Es ist früher Morgen. Die Tautropfen auf den Wiesen glitzern mit den Kristallen um die Wette, welche in die aus grauem Drahtgeflecht bestehende Wolke eingewebt sind. Das Kunstwerk schwebt oberhalb der Swarowski Kristallwelten, die sich über eine Fläche von insgesamt 7,5 Hektar erstrecken.
Der Magie des 1995 vom genialen Künstler und Schöngeist André Heller anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Kristallmanufaktur im idyllischen Inntal geschaffenen Traumwelt kann sich kaum jemand entziehen. Rund 560.000 Besucher aus aller Welt zählt das Glitzerimperium jährlich. Tendenz steigend.
Gegen Mittag strahlt die Sonne von einem azurblauen Himmel.
Zwei Jungen fühlen sich von dem grünen Riesen angezogen, der gleich einem Berggott über dem Areal thront und einen breiten Wasserstrahl in ein Becken speit. Selbst bei trübem Wetter funkeln seine Kristallaugen wie Brillanten. Die Szene hat etwas Mythisches und erinnert an Adalbert Stifters Novelle „Bergkristall“, in der ein Geschwisterpaar sich in die geheimnisvolle Bergwelt Tirols verirrt und dort sein „blaues Wunder“ erlebt.
Kobaltblau ist die Wand der in geheimnisvolles Halbdunkel getauchten blauen Wunderkammer – Kammer Nummer eins – wo Exponate weltberühmter Künstler wie Keith Haring, Niki de Saint Phalle und Andy Warhols ausgestellt sind. Ahs und Ohs entlockt den Besuchern der Hengst Chetak mit seinem prächtigen glitzernden Zaumzeug. Gleichermaßen fasziniert der Anblick des Centenar, des größten von Hand geschliffenen Kristalls der Welt mit hundert Facetten. Umgerechnet dürfte diese Pracht etwa 310 Karat entsprechen.
Nicht minder beeindrucken das „Mechanical Theater“ mit seinen bizarren Figuren sowie das „Silent Light.“ Letzteres entführt uns in eine Welt kristalliner Schneeflocken.Die „Eisgasse“ wiederum ist ein von Computern animierter Weg. Setzt man einen Fuß an den Boden, entstehen kristalline Spuren. Leises Knistern und Knacken vermitteln dem Besucher das Gefühl, sich auf einer spiegelnden Eisfläche zu bewegen.
Der Rundgang durch die achtzehn Wunderkammern raubt manchem schier die Sinne. Die Vielfalt der in allen Facetten des Regenbogens blitzenden Kristalle versetzt den Besucher in einen Rausch. Da scheinen prachtvolle diamantene Kronen aus der Schatzkammer eines orientalischen Herrschers auf den Besucher zuzufliegen, bevor sie in einer Wolke wieder verschwinden.
Eine Kammer ist Hollywood gewidmet. „The Art of Performance“ feiert die Zusammenarbeit zwischen Swarowski und der Traumfabrik. Ein Highlight für Besucher, die das Kino lieben und einige von Hollywoods Superstars in glitzernden Galaroben bewundern möchten.
Die Swarowski Kristallwelten sind ein bis ins letzte Detail durchkomponiertes Kunstobjekt. An einem derart illustren Ort darf auch die Kulinarik nicht zu kurz kommen.
In „Daniels Kristallwelten“, einem lichtdurchfluteten Café und Restaurant, laben die Besucher sich nach dem Rundgang an allen Köstlichkeiten der Tiroler Küche.
Doch damit ist der Besuch der magischen Kristallwelten keineswegs beendet. Denn der „Shop“ – welch banale Bezeichnung für eine weitere Wunderkammer mit unzähligen betörenden Preziosen – lässt das Herz einer jeden Frau höher schlagen. Die hier zum Kauf angebotenen Armbänder, Ringe, Colliers, Ohrringe und Broschen sowie filigrane Nippes sind zwar „nur“ aus „Kristall.“ Aber von erlesenem Design… und bezahlbar.
Infos und Tickets unter: www.swarowski.com/kristallwelten
Fotos: Birgit Romann-Pontow