Séan Cannon auf Tour

Von Uschi Tisson

Der Sänger von „The Dubliners“ mit seinen Söhnen James und Robert auf Tour

Konzert vor ausverkauftem Haus

Auf Bühnen in der ganzen Welt ist Séan Cannon zu Hause. Doch trotz des großen, jahrzehntelangen Erfolges, den er seit 1982 als Sänger einer der populärsten irischen Folk-Bands „The Dubliners“ feiert, schlägt sein Herz nach wie vor für Auftritte im kleineren Rahmen. „Ich liebe die Musik und bin gern sehr nah am Publikum“, sagt der 70 Jahre alte „Dubliner“, „außerdem macht es mir große Freude, mit meinen beiden Söhnen gemeinsam auf der Bühne zu sein.“ Und so hat  der gastgebende „Culturkreis Hemmoor“ (Landkreis Cuxhaven) mit dem Konzert von Séans Familienband „The Cannons“ in der Kulturdiele am vergangenen Freitag gleich zu Beginn des neuen Jahres einen Volltreffer in seiner Veranstaltungsreihe 2011 gelandet. Kurz nachdem bekannt wurde, dass die Band einen Zwischenstopp ihrer Deutschlandtour im Elbe-Weser-Dreieck einlegen wollten, „waren die 200 Karten ruckzuck ausverkauft“, sagt Culturkreis-Vorsitzende Birte Zöllner. Das war kein Einzelfall, denn „The Cannons“ sind ein Garant für ausverkaufte Häuser, musste doch die diesjährige Tour um ein Zusatzkonzert ausgedehnt werden.

Drei Männer und drei Gitarren: James, Séan und Robert Cannon begeisterten als "The Cannons" vor ausverkaufter Kulturdiele in Hemmoor.

Drei Männer, drei Gitarren – Séan, James und Robert Cannon ließen den Funken schon beim ersten Kitzeln der Saiten auf das Publikum in der mit Pubathmosphäre getränkten Kulturdiele überspringen. Wie einen Schwamm sog das Publikum die Songs auf, deren Wurzeln nicht nur auf der viel beschriebenen „Grünen Insel“ Irland zu entdecken sind. Lieder englischen und schottischen Ursprungs setzten auch an diesem Abend neu hinzugewonnene Fans in Verzückung. Mit Jigs und Reels, Songs wie „Spanish Lady“, „Star of the County Down“ und „Wild Rover“ begeisterten „The Cannons“. Stücke von Bob Dylan, Hank Williams und Johnny Cash, mit Samtstimme gesungen von James (er ist Kopf der Band James Cannon & „The Sinners“ ) machte den Auftritt der drei Musiker zu einem perfekten Konzerterlebnis.

Das passt zum Konzept des „Culturkreises Hemmoor“, denn einmal mehr zeigten die Gastgeber des 100 Mitglieder zählenden Vereins,  dass sie mit ihrem Slogan „Wir holen die Stars zu Euch“ nicht enttäuschten. Seit 1989 engagiert sich ein 20köpfiges Organisationsteam des Hemmoorer Vereins für ein Rock-, Folklore-, Klassik- und Literaturprogramm, das mit ungebrochenem Elan und Engagement für ihre Kleinstadt nahe der Elbemündung Vorbildfunktion hat. „In uns fließt viel Herzblut für unser Projekt“, sagte Birte Zöllner, „wir arbeiten alle ehrenamtlich, machen keinen Profit. Alles geht hier sehr familiär zu. Und wenn wir dann noch so tolle Gäste haben – das macht einfach nur Spaß.“

Séan Cannon und seine beiden Söhne James (links) und Robert tpuren durch Deutschland und eroberten mit ihrem Konzert ein weit gereistes Publikum inder Hemmoorer Kulturdiele.

Auch „The Cannons“ wollen bei ihrer nächsten Tour 2012 wieder Station in Hemmoor machen. „Wir kommen wieder“ rief Séan Cannon ins Publikum, das ihn und seine Söhne erst nach mehreren Zugaben weiter reisen lassen wollte. Jetzt geht es jedoch erst einmal nach Arnsberg (19.1.) Fulda (20.01.), Jena (21.1.) und Nürnberg (22. und 23. 1.), bevor Séan, James und Robert in den kurzen Zeitfenstern zwischen den Dubliner-Konzerten auch 2012 wieder „Gänsehautfeeling“ pur in Hemmoor verbreiten werden.

Fotos: Uschi Tisson