Am Freitag, dem 29. Oktober 2010 um 19 Uhr
wird unser Mitglied Hans-Peter Kurr im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe “Freiheit, die ich meine…” seine Gedanken vortragen und sie zur Diskussion stellen: Freiheit in der Kunst mit Schwerpunkt Wort, Sprache und Schrift.
Die DAP bietet damit die zweite Veranstaltung zu diesem Thema in diesem Jahr und die zweite Veranstaltung zu diesem Themengebiet an. Die erste fand am 21. Februar dieses Jahres statt. Wieder ist der Veranstaltungsort die Helmspark-Galerie, die an diesem Abend auch die Finissage der Kunstausstellung „Wilde Striche“ begeht.
Wir laden alle Mitglieder und Gäste herzlich dazu ein und freuen uns über rege Beteiligung.
Hier schon einmal vorab einige kurze Gedanken von Hans-Peter Kurr, die sich auch auf die tagesaktuelle Kulturpolitik in Hamburg Ende September 2010 beziehen.
Jedwede Kulturform hat eine innere Gesetzmäßigkeit ihres Verlaufes, in Jugend, Alter, Entfaltung, Reife, Verfall und Tod. Das ist historisches Prinzip. So erscheint die wahrscheinlich bevorstehende Schließung des Deutschen Schauspielhauses folgerichtig, nachdem das über einhundert Jahre alte Haus mit Gustaf Gründgens in den 60/70er Jahren einen nie wieder erreichten Höhepunkt hatte.
Bedauerlich zwar, aber: Nur wenige geistig-mystische Prinzipien, die originär „nicht von dieser Welt“ sind, sondern dem „Schulungsplaneten Erde“ aus übergeordneten Zonen – wie Brecht sagt, den „höheren Regionen“ – implantiert wurden, um die Lebensqualität und den Lebenssinn für das einzige Wesen, das „ein Bewusstsein seiner selbst“ hat, also den Menschen, erkennbar zu machen, unterliegen dieser Gesetzmäßigkeit nicht, sondern werden selber Gesetz.
Dazu gehören Begrifflichkeit und Inhaltlichkeit des Wortes „Freiheit“. Das gilt insbesondere für die „Freiheit in der Kunst“. Wird sie – in ihrer Eigenschaft als kosmisches Gesetz – verletzt oder gar getötet, wie das gegenwärtig in Hamburg durch ahnungslose Kommunalpolitiker geschieht, hat das immer karmische Folgen. Schicksalskurven, unausweichliche Entsprechungen und führen von geistbestimmten zu animalischen Lebensformen.
Es ist das Unvermeidliche solcher Betrachtung, dass der Betrachter selber diesen Vorgang zumeist verspätet bemerkt. So sind, zunächst nahezu unbemerkt, ganze Völker – wie z.B. das römische der Antike – untergegangen, nicht weil der „homo sapiens“ in seiner sapientia versagt hätte, sondern der „homo artifex“ in seinem artificium.
Kirchliche Insitutionen, die des Menschen Rückkoppelung an seinen Ursprung, also seine Ur-Freiheit ( also: Religion) vermitteln sollen, sind in dieser Fragestellung selten hilfreich. So befürchte ich, dass die paulinische, also die abendländisch-christliche, diesen Auftrag nicht einmal ansatzweise erfüllt hat.
„Freiheit der Kunst“ in ihrer Erscheinungsform als Gesetz, darf nicht eingeschränkt, nicht verletzt oder gar getötet werden. Anderenfalls würde der Mensch sein einzig wirksames Äquivalent gegen die Todesangst verlieren…….