Hamburger Autoren in der Toskana

Von Johanna Renate Wöhlke

Literaturreise der Hamburger Autorenvereinigung nach Prato/Toskana

Die Gruppe
Die Gruppe

Regelmäßig auf Reisen zu gehen – das ist eine lange Tradition der Hamburger Autorenvereinigung. Ebenso, sich vor Ort mit Kollegen und Kolleginnen zu treffen und sich mit Lesungen zu präsentieren. In diesem Jahr reisten die Autoren nach Prato, in der Toskana vor den Toren Florenz‘ gelegen.

Diese hübsche Kleinstadt war nicht zufällig das Ziel ihrer Reise, denn: Die neue Vorsitzende der Hamburger Autorenvereinigung, Sabine Witt, kennt sich dort sehr genau aus! Sie pflegt seit vielen Jahren engen Kontakt zu den dortigen Kulturschaffenden und Politikern. So konnte sich die Gruppe auch sicher sein, eine perfekte Dolmetscherin an ihrer Seite zu haben.

Prato ist die Geburtsstadt von Curzio Malaparte, über den Sabine Witt seit dreißig Jahren forscht, ihre Magisterarbeit und auch, neben zahlreichen Artikeln, ein Buch geschrieben hat. Oft war sie in Continue reading „Hamburger Autoren in der Toskana“

Polen verstehen

Von Joachim Frank

Unterwegs in Polen
Unterwegs in Polen

„Wohin fahrt ihr?“, fragte ein Freund ungläubig, denn tatsächlich ist Polen für viele heute immer noch ein beinahe exotisches Reiseziel. Hätte ich auf seine Frage Hawaii, Bali oder Botswana geantwortet, wäre er bestimmt weniger erstaunt gewesen. Dafür hätte seine Miene neidvolle Sehnsucht ausgedrückt und nicht mitleidige Ratlosigkeit wie jetzt. Als ich unseren Zielort Kowary nannte, fragt er: „Kommen deine Großeltern daher?“ Ich verneinte, und spätestens jetzt war eine Erklärung nötig, schließlich wären auch meine Frau und ich normalerweise nie auf die Idee gekommen, in diese polnische Kleinstadt zu reisen.

Aber unsere gute Freundin Ewa stammt aus diesem Ort, lebt allerdings schon seit Jahren mit ihrem Ehemann Göran in Schweden, wo wir unser zweites Zuhause haben. Längst sind die beiden von guten Nachbarn zu sehr guten Freunden geworden. Eines Abends saßen wir vier zusammen mit Ewas Schwester Jadwiga und deren Continue reading „Polen verstehen“

Paradiesisch schön in Berlin: die Pfaueninsel

Dieser Artikel erschien am 30. August 2015 in SaS (Schleswig-Holstein am Sonntag)

Von Uta Buhr

Das Schloss
Das Schloss

An diesem strahlenden Spätsommertag brummt es auf der Pfaueninsel. Hunderttausende von Besuchern geben sich alljährlich ein Stelldichein im „Preußischen Paradies“, wie die 67 Hektar große, mitten in der Havel gelegene Insel von den Berlinern genannt wird.

Begonnen hatte die „Karriere“ des Eilands unter dem Namen Caninchenwerder.
Der Große Kurfürst pflegte hier regelmäßig mit seinem Gefolge auf Kaninchenjagd zu gehen. Ein Jahrhundert später Continue reading „Paradiesisch schön in Berlin: die Pfaueninsel“

Deutschland , deine Kultur ist doch wunderbar

Von Dr. Ferenc Horvath

So viel zu bestaunen, in so einem kleinen Raum: der Harz!

Die Brockenbahn
Die Brockenbahn

Man steht in dem verglasten Eingang des Huldigungssaals in Goslar. Das gefühlte Mittelalter lässt einen einfach nicht los. Obwohl dieses Wunderwerk der Kunst nicht einmal zum Weltkulturerbe gehört.

Oder eben nur in der St. Jakobus der Ältere katholischen Kirche, einen Steinwurf von dem mittelalterlichen Spital und von der wunderbaren Kaiserpfalz entfernt.

Genauso oben auf den Brocken in 1141 Meter Höhe mit einer 200 Kilometer Rundum Sicht, wo einst Goethe und Schiller geweilt hatten. Continue reading „Deutschland , deine Kultur ist doch wunderbar“

Nach Canossa gehen wir nicht. Zum 900. Todestag der Mathilde von Canossa

Dieser Artikel erschien am 19. Juli 2015 auf der Geschichtsseite der PAZ
Von Uta Buhr

Die Burgruine von Canossa
Die Burgruine von Canossa

Große Ereignisse werfen ihr Schatten voraus. Das idyllische Städtchen Ciano d’Enza in der Emilia Romagna bereitet sich seit Monaten auf ein Fest vor, an dem sich ein Großteil seiner viertausend Einwohner aktiv beteiligt. Da werden mittelalterliche Kostüme für die ganze Familie geschneidert und Ritterspiele hoch zu Ross geprobt. „All dies findet zu Ehren unserer Ahnherrin Mathilde von Canossa statt“, erklärt Giovanni, einer der Organisatoren. „Am 24. Juli im Jahre des Heils 1115 verstarb eine der berühmtesten Frauengestalten des Mittelalters mit 69 Jahren.“ Continue reading „Nach Canossa gehen wir nicht. Zum 900. Todestag der Mathilde von Canossa“

Dem Volk aufs Maul schauen

Dieser Artikel erschien am 19. Juli 2015 in SaS (Schleswig-Holstein am Sonntag)

Von Uta Buhr

Auf den Spuren des Reformators in Sachsen

Junker Jörg und Freund Michael von Straßen
Junker Jörg und Freund Michael von Straßen

Das Lutherjahr 2017 wirft bereits jetzt seine Schatten voraus. Bevor die Spurensuche in Dresden beginnt, räumt ein Historiker schon einmal mit einem lieb gewonnenen Mythos auf. „Luther schlug mitnichten seine 95 Thesen mit dem Hammer ans Tor der Schlosskirche zu Wittenberg.“ Schade. Dieser brachiale Akt hätte nur zu gut zum unbeugsamen Charakter des Reformators gepasst.

„Willkommen in Döbeln!“ Vor dem imposanten Rathaus der Stadt an der Mulde empfängt uns das Ehepaar Luther nebst Beichtvater. Während Luthers bessere Hälfte Katharina im zivilen Leben Standesbeamtin ist, übt Johann von Staupitz einen technischen Beruf aus. Der Bariton Luthers jedoch gehört einem Continue reading „Dem Volk aufs Maul schauen“

„Im Tal des Todes“ siegt und predigt der Indianerhäuptling Winnetou

Von Johanna Renate Wöhlke

in kürzerer Form erschienen in „Evangelische Zeitung“, Nr.29 vom 19. Juli 2015, S. 17 unter der Überschrift “ Winnetous Geheimnis. Bei den Karl-May-Spielen am Kalkberg predigt der Indianerhäuptling vor vollen Rängen“

Die Premiere ist zu Ende
Die Premiere ist zu Ende

Es wird gepredigt, und alle gehen hin, aber keiner merkt, dass gepredigt wird? Das trifft auf ein Ereignis zu, das in diesen Tagen schon im 64. Jahr seine Verehrer in seinen Bann zieht: Karl May, seine Geschichten und die Karl May Spiele in Bad Segeberg. Noch bis zum 6. September heißt das Stück „ Im Tal des Todes“. In der Saison 2014 haben so viele wie nie zuvor die Karl May Spiele besucht: Es waren 329.393 Besucher! Die Hoffnungen in diesem Jahr bleiben nicht dahinter zurück. Continue reading „„Im Tal des Todes“ siegt und predigt der Indianerhäuptling Winnetou“

Deserteurdenkmal in Hamburg wird gebaut

Von Johanna Renate Wöhlke

Volker Lang
Volker Lang

Nur wenige Schritte entfernt vom Eingang in Hamburgs paradiesische Gärten von „Planten und Blomen“ und dem von ihnen ausgehenden Zauber des Schönen und des Genießens in Frieden ist heute in Hamburg eine historische Entwicklung von Tod und Qual, Folter und Martyrium der NS-Militärjustiz mit einem Symbol der Hoffnung und des Nichtvergessens zu einem guten Ende geführt worden: dem Baubeginn für das Denkmal zum „Gedenkort für Deserteure und andere Opfer der NS-Militärjustiz“ des Hamburger Künstlers Volker Lang. Continue reading „Deserteurdenkmal in Hamburg wird gebaut“

Designkunst von Sybs Bauer: In jedem Fall mobil

erschienen online bei Petri+Lehr

Von Johanna Renate Wöhlke

Sybs Bauer
Sybs Bauer

Mobilität für Menschen mit körperlicher Behinderung in Verbindung mit Designkunst: die Hamburger Designerin Sybs Bauer und ihre Arbeit für Petri+Lehr: 112 Jahre im Dienst für Mobilität körperlich behinderter Menschen.

Wenn Pioniergeist und Designergeist zusammentreffen und sich darin eine 112 Jahre alte Firmengeschichte mit den modernen Ideen einer Designerin wie Sybs Bauer vereinen – dann liegt Innovation in kompetenten Händen. Im Falle von Petri+Lehr – 112 Jahre lang im Dienst für die Mobilität für Menschen mit körperlicher Behinderung – und Sybs Bauer ist seit März 2014 der Multifunktionsdrehknopf „MFDTOUCH“ für die Lenkung von Automobilen ein Beweis dafür. Sich durch technische Hilfen das Leben erobern können, welch ein Gewinn an Lebensqualität! Welch ein Erfolg für das Produkt – denn noch vor der Markteinführung im Frühjahr 2014 wurde es im Lieferprogramm von Mercedes-Benz aufgenommen. Continue reading „Designkunst von Sybs Bauer: In jedem Fall mobil“

Dostojewskij total!

Von Hans-Peter Kurr

Endlich : Premiere des Gesamtwerks „Schuld und Sühne“ im Deutschen Schauspielhaus zu Hamburg

...

Wieder einmal ist am Deutschen Schauspielhaus eine Art Theaterwunder geschehen:
Wir denken zurück : Im Februar 2014 sollte eine Dramatiserung des Dostojewskij-Romans „Schuld und Sühne“, inszeniert von Karin Henkel, der kongenialen „Zwillingsschwester“ der Intendantin Karin Beier, Premiere haben. Dann aber brach in dem über einhundert Jahre alten Haus an der Kirchenallee durch technische Mängel und daraus resultierende Unfälle das Chaos aus. Die Continue reading „Dostojewskij total!“

Bier und Kultur – Pilsen ist Europäische Kulturhauptstadt 2015

Dieser Artikel erschien am 10. Mai ds. Js. in Schleswig-Holstein am Sonntag

Von Uta Buhr
Willkommen an der Urquelle des Bieres! Der Gerstensaft hat in Pilsen einen besonders hohen Stellenwert und übertrifft alles, was bereits in der Antike als eine Art „flüssiges Brot“ bekannt und beliebt war. Bis heute gilt Bier als eines der am häufigsten konsumierten Getränke weltweit, Durst stillend und nahrhaft zugleich. „Bier macht den Durst erst schön“, titelte einst eine Werbung, die ein Glas mit goldgelbem Inhalt und einer prachtvollen Schaumkrone darstellte, bei deren Anblick sich mancher die Lippen leckte.

Und da sind wir auch schon mitten im Thema. Zwischen 1278 und 1305 von König Wenzel II. gegründet, wurde das reiche Pilsen während des Dreißigjährigen Krieges bis auf die Grundmauern nieder gebrannt Continue reading „Bier und Kultur – Pilsen ist Europäische Kulturhauptstadt 2015“

„In Karaganda ist immer Sommer …“

Arno Surminski Foto: Maren Schönfeld
Arno Surminski
Foto: Maren Schönfeld

von Maren Schönfeld

zur Buchvorstellung von Arno Surminski: „Als der Krieg zu Ende ging“

„In Karaganda ist immer Sommer“, denkt die namenlose Frau, nachdem sie mehr als fünfzig Jahre nach der Verschleppung der Eltern einen Brief erhält und erfährt, dass Vater und Mutter in Karaganda gestorben sind. Längst lebt sie in dem Land, „zu dem das Kind gehörte“ [S. 53], wuchs ohne die leiblichen Eltern bei einer anderen Familie auf. Schon vor der Frage des Lektors nach der Autobiografie ist klar: Dies ist Arno Surminskis eigene Geschichte. Er hat nur aus dem kleinen Jungen, der er war, für den Text ein kleines Mädchen gemacht. Eine Autobiografie zu schreiben traue er sich nicht zu, sagt Continue reading „„In Karaganda ist immer Sommer …““

„Keukenhof Holland“ – ein blühendes Juwel

Von Johanna Renate Wöhlke

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Er heißt „Keukenhof“, das heißt Küchengarten, und ist das blühende Juwel der Niederlande. Dort wachsen und blühen im Frühjahr 2015 etwa sieben Millionen Tulpen in 800 Sorten. Zu den Blumen gesellen sich Kunstwerke und Inspirationsgärten.

Lila Schönheit
Lila Schönheit

 

 

 

 

 

 

 

 

Die berühmte niederländische Gartenanlage nahe Amsterdam ist beim südholländischen Continue reading „„Keukenhof Holland“ – ein blühendes Juwel“

Sachsens stolze Industriekultur – eine Spurensuche

Dieser Artikel erschien im März 2014 im Jahrgang 112 im „Deutschen Ärzteblatt“ und am 2. Mai in Nummer 3 des Magazins „Sehnsucht Deutschland.“
Von Uta Buhr

Feuerrotes Ungetüm: Die Döbelner Pferdebahn
Feuerrotes Ungetüm: Die Döbelner Pferdebahn

„Ewige, ewige Sachsen!“ Schwingt in diesem Ausruf Kurt Tucholskys etwa ein leiser Neid mit? Er, der Urberliner mit der berühmt-berüchtigten Kodderschnauze, amüsierte sich zwar über die Mundart der Sachsen, zog aber gleichzeitig den Hut vor ihrem Fleiß und Erfindergeist. Ja, die Sachsen waren helle und sind es auch heute noch. Qualitätsarbeit sowie eine Vielzahl von Manufakturen und Industriebetrieben machten den Freistaat im 19. Jahrhundert zu einer der reichsten Regionen Europas. Wer Sachsens stolze Industriekultur aus der Nähe betrachten möchte, begebe sich auf eine Reise kreuz und quer durch das Land an Elbe, Mulde und Lausitzer Neiße. Wetten, dass Sie mit einer Fülle neuer unauslöschlicher Eindrücke von dieser Exkursion zurückkehren!

Von Pferdenarren und Spinnern
Heute scheint ganz Döbeln auf den Beinen zu sein. Kein Wunder, denn die von Hengst Elko gezogene Pferdebahn kurvt quietschend durch das schmucke Städtchen an der Freiberger Mulde. Continue reading „Sachsens stolze Industriekultur – eine Spurensuche“

Er hat sich um die Rechtsgleichheit verdient gemacht: Carl Heymann

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff
Vor 220 Jahren wurde Carl Heymann geboren – Der Verleger publizierte die erste Textausgabe des Bürgerlichen Gesetzbuches
Ideengeschichtlich stand vor dem Kampf der Sozialisten um soziale Gleichheit und dem der Demokraten um politische Gleichheit jener der Liberalen um Rechtsgleichheit. Von allen drei Gleichheiten ist letztgenannte die unumstrittenste. Schon Friedrich der Große machte sich für Rechtsgleichheit stark ,als an politische, geschweige denn soziale noch gar nicht zu denken war. Bis heute gilt Rechtsgleichheit als ein hohes juristisches Ideal, höher als Gerechtigkeit, denn Gerechtigkeit bedarf der politischen Interpretation durch den Gesetzgeber, Rechtsgleichheit nicht. Continue reading „Er hat sich um die Rechtsgleichheit verdient gemacht: Carl Heymann“

Man nannte ihn »Mr. Jaguar«

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff

Ein kultivierter V12 klingt wie Musik.

Und wie ein Autohersteller sollte auch ein Dirigent Sinn für Ästhetik und Freude am Schönen haben. Vielleicht ist das das verbindende Element zwischen Vater und Sohn Lyons. Der am 4. September 1901 in Black­pool geborene Dirigenten- und Musikersohn William Lyons brachte eher durchschnittliche Noten nach Hause und seine beruflichen Anfänge zeugen nicht gerade von Zielstrebigkeit. Im Motorradsport war er jedoch mit seiner Harley Davidson erfolgreich und nach Erreichen der Volljährigkeit gründete er mit dem acht Jahre älteren William Walmsley und der Unterstützung der beiden Väter die Swallow Sidecar Company, um Motorradbeiwagen her­zu­stellen. Später kamen Autokarosserien hinzu. Continue reading „Man nannte ihn »Mr. Jaguar«“

Vilnius: Baltikum-Metropole mit mediterranem Flair

Erschienen in den Salzburger Nachrichten

Von Lilo Hoffmann

Die Burgstraße, in der sich Geschäfte und Restaurants aneinander reihen, ist die Flaniermeile von Vilnius. Im Hintergrund ist der rote Gediminas-Turm, das Wahrzeichen der Metropole, zu sehen.
Die Burgstraße, in der sich Geschäfte und Restaurants aneinander reihen, ist die Flaniermeile von Vilnius. Im Hintergrund ist der rote Gediminas-Turm, das Wahrzeichen der Metropole, zu sehen.

Seine Behauptung klingt überzeugend: „Ich könnte mir nicht vorstellen, in einer anderen Stadt zu wohnen“, sagt unser Stadtführer Vidas, der seit 36 Jahren in der litauischen Metropole lebt. „Ich war im gesamten Baltikum unterwegs und habe schon Urlaub in Spanien und Portugal gemacht, aber ohne Vilnius könnte ich nicht leben.“
Das ist beim Anblick der historischen Altstadt gut zu verstehen. Hinzu kommt, dass hier das Leben pulsiert. Überall reihen sich Straßencafés, Restaurants, Biergärten und Jazz-Clubs aneinander, die an lauen Sommerabenden ein fast mediterranes Flair vermitteln. Mit ihren verwinkelten Straßen und Gassen, prunkvollen Bürgerhäusern und Palästen, der ältesten Universität des Baltikums sowie mittelalterlichen Höfen, Plätzen, Befestigungsanlagen und Torbögen ist die Altstadt für jeden ein Erlebnis.
Doch die Touristen kommen vorwiegend wegen der prachtvollen Meisterwerke der Baukunst verschiedener Stile, derentwegen das Viertel zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wurde. Das „neue Prag“ oder das „litauische Rom“ wird die Metropole 30 Kilometer vor der weißrussischen Grenze oft genannt. Das Wahrzeichen der Stadt ist der rote Gediminas-Turm, der auf dem 142 Meter hohen Burgberg steht und die gesamte Altstadt überragt. Continue reading „Vilnius: Baltikum-Metropole mit mediterranem Flair“

Der Mann hinter Carl Zeiss

erschienen in der PAZ

Von Dr. Manuel Ruoff
Vor 175 Jahren wurde der Physiker, Unternehmer und Sozialreformer Ernst Abbe als Arbeitersohn in Eisenach geboren
Ernst Abbe ist als Begründer der modernen Mikroskopie bezeichnet worden wie auch der Weltstellung der deutschen optischen Industrie. Das ist viel und richtig, aber nicht genug. Denn Abbe war außer einem Wissenschaftler und einem Unternehmer auch ein Sozialreformer von großer Bedeutung. Mit Sinn und Verstand hat man einmal „Carl Zeiss“ sein Pseudonym genannt.

Carl Zeiss steht für Hochtechnologie, für deutsche Wirtschaftskraft sowie für arbeitnehmerfreundliche Arbeitsbedingungen und sozialreformerisches Engagement. Dass wir all dieses heute gemeinhin mit dem Namen von Carl Zeiss und nicht mit dem Ernst Abbes verbinden, ist auf die Bescheidenheit von Letzterem zurückzuführen, ein Grund mehr, diesen Mann zu ehren. Continue reading „Der Mann hinter Carl Zeiss“