Neue Literatur im alten Rathaus: Urs Heftrich

Der Lyriker Urs Heftrich, Jahrgang 1961, leitet an der Universität Heidelberg den Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft. Einen Namen machte er sich mit preisgekrönten Übertragungen und Editionen tschechischer Lyrik sowie als freier Autor für das Feuilleton der FAZ und der NZZ.

Sein Debüt als eigenständiger Dichter liegt noch gar nicht lange zurück. Nach langer Schreibblockade wagte er sich erst 2021 mit eigener Poesie an die Öffentlichkeit. Seither kamen in rascher Folge drei Lyrikbände heraus: die Foto- und Gedichtmappe „Maronenmond“ (Hamburg 2021), die von dem Komponisten Gilead Mishory vertont wurde, die „Reime“ des Bandes „Halbinselfisch“ (Niederstetten 2021) sowie der deutsch-englische Foto- und Lyrikband „Gehäuseschutt – House of Rubble“, 2023 verlegt bei Angeli & Engel in Hamburg.

Die Kritik reagierte ausnehmend positiv: Die Gedichte decken, so die Rezensenten, „ein ganz breites kulturgeschichtliches Spektrum“ ab, indem sie die „verblüffende Technik eines Arcimboldo“ mit der „Zerlegung einer modernen Ironie“ verknüpfen. Sie sind dazu angetan, „Sehgewohnheiten aufzubrechen“ und „Denkschemata rotieren zu lassen“. Natur wird in ihnen „auf sinnliche, sehr lebendige Art erfahrbar gemacht“, doch behalten sie dabei immer ein „Geheimnis“: „Als Leser lauscht man in diese Gedichte hinein, man möchte sie ergründen und weiß doch, dass es bei einer Annäherung bleibt, bleiben muss.“ Gelegenheit zur Annäherung an Gedichte und Autor gibt unsere Lesung am 10. April.

Neue Literatur im alten Rathaus, Folge 26
Urs Heftrich

Mittwoch, 10. April 2024, 19:00 Uhr
Haus der Patriotischen Gesellschaft, Säulenkeller
Trostbrücke 4, 20457 Hamburg

Moderation: Peter Engel

Eintritt frei. Bitte melden Sie sich an: https://www.patriotische-gesellschaft.de/veranstaltungen/neue-literatur-im-alten-rathaus-urs-heftrich 

 

Verlag Angeli & Engel
Saselbekstraße 113
22393 Hamburg
Tel.: 040-60566773
Mail: angeliundengel@gmail.com

Japan im Jupiter: Ein japanischer Kulturabend

Foto: DJFE

In der wunderschönen Zeit der Kirschblüten findet in Hamburg eine sehr besondere Veranstaltung statt.

Ein japanischer Kulturabend im Rahmen von  „One Vision internationale Ausstellung und interkultureller Austausch“ am 19. April von 17:00 bis 21:00 Uhr im Jupiter Haus, Mönckebergstraße 2-4. Eintritt frei

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Programm

(Ausstellungen: ganztägig ab 11 Uhr)

17:00 Uhr: Eröffnung mit One Vision und dem Deutsch-Japanischen Forum Elbe (DJFE) e.V.
17:15 Uhr: Aikido-Vorführung – Noboru Miyazaki, Aikido Schule Hamburg
17:30 Uhr: Yukata Workshop – Christina Pietsch
18:15 Uhr: Teezeremonie Workshop – Mineko Sasaki und Schüler*innen – Chado Urasenke Tankokai Hamburg Kyokai e.V.
19:00 Uhr: Grußwort: Shinsuke Toda, Generalkonsul von Japan in Hamburg
19:15 Uhr: Sakura Chor des DJFE e. V., Leitung: Masanori Hosaka
19:30 Uhr: Shamisen & Shinobue – Traditionelle japanische Musik mit Prof. Dr. Masaru Abuku aus Osaka
19:45 Uhr: Furoshiki Workshop – Die Kunst der Verpackung in Tüchern mit Prof. Dr. Masaru Abuku aus Osaka
Ab 20:15 Uhr bis max. 21:00 Uhr: Schlussakt (Lassen Sie sich überraschen!)

Programm zum Download: 2024-04-19-Japan-in-Jupiter-Poster-mit-Programm

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Außerdem:  in der Ausstellungshalle Gemälde und weitere Aktionen! 

*Kalligraphie-Vorführung mit Miwako Ando ab 18 Uhr,

*Kintsugi-Kunst mit Ken Ando ab 18:30Uhr, div. Infostände und vieles mehr

*Info auch unter:
https://onevision-association.de/     https://djfe.de/japan-in-jupiter
– Youtube Video  TV HH-1 by Bedo am 23.3 2024  / 2min. https://www.youtube.com/watch?v=c7QWWJhhreo (Veranstaltungsankündigung mit Kurzinterview M. Mizuno Bereuter)

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Veranstalter und Kooperationspartner:

公益法人 独日フォーラム・エルベ

Deutsch-Japanisches Forum Elbe e. V.
1.Vorsitzende: Monika Mizuno Bereuter
Baumweg 15
22589 Hamburg
www.djfe.de
www.facebook.com/djfeev

Die japanische Mythologie, der Shintōismus und der Tennō

Das Deutsch-Japanische Forum Elbe e. V. (DJFE e. V.) lädt herzlich zu einer Vortragsveranstaltung zum Thema „Die japanische Mythologie, der Shintōismus und der Tennō“ mit Dr. Kenji Kamino mit anschließender Diskussion, Getränken und einem kleinen Imbiss ein.

Das japanische Kaiserhaus ist die älteste ununterbrochene Erbmonarchie der Welt und stützt sich in seiner Entstehungs- und Legimationsgeschichte eng auf die japanische Mythologie: Der Legende nach ist der erste Kaiser, Jimmu Tennō, der Japan ca. 660 vor Christus regierte, ein Nachfahre der shintōistischen Sonnengöttin Amaterasu, und erhielt von ihr die drei Reichsinsignien, welche bis heute am Kaiserhof aufbewahrt werden sollen. Und obgleich Jimmu Tennō wahrscheinlich eher eine sagenumwobene als eine historische Gestalt war, ist doch die Verbindung zwischen diesen Legenden, der japanischen Religion und dem Kaiserhaus nach wie vor eng verwoben: Während der Tennō heute politisch rein repräsentative Funktionen einnimmt, ist er zugleich oberster Priester des Shintō und somit in seiner religiösen Rolle von zentraler Bedeutung.

Zu dieser hochkomplexen und spannenden Verbindung referiert Dr. Kenji Kamino in seinem Vortrag und führt die Zuhörenden über japanische Mythologie und die ersten Gottheiten Izanagi und Izanami, die Entstehung des shintōistischen Glaubens und die Geschichte des Kaiserhauses bis in die Moderne, in welcher die Rolle des Tennō nicht nur im Rahmen der Meiji-Restauration im 19. Jahrhundert, sondern vor allem in der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg neu definiert werden musste.

Über den Referenten Dr. Kenji Kamino:

Dr. Kenji Kamino, geboren 1953 in Oita, lebt seit 1974 in Deutschland. Nach dem Studium der Humanmedizin in Marburg und Düsseldorf war er als Pathologe tätig, zuletzt von 1990 bis 2005 an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit vielen Jahren wirkt Dr. Kamino als ehrenamtlicher Referent zu verschiedenen Themen rund um die japanische Geschichte und Kultur. Auch für das DJFE e. V. hielt er bereits mehrere Vorträge, unter anderem zu den Themen „Esskultur“, „Samurai“ und „Japanische Keramik und Töpferkunst“.

 

Samstag, 17. Juni 2023, 15 Uhr (Einlass ab 14:40 Uhr)
Clubraum des Deutsch-Japanischen Forums Elbe e.V., 1. OG, Baumweg 15, 22589 Hamburg
Der Eintritt ist frei. Spenden für den DJFE e.V. sind willkommen.

Bitte melden Sie sich wegen der räumlich begrenzten Kapazitäten per E-Mail unter office@djfe.de an.

Über das DJFE e. V:

Das Deutsch-Japanische Forum Elbe e. V. ist ein im Dezember 2014 gegründeter Verein aus dem Hamburger Westen mit nunmehr über 650 Mitgliedern, der sich zur Aufgabe gemacht hat, den deutsch-japanisches Austausch mit kulturellen Veranstaltungen und sozialem Engagement zu fördern. Hierzu gehören neben dem regelmäßigen Stammtisch „Stammtisch Elbe“ sowie Chor-Übungsabenden unseres gemischten Freundschafts-Chores „Sakura-Chor“ über das Jahr verteilt verschiedene Konzerte, Vorträge und Events sowie die aktive Unterstützung japanischer Bürger*innen in Hamburg bei unterschiedlichen Belangen.

Homepage: https://djfe.de/

Bildnachweis:
Empfangsraum im Kaiserpalast (https://www.ac-illust.com/)

Kunstaktion im Kottwitzkeller

Glück to go © Oliver Kunst / Foto: Hanna Malzahn

Eine schöne Straße im Generalsviertel in Hamburg-Eimsbüttel: Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit, aufwändig renovierte Jugendstil-Fassaden, Kopfsteinpflaster, Balkone und kleine Vorgärten eingefasst in schmiedeeiserne Zäune – die Kottwitzstraße, erbaut 1901, beschaulich und idyllisch.

Einmal im Jahr Ende August findet seit 1996  der KOTTWITZkeller statt, ein Kunstprojekt im Hamburger Untergrund und in privaten Räumen. Eine Non-Profit-Veranstaltung, basierend auf Nachbarschaft, Engagement und Solidarität. Die Freude am Ausprobieren und an der Kunst ist oberste Maxime.

Wohnungen und Treppenhäuser verwandeln sich in Galerien

Die Nachbarn räumen die Keller leer, Fährräder und Hausrat werden weggestellt. Sehr viele Besucher gehen Jahr für Jahr die Treppe in den Kottwitzkeller hinunter, dessen Treppenaufgang ein Gemälde von Horst Wäßle ziert, einem Künstler der Schlumper-Künstlergruppe.

Es gibt viele Kunstgattungen zu sehen: Malerei, Zeichnungen, Drucke, Objekte, Installationen, Theater, Musikimprovisationen, Performance, Video, Film, Modenschau, Gedichte… ein vielfältiges Programm.

Auch die Innenhöfe, Gärten und die Straße werden  bespielt, ein buntes Fest mit Kunst, Musik und fröhlichem Treiben.

Puppen des Glücks © Luise Czerwonatis / Foto: Hanna Malzahn

Die Begründer und Organisatoren Wolfgang Scholz und Dieter Tretow geben ein weitgefasstes Thema vor. Es gibt keine Jury und keine Altersbeschränkung. Die Wahl der Motive zum jeweiligen Thema, die Technik und die Formate sind den Künstlern freigestellt. Das garantiert schon von vornherein eine große Bandbreite und Vielfalt an Kunstwerken. Alle Künstler sind eingeladen, die jeweilige Themenstellung in ihrem eigenen Credo zu bearbeiten. Sie können ausprobieren und experimentieren, bis die Umsetzung der Idee jeweils optimal erscheint. Dabei beschreiten viele Künstler ganz neue Wege.

Es geht um das Glück

Beim diesjährigen 26. Kottwizkeller am 27. und 28. August ging es thematisch um das Glück. Das Logo zeigt einen Wolf.

In Italien wünscht man jemanden mit „in bocca al lupo“ nicht wortwörtlich in das Maul eines Wolfes, sondern viel Glück. Im Deutschen finden wir die Entsprechung im Wunsch des „Hals- und Beinbruchs“. Um das Glück nicht herauszufordern, wünscht man aus Aberglaube genau das Gegenteil.

Lt. Wikipedia ist „Glück ist ein mehrdeutiger Begriff, der momentane oder auch anhaltende positive Empfindungen (Glücksgefühle) einschließt, die von stiller bis zu überschießender Art sein können. Glücklich kann man zudem eine Person nennen, der es anhaltend gut geht, weil ihr Leben viel von dem enthält, was sie als wichtig erachtet.“

Kitsch macht Dich glücklich © und Foto Hanna Malzahn

Ist Glück demnach Zufriedenheit oder ein flüchtiger Augenblick? Oder die positive Bilanz eines Lebensabschnittes?

Das subjektiv beeinflussbare und wahrgenommene Glück in einer Definition als objektive Tatsache festzuhalten, ist äußerst schwierig.

Eine faszinierende Werkschau

So  ist es spannend und inspirierend wie die sechsunddreißig teilnehmenden Künstler das Glück in ihren Arbeiten darstellen, beschreiben und interpretieren, das Glück in mannigfaltiger Gestaltung, unter verschiedenen Aspekten und Fragestellungen, eine faszinierende Werkschau.

Es gibt großartige Exponate: Malerei, Zeichnungen, Collagen, Druckgraphik, Objekte, Scherenschnitte, Installationen, Theater, Film und Musik, Zauberei, Märchen und Seifenblasen  – glückliche Momente  inklusive.

Glückskeks © Wolfgang Scholz Dieter Tretow / Foto: Hanna Malzahn

Im Garten gibt  es einen interaktiven überdimensionierten Glückskeks von der Größe eines Drei-Mann-Zeltes, im Treppenhaus eine Installation mit Spielkarten, der Schriftzug „GLÜCK“ gestaltet mit Centstücken, Scherenschnitte mit faszinierenden Schattenwürfen, Puppen des Glücks chillend zum Feierabend im Waschbecken, Fotoserien, klassische Malerei, zimmergroße Installationen, einen gewebten Wandteppich und vieles, vieles mehr.

Ein Film zum 26. Kottwitzkeller fängt die gute Stimmung ein, zeigt die unterschiedlichsten Positionen und das ungewöhnliche Ambiente.

Weitere Informationen unter www.kottwitzkeller.de

Die Ausstellung kann man virtuell durchwandern: https://www.kottwitzkeller.de/gluecksuebersicht.html

Cocooning © Tanja Soler Zang / Foto: Hanna Malzahn

 

 

 

Große Jubiläumsausstellung mit 72 Werken

(c) Barbara Nelle

Das Berenberg-Gossler-Haus feiert sein 25-jähriges Bestehen mit einer großen Gemeinschaftsausstellung. Künstler und Künstlerinnen aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Berlin und Dänemark zeigen ihre Arbeiten.

 

Freiherr John von Berenberg-Gossler war als Stifter des Gebäudes auch Namensgeber des Bürgerhauses Niendorf. Von Anfang an war das schöne, denkmalgeschützte Haus mit dem gemütlichen Ambiente ein Ort der Kunst und Kultur, und in dieser Tradition wird es seit 1997 geführt. So startete im Jahr 2002 die Reihe „TonArt“ zur Förderung der Stadtteilkultur auch auf dem Gebiet der klassischen Musik in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater, gepaart mit der Förderung junger aufstrebender Künstler. Am 14.10.22 wird das 70. Konzert der Reihe – ein Liederabend mit Seungwoo Simon Yang – erklingen.

(c) Hanna Malzahn

Ebenfalls traditionell sind die Kunstausstellungen im Berenberg-Gossler-Haus, die seit 2018 von der Künstlerin Hanna Malzahn kuratiert werden. Für die aktuelle Jubiläumsausstellung hat sie 72 Arbeiten von Künstlern ausgewählt, die in den vergangenen 25 Jahren bereits Ausstellungen im Haus gezeigt haben. So ist eine vielfältige und breite Auswahl entstanden, wie die Kuratorin sagt: „Zweiundsiebzig Handschriften, Botschaften, Stile und Positionen finden sich zu einer großen Retrospektive von 1997 bis 2022 zusammen.“

(c) Peter Bangert

Im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit sehen die Besucher Arbeiten in Öl, Ei-Tempera, Gouache, Aquarell und Tusche. Die verschiedenen Interpretationen zeigen eine enorme Vielfalt und Virtuosität in Form von Stillleben, Landschaften, Porträts, experimentellen und digitalen Arbeiten sowie eine beeindruckende Bandbreite der Zeichnungen, Radierungen und Werke der Fotokünstler. Zu dieser Ausstellung „25 Jahre Kunst im Berenberg-Gossler-Haus“ ist ein Katalog erschienen.

Zu sehen ist jedoch nicht, wie groß das Engagement des ehrenamtlichen Teams hinter den Kulissen ist. So helfen Hanna Malzahn und ihre Kollegen beim Hängen, Rahmen oder bei der Anbringung stabiler Halterungen an Leinwände. Hinter den Kulissen führen der Vorsitzende Reno Malzahn und das Team des Bürgerhauses immerhin einen aus annähernd 600 Mitgliedern bestehenden Verein, und das mit Bravour. Neben Ausstellungen und Konzerten erwartet die Gäste auch ein vielseitiges Kursprogramm. Als Gast bei der Vernissage kommt man sich vor wie ein Teil einer großen Familie, in die man fröhlich aufgenommen wird. Wenn Fachkompetenz, Engagement und Zugewandtheit so zusammenkommen wie im Berenberg-Gossler-Haus, braucht man sich um das Gelingen künftiger Projekte nicht zu sorgen.