sammlung mit dem aus einer etwas längeren Geschichte bestehenden Schlusskapitel wieder in der Gegenwart an, denn es geht auch hier um ein Weihnachten, das ganz anders als geplant verläuft. So wie es in diesem Jahr 2020 unvorhergesehenerweise sehr vielen Familien gehen dürfte, hat in dieser Geschichte nicht eine Krise von außen, sondern von innen alles in der Hand. Wird die Familie das Fest noch retten?

Die Sammlung kurzer Prosastücke von Joachim Frank ist wie geschaffen für diese Zeit: Sie unterhält, regt zum Nachdenken an, erheitert und gibt gute Impulse. Wenn man täglich eines der kurzen Werke liest, hat man 14 Tage lang etwas von dem Buch. Fangen Sie doch Weihnachten damit an.

 

Joachim Frank wurde 1952 in Hamburg geboren. In Prisdorf und Schweden lebend, schreibt er Erzählungen und Kurzgeschichten, die er in mehreren Einzeltiteln sowie in Zeitschriften, Zeitungen und Anthologien veröffentlicht. Unter den Preisen, die er bekommen hat, sind der Kurzgeschichtenpreis der Hamburger Autorenvereinigung (2016) und der Preis des Erwin-Strittmatter-Vereins (2019).

Joachim Frank: Farben in wechselndem Licht, Wiesenburg Verlag, Schweinfurt 2020

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