Generationen von Deutschen haben als Schüler mit dem Diercke-Schulatlas gearbeitet. Das Standardwerk verdankt seinen Namen Carl Diercke. Der am 15. September 1842 in Kyritz, Landkreis Ostprignitz geborene Preuße wurde wie sein Stiefvater Lehrer, wobei die Geografie sein Lieblingsfach war. Bis 1875 hatte er es bis zum Direktor des königlichen Lehrerseminars für Volksschullehrer in Stade gebracht. Dort begann er mit der Erarbeitung kindgerechterer Karten. 1875 gewann er den Verleger Georg Westermann für den Druck eines entsprechenden Schulatlasses. 1883 erschien der „Schul-Atlas über alle Teile der Erde“. Seitdem ist das Kartenwerk immer wieder aufgelegt worden. Diercke selber war ab 1893 bis zu seinem Tod Herausgeber des gesamten Atlanten- und Kartenprogramms des Westermann-Verlages, darunter auch der ersten Diercke-Wandkarten Brandenburg und Palästina, die 1903 entstanden. Gelobt wird an Dierckes Kartenmaterial die Betonung der physischen Verhältnisse der Oberfläche sowie die Standardisierung der Maßstäbe der Karten und deren zurückhaltende Beschriftung in standardisierter Schrift. Carl Diercke starb am 7. März 1913 in Berlin-Wilmersdorf.
Warum sind Messehallen lang und gut geheizt? Ich vermute, damit die Rundgänge Appetit und Durst erzeugen. Wenn man aber die Catering-Stände passiert, vergeht einem beides schnell. Eine einfache Bratwurst nebst Getränk für über 5 Euro? Im Grunde vergeht einem da die Lust, über Bücher nachzudenken, die sich mit dem Thema Essen befassen.
Dennoch – die Vielfalt kulinarischer Titel ist riesig. Wonach soll man Ausschau halten? Nach monotonen Rezeptsammlungen? Nach Büchern, die in Küchentechniken einführen? Oder nach reich illustrierten, oftmals anekdotisch auf Herkunft oder Esskultur eingehende Werke? Setzt man auf die Vorschläge bekannter Fernsehköche? Oder auf die der eher unbekannten Landfrauen? Menüs oder Desserts? Regional? International? Oder Lebensmittelspezifisch? Continue reading „Kulinarisch kostengünstig? Buchmesse kulinarisch“
Wo Stars wie Pierce Brosnan absteigen: Hotel „Dorint Golfresort & Spa“, Mallorca
Dieses elegante 5-Sterne-Haus grenzt an die Golfanlage d’Andraxt, nahe Puerto Andratx. Hier geben sich zahlreiche „Promis“ ein Stelldichein, wie etwa US-Schauspieler Pierce Bronson, Thomas Gottschalk und andere bekannte Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen. Ein großer Vorteil für Besucher: Nur 20 Autominuten trennen die Anlage von Palma, der Hauptstadt Mallorcas.
Das im mallorquinischen Landesstil erbaute und eingerichtete Hotel gleicht einer großen Finca und besticht durch warme Gelb- und Terracottatöne. Das Haus bietet Golfblick- und Meerblickzimmer, die vollkommen identisch eingerichtet sind. Die Räume sind großzügig geschnitten und bieten neben einem großen Bad einen mit bequemen Möbeln bestückten Balkon. Continue reading „Wo Stars absteigen“
Mehr Besucher, als im Vorjahr, aber weniger Aussteller. Das ist die Bilanz der Leipziger Buchmesse 2013. Mit 168.000 Besuchern und 50.000 Fachbesuchern stellte die Buchmesse 2013 einen neuen Rekord auf. 2069 Verlage, 2900 Mitwirkende bei 2800 Veranstaltungen und ein um 1,7 % gegenüber dem Vorjahr vergrößerter Umsatz an den Ständen.
Messe-Samstag. Kurz vor 10 Uhr am Hauptbahnhof. Sämtliche Straßenbahnen zum Messegelände sind überfüllt. Keine Chance. Der Zug an Gleis 13 kommt verspätet – ist schnell überfüllt. Man kann nicht abfahren. Bei diesem Besucherandrang kommt man unweigerlich mit anderen Besuchern ins Gespräch, hört ungewollt Telefonate mit. Bis zum Eingang Messe dauert es an diesem Tag glatt 45 Minuten. Wer seine Tickets nicht im Vorfeld besorgt hat, ergibt sich beim Kartenkauf seinem Schicksal – oder geht wieder. Die entsprechende Schlange verlängert sich ständig, verringert sich wenig und kostet wertvolle Zeit – mindestens weitere 15 Minuten. Continue reading „Es ist nicht alles Buch, was glänzt“
Das Urbild des brandenburgischen Junkers, einer der tapfersten Offiziere und der tollste Reiter in der Armee, grob, schroff und knorrig, … voll feuriger Vaterlandsliebe, aber auch voll harter Vorurteile, so naiv in seinem Standesstolze, daß er an die rechtliche Meinung seines Gegners kaum je zu glauben vermochte.“ So durchaus differenziert beschrieb ihn der große deutsche Historiker Heinrich von Treitschke. Die Rede ist von Friedrich August Ludwig von der Marwitz. Für einen ostelbischen Adeligen im Hohenzollernstaat typisch war sein Leben geprägt von Großgrundbesitz Continue reading „Urbild des Junkers“
Unwesentliche Gedanken zu einem wesentlichen Fortbewegungsmittel und einem Forschungsprojekt der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg
Warum gibt es eigentlich noch nicht das Auto der Neuzeit? Damit meine ich das Auto, das alles kann. Alles kann bedeuten: Es fährt quasi auf Zuruf oder auf einfachen Knopfdruck hin los und bringt mich sicher ans Ziel. Ich stelle mir das in etwa so unkompliziert vor wie die Bedienung meines Staubsaugers oder einer Bohrmaschine. Bitte nicht so kompliziert wie die Bedienung eines Computerprogramms – da muss auch noch viel getan werden, um das Leben komfortabel zu gestalten. Aber die Beweglichkeit des Menschen auf unserem Globus hat ja auch klein angefangen: zuerst, indem er sich der Kräfte der Tiere und des Wassers bediente. Viel später kam dann die Luft dazu und ein Gefährt, das wir heute Auto nennen. Continue reading „Träume von Traumautos?“
Die zwei Hamburger Autoren- und Medienorganisationen: Die Auswärtige Presse e.V. und die Hamburger Autorenvereinigung haben während der gesamten IGS 2013 (Internationale Garten Schau) Lesungen auf der Bühne in der „Welt der Religionen“ veranstaltet. Der Titel dieses Formates lautete: „Welt der Wörter“. Es handelte sich dabei um 24 Lesungen, die jeweils mittwochs zu unterschiedlichen Themen stattfanden.
Ein wenig ausruhen und entspannen beim Hören, Nachsinnen, Nachdenken, Lächeln und Kennenlernen Hamburger Autoren, auch begleitet von Musikkünstlern aus Hamburg.
Die Welt der Religionen ist ein Symbol der Hoffnung, ein Ort des Austausches und der Toleranz – und ein Beispiel dafür, was Landschaftsarchitektur für das soziale, friedliche Miteinander der Menschen leisten kann.
Hier ist der Lesungsplan:
Mai
„Die bunte Wörterstunde“ oder „War am Anfang das Wort?“ Hamburger Autoren führen in die „Welt der Wörter“ ein
8. Mai
Michael Buschow, Gilly Schmitz, Eddy Winkelmann: Impressionen einer nie endenden Seereise in Wort und Bildern. Lesung, Bilderausstellung, Musik des Wilhelmsburger Musikers und Sängers Eddy Winkelmann.
15. Mai
Hans Krech liest: “Romeo und Julia im Krieg“. Eine Erzählung aus der Zeit des Bürgerkrieges in Sarajevo. ( beruhend auf einer wahren Begebenheit während des Bürgerkrieges in Bosnien-Herzegowina im Frühjahr 1993) Eine Geschichte, über die auch die Weltpresse berichtete, vom „Hamburger Abendblatt“ bis zur „New York Times“.
22. Mai
Uschi Tisson und Johanna Renate Wöhlke. Lesung mit Musik „Von Hafen, Wind und Wellen“ oder „Mit dem Kühlschrank durch Irland“.
29. Mai
Wolf-Ulrich Cropp: Lesung im Kloster Tham Krabok (Thailand) und Afghanistan: Gespräche von unterwegs.
5. Juni
Joachim Frank: „Variationen des Glücks“. Kurzgeschichten von kleinen Glücksmomenten an den Wegesrändern des Lebens und von Begegnungen mit Menschen aus aller Welt.
12. Juni
Michael Buschow, Gilly Schmitz, Eddy Winkelmann: Impressionen einer nie endenden Seereise in Wort und Bildern. Lesung, Bilderausstellung, Musik des Wilhelmsburger Musikers und Sängers Eddy Winkelmann.
19. Juni
Winfried Korf liest Lyrik aus dem Gedichtekreise „Unterwegs“. Unterwegs – beruflich und mental – ist er sein Leben lang gewesen und geblieben – und das Gefühl des Strebens, Sehnens, Suchens und Nicht-Erreichens, das jedes vermeintliche Ziel zu einem Zwischenhalt zurecht rückt, spricht aus allen seinen Versen.
26. Juni
Karsten Lieberam-Schmidt: Der meisterhafte Poetry Slammer unterhält mit Poetry Slam und Geschichten.
3.Juli
Wolf-Ulrich Cropp liest aus „Das Dogan Geheimnis“ ( Magisches Afrika Mali) und „Elizabetha“ ( Kap Hoorn Umrundung).
10. Juli
Antje Thietz-Bartram: „Ich bleibe der Sonne auf der Spur“. Texte und Lyrik aus ihren Prosa- und Gedichtbänden.
17. Juli
Holger Waernecke: Lesung und Musik zur Gitarre: Der Galeerentrommler und andere Geschichten.
24. Juli
Ellen Balsewitsch-Oldach und Dirk Becker unterhalten mit Teten zu „Liebes-, Mord- und Gartenlust“.
31. Juli
Die Hamburger EGGart-Künstlerin Cosia Immerscheen fragt: „Wo ist Gott im Spiegelei?“ Dazu Bilder und Gesang des Chores „Grenzenlos“ der Michaeliskirche Hamburg-Neugraben.
7. August
Hans-Peter Kurr, Autor und Doyen des Hamburger Schauspiels, liest: Der Herrscher der zwei Horizonte. Ägyptische Religionsgeschichte.
14. August
László und Witka Kova mit Texten und Bildern: „Mensch und Tier – Tier und Mensch“, dazu Hamburg Bilder und Landschaftsaquarelle.
21. August
Anna Würth: Die Hamburger Autorin und Fotokünstlerin liest: „Bleibendes Licht“, Lyrik. Und „Die Kaurikarte“, eine Kurzgeschichte aus der Südsee.
28. August
László und Witka Kova mit Texten und Bildern: „Mensch und Tier – Tier und Mensch“, dazu Hamburg Bilder und Landschaftsaquarelle.
4. September
Emina Kamber: Einfühlsame Texte einer Bosnierin in Hamburg – zwischen, mit und in zwei Welten und zwei Kulturen.
11. September
Hans-Peter Kurr, Autor und Doyen des Hamburger Schauspiels, liest: Vom irdischen zum himmlischen Vater. Franz Kafka und die Gotteserkenntnis von Bettina Katalin.
18. September
„…und noch einmal von Liebe!“ Die Hamburger Autorin Johanna Renate Wöhlke und der meisterliche Hamburger Gitarren- und Klangphilosoph Massoud Godemann intonieren und akzentuieren in Texten und Tönen, Worten und Takten mit viel Humor Gedanken über die Liebe. Dazu Bilder des Krefelder Fotocouturisten Wolf Tekook.
25. September
Maren und Wolfgang Schönfeld präsentieren ihre Texte und Kompositionen, die miteinander entstanden und aufeinander abgestimmt sind, im Wechsel und gleichzeitig. Zum Text & Bass-Konzept gehören Lyrik und kurze Prosatexte sowie Kompositionen für die 5- und 6-saitige Bassgitarre als Liedinstrument.
2.Oktober
Uwe Friesel, Ehrenvorsitzender des VS Hamburg, liest aus seinem Jugendbuch: Die „(drei)“ Muskeltiere. Für Kinder ab 5 Jahren.
9. Oktober.
Finissage-Lesung: „Die bunte Wörterstunde“ oder „Alles was blieb. Vom Bewahren und Vergehen“. Hamburger Autoren unterhalten mit abschließenden Gedanken zur Gartenschau.
Sie war eine Frau, die man verehrt hätte, selbst wenn sie gesungen hätte wie eine Krähe.“ Bei aller Übertreibung scheint an diesen Worten von Phineas T. Barnum über die von ihm gemanagte Jenny Lind etwas dran zu sein. Nur mit ihrer Stimme lässt sich die geradezu marien- oder engelhafte Verehrung der 1820 geborenen Sängerin nicht erklären. Noch heute tragen Einrichtungen und Straßen ihren Namen, ziert ihr Konterfei die 50-Kronen-Note ihres Heimatlandes. Die gebürtige Stockholmerin stammte aus bescheidenen und total zerrütteten Familienverhältnissen. Offenkundig wirkte das auf sie abschreckend. Ihr Lebenswandel war ein Musterbeispiel bürgerlicher Tugend. Zudem versuchte sie durch mildtätige Gaben anderen die Armut zu ersparen, die sie selbst als Kind erlebt hatte. Desweiteren hatte sie im Gegensatz zu den meisten anderen Sängerinnen ihrer Zeit Continue reading „Schwedische Nachtigall“
erschienen in der Preussischen Allgemeinen Zeitung
Von Dr. Manuel Ruoff
Nach Libyen interveniert Frankreich mit Mali nun in einer Exkolonie
In mancher Hinsicht ist die französische Intervention in Mali eine Fortsetzung der französischen Intervention in Libyen. So verläuft die Front ähnlich. Die Tuareg in Mali, denen Frankreich im Gegensatz zu den Schwarzen im Südsudan einen eigenen Staat versagt, sind nämlich traditionell mit den Libyern Muammar al-Gaddafis verbündet. So fanden viele Tuareg in Libyen Asyl vor der Verfolgung in ihrer Heimat. Es besteht aber auch ein kausaler Zusammenhang zwischen den beiden Interventionen. So ist eine Ursache der Eskalation des Streits zwischen der schwarzen Zentralregierung im Süden und den Tuareg im Norden das Ende der Gaddafi-Regierung. Viele Exil-Tuareg kehrten gezwungenermaßen nach Mali zurück und brachten dabei auch schwere Waffen mit, mit denen sie Gaddafi als eine loyale Stütze seiner Regierung ausgestattet hatte. Ein anderer Grund für die Eskalation stellt der diesjährige Putsch in Mali dar, als das Militär im März die rechtmäßige Regierung stürzte, weil ihm deren Politik gegenüber den Tuareg zu liberal und nicht militant genug gewesen war. Continue reading „Noch längst nicht saturiert“
Eitel Friedrich von Preußen war der älteste Bruder des letzten deutschen und preußischen Kronprinzen, der ihn um fast ein Jahrzehnt überlebte. Wie im preußischen Herrscherhaus üblich, absolvierte der am 7. Juli 1883 im Potsdamer Marmorpalais geborene Junge eine militärische Ausbildung, was wohl seinem Naturell entgegen kam. Im Ersten Weltkrieg stach er durch Tapferkeit hervor. Er wurde mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes und mit dem Orden Pour le Mérite einschließlich Eichenlaub ausgezeichnet. Continue reading „Mann der Reserve:Friedrich von Preußen“
erwschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung
Von Dr. Manuel Ruoff
Förmlich aus dem Nichts baute Helmut Horten die zeitweise nach Kaufhof, Hertie und Karstadt viertgrößte Kaufhauskette der Bundesrepublik auf. Er gehört damit zu den Spitzenrepräsentanten des sogenannten deutschen Wirtschaftswunders. Der am 8. Januar 1909 in Bonn geborene „Selfmademan“ fing als Sohn eines Senatspräsidenten beim Kölner Oberlandesgericht nicht gerade als Tellerputzer an, aber in seiner Juristen- und Beamtenfamilie gab es keine kaufmännische Tradition. Nach dem Abitur hatte der Junge standesgemäß studieren sollen, aber er zog eine kaufmännische Lehre im jüdischen Warenhaus Leonhard Tietz vor. Anschließend wechselte er zum jüdischen Textilkaufhaus Gebrüder Alsberg. Continue reading „Kinderloser Kaufhaus-König“
Das Technische Hilfswerk (THW) der Bundesrepublik hatte einen Vorläufer in der Zeit der Weimarer Republik, dessen Geschichte seinerseits auf die Novemberrevolution zurückging. Gründer beider Organisationen ist Otto Lummitzsch.
Der am 10. Februar 1886 in Leipzig-Plagwitz geborene Sohn eines schlesischen Rittergutsbesitzers wurde nach Schulbesuch und Studium Architekt und Bauingenieur. Im Ersten Weltkrieg diente er entsprechend Ausbildung und Beruf als Pionieroffizier. Continue reading „Gründer des THW“
Vor 90 Jahren, am 1. Dezember 1922, gründete Ernst Heinkel mit den Ernst Heinkel Flugzeugwerken in Warnemünde eines der größten Flugzeugbauunternehmen des Deutschen Reiches. Noch im Jahr ihrer Gründung wurden sie zum größten Industriebetrieb Mecklenburgs und bauten mit der He 70 „Blitz“ das damals schnellste Verkehrsflugzeug der Welt und das erste deutsche Flugzeug mit einziehbarem Fahrwerk zur Verringerung des Luftwiderstandes. Die eigentlich im Auftrag der Lufthansa als schnelles Verkehrsflugzeug gebaute He 111 wurde zum Standardbomber der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Bereits kurz vor dem Krieg, am 27. August 1939, absolvierte die He 178 als weltweit erstes Flugzeug mit Turbinenluftstrahltriebwerk ihren Erstflug. Der Vorsprung in dieser Technologie blieb über den Krieg insofern erhalten, als bei Kriegsende mit dem Turbotriebwerk HeS 011 das weltweit leistungsstärkste von Heinkel stammte. Continue reading „Flugzeugbau in Warnemünde“
Im Ersten Weltkrieg war die (teilweise) russische Besetzung Ostpreußens weniger schlimm als im Zweiten. Eine systematische Entvölkerung sowie planmäßige Vergewaltigungen blieben aus. Milder war die Besetzung im Siebenjährigen Krieg. Die Zarin wollte die Ostpreußen als Untertanen gewinnen und setzte mit baltendeutschen Besatzungsoffizieren Landsleute der Besetzten ein. Am besten war die Besetzung zu Beginn der Befreiungskriege, denn damals kamen die Russen wirklich als Befreier. Zum Kommandanten von Königsberg und Gouverneur von Ostpreußen bestimmte der Zar seinen General Carl Gustav Graf von Sievers. Nach dem Ende der Befreiungskriege wurde der am 8. beziehungsweise 19. November 1772 in Livland geborene Baltendeutsche noch russischer Senator, bevor er 1856 in Moskau starb.
Dieser Artikel erschien am 12. Dezember 2012 in Schleswig-Holstein und erscheint am 26. Januar 2013 in der PAZ
Von Uta Buhr
Weihnachten liegt hinter uns. Dennoch möchten wir unseren Lesern ein Land nicht vorenthalten, in dem der Winter das Leben der Einheimischen erst richtig schön macht – und das zwar auch aber nicht nur zur Weihnachtszeit. Finnland im Winter ist unschlagbar. Wenn das Land vor Kälte erstarrt, kommen die Einheimischen erst richtig auf Touren
Als die M/S „Finnlady“ nach einer ruhigen Fahrt über die Ostsee am Pier von Helsinki anlegt, fällt der Schnee in dichten Flocken. Er legt sich auf das Dach der alten Markthalle am Hafen und setzt der mächtigen Kuppel des Doms am Senatsplatz eine weiße Pudelmütze auf. Auch die majestätische Statue Zar Alexanders II. vor der Kirche trägt heute kaiserliches Hermelin über ihrer strengen Uniform. Die 2012 zur Welt-Designhauptstadt gekürte finnische Metropole präsentiert sich im schönsten Weihnachtsdekor und lockt mit einem schier unerschöpflichen Angebot ebenso schöner wie origineller Kostbarkeiten aus Glas, Leder, Stoff und Holz. Continue reading „Weiße Winternächte“
Die Weihnachtswelt Europas ist bunt, bunt zwischen dem Braun und Grün unseres Erdteils im Süden und den strahlend weißen Schneelandschaften des Nordens. Wir leben Vielfalt in Europa. Vielfalt in Frieden ist das Geschenk, das allen immer wieder in das Bewusstsein gehoben und im Alltag bewahrt werden sollte. Dies könnte eine säkulare Weihnachtsbotschaft sein, gemeinsam mit den durch die Christen getragenen Inhalte und Werte. Continue reading „„Mit Frieden gewinnen alle“ – Fröhliche Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr 2013!“
Moskau, als das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Russlands mit seinen zahlreichen Kirchen, Theatern, Museen, Galerien, sowie den optischen Höhepunkten Roter Platz, Kreml und Christ Erlöser Kirche, ist allemal eine Reise wert. Wenn dann ein Flug mit Lufthansa zum unglaublichen Preis von 143,80 € (Hin- und Rückflug!) dazukommt, zögert man nicht lange. Die erste Erfahrung, die man macht: Moskau besteht aus Staus! Gut 2 Stunden Flug, aber fast 2 ½ Stunden Taxifahrt vom Flughafen Vnukovo, einem der drei Flughäfen Moskaus, in die Innenstadt, sind bezeichnend. Aber eine U-bahn Strecke zum Flughafen existiert leider nicht, wobei die Moskauer Metro ansonsten gut, effizient und sehr preiswert ist: 28 Rubel (69 Cent) für die einfache Fahrt. Die Fahrweise in Moskau ist kreativ, jede Lücke wird genutzt, größere Autos und solche mit Blaulicht haben immer Recht! Parkgebühren kennt man bislang noch nicht, es wird daher auch geparkt, wo Platz ist.
Meine Reise nach Moskau anlässlich eines Vortragstermins auf einer Messe über digitale Medien hatte neben dem Messebesuch auch das Ziel, die Stadt vom Gesichtspunkt eines Einzelhandelsfachmanns aus zu betrachten. Wie stellt sich diese Metropole im internationalen Vergleich als Einkaufsstadt dar, und besonders: inwieweit haben dort im Handel bereits moderne, digitale Kommunikationsmedien Einzug gehalten? Continue reading „Moskau – eine Reise ins Land des digitalen Lächelns“