Von Karin Istel
Bruni Prasske schrieb ein Buch über ihr Leben auf dem Campingplatz am Falkensteiner Ufer
Von Frühling bis Herbst teilt Bruni Prasske seit zwei Jahren ihre Tage und Nächte mit Rex – ihrem Wohnwagen. „Ich komme im März hierher und fahre erst im Oktober wieder“, so die Langzeitcamperin. „Im Wagen habe ich kein Strom, und zum Klo muss ich mit dem Fahrrad nach vorne ins Wasch- und Toilettenhäuschen fahren“, erzählt sie. Unglücklich wirkt sie nicht, ganz im Gegenteil: „Das Leben hier draußen hat mich verändert. Ich habe mitbekommen, wie wenig man braucht, um zufrieden zu sein“, strahlt sie. Und hat darüber auch gleich ein Buch geschrieben. Die St. Paulianerin verzichtet gern auf Luxus. Sie kocht mit Gas, schäumt die Milch für die Latte Macchiato per Hand auf und muss ihren Laptop an der Rezeption des Campingplatzes aufladen. „Ich träume von einer Solaranlage“, sagt sie, als sie es sich auf dem Stuhl unterm Vorzelt bequem macht. „Doch das hier entschädigt für alles!“ „Das hier“ ist der Blick auf die Elbe, die Gemeinschaft der Mitcamper und der Strand vor der Wohnwagentür. „Der Strand ist mein Wohnzimmer, die Wohnzimmerdecke der Himmel. Ich habe viel mehr Platz als in einer normalen Wohnung.“
Und ihren Freiraum nutzt sie. „Ich paddle gern auf der Elbe, bin neugierig, erkunde sie gern. Blankenese vom Wasser aus gesehen ist einfach ein wunderschöner Anblick“, schwärmt die leidenschaftliche Einzelpaddlerin. Sie liebt es, unterwegs zu sein. Bereiste Südafrika, die USA und den Iran. Ihre Erlebnisse hielt die ehemalige Sozialarbeiterin in Büchern fest, wie beispielsweise dem Bestseller „Mögen deine Hände niemals schmerzen“. Was sie so alles am Falkensteiner Ufer erlebte, hat sie jetzt unter dem Motto „Mein Wohnwagen und ich“ zu Papier gebracht. Ihre Leser dürfen sich auf amüsante Geschichten aus der nur vermeintlich heilen Campingwelt freuen!
Bruni Prasske Mein Wohnwagen und ich. Vom großartigen Leben im kleinformatigen Heim 270 S., 10,20 Euro ISBN 978-3-423-34724-2
Fotos: Karin Istel