Von Römern und Reben

Von Uta Buhr

Kunstvolles Zunftzeichen

Vinum mosellanum est omni tempore sanum!” Die Römer wussten Gutes zu schätzen. Und so exportieren sie den ebenso süffigen wie gesunden Moselwein in großen Mengen an ihren kaiserlichen Hof in Rom. Heute zählt die Region rund um den Strom, der sich über Hunderte von Kilometern in unzähligen Schleifen durch eine einzigartig schöne Landschaft windet, zu den beliebtesten Urlaubsgebieten Deutschlands.

Wer hier radelt, wandert oder elegisch mit dem Schiff die Gegend erkundet, entdeckt neben Burgen und alt-ehrwürdigen Städten viele zauberhafte Winzerdörfer, in denen er liebevoll bewirtet und stets mit einem guten Tropfen empfangen wird. Denn laut dem großen Gelehrten der Renaissance Nikolaus von Kues hat „der liebe Gott nicht gewollt, dass edler Wein verderben sollt. Drum hat er uns nicht nur die Reben, nein, auch den nöt’gen Durst gegeben!“ Aber eins nach dem anderen.

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Helgoland sucht einen neuen Bürgermeister

Von Johanna R.Wöhlke

Im Landeanflug auf Helgoland

Helgoland sucht einen neuen Bürgermeister oder eine neue Bürgermeisterin.

Das ist eine Nachricht unter vielen – und doch eine Nachricht, die mich nicht kalt lässt. Ich habe liebe Freunde, die Helgoland lieben, die dort geboren sind, dort Ferienwohnungen haben, die immer wieder diese kleine Insel in der Nordsee besuchen, weil sie sie lieben. Continue reading „Helgoland sucht einen neuen Bürgermeister“

Schlacht, Krieg und Zukunft verloren

Von Dr. Manuel Ruoff

Vor 600 Jahren erlitt der Deutsche Orden bei Tannenberg seine folgenschwerste Niederlage

Am 15. Juli 1410 unterlagen die Ritter des Deutschen Ordens ihrem polnisch-litauischen Gegner in der kriegsentscheidenden Schlacht bei Tannenberg. Im anschließenden Ersten Thorner Frieden wurden dem Verlierer Kontributionen auferlegt, die mit den Kosten und Zerstörungen des Kriegs den Anfang vom Ende des Deutschordensstaates einläuteten.

Der Deutschordensstaat erhielt seinen menschlichen Nachschub primär aus dem Westen, aus dem Reich. Das gilt für die Siedler, aber auch für die Führungskräfte des Ordens. Diese Bindung an das Reich ließ den Orden eine Landverbindung zum Reich suchen. Damit geriet er in einen Interessenskonflikt mit Polen, das einen Zugang zur Ostsee erstrebte. Wer denkt da nicht an die deutsch-polnische „Korridor“-Problematik zwischen den beiden Weltkriegen?

Doch anders als das Ostpreußen der Zwischenkriegszeit hatte der Deutschordensstaat das Problem der Verbindung nicht nur in Richtung Westen. Ab 1237 war der Deutsche Orden nämlich mit dem Schwertbrüderorden in Livland vereinigt und strebte deshalb nach einer Landverbindung mit Livland. Dieses Streben konkurrierte nun wieder mit dem Interesse Litauens an einem Ostseezugang. Continue reading „Schlacht, Krieg und Zukunft verloren“

Entzauberter Ehemann

Von Uta Buhr

Rita hatte gestern Geburtstag. Über ihr Alter schweigt sie sich aus. Nur soviel verrät sie: „Ich bin jenseits der Lottozahlen. Noch weitere Fragen?“ Der Umtrunk auf ihrer Terrasse, die an einen der hängenden Gärten der legendären Königin Semiramis aus dem Zweistromland

erinnert, verlief sehr heiter. Auch Hilde, die es sonst immer so eilig hat, nach Hause zu kommen, zeigte sich äußerst entspannt. Ihr Mann sei mit den Spielen der WM zurzeit voll ausgelastet, erklärte sie. Der vermisse sie absolut nicht und sei im Augenblick sogar in der Lage, sein Bier eigenhändig aus dem Kühlschrank zu holen. Wie erstaunt war die Damenrunde daher, als der in Winterhude vermutete Fußballfan auf einmal in Ritas Wohnung auftauchte und sich mit einem Glas Sekt in der Hand zu uns gesellte. Continue reading „Entzauberter Ehemann“

Von Cannabis bis Alkohol

Neue Zahlen über Drogenmissbrauch liegen vor

Von Hans-Peter Kurr

Drogenmissbrauch ist seit  Mitte des 19. Jahrhunderts Bestandteil unserer westlichen „Kultur“, hat sogar in der Literatur vielfältig Niederschlag gefunden, galt Jahrzehnte lang als Zeichen des Nonkonformismus und der Abspaltung von der bourgeoisen Gesellschaft wie später die Jeanshosen, deren Zielsetzung sich ins Paradoxe verkehrte und zur weltweiten Uniformierung führte. Continue reading „Von Cannabis bis Alkohol“

Etwas Zeit muss sein

Von Uta Buhr

Von Stationsvorstehern auf U- und S-Bahnhöfen sind viele von uns Kummer gewohnt.

Setzt man zum Endspurt an, um die Bahn noch zu erreichen, wird just in diesem Augenblick das Zeichen zum Weiterfahren gegeben. Und das, obwohl der Mann auf dem Podest den eiligen Fahrgast  genau gesehen hat. Es hätte den Mann ein Lächeln gekostet, die Abfahrt lediglich einen Augenblick hinauszuzögern, um den Sprinter noch zusteigen zu lassen.

Aber nein, manchem dieser Herren in Uniform scheint es großes Vergnügen zu bereiten, den mit hängender Zunge Heraneilenden in letzter Sekunde noch auf dem Bahnhof zurück zu lassen. Der schmählich Ausgesperrte bleibt atemlos, einen Fluch auf den Lippen Continue reading „Etwas Zeit muss sein“

Internationaler Tag des Kusses!

Von Johanna R.Wöhlke

Am 6. Juli ist der internationale Tag des Kusses! Ein Tag also, an dem wir alle uns wahrscheinlich daran erinnern sollen, welche Poesie und Freude so ein Kuss zu transportieren und zu vermitteln in der Lage ist. Wer hat das nicht schon einmal erfahren? Wer hat das nicht schon einmal genossen? Wer konnte dem Zauber eines liebevollen Kusses widerstehen? Stellen wir uns diese Frage und freuen wir uns mit allen, die darauf ganz eindeutige und zweifelsfreie Antworten zu geben in der Lage sind!

In diesem Sinne also einen schönen 6. Juli 2010, liebe Kolleginnen und Kollegen. Vielleicht bringt der Tag ja den einen oder anderen sehr persönlichen Beitrag zu diesem weltumspannenden, friedlichen Thema. Auch das ist in unserer Welt der Freude wert!


Jugendmedientage fördern guten Journalismus

Von Johanna R. Wöhlke

Anmeldung ab heute!

Vom 14. bis 17 Oktober 2010 bringen die Jugendpresse Deutschland und die Junge Presse Bayern 500 Nachwuchsjourna-listen im Alter von 16 bis 25 Jahren auf den Jugendmedientagen zusammen, um gemeinsam rund um das Thema „Mehr als 140 Zeichen – Medien und Ökonomie“ zu diskutieren, die Medienmacher von morgen mit den Profis von heute zu vernetzen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Münchens Medienlandschaft zu entdecken. Continue reading „Jugendmedientage fördern guten Journalismus“

Tierliebe per Fremdsprache

erschienen im Hamburger Abendblatt/Harburg am 1. Juli 2010

Von Johanna R. Wöhlke

Anne liebt Tiere. Wer jemals mit Anne zusammen in der Welt unterwegs war, der weiß das ganz genau. Liebevoll erzählt sie ihre Geschichte mit ihrer vor einigen Wochen verstorbenen Katze, mit der sie viele Jahre ihres Lebens geteilt hat. Das waren schöne Zeiten, die nun vorüber sind, und jede fremde Katze erinnert sie an ihre verstorbene Katze.

In fremden Ländern zum Beispiel, in denen viele streunende Katzen unterwegs sind, denen man ansehen kann, dass ihr Futternapf nicht reich gesegnet ist, da kauft Anne Futter ein und füttert fremde Katzen. Ja, das macht sie! Da kann es schon einmal zu komischen Situationen kommen, denn schließlich spricht Anne nicht immer die Landessprache und nicht alle sprechen englisch. Da hilft nichts anderes – Hände, Füße und Laute müssen her. Continue reading „Tierliebe per Fremdsprache“