Dschungelfieber und Wüstenkoller

Von Johanna Renate Wöhlke

Der Autor an geheimnisvollen Felszeichnungen in der Sahara (Norddschad).
Der Autor an geheimnisvollen Felszeichnungen in der Sahara (Norddschad).

Zum ersten Mal habe ich ihn bei einer Lesung in Hamburg erlebt. Da waren etwa vierhundert Zuhörer versammelt und hörten seinen Erzählungen aus seinem Buch „Alaska-Fieber“ zu. Besonders die Geschichte mit dem Daumen im Schnapsglas blieb haften… Erzählt werden soll die hier aber nicht. Sie kann ja in Cropps Buch nachgelesen werden.

Im neuen Buch geht es nicht weniger aufregend um Afrika, sein Titel: „Dschungelfieber und Wüstenkoller“. Nun ja, der Hamburger Autor hat es überlebt und ein spannendes Buch darüber abgeliefert; wieder einmal ein Spiegelbild seiner zahlreichen Abenteuerreisen. „Dschungelfieber und Wüstenkoller“ weiterlesen

Leben und Vergänglichkeit – und eine Bassgitarre

Von Johanna R. Wöhlke

Lesung „Literatur trifft Komposition“ am 22.10.2015 im Kulturcafé „Komm du“ in Hamburg-Harburg mit Heike Suzanne Hartmann-Heesch sowie Maren und Wolfgang Schönfeld

Wolfgang Schönfeld zwischen den beiden Autorinnen Heike Suzanne Hartmann-Heesch (links) und Maren Schönfeld
Wolfgang Schönfeld zwischen den beiden Autorinnen Heike Hartmann-Heesch (links) und Maren Schönfeld

In Erzählungen umkreisen die Autorinnen Heike Suzanne Hartmann-Heesch und Maren Schönfeld Themen, die uns alle angehen, denn sie handeln von Grenzen und Möglichkeiten. Grenzen aufgrund von Krankheit, Grenzen auch im menschlichen Miteinander oder andererseits Maßlosigkeiten, die Menschen sich gegenseitig oder der Natur zumuten. Sie erzählen in ihren Geschichten und Gedichten von langem Atem und kurzem Verweilen im Augenblick, vom Glück des Hierseins und dem Bewusstsein der Vergänglichkeit. Obwohl die Autorinnen sehr unterschiedlich schreiben, sind ihre Texte von starker Symbolkraft, wenn zum Beispiel das Meeresrauschen sich als Beatmungsmaschine entpuppt. Beiden Autorinnen ist der detailgenaue Blick eigen, die Achtsamkeit, die hier einen Marienkäfer, dort gestutzte Kopfweiden in den Textmittelpunkt rückt.
Wolfgang Schönfeld hat mit seinen Kompositionen für die fünf- und sechssaitige Bassgitarre ein musikalisches Pendant geschaffen. Er spielte live mit Teilplayback, das er selbst vorher erstellt hatte. Seine Musik schafft es, Melancholie und Leichtigkeit zusammenzubringen: Wort und Ton, als harmonisches Gegenüber oder als Gegenpol, „Leben und Vergänglichkeit – und eine Bassgitarre“ weiterlesen

Hamburger Autoren in der Toskana

Von Johanna Renate Wöhlke

Literaturreise der Hamburger Autorenvereinigung nach Prato/Toskana

Die Gruppe
Die Gruppe

Regelmäßig auf Reisen zu gehen – das ist eine lange Tradition der Hamburger Autorenvereinigung. Ebenso, sich vor Ort mit Kollegen und Kolleginnen zu treffen und sich mit Lesungen zu präsentieren. In diesem Jahr reisten die Autoren nach Prato, in der Toskana vor den Toren Florenz‘ gelegen.

Diese hübsche Kleinstadt war nicht zufällig das Ziel ihrer Reise, denn: Die neue Vorsitzende der Hamburger Autorenvereinigung, Sabine Witt, kennt sich dort sehr genau aus! Sie pflegt seit vielen Jahren engen Kontakt zu den dortigen Kulturschaffenden und Politikern. So konnte sich die Gruppe auch sicher sein, eine perfekte Dolmetscherin an ihrer Seite zu haben.

Prato ist die Geburtsstadt von Curzio Malaparte, über den Sabine Witt seit dreißig Jahren forscht, ihre Magisterarbeit und auch, neben zahlreichen Artikeln, ein Buch geschrieben hat. Oft war sie in „Hamburger Autoren in der Toskana“ weiterlesen

Alles nur Käse

Eine Glosse von Johanna R.Wöhlke

Also – das mit dem Käse war so. Wieder einmal bezeichnete jemand aus der Runde die kleineren Lokalzeitungen als Käseblätter. Wenn ich nur wüsste, wer sich das irgendwann einmal ausgedacht und in die Welt gebracht hat. Es muss sich um einen Menschen gehandelt haben, der sich selbst und seinen Bauchnabel für den Nabel der Welt hält, in dem es ja manchmal nach überreif altem Käse riechen kann, wenn man sich nicht richtig wäscht… „Alles nur Käse“ weiterlesen

Plötzlich sind sie da. Flüchtlinge in meinem Stadtteil

Von Johanna Renate Wöhlke
Flüchtlinge in meinem Stadtteil Hamburg Neugraben-Fischbek.

Ehemaliger OBI Markt wird zur Zentralen Aufnahme. Pavillonhäuser für 3000 Menschen bis Ende des Jahres 2015 geplant.

Die ersten Feldbetten stehen
Die ersten Feldbetten stehen

Beim Abverkauf wegen Geschäftsaufgabe vor zwei Jahren war gerade Vorweihnachtszeit. Alles reduziert, bis zu 50 Prozent und mehr. Da ging ich noch einmal hin, um „zuzuschlagen“. Wohin? In den OBI-Markt in Hamburg Neugraben. Wie würde sich mein Mann freuen über diese Weihnachtsüberraschungen, mehr ein Spaß natürlich. Ich sah ihn im Geiste schon Päckchen für Päckchen auspacken – die Familie drumherum und mit jedem Päckchen mehr in Lachen ausbrechend und erwartend, was denn wohl unter dem Weihnachtspapier zum Vorschein kommen würde. Aber genau so sollte es ja sein: Bauhandschuhe, Verlängerungskabel, Spachtel, Bänder, verschiedene Farben, „Plötzlich sind sie da. Flüchtlinge in meinem Stadtteil“ weiterlesen

Schweigen und schwitzen…

Eine Glosse aus Hamburg

von Johanna Renate Wöhlke

Es ist gerade Schienenersatzverkehr  mit Bussen zwischen Wilhelmsburg und Berliner Tor – und es ist heiß zwischen Wilhelmsburg und Berliner Tor. Die Leute reden nicht. Sie sitzen und schwitzen und freuen sich, endlich wieder im Freien zu sein. Aber da wird es ja auch nicht wesentlich kühler werden. Also – Augen auf und raus aus dem Bus und in die wartende S-Bahn. Auch da sitzen die Leute und schwitzen und schweigen. „Schweigen und schwitzen…“ weiterlesen

„Im Tal des Todes“ siegt und predigt der Indianerhäuptling Winnetou

Von Johanna Renate Wöhlke

in kürzerer Form erschienen in „Evangelische Zeitung“, Nr.29 vom 19. Juli 2015, S. 17 unter der Überschrift “ Winnetous Geheimnis. Bei den Karl-May-Spielen am Kalkberg predigt der Indianerhäuptling vor vollen Rängen“

Die Premiere ist zu Ende
Die Premiere ist zu Ende

Es wird gepredigt, und alle gehen hin, aber keiner merkt, dass gepredigt wird? Das trifft auf ein Ereignis zu, das in diesen Tagen schon im 64. Jahr seine Verehrer in seinen Bann zieht: Karl May, seine Geschichten und die Karl May Spiele in Bad Segeberg. Noch bis zum 6. September heißt das Stück „ Im Tal des Todes“. In der Saison 2014 haben so viele wie nie zuvor die Karl May Spiele besucht: Es waren 329.393 Besucher! Die Hoffnungen in diesem Jahr bleiben nicht dahinter zurück. „„Im Tal des Todes“ siegt und predigt der Indianerhäuptling Winnetou“ weiterlesen

Deserteurdenkmal in Hamburg wird gebaut

Von Johanna Renate Wöhlke

Volker Lang
Volker Lang

Nur wenige Schritte entfernt vom Eingang in Hamburgs paradiesische Gärten von „Planten und Blomen“ und dem von ihnen ausgehenden Zauber des Schönen und des Genießens in Frieden ist heute in Hamburg eine historische Entwicklung von Tod und Qual, Folter und Martyrium der NS-Militärjustiz mit einem Symbol der Hoffnung und des Nichtvergessens zu einem guten Ende geführt worden: dem Baubeginn für das Denkmal zum „Gedenkort für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz“ des Hamburger Künstlers Volker Lang. „Deserteurdenkmal in Hamburg wird gebaut“ weiterlesen

Die große Größe oder Wie das Internet lernt

Eine Glosse von Johanna Renate Wöhlke
Das wollte ich schon immer sein: eine große Größe. Bloß nichts Kleines, nichts Unscheinbares – am Ende noch Übersehbares? Nein! Niemals! Also die große Größe!

Nun ist es mit der großen Größe aber so eine Sache. Wann fängt sie an? Wann hört sie auf? Was empfindet wer als große Größe? Gibt es am Ende auch noch eine kleine große Größe oder eine große kleine Größe? Wie ist es dann mit dem Verhältnis beider zueinander? „Die große Größe oder Wie das Internet lernt“ weiterlesen

Designkunst von Sybs Bauer: In jedem Fall mobil

erschienen online bei Petri+Lehr

Von Johanna Renate Wöhlke

Sybs Bauer
Sybs Bauer

Mobilität für Menschen mit körperlicher Behinderung in Verbindung mit Designkunst: die Hamburger Designerin Sybs Bauer und ihre Arbeit für Petri+Lehr: 112 Jahre im Dienst für Mobilität körperlich behinderter Menschen.

Wenn Pioniergeist und Designergeist zusammentreffen und sich darin eine 112 Jahre alte Firmengeschichte mit den modernen Ideen einer Designerin wie Sybs Bauer vereinen – dann liegt Innovation in kompetenten Händen. Im Falle von Petri+Lehr – 112 Jahre lang im Dienst für die Mobilität für Menschen mit körperlicher Behinderung – und Sybs Bauer ist seit März 2014 der Multifunktionsdrehknopf „MFDTOUCH“ für die Lenkung von Automobilen ein Beweis dafür. Sich durch technische Hilfen das Leben erobern können, welch ein Gewinn an Lebensqualität! Welch ein Erfolg für das Produkt – denn noch vor der Markteinführung im Frühjahr 2014 wurde es im Lieferprogramm von Mercedes-Benz aufgenommen. „Designkunst von Sybs Bauer: In jedem Fall mobil“ weiterlesen