Von Johanna Renate Wöhlke
Das „Besetzungsbüro des Lebens“ hat sie an der richtigen Stelle der Lebensbühne eingesetzt, gebucht für eine Rolle, die ihr auf den Leib geschneidert zu sein scheint: In der Geschäftsführung der Schultz Gruppe gemeinsam mit ihrem Bruder Heinz, dort verantwortlich für die Bereiche Werbung, Marketing, Controlling, Produktgestaltung und Verkauf.
Martha Schultz: Genau dort ist ihr Platz. Den füllt sie mit Bravour, Energie und Erfolg aus: lebendig im Gespräch, mit strahlendem Lächeln und offenem Blickkontakt, unermüdlich präsent und wenn auch nicht auf den ersten Blick, so doch auf das erste Wort dort einzuordnen, woher sie kommt und was sie so sehr als ihre Heimat und den Motor für ihr Wirken sieht: Tirol in Österreich, denn die Schultz-Gruppe umfasst Ski- und Gletscherregionen im Zillertal, in Osttirol und Kärnten sowie Unterkünfte, Wandergebiete, ein Versicherungsbüro und ein Reisebüro.
Aber damit nicht genug. Martha Schultz ist Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich ( WKÖ) und wurde gerade zur Präsidentin der „Frau in der Wirtschaft“ (FiW) gewählt, der Unternehmerinnenvertretung in der WKÖ. Damit leitet sie nun die Interessenvertretung für 120 000 österreichische Unternehmerinnen. In diesem neuen Amt will sie sich besonders für flexible Arbeitszeiten und bessere Kinderbetreuung einsetzen, damit Beruf und Familie besser miteinander vereinbar sind. Die Relevanz beider Punkte hat die Tirolerin sicherlich auch als alleinerziehende Mutter eines erwachsenen Sohnes am eigenen Leib erfahren. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit.
Damit ist Martha Schultz zu Beginn der Wintersaison 2015/2016 auf einem vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere angelangt, beginnend im Jahr 1985, als sie in die Geschäftsleitung des elterlichen Betriebes einstieg. Viel hat sich seither entwickelt. Nicht von selbst, sondern im gemeinsamen Arbeiten mit Bruder Heinz und den Mitarbeitern. Deren Bedeutung und Stellung im Unternehmen hört sie nicht auf zu betonen.
Wer so fest im eigenen Unternehmen und dem, was Martha Schultz gerne Heimat nennt, verankert ist, und damit verknüpft auch Verbandsarbeit nicht scheut, kann das nur aus einer starken Motivation heraus leisten. Freude an der Arbeit ist dabei nur ein Faktor. Es ist der Tirolerin immer wieder in all ihren Äußerungen abzuspüren, wie sehr sie in Tirol und Österreich verwurzelt ist und wie sehr sie sie liebt. Ohne die Berge sein? So ein Leben kann sich die taffe Geschäftsfrau nicht vorstellen. Das ist für sie Kraftquelle und Lebensfreude pur und führt immer wieder zu einem strahlenden Lächeln auf ihrem Gesicht, das keinem gezielt gesteuerten Abruf folgt, sondern echt ist.
Davon wird auch ihre aktive Unternehmenspolitik im eigenen Haus bestimmt. Das bedeutet für Martha Schultz: in die Zukunft planen, Erfordernisse und Zeitgeist aufzunehmen und in Formen gießen, deren Erfolg sich nicht nur im Kommerziellen erschöpft. Die Berge und ihre Schönheit, klare Luft, klares Wasser, Ruhe und Entspannung, der Wechsel der Jahreszeiten mit seinen enormen Anforderungen – all das hat die Schultz Gruppe in moderne Konzepte umgesetzt: nachhaltiges Wirtschaften, Baustoffe aus der Region, Solarenergie, Wasser aus eigener Quelle, heimische Produkte in der Küche sowie bei eigenen Hautpflegeprodukten und im Spabereich der Hotels und Resorts.
Niedergeschlagen haben sich diese modernen und in die Zukunft weisenden Konzepte auch in der Bauweise der Schultz-Gruppe. Das ist kein gequälter Spagat, sondern der gelungene Versuch, moderne Architektur und traditionell-heimische Baumateriealien miteinander zu verbinden und damit auch das junge Publikum in den Charme der Bergwelt zu integrieren, ihre überwältigenden Naturerlebnisse bis hin zu modernen Sportmöglichkeiten zu begeistern.
Die obligatorisch üppig rankenden Geranien sucht man zum Beispiel im 5-Sterne-Haus Gradonna Mountain Resort in Ost-Tirol in Kals am Großglockner vergeblich. Dafür überrascht das Haus mit einem architektonisch und künstlerisch klaren Konzept minimalistischer Eleganz vom gärtnerischen Umfeld, den Zimmern bis zu den Kunstwerken. Ein Spiegel der Moderne, der sich auch in großen Scheibenfronten in spiegelndes Leben umsetzt. Die klare Sicht auf die Berge, angepasst an genau die Flora, die dem Berg dort und an dieser Stelle gemäß ist – das verträgt keine Kompromisse, wenn sich die geplante Wirkung entfalten soll. Diese Botschaft kommt an.
Gerade wurde das Gradonna im Rahmen der „World Travel Awards Europe 2015“ als „Europe`s Leading Green Resort“ ausgezeichnet. Wer sich dafür bewirbt muss neben einem Nachhaltigkeitsplan auf Managementebene eine umweltgerechte Architektur, umfangreiche Wasser-, Energiespar- und Müllbereitungsmaßnahmen, die Verwendung saisonaler und regionaler Zutaten in der Küche sowie ein großes Engagement für das soziale Gleichgewicht der jeweiligen Urlaubsregion einbringen. Sich im internationalen Tourismus für die Umwelt einzusetzen und sozial zu engagieren, das hat hier also internationale Anerkennung gefunden. Der Preis wurde auf einer Gala im September 2015 auf Sardinien überreicht.
Außerdem wurde das Gradonna mit dem „Leading Spa-Award 2015“ ausgezeichnet, einem Preis für Wellness der Spitzenklasse. Ausgezeichnet also für Wellness der Spitzenklasse – das sollte nicht nur in der nahenden Wintersaison die Gäste faszinieren. Es ist auch für den Sommer ein Anreiz, die Ruhe Ost-Tirols zu genießen.
Immer wieder findet auch Martha Schultz nach Kals und genießt diese Annehmlichkeiten im eigenen Haus. Besonders zum Ende dieses Jahres wird sie dies in der Rückschau mit besonderer Freude tun können, die sicherlich nachhaltig zu nennen ist, persönlich nachhaltig und: saisonal und regional energetisch aufgeladen für die Zukunft. Das passt doch!
Info:
Zur Schultz-Gruppe gehören:
Das Dolomiten Sporthotel Sillian
6 Fotos: Wöhlke