erschienen im Hamburger Abendblatt am 30. Juli 2010
Von Johanna R. Wöhlke
Es macht Spaß zu fliegen? Die Meinungen zu dieser Frage sind geteilt. Sie reichen von enthusiastischer Freude bis hin zu der Aussage: Muss man eben machen, wenn man schnell in der Welt unterwegs sein will. Nun ja, dagegen ist wohl nichts zu sagen. Pragmatismus ist in diesem Fall wahrscheinlich nicht das Schlechteste. „Langstreckenfliegen oder Der Platz in der Mitte“ weiterlesen
Im Bundesanzeiger Verlag erscheint eine monatliche Broschüre, der „Gesetzgebungskalender“. Er enthält die Änderungen des Bundesrechtes auf einen Blick. Auf einen Blick? Das bedeutet schauen, aber bedeutet es auch verstehen? Nein, das bedeutet es nicht, aber: Vielleicht sollten wir als Bürger uns einmal so einen aktuellen Kalender einfach nur vor Augen führen lassen. Was und woran arbeiten Volksvertreter und Regierung in Berlin?
Liebe Leser und Leserinnen, verstehen Sie die folgende aktuelle Aufzählung von Gesetzesvorhaben als das, was sie ist: den Versuch einer Balance zwischen Verstehen und Nichtverstehen in der Komplexität einer parlamentarischen Demokratie, den Versuch einer ernsthaften Balance zwischen Notwendigkeit und Überfluss, den Versuch einer ganz normalen Bürgerin, ihren Staat und ihre Gesellschaft in ihren Stärken und Schwächen wahrzunehmen. Ganz einfach. Ohne zu belehren, ohne zu kritisieren, ohne Besserwisserei. „Gesetze, Gesetze, Gesetze“ weiterlesen
Verzweifelte Hausfrauen? Erscheinungsformen der Macht in DESPERATE HOUSEWIVES
von Julia Langner. Mit einem Vorwort von Kay Kirchmann
Tectum, Marburg, 2009
Von Götz Egloff
Da gibt es also Hausfrauen. Und die Soziologie. Und die Psychologie. Und Macht. Die Medienwissenschaften. Und Fernsehserien… Eine davon, die Erfolgsserie DESPERATE HOUSEWIVES, nimmt Julia Langner, Universität Erlangen-Nürnberg, in ihrem Buch unter die Lupe und bündelt viele der genannten Schlagwörter in einer Tour-de-Force durch die verschiedenen Disziplinen. Nach einer gelungenen Einführung in die Historie des Machttopos mit Ausflügen zu Hobbes, Nietzsche, Foucault, Plessner, sowie in die psychologische Forschung von McCleland, führt die Autorin die Leser mittels eines, sozusagen Close Viewing in die beziehungsverstrickten Welten der Protagonistinnen Bree, Lynette, Gabrielle und Susan ein und zeigt auf, auf welche Art sich zeitgenössische Frauenbilder in einem aktuellen Fernsehformat darstellen. Und gibt damit Einblick, inwiefern sich diese im Lauf der Zeiten verändert oder eben nicht verändert haben. In jedem Fall ist dies höchst spannend.
Was sich verändert hat, das wird deutlich, sind die medialen Verarbeitungsmuster gesellschaftlicher Themen. Einst – und teilweise zurecht – vielgeschmähte Fernsehserien werden mittlerweile zum Reflektionsort gesellschaftlicher Zusammenhänge, zum Ort gesellschaftlicher Selbstbefragung (s. Kay Kirchmann im Vorwort). „Postmoderne Hausfrauen“ weiterlesen
Hamburg im Regen? Nach Wochen voller Sonnenschein stellte er sich ein, leider am Abend unseres Sommerbarbecues. Das Essen musste von der Terrasse des Golden Tulip Hotels in das Restaurant verlegt werden: mit nicht minder schönem Elblbick und einem köstlichen, reichhaltigen Barbecue Buffet.
Dann klarte der Himmel doch auf, die Sonne schien, aber der starke Wind ließ alle doch lieber im Haus bleiben. Wir waren eine kleine Gruppe von zehn Personen, aber wir hatten gute Gespräche und einen fröhlichen Abend.
des weltweiten Warenumschlags von grünem Kaffee im Hamburger Hafen umgeschlagen werden?
Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie spielt im Wirtschaftsleben der Stadt eine wichtige Rolle. Als Europas Hauptumschlagplatz und Kaffeehauptstadt findet man in Hamburg von einer gewachsenen Infrastruktur über Lagerung und Spezialbehandlung bis zur Verarbeitung auch die Spezialisten für die Vermarktung und Versorgung mit Rohstoffen. Es ist daher offensichtlich, dass viele tausend Arbeitsplätze- nicht nur in Hamburg- an diesem Geschäft hängen. „Wussten Sie schon…?“ weiterlesen
Gestern haben wir bei einem sogenannten Edelitaliener im vollbesetzten Garten zu Abend gegessen. Nach einiger Zeit kam ein Hinz und Kunzt (Hamburger Obdachlosen Zeitschrift) Verkäufer in den Garten. Er ging still und unaufdringlich von Tisch zu Tisch und zeigte das Heft, um es zu verkaufen. Er wurde kaum oder gar nicht beachtet. Endlich wurden ihm an zwei Tischen jeweils ein Heft abgekauft. Wir haben es ebenfalls gekauft und ihm geschenkt, damit er es nochmals verkaufen kann. Damit zollt man ihm mehr Achtung, als wenn man ihm so Geld in die Hand drückt. „Hinz und Kunzt beim „Edelitaliener““ weiterlesen
Welcher Mensch – wie prominent auch immer – würde sich heute noch trauen, das Winston Churchill zugeschriebene Diktum „No sports, please“ öffentlich zu äußern? Auch wer jeder körperlichen Ertüchtigung abhold ist, gibt sich betont sportlich, weil sich das nun einmal so gehört. „Wenn du wüsstest, wie ich dieses stupide tägliche Gejogge hasse und wie mir das Training in meinem Fitnessstudio auf den Geist geht“, seufzt ein Freund. Auf meine Frage, warum er es dann nicht einfach lasse, reagiert er fast hysterisch: „Du hast Nerven! Das kann man doch nicht, wo doch alle Welt auf Fitness macht.“
Da schinden sich täglich Tausende mit Hanteln, auf Laufbändern oder hochtourigen Rädern. Schweißüberströmt und mit vor Anstrengung verzerrten Gesichtern absolvieren sie ihr Pensum. Spaß zu haben scheint auch gar nicht das Anliegen der meisten zu sein. Das Wichtigste, sagt die keuchende Frau auf dem Fahrrad, ist den inneren Schweinehund zu bekämpfen und am Ende des Trainings vollkommen ausgepumpt zu sein. „Das geht echt an die Substanz. Das ist so eine Art Selbstkasteiung. Aber man wird topfit uralt“, triumphiert sie und tritt noch kräftiger in die Pedale. „Rinnen muss der Schweiß“ weiterlesen
erschienen im Hamburger Abendblatt am 22.Juli 2010
Von Johanna R.Wöhlke
So, der Sommer ist da. Die Ferien sind da. Reisen ist angesagt. Unterwegs sein ist fast zur Pflicht geworden in unserer Gesellschaft. Wir sind in der nur als wunderbar zu benennenden Lage, die Welt wahrnehmen zu können – und das nicht nur aus Büchern. Wir können reisen, erleben, kennenlernen, das Fremde in Gedanken mit nach Hause nehmen. Bis hierhin war alles ernst gemeint – nun kommen leicht skurrile Gedanken. „Reisezeit ist immer…“ weiterlesen
Gemälde für Blinde des deutschen Malers Horst W. Müller Von Hans- Peter Kurr; Bilder: Horst W. Müller
Im November endlich wird eine Ausstellung seiner Bilder für Blinde in Hamburg zu sehen sein: Die beträchtliche Sammlung des in USA lebenden Malers Horst W. Müller als Gesamtwerk wird das “ Logenhaus an der Welckerstrasse“ im Zentrum der Hansestadt, nicht weit entfernt vom Gänsemarkt, zeigen.
Unser Mitglied, der Regisseur Hans-Peter Kurr, durfte bei der Auswahl der Motive mitwirken und kommentiert das Oeuvre des Malers:
Wenn in USA erschienene Würdigungen der Werke Horst W. Müllers seine Bilder als Bas-reliefs apostrophieren, so ist dies, kritisch besehen, nur begrenzt zutreffend. Denn: Müller gräbt seine Illsutrationen nicht, wie etwa bei den Grabwand-Dekorationen der ägyptischen Antike, in eine Grundfläche, sondern „verdichtet“ jene mit einem Gipsgemisch ( dessen detaillierte „Legierung“ sein Gehemnis bleibt!) um ein Mehrfaches und spachtelt, ritzt, sägt, instrumentiert seine eigenen Hände zum Werkzeug, „Wie in antiken Tragödien“ weiterlesen
In loser Folge stellen wir Mitglieder der Auswärtigen Presse e.V. vor, deren Vita besonders interessant ist.
Von Uta Buhr
Mit Hannelore Droege in "Der Biberpelz" von Gerhart Hauptmann
Bei diesem Mann drängen sich automatisch Vergleiche mit der Bibel und den Mythen der alten Griechen auf. Hätten laute Trompetenstöße die wehrhaften Mauern der Stadt Jericho im Heiligen Land nicht zum Einstürzen gebracht, wäre dies der Donnerstimme eines Hans-Peter Kurr mit Sicherheit spielend gelungen. Jene, die weiland die Trompeten bliesen, sind uns namentlich nicht geläufig, doch der Name des so ungemein wandlungsfähigen Proteus ist uns bekannt. Der allwissende, weissagende Meergeist der Danaer war in der Lage, ständig – je nach Gusto – seine Gestalt zu verändern.
Und da sind wir auch schon mitten im Thema. Ob Hans-Peter Kurr der Weissagung mächtig ist, wissen wir nicht. Doch als Schauspieler erfindet er sich fast täglich neu, schlüpft von einer Rolle in die nächste wie in eine fremde Haut. Sein Répertoire ist schier unerschöpflich. Tritt er als der Narr in Shakespeares „König Lear“ auf, ist er der Narr. Dasselbe gilt für den Totengräber im „Hamlet.“ Der Mime verschmilzt mit jeder seiner Rollen. Doch er verkörpert nicht nur dramatische Rollen, sondern bewährt sich mit derselben Verve im komödiantischen Fach. Wer ihn je in Gerhard Hauptmanns Diebeskomödie „ Der Biberpelz“ erlebt hat, ist begeistert von seiner Vielseitigkeit und seinem Spielwitz. „Ein Mann mit vielen Talenten – Hans-Peter Kurr“ weiterlesen
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