Sachsens stolze Industriekultur – eine Spurensuche

Dieser Artikel erschien im März 2014 im Jahrgang 112 im „Deutschen Ärzteblatt“ und am 2. Mai in Nummer 3 des Magazins „Sehnsucht Deutschland.“
Von Uta Buhr

Feuerrotes Ungetüm: Die Döbelner Pferdebahn
Feuerrotes Ungetüm: Die Döbelner Pferdebahn

„Ewige, ewige Sachsen!“ Schwingt in diesem Ausruf Kurt Tucholskys etwa ein leiser Neid mit? Er, der Urberliner mit der berühmt-berüchtigten Kodderschnauze, amüsierte sich zwar über die Mundart der Sachsen, zog aber gleichzeitig den Hut vor ihrem Fleiß und Erfindergeist. Ja, die Sachsen waren helle und sind es auch heute noch. Qualitätsarbeit sowie eine Vielzahl von Manufakturen und Industriebetrieben machten den Freistaat im 19. Jahrhundert zu einer der reichsten Regionen Europas. Wer Sachsens stolze Industriekultur aus der Nähe betrachten möchte, begebe sich auf eine Reise kreuz und quer durch das Land an Elbe, Mulde und Lausitzer Neiße. Wetten, dass Sie mit einer Fülle neuer unauslöschlicher Eindrücke von dieser Exkursion zurückkehren!

Von Pferdenarren und Spinnern
Heute scheint ganz Döbeln auf den Beinen zu sein. Kein Wunder, denn die von Hengst Elko gezogene Pferdebahn kurvt quietschend durch das schmucke Städtchen an der Freiberger Mulde. Ein Mordsspaß für Passagiere und Schaulustige, die dem seltsamen rot lackierten Gefährt zuwinken. Die Bahn, echte sächsische Wertarbeit, wurde 1892 in Dienst gestellt und von der Bevölkerung bis 1926 als zuverlässiges Verkehrsmittel geschätzt. „Unsere Bahn ist eine Touristenattraktion ersten Ranges“, freut sich Uwe Hitsche, Vorsitzender des Traditionsvereins Döbelner Pferdebahn e.V. Geduldig trottet Elko am imposanten Rathaus vorbei, völlig unbeeindruckt von den klickenden Kameras am Straßenrand. Wenn aus den Kehlen seiner Passagiere ein lautes „Elko, Feierabend“ erklingt, läuft der Kaltblüter zu Hochform auf und trabt wie ein Rennpferd. Die Fahrgäste im Wagen werden dabei kräftigt durchgerüttelt.
„Leider können wir Sie nicht mit unserer Bahn ans nächste Ziel bringen,“ bedauert Uwe Hitsche augenzwinkernd, nachdem wir sein mit Hunderten von Exponaten gefülltes Pferdebahnmuseum inspiziert haben.

Wo die Leipziger Spinner zu Hause sind,
Wo die Leipziger Spinner zu Hause sind,

Und schon sind wir auf dem Weg zu den „Spinnern“ in Leipzig, zu denen auch Neo Rauch, der international umjubelte Star der modernen Kunstszene, gehört. Jeden Tag strampelt er auf seinem Rad zur ehemaligen Baumwollspinnerei im Westen Leipzigs. Bereits aus der Ferne leuchten die roten Backsteinmauern den Besuchern entgegen. „Nach Neo können Sie die Uhr stellen. Leider ist er gerade nach Hause gefahren.“ Schade, aber was Bertram Schultze, der Geschäftsführer Leipziger Baumwollspinnerei sonst noch zu bieten hat, ist nicht von schlechten Eltern. Zunächst einmal heißt es, die verrosteten Gleise der alten Werksbahn zu überqueren. Die riesigen Betriebshallen, in denen einst bis zu 4.000 Arbeiterinnen auf 260.000 Spindeln Baumwolle im Akkord produzierten, dienen heute den darstellenden Künsten. Kuschelig ist der Frühstücksraum, in dem die Frauen in der Pause ihre mitgebrachten Butterbrote verzehrten. Auf einem Regal sind die Hinterlassenschaften der Werktätigen zu bestaunen: Neben Kaffeetassen allerlei Schnickschnack und eine Schnapsflasche. Nein, getrunken wurde hier nicht. Das sei wohl eher als Mahnung an die Ehemänner gedacht gewesen, schmunzelt Bertram Schultze. Die Damen bekamen nach jeder Lohnzahlung ein paar Stunden frei, um ihre Einkäufe zu tätigen, ehe die Männer ihr schwer verdientes Geld in der nächsten Kneipe verjubeln konnten.

Goethe, die Druckkunst und Nudeln aus Sachsen
„Sachsen, Sachsen! Ey! Ey! Das ist starker Tobak!“ Johann Wolfgang von Goethe, Dichterfürst und Wahlsachse, wusste wie kein anderer Papier und gute Druckqualität zu schätzen. Das „Museum für Druckkunst“ in Leipzig schlägt jeden in den Bann, der gern liest. Hinter einer schönen Art-Déco Fassade sind Druckmaschinen „Made in Sachsen“ – prachtvolle eiserne Ungetüme aus verschiedenen Epochen – zu bestaunen. Ein heller sächsischer Kopf namens Johann Carolus gab hier 1650 die erste Zeitung der Welt mit dem seltsamen Titel „Einkommenden Zeitungen“ heraus.

„Selbst Nudeln können die Sachen besser als andere!“ Den Beweis für de Behauptung eines Gastes liefert die „Eilenburger Lebensmittelassociation“ in Riesa. Was 1850 als von Handwerkern und Arbeitern gegründete Manufaktur begann, hat sich zu einem blitzsauberen, hochmodernen Musterbetrieb entwickelt, der Teigwaren in allen Varianten produziert. Die „gläserne“ Produktion, die Einblicke in die verschiedenen Abläufe gewährt, kommt bei den Besuchern gut an. Da weiß man doch, was später auf den Teller kommt.

Baukunst à la carte und Bierseligkeit in „Görliwood“
Wer das „Haus Schminke“ in Löbau nicht gesehen hat, weiß nichts von moderner Architektur! Hans Scharouns „Schöpfung“ von 1930 liegt eingebettet in das üppige Grün eines parkähnlichen Gartens. Das Haus erinnert an einen schnittigen Schiffsrumpf. Fritz und Charlotte Schminke, ein Löbauer Unternehmerehepaar, gab Scharoun, dem Vater der organischen Bauweise, völlig freie Hand bei der Gestaltung der von Licht und Luft durchfluteten Villa. Ein veritables Meisterstück. Gerade rückt das Fotografenteam eines Hochglanzmagazins an, um Modeaufnahmen zu schießen. „Wat für ne Hütte!“
Die fünf hippen Berliner sind begeistert von der schlichten Anmut des Hauses.

Auf nach Görliwood! Wie bitte… Ach ja, die cleveren Bürger des wunderschönen Görlitz haben ihre Stadt umgetauft, nachdem Hollywood mit Stars wie Kate Winslet, Ralph Fiennes und Bruno Ganz 2007
hier Teile des Films „Der Vorleser“ drehte. Zwar wurden die etwas dunkleren Teile von Görlitz als Kulisse genutzt. Immerhin spielt die Handlung im Jahre 1958, als die prachtvollen Barockpalais und herrschaftlichen Bürgerhäuser noch nicht renoviert waren. Aber die Schauspieler sollen das heutige Stadtbild sehr genossen haben. Nach dem Dreh werden sie ihr abendliches Bierchen bestimmt in der Landskron Brau-Manufaktur getrunken haben, just wie auch Jackie Chan alias Passepartout. Mit seinem Freund, dem Erfinder Phileas Fogg. tummelte er sich in dem Film „In 80 Tagen um die Welt“ zwar laut Drehbuch in den Docks von New York. In Wirklichkeit aber spielte sich die Handlung vor der Kulisse der Brau-Manufaktur – heute KULTurBRAUEREI Görlitz – ab. Die gigantische Werksanlage gehört zu den ältesten Industriedenkmälern Deutschlands. Gutes Bier gibt es hier auch heute noch. Hinzugekommen ist jede Menge Kultur. Führungen durch die Brauerei und Abendveranstaltungen in den alten Produktionshallen und auf dem Hof ergänzen sich auf das Beste. „Wir gehen mit der Zeit“, sagt Geschäftsführerin Katrin Bartsch. „Der Schornstein muss ja rauchen.“

Von Kohle und Fertigbauhäusern
Der ältere Mann vor der „Energiefabrik Knappenrode“ schüttelt sich, wenn er an seine frühere Arbeit in der Brikettfabrik denkt. „Nein, was waren wir dreckig. Aber gutes Geld haben wir verdient.“ 67 Millionen Tonnen Braunkohlebriketts für die heimischen Haushalte und die Industrie der DDR wurden hier gepresst. Auch Frau Kathleen Hoffmann, die Pressesprecherin des längst in ein Industriemuseum umgewidmeten Brikettwerks, erinnert sich noch lebhaft an die kaum vorstellbaren Arbeitsbedingungen von damals. Während sie die Gruppe durch alle Fabrikhallen führt, hier und einen Knopf drückt, damit die Besucher den ohrenbetäubenden Produktionslärm hören können, erklärt sie akribisch sämtliche Arbeitsvorgänge.

Haus aus Holz - Das Wachsmannhaus in Niesky
Haus aus Holz – Das Wachsmannhaus in Niesky

Völlig durchfroren machen wir uns auf den Weg nach Niesky, wo uns eine Tasse Kaffee im Konrad-Wachsmann-Haus erwartet. Das ganz aus hölzernen Fertigteilen erbaute Haus entstand im Jahre 1929 und beweist eindrücklich, dass Fertigbauarchitektur alles andere als hässlich sein muss. Diese Villa ist von schlichter Schönheit, warm und anheimelnd. „Siehste, geht doch“, sagt einer aus der Gruppe. „Man muss eben mit Herz und Verstand dabei sein.“ So isses.
www.sachsen-tourismus.de

… und noch etwas Vertiefung zum Thema:
„Preußens Hauptstadt liegt an der Spree. Aber die Spree entspringt in Sachsen.“ Selbstbewusst waren die Sachsen von jeher und unternehmerisch wie kein anderer deutscher Stamm. Natürlich konnten sie auch immer mit Geld umgehen. Merke: 1895 hatte nur jeder fünfte Preuße ein Sparkassenbuch. In Sachsen jeder Zweite. Wo immer Sachsen sich niederließen, gründeten sie Betriebe – große und auch winzig kleine: „Sachsema, Kolläsche, wo kann man hier ne gleene Manufaktur aufmachen?“ Aus kleinen Klitschen wurden im Laufe der Zeit große Unternehmen, die bis heute nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt haben.
Man denke nur einmal an August Horch, der weiland eines der schönsten Autos „kreierte.“ Heute heißt die Autoschmiede „Audi“ – die lateinische Übersetzung von Horch (Hör zu). Die schnittigen Modelle sind auf dem gesamten Globus begehrt. Selbst die viel zu früh verstorbene Prinzessin Diana schwor auf „ihren“ Audi. Tja, und tolle Museen haben die Sachsen auch.

Unbedingt sehenswert

1. Das Pferdebahnmuseum in Döbeln
Das Museum ist „die“ Attraktion des kleinen zauberhaften Städtchens Döbeln. In verschiedenen großen Sälen wird die Entwicklung der Pferdebahn akribisch dargestellt. Ein Modell mit auf Knopfdruck beweglichen Figuren demonstriert, wie das alte Beförderungssystem einst funktionierte. Besonders geeignet mit Familienväter, die gern mit der Eisenbahn des Nachwuchses spielen.
Deutsches Pferdebahnmuseum Döbeln, Niederwerder Straße 6, 04729 Döbeln,
Tel. 03431-706 18 43 – www.doebeler-pferdebahn.de

2. Hier sind die Spinner unter sich
Die Leipziger Baumwollspinnerei im Westen Leipzigs versprüht immer noch den Geist eines alten Industriestandortes. Sie steht heute, nachdem hier keine Baumwolle mehr verarbeitet wird, ganz im Dienste der bildenden Künste. Jede Halle bietet Artefakte einheimischer und internationaler Künste. Und nach dem Kunstgenuss geht es in „Die Versorger“, eine urige Gastwirtschaft mit blanken Holztischen, an denen wohlschmeckende Hausmannskost – u.a. Kohlrouladen und Kartoffelgerichte – serviert wird. Ein Hauch Ostalgie schwingt hier mit – immerhin stillten schon die Mitarbeiter des DDR-Musterbetriebes hier ihren Hunger – wird von den Besuchern aber durchweg goutiert.
Leipziger Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft mbH., Spinnereistraße 7.
04179 Leipzig, 04179 Leipzig, Tel. 0431-49 80 200, www.spinnerei.de
„Die Versorger“ : Tel. 0341-35 13 775 , kontakt@die-versorger.de www.die-versorger.com

3. Druckerschwarz und Büttenweiß – Museum für Druckkunst Leipzig
Ein einzigartiges Vergnügen für alle, die an Gedrucktem ihre Freude haben. Uralte, wunderbar verschnörkelte Dinosaurier der Gutenbergschen Kunst bezaubern den Besucher. Hier wird die Entwicklung der Druckkunst eindrucksvoll dokumentiert. Ein jeder kann sein eigenes nach Druckerschwärze riechendes Blatt ausdrucken. Ein absolutes Konstrastprogramm zu unserer seelenlosen PC-Technologie!
Museum für Druckkunst Leipzig, Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig, Tel. 0341 – 231 62 – 21, www.druckkunst-museum.de

4. Hier wird genudelt, bis der Arzt kommt
Die Führung durch die „Teigwaren Riesa GmbH“ macht Laune. Angetan mit Kittel und Haube erleben die Besucher hautnah, wie richtig gute Teigwaren hergestellt werden. Der Besuch des kleinen Museums, das die Historie der Manufaktur zeigt, empfiehlt sich nach der Werksbesichtigung.
Dass die Nudeln auch „al dente“ zubereitet werden, beweist ein Essen im angeschlossenen Restaurant „Makkaroni.“ Hierzu bedarf es nur eines Ausrufes „Lecker!“
Teigwaren Riesa GmbH, Merzdorfer Straße 21, 01591 Riesa, Tel. 03525 – 72 03 15 ,www.teigwaren-riesa.de

5. In einem Speicher schläft es sich famos
Das Hotel Maritim Dresden wurde in den total entkernten ehemaligen
„Erlweinspeicher“ hineingebaut. Riesige Zimmer und prachtvolle Blicke auf die Elbe machen eine Übernachtung in diesem Luxusambiente zu einem Erlebnis, und das zu erschwinglichen Preisen.
Hotel Maritim Dresden, Devrientstraße 10 – 01067 Dresden, Buchung unter 0180-6 600 410, www.maritim-dresden.de

 

 "Wat ne Hütte", Haus Schminke in Löbau
„Wat ne Hütte“, Haus Schminke in Löbau

6. Hans Scharoun entdeckt die sächsische Provinz
„Haus Schminke“ zählt wie Frank Llyod Wrights „Fallingwater“, Le Corbusiers „Villa Savoye“ und Mies van der Rohes „Haus Tugendhat“ zu einer der Ikonen des neuen Bauens. Viele sehen im Haus Schminke mit ihrer ebenso ästhetischen wie praktischen Ausgestaltung und den Sichtachsen die absolute Krönung der neuen Archtitektur.
Stiftung Haus Schminke, Kirschallee 1b, 02708 Löbau, Tel. 03585-86 21 33, www.haus-schminke.eu

7. Ein filigranes Ungetüm – Der König-Friedrich-August-Turm in Löbau
Klein aber oho! Löbau bietet außer Haus Schminke noch ein weiteres Highlight – den einzigen noch erhaltenen gusseisernen Aussichtsturm Europas. Und wahrscheinlich den ältesten gusseisernen Turm weltweit. Der König-Friedrich-August-Turm datiert aus dem Jahre 1854 und bietet auf verschiedenen Ebenen
die schönsten Ausblicke über die Oberlausitz.
Gästeführer Christof Falk, Löbauer Berg, 02708 Löbau, Tel. 03585 – 45 01 40, www.loebau.de

8. Entspannen in luftiger Höhe
Nach der anstrengenden Turmbesteigung empfiehlt sich eine Auszeit im Berggasthof „Honigbrunnen“ auf dem Löbauer Berg. Frische Luft und gutes Essen garantiert.
Berggasthof Honigbrunnen , Löbauer Berg 4, 02708 Löbau,
Tel. 03585 – 41 39 130, www.honigbrunnen.de

9. Klopf mal auf Holz
Das kann jeder im Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky. Der Osten der Oberlausitz wurde in den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts zum Zentrum der europäischen Holzbauweise. Das Direktorenhaus von Konrad Wachsmann beweist, wie gemütlich es sich in einem ganz aus Holz gefertigten Haus leben lässt. Wachsmanns Idee wurde in alle Welt exportiert.
Konrad-Wachsmann-Haus, Goethestraße 2, 02906 Niesky,
Tel. 03588 – 22 39 794, www.wachsmannhaus-niesky.de

10. Barockes in Görliwood
Görlitz – in Fachkreisen auch wegen seines fotogenen Stadtkerns als „Görliwood“ bekannt – lädt zum Übernachten ins Hotel „Börse“ am traumhaft restaurierten Untermarkt ein. Ein herrliches altes Haus im Barockstil mit Räumen, die den Gast ins 17. Jahrhundert zurück versetzen. Keine Angst: Die sanitären Anlagen besitzen heutigen Standard.
Hotel „Börse“, Untermarkt 16, 02826 Görlitz, Tel. 03581 – 76420,
www.boerse-goerlitz.de

11. Bier macht den Durst erst schön – Die Landskron Brau-Manufaktur in Görlitz
Zu besichtigen ist ein riesiges Areal. Hier reiht sich eine Produktionshalle aus rotem Backstein an die nächste. Viele stehen heute leer und dienen „musealen“ Zwecken. Aber in der noch verbliebenen Brauerei wird ein Bier erster Güte hergestellt, nach dem sich jeder Biertrinker die Lippen leckt. Führungen durch den Betrieb finden regelmäßig statt. Und die vielen kulturellen Veranstaltungen, die Landskron bietet, können sich sehen lassen.
Landskron Brau-Manufaktur, An der Landskron Brau-Manufaktur 116, 02826 Görlitz, Tel. 03581-46 51 18, www.landskron.de

12. Hier wurde mancher Brikett nachgeworfen, wenn es kalt war
Spaß beiseite. Wer in der Energiefabrik Knappenrode arbeitete, sah abends aus, als habe man ihn von oben bis unten mit Ruß gepudert. Aber das sind tempi passati. Heute ist die gigantische, etwa 25 Hektar große Werksanlage ein Freilichtmuseum, dessen Besuch unbedingt lohnt. Da geht es treppauf und treppab, führt durch hohe Werkshallen und schließlich in einen behaglichen Raum, wo alles Wissenswerte genau erklärt wird. Eingebettet ist Knappenrode in die schöne renaturierte Lausitzer Landschaft, die von dem ehemaligen Tagebau kaum noch etwas erahnen lässt.
Energiefabrik Knappenrode. Ernst-Thälmann-Straße 8, 02977 Hoyerswerda/OT Knappenrode, Tel. 03571-60 42 73, www.saechsisches-industriemuseum.com