Dieser Artikel erschien am 16. Juli 2011 in der PAZ (Preußische Allgemeine Zeitung)
Von Uta Buhr
Bad Orb, die Kurstadt in Hessen, brilliert seit einigen Monaten mit dem neuen Wellnesshit des „Badens in Klang, Farbe und Licht“ – kurz auf Neudeutsch als „Liquid Sound“ in der Toskana Therme propagiert. Von außen erinnert das riesige Wellness-Areal mit einer Wasserfläche von über tausend Quadratmetern manch einen an die Berliner Kongresshalle, im Volksmund besser als „schwangere Auster“ bekannt. Andere sehen in dem futuristischen Bauwerk ein Ufo, das gerade aus dem All mitten im Spessart gelandet ist. Der Vergleich mit der Auster ist indes griffiger, weil das Innere der Halle eine große Zahl strahlender Perlen enthält. Die schönsten Exemplare sind die wunderbare Panoramasauna mit Blick auf das zweihundert Jahre alte Gradierwerk, das einstige Herzstück des Kurortes, sowie die Solegrotte. Mehrere unterschiedlich temperierte Thermalbecken laden zum Bade. Und ein großer Außenpool gewährt Ausblicke in die dicht bewaldeten Höhenzüge des Spessarts.
Seit „Opas Kur“ nach den verschiedenen Gesundheitsreformen tot ist, müssen sich die Kurorte in Deutschland etwas Neues und möglichst Originelles einfallen lassen, um Gäste anzulocken. So auch Bad Orb, das in den guten alten Zeiten 1,6 Millionen Gäste pro Jahr in seinen Mauern empfing, musste starke Einbußen hinnehmen. Mit dem neuen Konzept der Aqua-Wellness hofft man nun, verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Die Aussichten sind nicht schlecht, da auch viele junge Leute den luxuriösen Badetempel frequentieren. Besonders an den Wochenenden geht es unter dem planetarischen Kuppeldach der Therme hoch her. Da wird die illuminierte Halle zur Disco. Während man sich wie ein Fisch in den warmen Fluten tummelt, einen tropischen Drink an der Bar zu sich nimmt oder es sich einfach nur gut gehen lässt, sorgt ein DJ bis spät in die Nacht für gute Unterhaltung.
Auskünfte unter: www.bad-orb.info