erschienen im Hamburger Abendblatt am 18. Juli 2011
Von Johanna R. Wöhlke
Die Sache ist an diesem Nachmittag völlig klar und unklar zugleich. Warum? Hier sitzen Frauen zusammen, trinken Kaffee und lesen nicht aus dem Kaffeesatz, nein, sie philosophieren über eine Wasserflasche! Sie können sich das nicht vorstellen? Abwarten, nach den folgenden Sätzen werden Sie es können!
Mit der Wasserflaschenphilosophie ist es nämlich so: Auf manchen Unterlagen kann man sie nicht schieben – wie man auch im Leben manchmal nichts schieben kann. Man kann sie nur hochnehmen und auf einen anderen Platz stellen. Wie gerne schon hätte ich im Leben manches an einem anderen Platz geschoben, auch mal gerne hoch genommen und versetzt, ach ja.
An dieser Flasche muss man außerdem drehen, um sie zu öffnen. Genauer gesagt, man muss am Verschluss drehen, um sie zu öffnen. So ist es natürlich auch im Leben: den richtigen Dreh finden für alles, wer würde das nicht gerne erleben und umsetzen können. Die Flasche sagt uns dazu noch mehr: Der richtige Dreh hat immer nur eine Richtung? Ob wir Freigeister das jemals werden akzeptieren können? Wir wollen doch immer selbst gerne in Freiheit bestimmen, wie sich die Dinge für uns richtig fügen sollen…
So also ist das gewesen an diesem Nachmittag mit der Wasserflaschenphilosophie in Kürze. Wir haben das Problem vor Ort gelöst: Die Flasche wurde an einen anderen Platz gestellt, genauer gesagt weitergereicht. Der Verschluss wurde in der richtigen, rechten Richtung gedreht und die Flasche ließ sich öffnen. So wurde der Inhalt für alle zugänglich.
Fazit und Bitte an das Leben: Lass uns doch am richtigen Ort sein, ob geschoben oder gehoben. Lass und auf die richtige Weise Zugang zu all deinen Inhalten finden und – am Ende gemeinsam genießen! Na – wie finden Sie nun meine Wasserflaschenphilosophie?