Das „Hermann-Rauhe-Festival“ unseres Mitgliedes Hartmuth Seitz

Von Hartmuth Seitz

5 Zylinder, 6 Personen und eine Axt

Das geht zusammen. Ganz klar. Man braucht lediglich die Gruppe „5 Zylinder 5 Takt“, die 2004 als Quintett entstanden ist, inzwischen aber als Sextett auftreten – und die entsprechenden Stücke. Natürlich sollte der Ort des Auftrittes den Pastoren und Organisten der Gruppe angepaßt sein. Was kann es da besser geben, als die gute Akustik einer Kirche?

Das Publikum des im Rahmen des Hermann-Rauhe-Festivals in der St. Severin Kirche in Otterndorf stattfinden A-Capelle-Konzertes staunten dann auch nicht schlecht, als sich die Herren aus Büro und Labor, Pastorat und Orgelbank musikalisch vorstellten.

Weltliche Musik gepaart mit geistlicher, alte Schlager und Evergreens zwischen „Only you“ und „Let´s do it“, der musikalische Strauß war breit gefächert. Die aus der „Maultrommel“ bekannte Entdeckung Amerikas wurde aufgefrischt, natürlich tauchte dann irgendwann auch „Mein kleiner grüner Kaktus“ auf. Alles kunstvoll verpackt, nicht „nachgesungen“ sondern mit Sorgfalt und Spaß am Lied verändert, brachten die Mannen des Sextetts mit Ihren zu den Liedern passend aus dem großen Koffer gezauberten Utensilien einen kurzweiligen, vielschichtigen, stimmungsvollen, frischen Mix zu Gehör.

A-Capella-Gesang unter der Kanzel der St. Severi Kirche in Otterndorf. Eigentlich nichts Ungewöhnliches. Das Sextett, nicht nur musikalisch in Höchstform, hatte keine Scheu, an der richtigen Stelle des richtigen Liedes eine Axt zu zücken, um die zu Hause andauernd nervende Ehefrau zu „spalten“ – was aber letzendlich gespaltet wurde, war der häusliche Feuerholzstapel.

Vielschichtig und kurzweilig, für Lacher und stimmungsvolles Zuhören sorgend, heimste „5 Zylinder 5 Takt“ begeisterten Applaus ein und wurde erst nach vier Zugaben nach dem Vresprechen wiederzukommen, aus dem Konzert entlassen. Eine der Höhepunkte war aber u.a. der „Chorwurm“, eine Eigenkompostion, ein Zusammenstellung bekannter neuerer und klassischer Chorstücke, die fragmenthaft in sich stimmig zusammengesetzt  sich zu einem Ohrwurm entwickelten, der auch Stunden nach dem Konzert artgerecht im Ohr nachklang.

Alles in allem ein gelungener Abschluss für ein Jahr „Hermann-Rauhe-Festival“. Ein Abschluss der neugierig auf die nächsten 365 Tage macht.