erschienen im Hamburger Abendblatt am 4. Januar 2011
Von Johanna R. Wöhlke
Es ist die Zeit des Feierns. Die Damen haben schon vor langer Zeit ihre Garderobe „gecheckt“ – was zieht man so an zu all den Treffen, Parties, Meetings und was es sonst noch so um den Jahreswechsel herum geben mag.
Frauen sind da immer fein raus. Die Palette ihrer Möglichkeiten ist fast unbegrenzt umfangreich. Aber Männer? Ja, wieder einmal die Männer…und in diesem Fall besonders um den Hals herum! Welche Möglichkeiten hat der gepflegte Mann, sich um den Hals herum hübsch und attraktiv heraus zu putzen?
Ich kenne da einen, der hat zum Beispiel seinen Beruf danach ausgesucht, dass er dort keine Krawatte tragen musste. Das hat sich gehalten bis heute. Zu irgendeiner Gelegenheit eine tragen müssen? Oh je, das ist eine schwierige Angelegenheit. Dieser Herr ist also eher ein Modeexemplar für den gepflegten Rollkragenpullover unterm Sakko.
Zum Jahreswechsel, so habe ich ihm neulich vorgeschlagen, sollte das aber doch wohl nicht ausreichen. Was ist schon ein Rollkragenpullover gegen eine schöne Krawatte? Mein Vorschlag zur Güte ging aber noch weiter. In diesem Fall, so dachte ich, wäre doch vielleicht die modische Variante die Krawatte über dem Rollkragenpullover zu tragen und damit eine neue Moderichtung zu kreieren.
Ob das klappen wird? Ich weiß nicht. Der besagte Herr ist ziemlich eigensinnig und halsstarrig. Er hat schon signalisiert, dass auch das nicht von ihm geschätzt werde. Er bevorzuge dann doch lieber das T-Shirt mit V-Ausschnitt und darüber – eine Fliege. Ich fasse es nicht!
Andererseits ist dieser Herr der Beweis dafür, dass Männer zu kreativen Möglichkeiten in Sachen Mode immer wieder in der Lage sind. Das sind gute Aussichten für das neue Jahr!