Dieser Artikel erschien am 31. Juli 2010 im Hamburger Abendblatt
Von Uta Buhr
Dresden ist um einen Prachtbau reicher. Das „Bülow Palais“, das erste Grandhotel im Barockviertel auf der
Neustädter Elbseite, liegt der schönen Dreifaltigkeitskirche direkt gegenüber. Diese wurde auf Geheiß Augusts des Starken gegen Mitte des 18. Jahrhunderts vom berühmten Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann errichtet. Von der Königstraße aus betrachtet, scheint der hoch aufstrebende Turm des Gotteshauses mit der strahlend hell verputzen Fassade des Hotels zu verschmelzen.
Bereits die weitläufige, mit eleganten Spiegeln und erlesenen Möbeln ausgestattete Halle verströmt ein unwiderstehliches Flair.
Für die Einrichtung konnte der eigenwillige Schweizer Innenarchitekt Carlo Rampazzi gewonnen werden, der ungewöhnliche stilistische und farbliche Akzente setzte. Sehr effektvoll spielt er mit Verbrämungen in Gold- und Silbertönen.
Sofort ins Auge fallen ein pupurrotes Designersofa mit geschwungenen Lehnen gleich neben dem Eingang sowie ausladende Sessel in leuchtendem Blau, Rot und Grün, die barocke und altägyptische Stilelemente äußerst raffiniert miteinander verbinden. Die Wände schmücken riesige Kunstwerke in explodierenden Farben, darunter mehrere Werke des bekannten zeitgenössischen Malers Franz Ackermann, die zum großen Teil aus der Privatsammlung der Stuttgarter Bauherren Monika und Horst Bülow stammen.
Als wahren, wenn auch angenehmen „Kulturschock“ empfinden manche Gäste den nahtlosen Übergang der verschwenderisch ausgestatteten Lobby ins schlicht-elegante Bülow Bistro. Hier werden auf blanken Tischen leichte Köstlichkeiten aus der Küche des Sternekochs Dirk Schröer gereicht. Besonders lecker ist die Perlhuhnbrust mit Bärlauchpolenta und gebratenem Spargel zu Euro 16,50.
Das Bülow Palais verfügt über achtundfünfzig großzügig geschnittene und ebenso bequem wie geschmackvoll eingerichtete Zimmer, Suiten und Juniorsuiten. Bettüberwürfe und Sitzmöbel sind in dezenten Farben gehalten, formschöne Lampen verströmen warmes Licht. Die Wannen in den Bädern sind mit edlen Hölzern verschalt, die Armaturen vergoldet. Wer sich etwas ganz Besonderes gönnen möchte, bucht eine der beiden Palais Suiten. Neben einem großen, mit zum Teil antikem Mobiliar ausgestatteten Wohnbereich bieten sie einen Ankleideraum, zwei Schlafzimmer mit separatem Bad sowie ein geräumiges Besprechungszimmer.
Selbstverständlich hat soviel Luxus seinen Preis. Doch Direktor Kutzner versichert, dass sich gerade die Suiten großer Beliebtheit bei seinen Gästen erfreuen. Eine rechtzeitige Reservierung ist daher zu empfehlen. Dasselbe gilt auch für das Gourmet-Restaurant „Caroussel“, das aus der nur etwa 50 Meter entfernten „Bülow Residenz“ in das Palais umgezogen ist. Das Ambiente ist sehr edel, so wie es sich halt – Originalton Ralf J. Kutzner – „ für unser Haus gehört”.
Funkelnde Kristalllüster an der Decke, üppige Blumenarrangements in Porzellanvasen und feinstes Geschirr auf den Tischen. Chef de Cuisine ist der bereits erwähnte Dirk Schröer. Er erkochte sich schon einen Michelin Stern und 18 Punkte im Gault Millau. Zu seinen legendären Gourmetgerichten empfiehlt er in erster Linie Gewächse aus der Region. Als erstklassigen Tropfen empfanden wir den Goldriesling vom Weingut Groß Proschwitz in Zadel bei Meißen. Bitte beachten: Das „Caroussel“ ist sonntags und montags geschlossen. Großes Lob verdient das handverlesene, ebenso fachkundige wie aufmerksame Personal. Nach seinem Erfolgsrezept befragt, antwortet Direktor Kutzner, in einem so renommierten Haus wie dem „Bülow Palais“ arbeite eben jede Hotelfachkraft gern.
Nach dem Dinner versinken viele Gäste in den tiefen Ledersesseln der Bar, die aus einem amerikanischen Film der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts zu stammen scheint. Am Flügel intoniert ein Barpianist Evergreens. Da fehlt nur Humphrey Bogart mit einem Whiskyglas in der Hand und der allgegenwärtigen Zigarette im Mundwinkel. Natürlich ist Rauchen hier strengstens verboten. Aber auch jenen, die dem blauen Dunst noch immer nicht abgeschworen haben, kann geholfen werden. Denn das Bülow Palais leistet sich eine behagliche verglaste Cigar Lounge, in der nicht nur Zigarren geraucht werden dürfen. „Sie werden es nicht glauben“, schmunzelt Ralf Kutzner, „aber in der Lounge halten sich auch viele Gäste auf, die nicht rauchen. Sie finden es hier urgemütlich.“
Am Nachmittag brummt es unter dem gläsernen Dach des Wintergartens. Hier nehmen die Gäste ihren Tee oder Kaffee zusammen mit einem Stück hauchzarten Gebäcks aus eigener Herstellung ein. An warmen Tagen zieht es viele allerdings vor die Haustür, wo Tische und bequeme Stühle zum Verweilen einladen. Die Königstraße ist eine Flaniermeile par excellence. Hier heißt es sehen und gesehen werden und den schönen Tag genießen.
Für unsere Gäste nur das Beste, lautet die Devise des „Bülow Palais“. Und weil diese sich nach einem Stadtbummel oder im Anschluss an einen Museums- oder Galeriebesuch gern in angenehmer Atmosphäre entspannen, wurde im obersten Stockwerk mit Blick über die Dächer Dresdens eine elegante, Licht durchflutete Wellnessoase geschaffen. Die mit trompe- l’oeil Malereien bedeckten Wände suggerieren eine exotische Traumlandschaft, die selbst an trüben Tagen heiter stimmt.
Anschrift: Hotel Bülow Palais & Residenz*****, Königstraße 14, 01097 Dresden, Telefon: 0351/80030, E-Mail: info@buelow-hotels.de , www.buelow-hotels.de
Preise: DZ inkl. Benutzung des Wellnessbereiches ab Euro 188,–
EZ ab Euro 146,– (Frühstücksbüffet Euro 21,–) Arrangement: „Dresden in nur 3 Tagen kennenlernen“ – 3 Übern. , festl. Abendessen im Gourmetrestaurant „Caroussel“, ausführl. Stadtrundfahrt inkl. Führungen durch den Zwinger usw. Preis: Euro 450,– p.P. Weitere Arrangements – z.B. mit Besuch der Semperoper – auf Anfrage
Anreise: Mit dem Flugzeug Hamburg-Dresden
Mit dem Auto: Über Hannover, Magdeburg und Leipzig nach Dresden
Mit dem Zug: EC Hamburg über Berlin nach Dresden