Von Hans-Peter Kurr
Erschütternde Folgen des Kampfeinsatzes
Kulturprojekt-Gruppe „Axensprung“ gastiert im St.-Nikolai-Mahnmal
Zentral in der Geschichte steht die gescheiterte Ehe eines Paares, dessen männlicher Partner nach dem Militärdienst in Afghanistan und anderen Kriegsschauplätzen unserer kampfüberzogenen modernen Welt traumatisiert in die Heimat zurückgekehrt ist, wie sie die Schriftstellerin Marita Scholz in ihrem Buch „Heimatfront. Mein Leben mit einem Kriegsheimkehrer“ autobiographisch eindringlich beschrieben hat.( Sie allerdings, die Tapfere, hat – nach eigener Bekundung – ihre Ehe aufrechterhalten können.)
Die Rede ist von einem beeindruckenden, halbkabarettistischen Theaterabend mit dem Titel „Kampfeinsatz“, den das freie Team „Axensprung“ im Museum des St.-Nikolai-Mahnmals an der Willy-Brandt-Strasse in Erik Schaefflers technisch und darstellerisch ausgereifter Iszenierung zeigt.
„Heimatfront“ ist der wohl erschütterndste Abschnitt dieses episodenreichen Abends – gleichsam wie der Leichnam einer toten Liebe dieses bedrängten gequälten Ehepaares, das sich – trotz der gemeinsamen Kinder – auseinanderlebte und nur noch in Dissonanzen miteinander verkehrt. Diese Dialoge machen den Zuschauer betroffen und furchtsam, zumal sie von den hochqualifizierten Darstellern,die in hohem Maße auch an der Recherche und Textzusammenstellung der Szenen beteiligt sind, ( Mignon Remé, Oliver Herrmann, Michael Bideller und Markus Voigt ) professionell und themenadäquat dargeboten werden.
Weitere Aufführungen:
26.+27.+28.11 je 19 Uhr im Mahnmal St Nikolai HH
4.+5.+6. 2. 16 im Grünspan 20 Uhr
16.2.16 Körber-Forum Hamburg 20 Uhr
oder
Termine unter: www.kampfeinsatz.info
Foto: Oliver Fantitsch