Muskeln aus der Muckibude

erschienen im Hamburger Abendblatt am 19. Januar 2011

Von Johanna R. Wöhlke

Muskeln sind wichtig. Nicht nur, weil Mann und Frau sie vorzeigen wollen, sondern weil Mann und Frau sich auch so gut mit ihnen beschäftigen können. Natürlich! Das ist der einzige Grund. Widerspruch? Ist nicht gestattet!

Schaue ich mich nämlich in dieser Welt um, dann ist diese Behauptung ganz leicht und locker zu belegen, zu festigen, zu untermauern. Männer mit vielen Muskeln am Körper bewegen sich ganz anders als Männer ohne ausgeprägte Muskeln. Das gilt natürlich auch für Frauen. Wo mehr sitzt, muss mehr bewegt werden. Der Körper wird zum Spielfeld, zum Spielball, zum dauernden Gegenstand der Wertschätzung und Schönheitspflege.

Das ist ohne Zeitaufwand nicht zu schaffen und klar zu beschreiben: Wir wenden für die Dinge viel Zeit auf, die uns viel wert sind. Wir agieren auf den Tätigkeitsfeldern aktiv, auf denen wir uns mit Aussicht und Hoffnung auf Erfolg und Erfüllung unserer Wünsche und unserer Träume etwas ausrechnen. Wir setzen uns deshalb Ziele. Wir verfolgen sie mehr oder weniger konsequent.

Wie geht das bei einem sport- und muskelbegeisterten Zeitgenossen? Die Antwort hörte ich neulich so nebenbei: Ich gehe in die Muckibude! Nun frage ich mich seither dauernd und nachhaltig: Was ist eine Muckibude? Dass Muckis die volkstümliche Abkürzung für Muskeln ist, das ist schon klar. Aber in Verbindung mit Bude? Könnte es so etwas Ähnliches wie eine Würstchenbude auf dem Jahrmarkt sein, nur dass es dort keine Würstchen, sondern stattliche Muskeln im Angebot gibt?

Diese Gedankenverbindung gefällt mir. Auf dem Jahrmarkt des Lebens ist das Spiel mit den Muckimuskeln sehr gut angesiedelt. Da gehört es hin. Allerdings wird in der Muckibude mit Schweiß und Geld für den Erfolg  bezahlt! Da hätte man es an der Würstchenbude einfacher…

( In diesem Fall dankt die Schreiberin einmal herzlich einem unbekannten „Inspirator“…)