Von Lilo Hoffmann
Schon seit drei Wochen wird in den Wetterberichten darüber spekuliert, ob es Weihnachten nun schneit oder nicht. Aber warum, so frage ich mich jedes Jahr aufs Neue, wünschen sich die meisten Menschen, dass es zum Fest Schnee gibt?
Mit der Weihnachtsgeschichte selbst kann dies nichts zu tun haben. Wurden Maria und Josef in Bethlehem von einer wunderbaren Winterwelt empfangen? Stapften sie gemeinsam durch den Schnee, als sie dort eine Herberge suchten? Klopfte sich Josef die weißen Flocken von den Kleidern, ehe er den Stall betrat? Im Neuen Testament wurde darüber nichts vermerkt. Oder haben uns die Evangelisten da etwas Wesentliches verschwiegen?
Ich für mein Teil brauche keinen Schnee, um ausgiebig Weihnachten zu feiern. Denn dann weiß ich, dass ich keine Autoscheiben frei fegen muss und das ganz große Verkehrschaos trotz der Festtage wohl ausbleiben wird. Grüne Weihnachten finde ich höchst angenehm.
Auch wenn ich zugebe, dass es idyllisch wirkt, wenn man Heiligabend auf weiße Dächer blickt, wenn es beim Spaziergang unter den Füßen angenehm knirscht und Landschaften mit einer leichten Schneeschicht bedeckt sind.
Nun ja, ich gestehe, so ein paar leichte Flocken wären schon ganz nett. Und wer weiß, vielleicht hat es ja damals in Bethlehem doch ein bisschen geschneit – obwohl die Bibel nichts davon berichtet.