Eine Glosse von Johanna Renate Wöhlke
Das wollte ich schon immer sein: eine große Größe. Bloß nichts Kleines, nichts Unscheinbares – am Ende noch Übersehbares? Nein! Niemals! Also die große Größe!
Nun ist es mit der großen Größe aber so eine Sache. Wann fängt sie an? Wann hört sie auf? Was empfindet wer als große Größe? Gibt es am Ende auch noch eine kleine große Größe oder eine große kleine Größe? Wie ist es dann mit dem Verhältnis beider zueinander?
Ich merke – wenn ich so weiter schreibe, wird dies die Glosse mit dem größten Anteil an Fragezeichen, die ich je in meinem Leben geschrieben habe. Lassen wir es also mit den Fragezeichen. Am Ende ist das Fragezeichen die große Größe – und Sie haben gar nicht richtig verstanden, was die Autorin eigentlich gemeint hat.
Noch ein Fragezeichen: Was hat sie denn nun gemeint? Das ist ganz einfach: Mit Kleidergröße 44 und mehr repräsentiert die Frau eine große Größe. Wer viel im Internet unterwegs ist, und auch schon mal etwas in seiner großen Größe im Internet bestellt, der merkt: Das Internet lernt.
Ich zum Beispiel bekomme jetzt auf facebook, wenn ich dort unterwegs bin, immer so schöne Werbeanzeigen von Mode in großen Größen präsentiert. Das finde ich toll. Sehr praktisch. Sehr effizient. Das Internet ist allumfassend und hat auch mich erfasst. Es lernt immer dazu.
Für mich ist das ok. Ich hab nichts gegen meine große Größe. Ich schrieb es ja schon zu Anfang: Das wollte ich schon immer sein. Bloß nichts Kleines, nichts Unscheinbares – am Ende noch Übersehbares? Nein! Niemals!