von Dirk-Uwe Becker
Finissage mit Lesung zur Ausstellung „Kunst-Stücke“ – Museumsinsel Heide
Nachdem die Vernissage zur Ausstellung „Kunst-Stücke“ von Uschi Bramke und Michael Schulte mit der Einführung durch den Schriftsteller Uwe Herms aus Eiderstedt so erfolgreich gewesen war und beim Publikum gut angekommen ist, lädt der Kunstverein Heide zum Abschluss der Ausstellung am Sonntag, den 21. September, um 14.00 Uhr in die Museumsinsel, Lüttenheid 40 in Heide, zu einer Lesung mit Kostproben des schriftstellerischen Schaffens von Michael Schulte und Uwe Herms ein. Es werden feine, interessante und amüsante Texte sein, die wir von beiden Autoren zu hören bekommen werden.
Michael Schulte, 1941 in München geboren, verbrachte seine Jugend in Niederbayern und Damaskus. Nach dem Abitur und einer abgebrochenen Buchhändlerlehre studierte er Germanistik, Geschichte und Philosophie in Göttingen und Frankfurt am Main und lebte als freier Schriftsteller an verschiedenen Orten in Deutschland, bevor er 1982 in die USA auswanderte und ab 1984 gemeinsam mit seiner Frau eine Kaffeehausgalerie in Bisbee betrieb. Ende der 80er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück, ging allerdings Anfang der 90er Jahre nochmals für vier Jahre in die USA. Er erhielt neben verschiedenen Stipendien 1971 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen und 1988 den Literaturförderpreis der Stadt Hamburg. Seit 2010 arbeitet Schulte nur noch für den Rundfunk und hat sich hauptsächlich der Malerei verschrieben. Er lebt zusammen mit seiner Partnerin Uschi Bramke (Bildhauerin, Keramik) in Grünholz/Angeln in Schleswig-Holstein.
Michael Schulte ist ein eigenwilliger Vertreter der komischen deutschen Gegenwartsliteratur. Wichtige Einflüsse waren für ihn der Dadaismus, die absurde Komik Karl Valentins, der anarchische Humor der Marx Brothers sowie der amerikanische Autor Kurt Vonnegut. Schulte ist auch ein Bewunderer des aus Heide stammenden und in den USA groß herausgekommenen Comic-Zeichners Rudolf Dierks und dessen Katzenjammer-Kids. Zur Finissage wird Michael Schulte zwei kurze Abschnitte aus seinem Roman „Unbekannt verzogen“ lesen
Uwe Herms, geboren 1937 in Salzwedel (Altmark), wuchs ab 1945 in Hamburg auf und studierte von 1959 bis 1963 Philosophie, Kunstgeschichte und Germanistik an den Universitäten in Heidelberg, Hamburg und an der Northwestern University in Evanston (Illinois), wo er den Magistergrad erlangte. Ab 1966 war er Mitarbeiter der Zeitschrift Konkret und lehrte als Poet in Residence an Hochschulen in Großbritannien, USA und China. Von 1972 bis 1977 war er als Redakteur beim Fernsehprogramm des Norddeutschen Rundfunks tätig.
Uwe Herms lebt heute als freier Schriftsteller in der Gemeinde Poppenbüll auf der Halbinsel Eiderstedt in Nordfriesland. Er ist Verfasser von Erzählungen, Drehbüchern und Gedichten.
Bekannt wurde Herms u a. durch seine Brokdorfer Kriegsfibel, die er im Eigenverlag 1977 herausbrachte. Unvergessen auch seine Hommage an das Land zwischen den Meeren mit seinen Erzählungen „Das Haus in Eiderstedt“ (1985) und „Im Land zwischen den Meeren. Reisen in das unbekannte Schleswig-Holstein“ (1996).