Tucson trifft Hamburg: Lyrik und Werkstattgespräch

Willkommhöft, Foto: Maren Schönfeld

Die drei Poeten Albrecht Classen, Gino Leineweber und Maren Schönfeld begegneten einander zuerst bei einem Lyrikseminar, das in der Corona-Zeit online stattfand und von Albrecht Classen in Tucson initiiert wurde. Nun gibt es erstmals eine Begegnung mit Lyrik-Lesung und Werkstattgespräch in Hamburg. Dabei geben sie Einblick in ihre aktuelle Arbeit und sprechen miteinander und den Gästen darüber, was ihnen Literatur bedeutet, was sie inspiriert und wie sie schreiben.

Drei Poeten lesen und sprechen über das Schreiben

Dr. Albrecht Classen ist University Distinguished Professor of German Studies an der University of Arizona, Tucson. Er hat sehr viele wissenschaftliche Veröffentlichungen vorzuweisen und ist auch intensiv am kreativen Schreiben interessiert. So veröffentlichte er zehn Gedichtbände und vier Bände mit Satiren und Essays. Er wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und mit dem „Ritterschlag“ geehrt.
Einige seiner Gedichte behandeln Krieg und Frieden, andere suchen nach dem Lebenssinn, hinterfragen unser Selbstverständnis, reflektieren den Schreibprozess und behandeln die politischen Probleme.

Gino Leineweber, Jahrgang 1944, ist ein international bekannter Poet. Auch als Übersetzer englischsprachiger Poesie hat er sich einen Namen gemacht. Seine Gedichte schreibt er auf Deutsch und (amerikanischem) Englisch. Für seine Poesie wurde er mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Zurzeit lebt er in seiner Geburtsstadt Hamburg und in Vietri sul Mare in Italien. Er wird aus seinen verschiedenen Veröffentlichungen Gedichte zum Thema Flucht und Vertreibung, Umwelt, Indianer sowie zwei Katzengedichte vorlesen.

Maren Schönfeld ist freie Autorin, Kulturjournalistin und Lektorin sowie Redakteurin des Online-Magazins die-auswärtige-presse.de. Sie lebt in Hamburg und hat fünf Gedichtbände, einen Kurzgeschichtenband und zwei Sachbücher veröffentlicht. 2017 wurde sie mit dem Lyrikpreis der Hamburger Autorenvereinigung ausgezeichnet und 2023 mit deren Kurzgeschichtenpreis. Ihre Gedichte beschäftigen sich mit der Schöpfung und der Rolle des Menschen in der Innen- und Außenwelt, mit dem christlichen Glauben und ihrem Lebensumfeld.

 

Sonnabend, 30. September 2023, 17 Uhr

Ev.-meth. Kirche Bethanien, Martinistr. 49, 20251 Hamburg

Eintritt frei, Spenden willkommen

Vortrag „Japanerinnen“ mit Dr. Kenji Kamino

Bildnachweis:
https://unsplash.com/de/fotos/uarhEeQTzh8

Das Deutsch-Japanische Forum Elbe e. V. (DJFE e. V.) lädt herzlich zu einer Vortragsveranstaltung  zum Thema „Japanerinnen“ mit Dr. Kenji Kamino mit anschließender Diskussion, Getränken und einem kleinen Imbiss ein:

Statistiken zeigen immer wieder, dass es in Japan beim Thema Gleichberechtigung großen Nachholbedarf gibt: Einer Kabinettsumfrage aus dem Jahr 2023 zufolge geben 80% der Befragten an, dass in Japan Männer in allen Lebensbereichen, seien es in der Politik, der Bildung, am Arbeitsplatz oder gemäß „sozial akzeptierter Vorstellungen, Bräuchen und Gepflogenheiten“. Die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen sind hoch, die Verantwortung für Familienleben und Kindererziehung liegt immer noch größtenteils bei Frauen, und die Repräsentation in Politik und höheren beruflichen Positionen ist im internationalen Vergleich außerordentlich niedrig.

Historisch gesehen die japanische Gesellschaft eine Gesellschaft mit „Mütterlinie“; die Vererbung von sozialen Eigenschaften und Besitz erfolgte von Müttern an ihre Töchter. Mit dem Wandel auf eine patriarchale Struktur veränderte sich die Aufgaben- und Rollenverteilung; Frauen wurde die Verantwortung für „ie“ (Haus, Familie) zugeschrieben. Mit der Meiji-Restauration (ab 1868) und nach dem 2. Weltkrieg wurden westliche Einflüsse, auch auf die Rollenbilder, in Japan stärker, und auch heute sind sowohl das Wesen der „Mütterlinie“ als auch traditionelle Rollenverteilung in der Gesellschaft vorhanden und im Wesentlichen akzeptiert. Dr. Kenji Kamino führt in seinem Vortrag durch die historische Entwicklung der weiblichen Rolle in der japanischen Gesellschaft, von Mythos zur Gegenwart, und gibt zudem auch einen Einblick in vier „Frauenwelten“, die eine besondere Bedeutung innehatten.

Dr. Kamino

Dr. Kenji Kamino, geboren 1953 in Oita, lebt seit 1974 in Deutschland. Nach dem Studium der Humanmedizin in Marburg und Düsseldorf war er als Pathologe tätig, zuletzt von 1990 bis 2005 an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit vielen Jahren wirkt Dr. Kamino als ehrenamtlicher Referent zu verschiedenen Themen rund um die japanische Geschichte und Kultur. Auch für das DJFE e. V. hielt er bereits mehrere Vorträge, unter anderem zu den Themen „Esskultur“, „Samurai“ und „Japanische Keramik und Töpferkunst“.

Der Vortrag dauert ca. 60 Minuten und umfasst zahlreiches Bildmaterial sowie vier Videos.

Anschließend sind alle Zuhörer*innen herzlich zu einer gemeinsamen Diskussion und Fragerunde eingeladen.

Freitag, 6. Oktober 2023, 19:00 Uhr (Einlass ab 18:40 Uhr)
Clubraum des DJFE e. V. (1. OG), Baumweg 15, 22589 Hamburg

Der Eintritt ist frei.
Spenden werden gern entgegengenommen und fließen dem DJFE e. V. zu. 

Um Anmeldung per E-Mail wird aufgrund der begrenzten räumlichen Kapazitäten gebeten: office@djfe.de

公益法人 独日フォーラム・エルベ
Deutsch-Japanisches Forum Elbe e. V.
1.Vorsitzende: Monika Mizuno Bereuter
Baumweg 15
22589 Hamburg
https://djfe.de/japanerinnen

www.facebook.com/djfeev

Wenn aus der Kur ein Horrortrip wird

Orthopädisches
Turnen im Takt der Trommel, Ansichtskarte des Hermann-Hedrich-Heims bei Bad Frankenhausen, vor 1938 (c) Dölling und Galitz Verlag

Bis heute kann Beate N.* (75) keinen Quark oder Joghurt essen. Die Geschwister Werner (71) und Tanja T.* (69) haben dieselben Albträume vom Eingesperrtsein in einem dunklen Keller. Die Eltern wunderten sich, dass Werner nach Rückkehr von der „Kur“, wo die nachkriegsbedingt unternährten Kinder sich erholen und satt essen sollten, mit den Fingern Löcher in Wände kratzt. Bis heute kann er keinen Honig und keinen Käse essen.

Drei Fälle aus dem persönlichen Umfeld der Verfasserin dieses Beitrags, deren Erzählungen aus den so genannten Erholungsheimen ihr kalte Schauer über den Rücken laufen lassen. Drei Menschen, die von einem den Eltern als positive Maßnahme dargestellten Aufenthalt (allerdings nicht in einem DAK-Kurheim) traumatisiert zurückkehrten, so sehr, dass es sie ihr Leben lang nicht loslassen sollte. Die immer wieder davon erzählen, dass sie gezwungen wurden aufzuessen und Zeugen davon wurden, dass andere Kinder sogar ihr eigenes Erbrochenes aufessen mussten. Beate N. ekelte sich vor dem Schichtquark, aus dem Wasser quoll, und bekam ihn so lange immer wieder vorgesetzt, bis sie ihn aufgegessen hatte – über mehrere Mahlzeiten und mehrere Tage gab es für sie kein anderes Essen. Die Geschwister T. wurden tatsächlich in einen dunklen Keller gesperrt. Auch sie wurden gezwungen, alles zu essen, was auf den Tisch kam. „Wir haben gegessen, bis wir gekotzt haben“, wird eine Interviewpartnerin in dem Buch „Kur oder Verschickung – Die Kinderkuren der DAK zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ (Dölling und Galitz Verlag, München und Hamburg 2023) zitiert. Hinter dem neutral daherkommenden Buchtitel verbirgt sich eine Chronologie des Grauens. Vor dem Hintergrund der vermehrt verlangten Warnungen vor extremen Inhalten müsste dieses Buch eine solche in roten Großbuchstaben enthalten, denn die Bilder der Schilderungen Betroffener wird man so leicht nicht wieder los.

Die DAK gab bei dem Historiker apl. Professor Hans-Walter Schmuhl eine systematische und unabhängige Untersuchung in Auftrag, so steht es im Vorwort. In der Tat wird in dem 304 Seiten starken Buch eine umfassende Analyse und Rekonstruktion der damaligen Umstände vorgelegt. Im Untersuchungszeitraum wurden laut Vorwort ca. 450.000 Kinder zwischen vier und 14 Jahren auf der Basis ärztlich verordenter Kinderkuren „verschickt“. Besonders in der Nachkriegszeit sollten die Kuren den oftmals prekären Gesundheitszustand der Kinder positiv verändern. Sie sollten „physisch und psychisch gestärkt werden und gesund heimkehren“. Doch in erschütternd vielen Fällen ist das Gegenteil passiert, wurde den Kindern psychische und physische Gewalt angetan, von der sie sich nie wieder erholt haben.

Den Willen brechen

In den ersten drei Kapiteln wird das Kinderkurwesen der Angestelltenkrankenkassen und der DAK vorgestellt und der theoretische Rahmen erläutert. Im vierten Kapitel kommen Betroffene zu Wort und wird der Alltag mit seinen Regeln in den Heimen geschildert. Diese Lektüre auf der Basis von Interviews (geführt von der Journalistin Anja Röhl) ist schwer auszuhalten. Wie man die Kinder von den Familien isolierte – Besuch war verboten, Post wurde kontrolliert – und die kleinen Kinder dachten, sie müssten für immer bleiben; wie sie sich vor Ärzten und den „Tanten“ (Personal) ausziehen mussten, auch beim Waschen keine Privatsphäre hatten; wie man ihnen ihre Teddys und Puppen abnahm, es nicht einmal einen Nachtschrank gab, sie keine persönlichen Dinge haben durften; Wutausbrüche der „Tanten“, Strafen und sogar sexualisierte Gewalt – all das klingt unvorstellbar und ist doch massenhaft passiert. Und meistens haben die Kinder ihren Eltern davon nichts erzählt, weil die kriegsgeplagten Erwachsenen doch dachten, sie hätten den Kindern etwas Gutes getan. So erzählen es auch die Geschwister T., die erst Jahre später den fassungslosen Eltern von diesen Vorkommnissen berichteten. Beate N. erzählte es sofort nach der Rückkehr. Bemerkenswert ist, dass beide Elternpaare sich nicht bei deren Krankenkasse erkundigten oder gegen diese vorgingen. Es wäre heute sicherlich unvorstellbar, dass Eltern sich an ein Kontaktverbot zu ihren Kindern während des Aufenthalts in einem Kurheim halten und später, nach Kenntnis der traumatischen Erlebnisse, stillhalten und schweigen würden.

So ist das Geschehen im Kontext der Nachkriegszeit zu betrachten, wobei einem als erstes der Gedanke an die nationalsozialistische Prägung in den Sinn kommt. Die „Tanten“ hatten dementsprechende Erziehungsmaßnahmen erlernt und waren möglicherweise sogar davon überzeugt, dass es zum Besten der Kinder war, deren Willen zu brechen und sie zu „züchtigen“. Diese Einstellung kam womöglich zusammen mit Überforderung oder auch schlichter Bosheit und Machtausübung. Und auch die Eltern hatten gelernt, lieber zu schweigen als sich mit der Obrigkeit anzulegen. Natürlich hatten die Eltern und Witwen Gefallener ihr eigenes Trauma (hierzu sei die Lektüre der Bücher von Sabine Bode über die Kriegs- und Nachkriegskinder empfohlen). Aber all das gehört zum Gesamtbild: Das Schweigen der Eltern hat einen bitteren Anteil am Leid der Kinder, auch wenn das nicht die Schuld der Täter abmildert oder gar entschuldigt.

Der Bildteil des Buches illustriert dieses Leiden einerseits durch beklemmende Szenen wie im Kreis kriechende Kinder beim Turnen oder halb nackten Kindern im Bestrahlungsraum und andererseits durch die Ablichtungen von Dokumenten, die Regeln zu Tischsitten und Ernährung zeigen. Es kommt einem vor wie in einer anderen Welt, es muss ein Horrortrip gewesen sein.

Verbrechen ohne Strafe?

Das fünfte Kapitel des Buchs setzt sich schließlich mit der rechtshistorischen Betrachtung auseinander, wie wiederum zum zeitlichen Kontext führt; womöglich wären nach damaligem Strafrecht viele Handlungen nicht als Körperverletzung verfolgt und andere als Affekthandlung verharmlost worden. Es bleibt unbefriedigend, dass man aus heutiger Sicht nicht beurteilen kann, ob die Taten im Falle von Anzeigen überhaupt geahndet worden wären.

Aus den Interviews ergibt sich, dass einige Betroffene trotz psychotherapeutischer Behandlungen auch Jahrzehnte später ihr seelisches Gleichgewicht nicht wiedergefunden haben. Die Kur hat ihr ganzes Leben verändert, nichts wurde wieder wie vorher. Dass die DAK-Führung im Vorwort schreibt: „Zu Betroffenen und der ‚Initiative Verschickungskinder‘ haben wir Kontakt aufgenommen und um Entschuldigung für die damaligen Geschehnisse gebeten“, ist als Verantwortungsübernahme sicherlich zu würdigen, steht aber kaum in einem angemessenen Verhältnis zu dem erlittenen Leid. Es bleibt zu wünschen, dass dieses Buch erst der Anfang einer groß angelegten Aufklärungs- und möglichst auch Entschädigungsarbeit ist.

Beate N. und Werner T. möchten das Buch lesen. Tanja T. hingegen sagte der Verfasserin dieser Zeilen, sie möchte nichts davon hören und auch nicht mehr darüber sprechen. Nie wieder.

*alle Namen geändert

 

Buchcover

Hans-Walter Schmuhl: Kur oder Verschickung? Die Kinderkuren der DAK zwischen Anspruch und Wirklichkeit, Dölling und Galitz Verlag, München und Hamburg 2023

Link zum Verlag: https://www.dugverlag.de/isbn-3-86218-163-4

 

Der Verlag Dölling und Galitz hat ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

 

“Ben Butler” by Richard Strand – The New Play at the English Theatre of Hamburg

Keep cool, my friend. Otherwise I’ll have to shoot you.

Warning: This play is an example of sheer toxic masculinity. All four actors are of male sex. Not a single woman is on the stage. Shocking, isn’t it? What’s more: The author does not stick to what we call political correctness. Believe it or not. He calls a black man a negro! And there are several “negroes” in the play. Just think twice before buying a ticket. Sarcasm out! What an excellent idea to open the theatre season 2023/2024 with Richard Strand’s brilliant play “Ben Butler.”

A General in a Moral Dilemma

The year 1861. We meet Major General Benjamin Butler in Fort Monroe/Virginia on the eve of the American Civil War. There is a bookshelf crowned by a bust of William Shakespeare in the back of the room. The general obviously is an educated man with humanistic ideals. While Butler is reading a telegram Lieutenant Kelly enters the office and informs him that three fugitive runaway slaves have just come to the Fort seeking asylum. One of them even had the cheek to ask for an audience with Butler. Butler agrees but has to tell the young slave named Shepard Mallory that the Fugitive Slave Act says that slaves must be returned to their owners, even if they fight for the other side. Sorry, but Butler cannot do anything for the young black man and his companions. But Mallory does not let go. He insists that Butler who is not only a general but also a lawyer by profession can “twist the law” in his favour. “That’s what you lawyers do”, he insists. Although Butler feels pity for Mallory he is not willing to break the law and opens Mallory another way to gain his freedom. Why does he not run away and seek asylum in one of the northern states? But Mallory remains stubborn and prefers to stay in the Fort. He even gets aggressive and slaps Butler in the face. Kelly comes in and threatens Mallory with his weapon. Only Butler remains cool.

A Visit from the Other Side of the Border: Good Cop vs. Bad Cop

Shall I really remove his handcuffs, Sir?

The following day General Cary arrives. As head of the Confederate Army in Virginia he has come to claim the three fugitive slaves in order to hand them back to their owners. Cary represents the arrogant Southern “Gentleman Farmer” for whom the three black men are rather farm animals than human beings. Butler knows that a fugitive slave will be brutally punished or even killed by his owner. Being a man of strict moral principles he is not willing to hand Mallory over to Cary. All of a sudden he realizes that a game-changing move could work in favour of Mallory and the two other slaves. A brilliant idea indeed. The notion “contraband” comes to his mind. He remembers that Mallory told him that he and his companions did not pick cotton but had to build fortifications for the Confederate Army. Bingo – that makes them “Contraband of War” – spoils of war so to speak. That means that the Union Army now “owns” the young men the same way as canons and other items taken from the opponent party during warfare. Clear enough, General Cary? But the “Hero in Gray” is furious and even refuses the glass of sherry offered to him by Butler.

Freedom for the Slaves on special conditions

I can’t believe that Virginia has left the Union.

Is Mallory now a free man? In the first place he is “contraband” and can gain freedom when he is willing to build fortifications. But this time for the other side – the Union Army. He is willing to adhere to the rules since he wants the Union to win the war against the Confederate Army. Butler insists that the word “contraband” not go viral. Too late. It has already spread like wildfire. Beside Mallory’s wife Fanny another eight slaves claim “contraband.” In Butler’s office the General, Lieutenant Kelly and Mallory have a glass of sherry. Mallory wants to propose a toast. “To contraband”, he joyfully says while Butler and Kelly are raising their glasses.

What a inspiring play! “Ben Butler” contains dramatic as well as hilarious scenes. A play full of facts and funny dialogue. Just think of cheeky Shepard Mallory when he hits General Butler in the face. How dare a slave contradict and slap a white “master?” There is no proof whether this really happened. But it shows the beginning of emancipation of the black slaves who were no longer willing to be kept like underdogs by their owners. Mallory is kind of “black power”, struggling against slave owners in America’s Deep South. Richard Strand’s play is part comedy, part drama and part historical biography. One critic of the New York Times called it “a funny and impressive mixture,” whereas Theater Mania describes the play as “simultaneously thought-provoking and side-splitting.”

Sorry, Mr. Mallory, but I’m unable to help you.

As a matter of fact, Mallory, the “educated” hero of the play, who can read and write, represents a minority within the world of slaves in the universe of the Southern “Gentleman Farmers.” They had the right to treat coloured human beings the way they pleased. They could even kill those who ignored their strict rules. No pity with slaves who did not accept illiteracy. Many farmers saw this as a crime. And those who did not respect the rules – the “guilty ones” – were brutally punished. Knowledge is power. And power cannot be granted to slaves. Remember the scars on Mallory’s back that he showed Butler when removing his shirt?

At the end of the Civil War all slaves were set free thanks to the victory of the Union Army over the Confederates. A great service to mankind and a beacon of hope for all people in chains worldwide.

Just think of scenes in “Gone with the Wind” where black servants were treated as members of the family. However, at the same time they were patronized by their owners and treated like children in custody. I do confess that I am still a fan of that wonderful movie although I was always aware of the injustice done to the black people. Ashes on my head!

As usual, director Clifford Dean chose four fabulous actors: A big hand for Jonny Magnanti (Ben Butler), Cameron Barclay (Lieutenant Kelly), Hayden Mampasi (Shepard Mallory) and Will Middleton (Major Cary).

Last but not least…

Dear reader, did you know that Ben Butler was a real historical figure?

Just have a look at his vita ( Source: Encyclopedia Britannica)

“Major General Benjamin Butler (1818 – 1893) was a prominent lawyer in the US-State Massachusetts. Here he served two terms in the state legislature and distinguished himself by vigorously supporting the cause of labour and naturalized citizens. Although he was affiliated with the Southern wing of the Democratic Party in the 1860 elections he strongly supported the Union after the American Civil War broke out. He was appointed a Union officer for political reasons, and his military career was mercurial and controversial. In May, 1861, with the rank of major general, he was placed in command of Fort Monroe, Virginia. There he refused to return fugitive slaves to the Confederacy, using the logic that they constituted “contraband of war” – an interpretation later upheld by his government.”

A brave man who deserves our deep respect.

Last performance of “Ben Butler” on November 4, 2023. Tickets under phone number 040-227 70 89 or online under www.english.theatre.de

Next premiere: “The Hound of Baskervilles” by Arthur Conan Doyle, on November 20, 2023

Photos: Stefan Kock

„Ben Butler“ von Richard Strand – die neue Premiere am English Theatre of Hamburg

Ganz ruhig, mein Freund, sonst muss ich dich erschießen.

Vorab ein Warnhinweis für alle Besucher dieses Südstaaten Dramas: Das Stück ist durchsetzt mit toxischer Männlichkeit, denn alle vier Protagonisten sind maskulinen Geschlechts. Keine einzige Frau spielt mit. Ein echtes No Go für Feministen*Innen, die diesen Namen auch verdienen. Besonders schockierend: Das Drama enthält Vokabeln, die weitab der politischen Korrektheit angesiedelt sind. Da ist dieses „N“-Wort, das kein anständiger Mensch in den Mund zu nehmen wagt. Es sei denn, er ist auf Krawall aus. Sie ahnen es bereits. Es handelt sich um den diskriminierenden Begriff „Negro“, der hier sogar im Plural benutzt wird. Denn gleich mehrere schwarze Sklaven sind in den Wirren des 1861 gerade begonnenen amerikanischen Bürgerkrieges ihren Besitzern entkommen.

Und mit diesem augenzwinkernden Einstieg befinden wir uns auch schon mitten in der Handlung von „Ben Butler.“

Ein General in Gewissensnöten

Wir treffen Major General Benjamin Butler in seinem Quartier in Fort Monroe im Bundesstaat Virginia an. Ein gestandener Mann im besten Alter, gekleidet in die goldbetresste königsblaue Uniform der Nordstaaten Armee. Eine Büste des „Schwans von Stratford“ William Shakespeare auf einem Bücherbord weist darauf hin, dass Butler kein dumpfer Haudegen, sondern ein gebildeter Mann ist. Ein Telegramm informiert ihn darüber, dass Virginia sich gerade auf die Seite der Südstaaten geschlagen hat, als sein Adjutant Lieutenant Kelly den Raum betritt. Drei schwarze Sklaven haben das Weite gesucht und begehren Asyl im Fort. Sie haben die Rechnung ohne ihre Besitzer gemacht, die jetzt ihr „Eigentum“ zurückfordern. Der liberal gesinnte Ben Butler befindet sich in einer äußerst prekären Lage. Was soll er tun. Auf der einen Seite sträubt sich sein Gewissen, die Schwarzen womöglich dem Tod auszuliefern, während andererseits das Gesetz von ihm die Rückgabe dieser Menschen an ihre Besitzer verlangt.

„Verhandlungen“ zwischen einem General und einem Sklaven

Soll ich ihm wirklich die Handschellen abnehmen, Sir?

Die ganze Angelegenheit wird dadurch erschwert, dass einer der entlaufenen Sklaven, ein gewisser Shepard Mallory, die Stirn hat, mit dem General sprechen zu wollen. Butler willigt schließlich ein, den sehr selbstbewusst auftretenden jungen Mann zu empfangen. Er lässt ihm seine Ketten abnehmen und bietet ihm sogar ein Glas Sherry an, das Mallory jedoch nicht goutiert. Butler erklärt ihm, dass er ihm aus rechtlichen Gründen kein Asyl im Fort gewähren kann. Da er von Haus aus Anwalt ist, kennt er das Gesetz. Mallory kontert, ein Jurist könne das Gesetz zu seinen Gunsten „drehen“ und ihm Asyl gewähren. „Das ist es doch, was ihr Anwälte tut,“ fügt er frech hinzu. Butler ist entsetzt. Denn ein Winkeladvokat, der das Gesetz je nach Gusto verbiegt, ist er nicht. Die Intelligenz des Sklaven, der offenbar lesen und schreiben kann, erstaunt ihn ebenfalls. Die Sklavenhalter setzten doch alles daran, ihr „Eigentum“ in Unwissenheit zu belassen. Mallory will das Argument Butlers nicht gelten lassen, sondern beginnt zu randalieren und mit der Faust auf den Schreibtisch des Generals zu schlagen. Das ruft den braven Kelly auf den Plan, der Mallory mit seiner Pistole bedroht. Butler entschärft die Situation. Er schickt Kelly hinaus, der Mallory fragt, ob alle Neger so sind wie er. Nein, er sei einzigartig, erklärt dieser, und „keiner mag mich.“ Er zieht sein Hemd aus und zeigt seinen von zahlreichen Narben entstellten Rücken. Es stellt sich heraus, dass Mallory und die zwei anderen entlaufenen Sklaven nicht etwa Baumwolle gepflanzt haben, sondern zum Bau von militärischen Anlagen herangezogen wurden. Er und seine Kameraden bieten Butler an, dieselbe Arbeit für die Unionstruppen zu verrichten, um diesen zum Sieg über die Konföderierten behilflich zu ein. Butler sitzt in der Falle. Er möchte Mallory gern helfen, ist jedoch nicht bereit, das Recht zu brechen. Ist es nicht besser, den jungen Mann in Richtung Norden entkommen zu lassen. Mallory ist gewieft und wird seinen Weg schon finden. Aber Mallory lehnt stur ab und bleibt.

Besuch von der gegnerischen Seite

Ich verstehe nicht, dass Virginia die Union verlassen hat.

Das Unheil naht in der Person des konföderierten Generals Cary, der Butler am nächsten Morgen seine Aufwartung macht Cary ist ein eitler Gockel in der grauen, mit Goldfransen und Schärpe dekorierten Uniform der Südstaatler – eine Karikatur seiner selbst. In näselndem Tonfall fordert er ohne Umschweife die Rückgabe der drei Sklaven. Das Angebot, ein Glas Sherry mit Butler zu trinken, lehnt er ab. Butler ist verärgert über Carys Arroganz und herablassende Art. Der besteht auf der Rückgabe der Sklaven, die legitimes Eigentum ihrer Besitzer sind. Doch Butler widerspricht, weil diese drei Männer für den Bau militärischer Befestigungsanlagen auf konföderiertem Gebiet eingesetzt wurden. Sie sind daher im juristischen Sinne „Contraband of War“ – also eine Art „Kriegs-Schmuggelware“ – ergo Kriegsbeute. Somit hat Butler das Recht, die Sklaven zu beschlagnahmen wie beispielsweise Kanonen oder anderes Kriegsgerät, das ihm in die Hände gefallen wäre. Ein genialer Schachzug! Weitere Verhandlungen laufen ins Leere.

Freiheit für die Sklaven mit Auflagen

Ist Mallory nun ein freier Mann? Nein, er ist „Contraband“ – Kriegsbeute – und kann sich bewähren, indem er das gleiche tut, was er bislang für die konföderierte Armee getan hat. Er soll auch weiter Befestigungswälle bauen. Diesmal allerdings für die Armee der Gegenseite. Dieses Angebot scheint akzeptabel. Obgleich Butler insistiert, das Wort „Contraband“ dürfe auf keinen Fall die Runde machen, ist es bereits in aller Munde. Neben Mallorys Frau Fanny reklamieren weitere acht entlaufene Sklaven den Status „Contraband“ für sich. Hochstimmung herrscht in Butlers Büro. Drei Gläser werden randvoll mit Sherry gefüllt. Butler, Kelly and Mallory prosten sich zu. Mallory bringt einen Toast aus. „Auf Contraband,“ ruft er ausgelassen. Und damit ist die leidige Angelegenheit vom Tisch. Prost!

Mit „Ben Butler“ liefert Richard Strand eine Tragikomödie, die trotz aller Brisanz mit vielen komischen, zuweilen skurrilen Szenen und Dialogen gewürzt ist. Besonders beeindruckend ist der verbale Schlagabtausch auf Augenhöhe zwischen Butler und Mallory. Dieses Stück, das eines der abstoßendsten Kapitel der amerikanischen Geschichte zum Inhalt hat, die Sklaverei, erweist sich als durch und durch humanes Narrativ. Narrativ insofern, als nicht gesichert ist, wieviel Wahres wirklich in der Geschichte um Ben Butler und sein humanitäres Handeln steckt. Fest steht, dass der Konflikt zwischen Yankees und Südstaatlern nicht zuletzt der Befreiung der Sklaven diente, die einst aus Afrika importiert wurden, um auf den Baumwollfeldern unter menschenunwürdigen Bedingungen zu schuften. Auch die Indigopfanzen, die den begehrten blauen Farbstoff lieferten, trugen in erheblichem Maße zum Reichtum der Plantagenbesitzer bei. Jegliche Romantik, die wir aus verschiedenen Südstaaten-Romanen kennen – u.a. „Vom Winde verweht“ und „Tiefer Süden“ – ist fehl am Platze. Wenn auch nicht wenige Pflanzer die Fürsorgepflicht zugunsten ihrer Schutzbefohlenen – sprich Sklaven – durchaus ernst nahmen, sie zugleich aber wie unmündige Kinder behandelten, so wurde das Gros von ihnen nicht nur ausgebeutet, sondern häufig auch brutal misshandelt. In „Ben Butler“ begegnen wir in Shepard Mallory einem Sklaven, der intelligent und wissbegierig ist und sich mit seinem Schicksal als Underdog nicht abfinden will. Er ist aufmüpfig, sogar dreist und respektlos Ben Butler gegenüber, der jedoch die Größe besitzt, ihm dies nicht sonderlich übel zu nehmen. Er erweist dem Schwarzen sogar die Ehre, ihn stets mit „Mr. Mallory“ anzureden statt irgendwelche diskriminierenden Begriffe zu benutzen. Mallory ist sogar alphabetisiert. Lesen und schreiben zu können war den meisten schwarzen Sklaven sogar unter Androhung drastischer Strafen strikt verboten. Denn Wissen ist Macht. Und gebildete Menschen sind in der Lage, sich mit Argumenten zu wehren. Das beweist Mallory mit seiner Renitenz gegen jedwede Art von Bevormundung und mit seiner Schlagfertigkeit, als er dem Anwalt Ben Butler entgegenhält, er sei schließlich nicht Alexander der Große.

„Ben Butler“ ist ein anrührendes Stück, in dem sich hoch dramatische und mit viel Witz gewürzte Szenen die Waage halten.

Tut mir leid, Mr. Mallory, aber ich kann Ihnen nicht helfen.

Die Auswahl der Protagonisten verdient höchstes Lob. Jonny Magnanti, der fast schon zum Inventar des English Theatre zählt, demonstriert erneut seine schauspielerische Vielseitigkeit. Dieser Mime ist in allen Sätteln gerecht. Diesmal glänzt er in der Rolle des Ben Butler, dem man trotz aller Härte eines mit allen Wassern gewaschenen Militärs seine zutiefst menschliche Seite abnimmt.

Lieutenant Kelly (Cameron Barclay) verkörpert den strammen befehlsgewohnten Adjutanten bis ins Detail, während Hayden Mampasi mit unwiderstehlichem Charme in die Rolle des aufmüpfigen Shepard Mallory schlüpft. Schließlich, doch nicht zuletzt betritt Will Middleton die Bühne. Besser als er kann man den arroganten selbstgerechten Herrenmenschen Cary nicht persiflieren. Für den „Gentleman Farmer“, im Sezessionskrieg einer der „Helden in Grau“, ist das Leben eines Schwarzen weniger wert als das eines Hofhundes. Was aus dieser Spezies wurde, zeigte der Ausgang des Bürgerkrieges 1865 in aller Deutlichkeit. Yankee Doodle!

Ein inspirierender Theaterabend. Dank an alle Mitwirkenden, besonders an Direktor Clifford Dean, der das vierblätterige Kleeblatt auf der Bühne professionell begleitete.

Über den amerikanischen Autor Richard Strand wissen wir wenig. Nur soviel: Er hat sich eines brisanten historischen Stoffs aus der Geschichte der seinerzeit noch jungen Vereinigten Staaten von Amerika angenommen und diesen in ein grandioses Theaterstück umgesetzt. Übrigens, Major General Benjamin Butler ist keine fiktive Figur. Er hat wirklich existiert und offensichtlich mit seinem mutigen Handeln zur Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten mit beigetragen. Chapeau!

„Ben Butler“ läuft bis einschließlich 4. November 2023. Tickets unter der Telefon-Nummer 040-227 70 89 oder online unter www.english.theatre.de

Nächste Premiere: „The Hound of Baskervilles” von Arthur Conan Doyle, am 20. November 2023

Fotos: Stefan Kock

Buchpräsentation im Museum für Hamburgische Geschichte: „Die bedrohte Stadtrepublik. Hamburg 1923

Buchcover

von Hartmut Höhne

Zum Krisenjahr 1923 liegen gegenwärtig zahlreiche neue Veröffentlichungen vor.

In der Folge des Ersten Weltkriegs sah sich die junge parlamentarische Demokratie der Weimarer Republik den unterschiedlichsten Zerreißproben ausgesetzt. So besetzten belgische und französische Truppen das Ruhrgebiet, der Hitler-Putsch war ein erstes Vorzeichen auf die späteren Entwicklungen, und die Hyperinflation brachte große Bevölkerungsteile in existenzielle Not.

In Hamburg kam es auf dem Höhepunkt der Inflation im Oktober 1923 zu einem bewaffneten Aufstand von KPD-Mitgliedern und ihnen verbundenen Arbeitern, der als Hamburger Aufstand in die Geschichte einging. Es war der Versuch, nach russischem Vorbild mit revolutionären Mitteln eine neue Staatsform durchzusetzen. Der Versuch scheiterte innerhalb weniger Tage.

In der Hauptsache von diesem Ereignis handelt das gerade erst erschienene Buch „Die bedrohte Stadtrepublik. Hamburg 1923“, das am 28. August im Museum für Hamburgische Geschichte von den beiden Herausgebern Olaf Matthes und Ortwin Pelc gewohnt sachkundig vorgestellt wurde. Eingeleitet wurde die Präsentation durch Prof. Bettina Probst, Direktorin des Museums für Hamburgische Geschichte und von Dr. Sabine Bamberger-Stemmann, Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Hier die vollständigen Angaben:

Die bedrohte Stadtrepublik. Hamburg 1923. Herausgegeben von Olaf Matthes und Ortwin Pelc für die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg in Verbindung mit dem Museum für Hamburgische Geschichte, Wachholtz Verlag, Kiel-Hamburg, 252 Seiten, 34 Euro, ISBN 978-3-529-05084-8

Das Buch bildet auch die Grundlage für die bevorstehende Ausstellung „Hamburg 1923. Die bedrohte Stadt“, die am Montag, 18. September 2023 um 18 Uhr im Museum f. Hamb. Geschichte eröffnet wird. Sie ist dann vom 20. 09. 2023 bis 07. 01. 2024 zu sehen. Im Ausstellungsflyer heißt es: „Originalobjekte, neu entdeckte Dokumente und zahlreiche Bildquellen beleuchten diese dramatische Zeit unter verschiedenen Blickwinkeln und betten sie in die allgemeine Stadtgeschichte zwischen 1918 und 1924 ein.“

Überzogene Dokumentationspflicht: Ein Hindernis für die Effizienz in der Pflege und Justiz

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In jüngster Zeit ist eine wachsende Belastung für die Mitarbeiter in Pflege- und Justizwesen aufgrund steigender Dokumentationspflichten festzustellen. Der zunehmende Verwaltungsaufwand führt nicht nur zu einer Verminderung der verfügbaren Zeit für die eigentlichen Kernaufgaben, sondern gefährdet die sorgfältige Durchführung der Arbeit.

 

 

Wachsende Anforderungen in der Pflege und Justiz

Seit Jahren steigt die Anforderung an die Dokumentationspflicht in der Pflege und im Strafvollzug kontinuierlich an. Dies führt, neben den ohnehin sehr belastenden Aufgaben in diesen Berufsfeldern, zu einer zusätzlichen, ausufernden Arbeitserhebung, welche die personelle Situation weiter verschlimmert. „Es tritt ein Teufelskreis in Gang, indem Mitarbeiter ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen können, da sie mehr und mehr Zeit in die stetig wachsende Dokumentationspflicht investieren müssen“, so Frank Meier*; Justizmitarbeiter. Der Grund für die kontinuierlich steigenden Anforderungen an die Dokumentation liegt in den Ministerien und vorgesetzten Behörden selbst. „Durch die Erhöhung der Dokumentationslast ziehen sich die übergeordneten Behörden aus ihrer Verantwortung zurück“, ergänzt Meier. Hiermit wird deutlich, dass die bürokratischen Hürden selbst die Arbeit verhindern, die sie eigentlich sicherstellen sollten.

Dokumentationspflicht als Selbstzweck

Das Problem liegt nicht nur in der Anzahl der notwendigen Dokumentationen, sondern auch in ihrer Art und Weise. Es wird offensichtlich, dass sich viele Berufstätige in der Pflege und im Justizwesen in erster Linie mit der Erfüllung der Dokumentationsanforderungen, anstatt tatsächlicher Arbeit befassen müssen. „Die Dokumentationspflicht wird zum Selbstzweck, und es besteht die Gefahr, dass Arbeiten nur noch dokumentiert, aber aufgrund der fehlenden Zeit gar nicht mehr durchgeführt werden können“, warnt Meier. Es bleibt zu hoffen, dass Lösungen gefunden werden, die den Arbeitsalltag der Mitarbeiter in Pflege und Justiz wieder entlasten. Oppositionen könnten einen großen Beitrag dazu leisten, indem sie sich nicht gleich auf jeden Fehler stürzen und für ihre Zwecke ausschlachten. Die Presse ebenfalls mit einer sensibleren Berichterstattung. „Durch eine konstruktive Zusammenarbeit von politischen Entscheidungsträgern, Medien und uns als Gesellschaft könnten wir einen Weg finden, um den unnötigen Druck von unseren wichtigen sozialen Dienstleistungen abzubauen“, schließt Meier.

*Name geändert

 

Das English Theatre of Hamburg präsentiert die Rückkehr der Sunday Specials – Ein vielseitiges Kulturhighlight

Das Englische Theater (ETH) läutet die neue Saison mit aufregenden Neuerungen ein. Mit großer Freude gibt das Theater bekannt, dass die beliebten Sunday Specials auf die Bühne zurückkehren.
Die Sunday Specials, die in der Vergangenheit großen Erfolg feierten, werden erneut das Publikum mit einer einzigartigen Event-Reihe begeistern. Unabhängig von den laufenden In-House-Produktionen der Saison, bieten die Sunday Specials eine abwechslungsreiche Mischung aus Schauspiel, Musik und Comedy, die die Zuschauer in ihren Bann ziehen wird.

Das erweiterte Kulturangebot des ETH beinhaltet nicht nur die Rückkehr der Sunday Specials, sondern auch eine spannende Umstellung der regulären Spieltermine. Ab sofort finden die Matineeveranstaltungen an einem Sonntag pro Monat statt und fallen dabei mit dem Abend der Sunday Specials zusammen. Dies ermöglicht den Besuchern, einen ganzen Tag lang in die atemberaubende Welt der Theaterkunst einzutauchen.
Als besonderes Highlight für Besucher, die sich für ein Sunday Special-Ticket entscheiden, wartet ein exklusiver Nachlass beim Kauf einer In-House-Produktion am gleichen Tag. Diese außergewöhnliche Gelegenheit erlaubt es den Theaterliebhabern, ein unvergessliches Tageserlebnis zu genießen, indem sie sowohl die mitreißende Sunday-Special-Performance als auch eine herausragende In-House-Produktion an einem Ort und an einem Tag erleben können.

Das Englische Theater lädt alle Kulturbegeisterten und Neugierigen herzlich dazu ein, die Rückkehr der Sunday Specials zu feiern und die Magie des Theaters in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben.
Bestätigte Künstler:innen, die sich im Lineup einreihen, sind unter anderem Gayle Tufts, Joanne Bell, die Tanzproduktion über Valeska Gert „I am a witch“, die Sängerin Carolin Buker und viele mehr.

Weitere Informationen zu den Terminen und Ticketbuchungen unter:
https://eth-hamburg.de/sundayspecials/


Über das English Theatre of Hamburg (ETH):

Das English Theatre of Hamburg ist ein renommiertes englischsprachiges Theater in Hamburg, das seit über 40 Jahren hochwertige Theaterproduktionen präsentiert.
Das Theater zieht ein internationales Publikum an und ist bekannt für seine herausragenden Inszenierungen und die Vielfalt der englischsprachigen Theaterkunst.
Webseite: www.englishtheatre.de

Ein Drängen, das auf verstürzten Wegen Freiheit sucht

Gedenken an den Lyriker und Künstler Winfried Korf (1941-2021)

Als ich, frisch gebackene Sekretärin der Hamburger Autorenvereinigung, mit dem Korrekturlesen der Beiträge für die Anthologie „Spuk in Hamburg“ (Verlag Expeditionen, Hamburg 2014) befasst war, beeindruckten mich zwei Gedichte eines Lyrikers besonders, den ich bislang nur vom Sehen kannte. Dieser Lyriker arbeitete sehr traditionell, mit einem packend bildhaften und eloquenten Wortschatz, geschliffenem Metrum und gestochenem Versmaß. Wer war dieser Mensch, der einer offiziellen Version der Gattung Lyrik „linksbündiger Flattersatz“ mit althergebrachter Wortgewaltigkeit trotzte?

Bei unserer Lesung zur Vorstellung der Anthologie ließ ich mir auch ihm ein Autogramm auf seine Autorenseite schreiben. Seine Widmung lautete: „In Erinnerung an die glanzvolle Vorstellung unserer Anthologie“. Seine Schrift war genauso wie seine Gedichte: Barock und verschlungen.

Einige Jahre später war unser Kontakt zu einer Freundschaft gediehen, die auch das gemeinsame Arbeiten an unseren Gedichten – für eine ganze Zeit auch zu dritt mit einer weiteren HAV-Kollegin – einschloss. Wir diskutierten, manchmal hart, über Formulierungen und den Sinn von Interpunktion in Gedichten. Man konnte sich an ihm die Zähne ausbeißen! Aber gerade das machte es so spannend, denn sein Humor verließ ihn dabei nie. Unsere völlig unterschiedliche Art zu schreiben war kein Hindernis, sondern gerade eine Bereicherung. Dabei hatte Winfried die Angewohnheit, zu „schweren Fällen“ nicht nur Bearbeitungsvorschläge zu unterbreiten, sondern ein eigenes Parallelgedicht zu schreiben. Eine einzigartige Erfahrung, die eine völlig neue Perspektive auf den eigenen Text eröffnete.

Diese Parallelgedichte sind nun, gut anderthalb Jahre nach seinem Tod, neben seinen wunderbar gestalteten handschriftlichen Briefen und seinen Gedichten, ein großer Schatz für mich.

Karin Grubert und Winfried Korf, Foto: privat

Winfried Korf war Maler, Zeichner, Lyriker. Er war auch Historiker, Dozent in der Erwachsenenbildung und Dramaturg, er spielte Klavier, er war ein Tausendsassa. Und er war ein Mensch, der niemals stillzustehen schien. Wenn er nicht schrieb, zeichnete er. Wenn er nicht malte, fotografierte er. Er war ein Getriebener, manchmal kam er mir vor wie jemand, dessen Kerzen an beiden Enden brannte. In seiner letzten Lebensphase sagte er mehrmals, er könne noch nicht sterben, er habe noch zu viel vor. Und bis zu seinem letzten Tag am 14.12.2021 schrieb und malte er, unermüdlich. Die Überschrift dieses Textes, ein Zitat aus seinem Gedicht „Ewige Wanderung“ (Buchtitel s. u.) erscheint mir wie eine Beschreibung seines Wesens. Das Drängen, das ihn antrieb, blieb bis zum letzten Moment. Er hinterließ Mengen an Werken in Wort und Bild, ein Gesamtkunstwerk, das seine Frau Karin Grubert nun unermüdlich ordnet, sortiert und erfasst. Berührend dabei ist, dass er selbst vieles zusammengestellt hatte, das Ordnen seiner künstlerischen Dinge könnte man als Vermächtnis auffassen.

Uns verband die Lyrik, die Literatur, ein wenig auch die Malerei. Natürlich flossen in unsere Gespräche seine umfangreichen Kenntnisse aus den anderen Bereichen seines Wissens ein, aber nie schulmeisterlich, sondern immer dezent, zurückhaltend und bereichernd. Sein Sinn für das Schöne, der Hang, jede Box für Notizzettel, jede Schachtel, jede Mappe mit künstlerischen Elementen zu veredeln, umgab ihn wie ein Raum, in dem er lebte. Alles, was er anfasste, machte er zu Kunst.

Unsere Gespräche über unsere Gedichte, aber auch über andere Literatur, über das Leben, Gott und die Welt, den Garten, die Liebe – diese Gespräche fehlen mir unendlich. Dankbar bin ich dafür, dass wir uns begegnet sind. Dankbar auch für seine Gedichte, mit denen er seine Handschrift hinterlassen hat. Spät entdeckte er, der Reimdichter, das ungereimte und minimalistische Haiku; eine Form, der er exzessiv frönte und sie auch mit seinen Fotografien zusammenbrachte. Vielleicht hätte er heute, bei einer Feier anlässlich seines 82. Geburtstag, in fröhlicher Runde welche zitiert. Ganz bestimmt ist dieser Tag ein Anlass, in seinen Gedichtbänden zu lesen. Dies ist eins meiner Lieblingsgedichte:

Auf dem Stege
Betrachtungen im Böhmerwald

Immer anders, immer gleich: Geweb’ der Wellen,
Die hurtig über Wehr und Felsen schnellen,
Im Lichte springen, gleich gejagten Rudeln
im dunklen Grunde unter Wurzeln strudeln.

Immer gleich und immer anders: Streit der Steine.
Jeglicher am andern und für sich alleine
Werden sie flussab geschoben und im Schieben
Aneinander zu Geröll und Sand zerrieben
Und als Stoff zum späteren Gebären
Neuer Bergeswelt begraben in den Meeren. –

„Du steigst nicht zweimal in denselben Fluss“:
Er ist es und er ist es nicht.
Du bist es und du bist es nicht.
Wir alle ändern Leben, Lauf, Gesicht –
Ein jeglicher nach seinem Muss.

Und doch ist’s nur die eine Sphäre,
Darin Zerstörer durch die Zeiten kreisen,
Sich steigern, gipfeln, mindern und zerreißen,
Sich verflammend ineinander schweißen
Zu Gestalten, schmelzend in der Leere,

Daraus der Geist sich seine Körper schafft:
Die Dinge als Verdichtungen der Kraft.
Von dem Stege zwischen Hier und Dort,
Von seines Bogens aufgewölbtem Ort,
Der, keines Ufers Eigen, beide bindet
Und überschreitet und kein Ziel je findet,

Schau‘ ich hinunter auf das Schnellen,
Auf das Geweb‘ der Steine und der Wellen:
Strömen, strömen, strömen – Takt der Zeit,
Verschränkt in den Kristall der Ewigkeit.

Winfried Korf (1941-2021): Wanderung im Abend, BoD, Norderstedt 2016

Titel von Winfried Korf bei Amazon: https://www.amazon.de/s?k=winfried+korf&crid=11IILNECC0KER&sprefix=winfried+korf%2Caps%2C89&ref=nb_sb_noss

Luvos-Heilerde bei Magen-Darm-Beschwerden: Klinische Forschung bestätigt die Erfahrungsheilkunde

Symposium zu den neuen Arzneimitteln – effektive Linderung
bei Sodbrennen, säurebedingten Magenbeschwerden und Durchfall

BAD SOBERNHEIM – Das 4. Nationale Advisory Symposium der Heilerde-Gesellschaft Luvos mit rund 30 Ärzten aus dem Bereich Gastroenterologie und Naturheilmedizin zeigte, dass die klinische Forschung mit aktuellen Studien die Wirksamkeit und Verträglichkeit von natürlicher Luvos® Heilerde bestätigt. Die einzigartige mineralische Zusammensetzung dieser Heilerde begründet, warum sie vielfältig innerlich und äußerlich angewendet werden kann. Das pharmazeutische Unternehmen Heilerde-Gesellschaft Luvos folgt mit seinen drei neuen Arzneimitteln der Tradition des Naturheilkundlers Adolf Just, der die medizinische Wirkung der Heilerde vor über 100 Jahren wiederentdeckte. Heute stellt Luvos nach modernen, zertifizierten Methoden zugelassene Arzneimittel im Einklang mit der Natur her. Die drei neuen Naturarzneimittel zeigen auf der Packung deutlich die zugelassenen Indikationen: akute säurebedingte Magenbeschwerden, akutes Sodbrennen sowie Durchfall.

Die rund 30 Wissenschaftler sowie Mediziner aus den Bereichen Gastroenterologie und Naturheilverfahren bestätigten und begründeten die zuverlässige Wirksamkeit von Luvos-Heilerde bei Sodbrennen, säurebedingten Magenbeschwerden, Durchfall, Reizdarm und Histamin-Intoleranz. Im Fokus standen aktuell laufende, plazebokontrollierte Studien, die das Potenzial des Naturheilmittels bei neuen und bereits etablierten Einsatzgebieten untersuchen.

Drei besondere Eigenschaften der Luvos-Heilerde begründen ihre Mehrfachwirkung

Die naturreine Luvos-Heilerde weist dank ihrer einzigartigen, natürlichen Zusammensetzung aus wertvollen Mineralien und Spurenelementen besondere therapeutische Eigenschaften auf:

Das Naturarzneimittel kann Säuren (z. B. Magensäure) neutralisieren. Dr. Jochen Kalbe, Leichlingen, wies zudem auf die große Oberfläche der Heilerde-Partikel hin, die über eine sehr große Bindungsfähigkeit (Ad-/Absorptionskapazität z. B. Cholesterin und Gallensäuren) verfügt. Die Schichtsilikate wirken als Austauschmatrix, die Schwermetallionen ebenso wie biogene Amine (z. B. Histamin) binden können.

Naturarzneimittel wirkt bei Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden

Die naturreine Luvos-Heilerde bindet natürlich überschüssige Magensäure in Sekundenschnelle und kann Stoffe ad- und absorbieren. Das erklärt ihre Wirksamkeit bei säurebedingten Magenbeschwerden wie Völlegefühl, Übelkeit und Magenschmerzen. So befreit sie von Magendruck und saurem Aufstoßen.

Auch bei Sodbrennen wird das Naturarzneimittel Luvos-Heilerde seit Langem aufgrund der schnellen und anhaltenden Wirkung genutzt. Sie bindet herausragend überschüssige Magensäure. Damit lindert sie Beschwerden wie brennende Schmerzen hinter dem Brustbein.

Die gute Wirksamkeit der Luvos-Heilerde bei Sodbrennen entspricht den Anforderungen der neuen, 2023 veröffentlichten ärztlichen Leitlinie* zur Behandlung von Refluxbeschwerden wie Sodbrennen. Diese empfiehlt allgemeine Maßnahmen und Arzneimittel, die die Beschwerden lindern. Dies bedeutet, wie Prof. Dr. med. Joachim Labenz, Siegen, als Mitautor der neuen Leitlinie betonte, einen Paradigmenwechsel in der Therapie der Refluxkrankheit. So wäre es auch möglich, eine Übertherapie durch Medikamente wie Protonenpumpen­hemmer (PPI) zu vermeiden, was die neue Leitlinie fordert. Diese sollen nur noch genutzt werden, wenn es zwingend erforderlich ist.

Neuer Nachweis: Heilerde als Schutzschicht für die Speiseröhre

Untersuchungen der Wissenschaftler um Professor Dr. med. Alexander Meining, Universitätsklinikum Würzburg, bestätigten, dass sich Luvos-Heilerde wie eine Schutzschicht über die Schleimhaut der Speiseröhre legt. Auch dies kann ein hilfreicher Schutzeffekt der Heilerde sein, denn die Säure, die bei Patienten mit Sodbrennen aus dem Magen zurückfließt, kann die Schleimhaut der Speiseröhre angreifen und nachhaltig schädigen. Das Forschungsteam ist einem weiteren protektiven Effekt von Luvos-Heilerde vor solchen Schäden auf der Spur: Es untersuchte im Labor die Wirkung der Heilerde auf Schleimhautzellen des Verdauungstraktes. Erste Hinweise zeigten einen Schutzeffekt bei Schädigungen durch Säure und damit eine Verbesserung der Barrierefunktion im Vergleich zu unbehandelten Proben.

Hilft bei Reizdarm-Syndrom und bindet Histamin

Wie Prof. Dr. med. Jost Langhorst, Bamberg, berichtete, eignet sich die Heilerde zudem als Alternative zur Schulmedizin bei der Behandlung des Reizdarm-Syndroms (RDS), da sie die Magen-Darm-Tätigkeit normalisiert. Bei der Entstehung des RDS kann das Leaky-Gut-Syndrom, also eine krankhaft durchlässige Darmbarriere, eine Rolle spielen. Auch hier gibt es, wie Prof. Dr. Dr. med. Manfred Gross vom Internistischen Klinikum München Süd ausführte, Anwendungsmöglichkeiten für Luvos-Heilerde.

Prof. Dr. Martin Raithel, Erlangen, erläuterte, welche Rolle Histamin bei der Entstehung von Reizdarm-Attacken spielt. Auch bei diesem Krankheitsbild kann Luvos-Heilerde helfen, denn sie bindet Histamin und biogene Amine gut und schnell.

Auch nach 100 Jahren neue Studienergebnisse: Darm-Mikrobiom bleibt stabil

Professor Dr. med. Dr. h. c. mult. Peter Malfertheiner, Ludwig-Maximilians-Universität München, stellte Ergebnisse einer Studie vor, die zeigt, dass das Mikrobiom unter der Behandlung von Luvos-Heilerde stabil bleibt. Dagegen können manche Medikamente die Darmflora beeinflussen und das Risiko für resistente Keime erhöhen. Untersucht wurde die Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms bei Gesunden und bei Patienten mit Reizdarm-Syndrom, bei denen Durchfall im Vordergrund stand. Dabei wurde der Mikrobiom-Zustand vor, während und nach der Behandlung mit Luvos-Heilerde verglichen. Das Ergebnis ist deswegen so bedeutend, weil sich der Mikrobiom-Schutz positiv auf die Barrierefunktion der Darmwand auswirkt, was viele bekannte Therapieeffekte von Luvos-Heilerde erklären könnte.

Bei Durchfall verschiedener Ursache ist Luvos-Heilerde ein bewährtes Arzneimittel, da sie Krankheitserreger und ihre Gifte wie ein Schwamm binden kann. Betroffen sind häufig auch Urlauber in südlichen Ländern; man spricht von „Montezumas Rache“. Wie Prof. Dr. med. Peter Gündling, Bad Camberg, betonte, sei Luvos-Heilerde deswegen ein sinnvoller Bestandteil der Reiseapotheke, um die unangenehmen Beschwerden effektiv lindern zu können.

Fazit Professor Malfertheiner: „Luvos-Heilerde ist wirksam und sehr gut verträglich“

Das laufende Forschungsprogramm zur klinischen Wirksamkeit von Luvos-Heilerde umfasst sechs kontrollierte Studien auf höchstem wissenschaftlichem Niveau mit ersten vielversprechenden Ergebnissen. Prof. Malfertheiner, wissenschaftlicher Leiter des Symposiums, fasste den therapeutischen Stellenwert der Heilerde zusammen: „Das Naturprodukt Luvos-Heilerde bewährt sich in der klinischen Praxis seit vielen Jahren. Dank reger Forschungstätigkeit konnten weitere fundierte Erkenntnisse zur Sicherheit und Wirksamkeit bei verschiedenen Krankheitsbildern im Magen-Darm-Trakt gewonnen werden.“

Nationales Advisory Symposium, 13.-14. Juli 2023, Bad Sobernheim; Vorsitzender: Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Peter Malfertheiner, München. Veranstalter: Heilerde-Gesellschaft Luvos Just GmbH & Co KG Friedrichsdorf.

* S2k-Leitlinie zur Gastroösophagealen Refluxkrankheit, www.dgvs.de, 2023

Was ist Luvos® Heilerde?

Das Naturarzneimittel Luvos-Heilerde wird mit einem speziellen pharmazeutischen, behördlich geprüften Verfahren schonend hergestellt. Heilerde ist ein eiszeitliches Gesteinspulver aus Lössvorkommen. Der Löss wird bei 130 Grad erhitzt, so werden eventuell enthaltene Keime abgetötet. Danach wird die Heilerde fein vermahlen und gesiebt, um die therapeutische Wirksamkeit zu erzielen. Basis für die therapeutischen Effekte sind die besondere Zusammensetzung der in der Heilerde vorkommenden Mineralien ohne chemische Zusätze wie Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe und der Feinheitsgrad der Heilerde. Aufgrund dieser Zusammensetzung hat Luvos-Heilerde eine sehr hohe Säurebindungskapazität. Das Besondere der Heilerde ist zudem die große Oberfläche mit der Eigenschaft, Stoffe zu ad- und absorbieren. Außerdem wirken die Schichtsilikate der Heilerde als Austauschmatrix. Diese bindet Schwermetallionen ebenso wie biogene Amine (z. B. Histamin).

Liebe in Zeiten von Corona *)

Auszug aus Wolf-Ulrich Cropps neuem Buch „Zwischen Hamburg + der Ferne“, erschienen im Verlag Expeditionen.

Für Paul war es Liebe auf den ersten Blick. Sie begegneten sich auf dem Jungfernstieg. Blickten zufällig in dasselbe Schaufenster. Für Sekunden nur. Er sah ihre Augen: dunkelgrün, von einem feinen Lidschatten umrandet. Die geschwungenen Augenbrauen, eine hohe Stirn. Ein Haaransatz, der unter dem Hut schwarze Locken vermuten ließ.

Paul, ein junger Anwalt, der überaus eloquent und charmant sein konnte, sprach sie – einfach so – von der Seite an. Er fühlte sich, wie vom Blitz getroffen.
Und sie war nicht abgeneigt, ihm zu folgen.

Also schlenderten sie über die Straße, setzen sich gemeinsam auf eine Bank an der Alster, um etwas zu plaudern. Sie hieß Claudia, studierte Psychologie im letzten Semester.
Sie bat ihn eine Maske anzulegen. Paul Krüger entsprach ihrem Wunsch.

So unterhielten sie sich eine ganze Weile mit gedämpften Stimmen. Claudia beklagte die Zeit, in der weder Bekanntschaften, Freundschaften, oder Flirts möglich wären. Es gäbe keine Berührungen mehr, keine Umarmungen, geschweige Liebkosungen.
Man ginge sich ständig aus dem Weg.
Ja, sie war überzeugt, dass die Kontaktarmut zur Vereinsamung führe und seelische Schäden verursache. Wesensveränderungen, Umbrüche der Seele hätten sich bereits bei jüngeren Menschen fundamentiert.
Paul pflichtete ihr bei.

Claudia ergänzte: „Was mir besonders Sorgen macht, ist, dass die Psyche unter Corona extrem leidet. Im Anfangsstadium, kaum erkennbar, wird die Seele heimtückisch angegriffen, irreparabel verändert!“
„In der Tat, da stimme ich Ihnen zu“, sagte Paul.
In der Beurteilung der Situation waren sich die Diskutanten einig. Erkannten eine fast harmonische Gemeinsamkeit im Geiste. Da schwang sogar Vertrautes mit. Das fühlte Paul.
Er war dankbar, und er war sicher, auch Claudia müsste Ähnliches empfinden.

Eine so schöne Übereinstimmung durfte nach einem einzigen Gespräch nicht einfach ausklingen.
Also verabredeten sich die Beiden für den nächsten Tag auf derselben Bank.
So trafen sich Paul und Claudia immer wieder auf ihrer Bank, die man schon Liebesbank nennen konnte.
Paul war nämlich verliebt.
Insgeheim hoffte er, dass Amors Pfeil auch Claudias Herz berührt hätte.
Sie diskutierten über Psychologie, ihrem Lieblingsthema … geistig kamen sie sich Schritt für Schritt näher.

Nach dem fünften oder sechsten Treffen wuchs sein Wunsch, sie näher kennen zu lernen.
Stets erschien Claudia in einem grauen Mantel, mit Hut und Maske, die Mund und Nase vorschriftsmäßig verdeckte. Noch nie hatte Paul ihr Gesicht gesehen, bis auf die grünen Augen, die ihn von Anfang an faszinierten.
Heute nahm er sich ein Herz und fragte: „Claudia, darf ich Sie für heute Abend zu mir einladen? So gern würde ich Sie bei einem Gläschen Wein, einem kleinen Imbiss einmal etwas näher kennen lernen. Wären Sie einverstanden? – Bitte doch!“
Claudia wandte sich ab. Blickte über die Alster, wo Gänse lustig turtelten.
Dann schaute sie Paul prüfend an.
Ihre Augen leuchteten als sie antwortete: „Ja, gern.“

Pauls exklusive Vier-Zimmerwohnung lag im ersten Stockwerk in der Isestraße. Als es um 19 Uhr klingelte fühlte er sich ganz leicht, so, wie Glück sich anfühlt.
Er öffnete.
Sie stand in der Wohnungstür.
Eigentlich wie immer: grauer Mantel, Hut, Mund-Nasen-Schutz. Nur die Schuhe waren dieses Mal keine Turnschuhe, sondern hochhackige Pumps in auffallendem Rot. Sie trat in die Wohnung.

Paul vernahm das fordernde Klacken ihrer Absätze, das sich ihm zielstrebig näherte.
Er wich zurück.
Claudia tat so, als ob sie sich heute das erste Mal begegneten.
Jedoch in einer gänzlich anderen Rolle.

Paul, erst perplex, lächelte schief, spielte aber mit. Er ging davon aus, dass sie die Maske abstreift, ihm lachend entgegentritt, das Theater als charmante Einlage gleich beenden würde.
Weit gefehlt.
Claudia spielte das überraschende Stück, als wäre es eine Uraufführung.
„Nix, da!“ sagte sie bestimmt, als Paul sie für einen Begrüßungskuss an sich ziehen wollte.
„Was sucht eine so schöne Frau in meinen bescheidenen vier Wänden?“, sagte Paul und spielte den Amüsierten.
„Das fragst du noch? Du hast mich bestellt. Also – ich bin nicht umsonst hier. Und Küssen kostet extra!“
Claudia schiebt ihn vor sich her.
„Wo ist dein Schlafzimmer?“

Er stößt mit dem Rücken die Tür auf. Sie standen vor seinem Bett.
„Nun mal her mit den Scheinen. Vorkasse, wenn ich bitten darf. No money, no honey!“
Ihre ordinäre Sprechweise belustigte Paul. Er fand es wunderbar, dass sie ihn jetzt duzte.
„Ja – was bekommst du denn so?“ fragte er schnippisch.
„Den ganz normalen Nuttentarif. Für’s Kommen, das Doppelte!“

Er legte einige Scheine auf den Nachttisch. Sie zählte aus den Augenwinkeln mit. „Ich hab’s gewusst, du bist einer von der spendablen Sorte. Oder einfach nur scharf auf mich?“
„Ha, ha, beides!“, Paul lachte. Er wurde von Claudias Theater animiert. „Nun mach schon!“, bat er.
„Was denn?“, sagte sie listig. „Was soll ich machen?“
„Na – dich ausziehen! Ich kann nicht mehr an mich halten.“
Der Anwalt griff nach ihr.
„Finger weg! Anfassen erst, wenn ich es dir erlaube!“
Claudia legte den Hut ab – tatsächlich hatte sie schwarzblaue Locken… knöpfte langsam ihren grauen Mantel auf und legte ihn mit Bedacht über einen Stuhl.
Paul hielt sie fest im Blick.

Nun stand sie in einem scharlachroten Wollkleid vor ihm. Das Kleid war hauteng, brachte Po und Busen herausfordern zur Geltung. Paul glotzte auf ihren Körper. Das scharlachrote Kleid glitt an ihr herab. Jetzt war sie nackt wie Gott sie schuf – und begehrenswert.
Eine Aphrodite mit Maske.
Sein Verlagen war fast schmerzhaft. Er wollte ihr den verdammten Mund-Nasen-Schutz herunterreißen, sich auf sie stürzen.
Sie verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.
Erschrocken wich er zurück.
Kam sich vor, als schlug er aus einem reinen, unendlich fernen Himmel hart auf die Erde.

Ihr Blick schweifte an Paul vorbei, – landete auf einem Wandspiegel in dem sie sich sah. Ihr verführerisches Grinsen riss ab. Ihre Augen verengten sich erschrocken zu engen Schlitzen.
„Wie sehe ich denn aus? Mein Gott, bin ich das? Wo bin ich überhaupt? Wer hat mich hierhergebracht? Was wollen Sie von mir? Was haben Sie mit mir vor? Und was ist das für ein ordinäres Kleid?“
Claudia schluchzte hilflos.

Paul, der sich wieder gefangen hatte, breitete die Arme aus, wollte sie trösten. Doch sie wich schreckhaft zurück. Geduckt klaubte sie ihre Kleidung zusammen.
„Bitte, bitte, tun Sie mir nichts. Lassen Sie mich einfach gehen!“, flehte sie, streifte sich den Mantel über, schlüpfte in die Schuhe.
Hastete zur Haustür – verwirrt, wie ein in Panik geratenes Tier.
Riss die Tür auf und rannte die Treppe hinab …

Paul stand an der Schwelle, blickte ihr verstört nach – und, wie in ein schwarzes, unbegreiflich tiefes Loch …


*) Die Geschichte ist eine von 42 aus Wolf-U. Cropps neuem Buch „Zwischen Hamburg + der Ferne“, Verlag Expeditionen

Endlich wieder Leipziger Buchmesse!

Wie schön! Nach drei Jahren coronabedingter Pause fand endlich wieder die Leipziger Buchmesse im Verbund mit der Manga-Comic-Con und dem Lesefest Leipzig statt. Mit rund 2.000 Ausstellern aus 40 Ländern, mehr als 3.000 Veranstaltungen und rund 3.200 Mitwirkenden an etwa 300 Veranstaltungsorten bot die Messe wie vor Corona eine große Bühne für Autorinnen und Autoren, für Verlage und natürlich für die Leserinnen und Leser. Oder sollte man genauer sagen Hörerinnen und Hörer?  In zahlreichen Lesungen, Talkrunden, Interviews und Mitmachaktionen wurden alle Aspekte rund um Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt vorgestellt. Aber es wurden auch – so ist es gute Tradition hier – viele Fragen zu den generellen Themen Zukunft des Buches, veränderte Lesegewohnheiten des Publikums und Situation der Autorinnen und Autoren diskutiert. Eher am Rande ging es auch um politische Themen.

Ich besuchte die Leipziger Messe vor Corona etwa alle zwei Jahre. Einerseits, um jeweils meine eigenen neuen Bücher auf Lesungen vorzustellen, anderseits, um mich über den Stand der Dinge zu informieren, Anregungen zu bekommen und bekannte Autorinnen und Autoren zu erleben beziehungsweise weniger bekannte zu entdecken. Immer spannend und inspirierend!

Was würde sich verändert haben nach dieser Zwangspause?

Stand Österreichs

Mein erster Eindruck: Vor allem überall Freude, dass die Buchmesse wieder stattfindet. Allerdings hat Corona Spuren hinterlassen: Man rechnete mit ca. 40 % weniger Besuchern (es sollten dann doch fast 250.000 werden!), und auch die Hallen waren längst nicht völlig ausgebucht. Aller (Neu-) Anfang ist eben schwer. In vielen Gesprächen wurde geklagt, dass die stark gestiegenen Papier- und Produktionskosten für die Buchherstellung das Verlagswesen erheblich belastet haben und noch belasten. Aber es war auch viel Optimismus nach dem Motto „Trotz allem!“ zu spüren. Vielfach wurden die staatlichen Hilfen unter dem Titel „Neustart Kultur“ lobend erwähnt. Ja, und das spezifische „Leipziger-Buchmessen-Feeling“ stellte sich nicht nur bei mir ganz schnell wieder ein. Überall Lesungen, Gespräche und Buchvorstellungen, jede Menge junger Leute in ihren Verkleidungen und geschäftiges Treiben an den Verlagsständen und auf den diversen Foren. Allerdings fiel auf, dass selbst größere Verlage auf oft etwas kleineren Ständen als früher vertreten waren.

Wer diese Messe besucht, sollte sich Schwerpunkte setzen, denn sonst verliert man leicht den Überblick und läuft irgendwann orientierungslos durch die Gegend, was zugegebenermaßen auch seine Vorteile haben kann. Manchmal stößt man dadurch auf unentdeckte literarische Schätze, hört interessante, noch unentdeckte Autorinnen und Autoren oder gerät in spannende Diskussionsrunden.

Preisverleihung

Für mich als Autor von Belletristik sind die neuen Romane des Jahres ein naheliegender Schwerpunkt, auf den ich mich konzentriert habe. Dementsprechend habe ich den Bereich Sachbuch nur gestreift, und über Krimis, Horror, Fantasie und Jugendliteratur können andere viel kompetenter schreiben.

Preise der Leipziger Buchmesse

Der Höhepunkt des ersten Messetages war die Verleihung der Preise der Leipziger Buchmesse in den Kategorien Sachbuch, Übersetzung und Belletristik. Es war wie in besten Zeiten gerammelt voll in der zentralen Glashalle. Die fünf nominierten jeder Kategorie waren jeweils anwesend, und erst mit der Bekanntgabe der Gewinnerinnen und Gewinner löste sich die Spannung. In der Kategorie Belletristik kürte die siebenköpfige Jury den türkischstämmigen Dinçer Güçyeter für sein Familienportrait „Unser Deutschlandmärchen“. Für mich eine Überraschung, waren doch u.a. auch die viel bekannteren Clemens J. Setz und Ulrike Draesner nominiert. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass in der Kategorie Sachbuch/Essayistik Regina Scheer sowie Johanna Schwering in der Kategorie Übersetzung ausgezeichnet wurden.

Wie vergänglich nicht nur sportlicher, sondern auch literarischer Ruhm ist, zeigte sich mir bei einem Gespräch im ARD-Forum mit dem großartigen Lyriker Jan Wagner. Der war 2015 umjubelter Gewinner des Preises der Leipziger Buchmesse im Bereich Belletristik gewesen, und nun berichtete er vor lichten Reihen über Idee und Produktion des Podcasts „Book of Songs“. Anschließend war ich der Einzige, der sich seinen wunderbaren Lyrik-Band „Regentonnenvariationen“ signieren ließ.

Gastland war in diesem Jahr Österreich. Dementsprechend setzte ich meinen Schwerpunkt und hörte mir Lesungen und Gespräche mit u.a. mit Michael Köhlmeier, Tonio Schachinger, Raphaela Edelbauer und Teresa Präauer an. Ständig muss man sich zwischen unendlich vielen Angeboten entscheiden, und immer beschleicht einen das Gefühl, irgendwo anders etwas zu verpassen. Man sollte gelassen bleiben, auch mal hier und dort ungeplant hineinhören, um so ganz eigene Entdeckungen zu machen. So besuchte ich auf Empfehlung von Lou A. Probsthayn, dem Betreiber des in Hamburg ansässigen Literatur Quickie Verlages, eine abendliche Lesung in einer Eisdiele am Stadtrand von Leipzig. Denn das ist eine der Besonderheit hier: Begleitend zur Messe findet das Festival „Leipzig liest“ nicht nur auf dem Messegelände, sondern überall statt: In Cafés, Bankfilialen, diversen Vereinen und vielen anderen Orten der Stadt.

Ulrike Schrimpf im Café

Schon diese Location war eine Attraktion: Im Stil der 1970er Jahre bot das Café ein lauschig-nostalgisches Ambiente, und die Lesung von Ulrike Schrimpf aus ihrem Roman Lauter Ghosts bekam dadurch einen besonderen Reiz, dass die männlichen Passagen von einem Schauspieler des Stadttheaters Halle im Wechsel mit der Autorin gelesen wurden. So konnte der Text noch mehr funkeln.

Und die Politik? Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine? Spielte kaum eine wahrnehmbare Rolle. Ich hatte mich dennoch entschlossen, der Vorstellung des Buches „Kremulator“ des belarussischen Autors Sasha Filipenko zuzuhören, der im Exil in der Schweiz leben muss. Auf ihn war ich durch seinen das russische Herrschaftssystem entlarvenden Roman „Die Jagd“ aufmerksam geworden. Und jetzt? Besuchten vielleicht 20 Zuhörerinnen und Zuhörer diese Veranstaltung.

Kein Vergleich zu einem Autor wie Sebastian Fitzek! Um sich von ihm ein Buch signieren zu lassen, standen die vor allem jugendlichen Fans in einer mindestens 100 m langen Schlange an. Überhaupt die Jugend. Ihr wird schon traditionell viel Raum gegeben. Auffallend die kostümierten Kids, die sich vor allem für Mangas, Horror, Phantasie und Lebenshilfe interessieren. Hochwertige Literatur ist das sicher nicht, und ich frage mich, zu welchem Ergebnis das führen mag, denke aber: Besser sowas lesen als gar nichts. Schließlich ist lesen bzw. lesen können eine fundamentale Fertigkeit, die nicht bei allen Jugendlichen in wünschenswertem Umfang vorhanden sind.

Und Corona? Alles schon vergangen und vorüber? Hoffentlich! Auf ein Neues: Auf zur Leipziger Buchmesse 2024, vom 21.bis 24.März. Gastland wird dann übrigens die Niederlande plus Flandern sein.

Märchen und Musik zum japanischen Tanabata-Fest

Samstag, 8. Juli 2023, 15:00 Uhr, Sülldorfer Kirchenweg 161, 22589 Hamburg

Tanabata (七夕) ist eines der wichtigsten und beliebtesten Feste des japanischen Sommers: In der siebten Nacht des siebten Monats wird das Sternenfest gefeiert und einer alten Legende über die Liebe des Rinderhirten Hikoboshi (彦星) und der Weberprinzessin Orihime (織姫) gedacht. Überall in den Straßen findet man farbenfrohe Dekorationen aus Bambus, an welchen bunte Sterne und Girlanden aus Papier sowie kleine Wunschzettel gehängt werden. Schließlich ist Tanabata auch ein Fest der Wünsche – und solange kein Regen fällt, bestehen gute Chancen, dass die auf Papier verewigten Wünsche auch in Erfüllung gehen.

Das Sternenfest wollen wir in diesem Jahr auch in Hamburg feiern, und so lädt am Samstag, dem 8. Juli 2023, um 15:00 Uhr das Deutsch-Japanische Forum Elbe e. V. (DJFE) gemeinsam mit der Kirchengemeinde Blankenese  zu einem Sommerkonzert mit kleinem Rahmenprogramm in der Friedhofskapelle Blankenese (Sülldorfer Kirchenweg 161, 22589 Hamburg) ein.

Es erwartet Sie ein wunderbares Konzert, das von verschiedenen Solistinnen und Solisten sowie dem Sakura-Chor des DJFE gestaltet wird und in welchem Sie nicht nur japanische und deutsche Lieder genießen, sondern selbstverständlich die ganze Geschichte von Hikoboshi und Orihime erfahren können. Im Anschluss an das musikalische Programm laden wir Sie ein, mit uns gemeinsam Bambus zu dekorieren und Ihre Wünsche anzubringen .

Über das DJFE e. V:

Das Deutsch-Japanische Forum Elbe e. V. ist ein im Jahr 2014 gegründeter Verein aus dem Hamburger Westen mit nunmehr über 650 Mitgliedern, der sich zur Aufgabe gemacht hat, den deutsch-japanisches Austausch mit kulturellen Veranstaltungen und sozialem Engagement zu fördern. Hierzu gehören neben einem regelmäßigen Stammtisch über das Jahr verteilt verschiedene Konzerte, Vorträge und Events sowie die aktive Unterstützung japanischer Bürger*innen in Hamburg bei unterschiedlichen Belangen.     http://www.djfe.de/      https://www.facebook.com/djfeev/

Bildnachweis:

Bild 1: https://unsplash.com/de/fotos/fUnfEz3VLv4 (Graham Holtshausen @ unsplash.com)

Bild 2: https://unsplash.com/de/fotos/8eiSgjerHQU (Yanghong Yu @ unsplash.com)

Bild 3: https://illustimage.com/?id=3522 (illustimage.com)

FreiesSpiel – Ausstellung der Hamburger Aquarellwerkstatt

Foto: Ulrich von Bock, Aquarell 2022

Die Hamburger Aquarellwerkstatt besteht seit 1994 unter der Leitung von Ulrich von Bock.
13 Individualisten haben sich zum gemeinsamen Aquarellieren zusammengetan. Daraus entstand eine weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannte Künstlergruppe. Dreizehn unterschiedliche Charaktere, die dazu beitragen, das Erscheinungsbild vielfältig wirken zu lassen. Das Aquarell ist das Medium, das einerseits den erforderlichen Freiraum bietet, andererseits die individuelle Wahrnehmung von Grenzen ermöglicht. Die Hamburger Aquarellwerkstatt stellt zum 6. Mal in der Fabrik der Künste aus.

30. Juni – 1. Juli 2023

Vernissage: Do. 29. Juni 19.00Uhr

Öffnungszeiten:
Fr. 30. Juni: 14.00 – 20.00Uhr
Sa. 01. Juli: 14.00 – 20.00Uhr

Eintritt frei.

Ausstellende Künstler:
Ulrich von Bock; Alfons Becker; Matthias Claussen; Hilke Gripp; Mica Hofmann; Witka Kova; Bernd Kritzmann; Gerlind Petersen; Karin Redlefsen; Lisa Schmidt; Elena Veselova; Peter Weiß; Michael Wiese

www.hamburgeraquarellwerkstatt.de

Fabrik der Künste
Kreuzbrook 10/12
20537 Hamburg
Tel.: 040 / 86 68 57 17
www.fabrikderkuenste.de

Unser Lesefest auf der Alster

Foto: Wolfgang Schönfeld

Auf drei Touren durch die Alsterkanäle mit Live-Lesungen haben am 1. Juni 2023 zwölf Autoren aus ihren Gedichten und Geschichten gelesen. Dabei konnten die Gäste neben der Literatur und der malerischen Natur auch das historische Dampfschiff St. Georg genießen, einen Blick in den Maschinenraum werfen und sich mit Getränken an Bord stärken.

 

Glück, Schicksale und Visionen in Prosa

Die erste Tour von 10:00 Uhr bis 11:30 Uhr unter dem Motto „Glück, Schicksale und Visionen in Prosa“ bestritten Lilo Hoffmann, Wolf-Ulrich Cropp, Joachim Frank und Christine Sterly-Paulsen:

Die Hauptfigur in Lilo Hoffmanns Roman „Das Glück ist selten pünktlich“ ist die erfolgreiche Psychotherapeutin Julia.  Nach einer großen Enttäuschung verliebt sie sich in den smarten Sachsa, der nach allen Regeln der Kunst um sie wirbt. Dumm nur, dass dieser ausgerechnet ihr Patient ist. Das sieht nach einer Menge Ärger aus, denn ein Patient, so charmant er auch sein mag, sollte für eine Therapeutin absolut tabu sein.
https://www.amazon.de/Lilo-Hoffmann/e/B07DY63SHS%3Fref=dbs_a_mng_rwt_scns_share

Vor genau 394 Jahren entsandte die V.O.C., die mächtigste Handelsgesellschaft der damaligen Welt, ihr größtes und schnellstes Flaggschiff, die BATAVIA, zur Jungfernfahrt nach Südostasien. Was der TITANIC des späten Mittelalters nach ihrer Havarie vor West-Australien passierte, ist ungeheuerlich, ja einmalig in der Seefahrt. Am 15. Mai 1629 brach im Houtman-Abrohos-Archipel eine Meuterei mit grauenhaften Folgen aus … Wolf-Ulrich Cropp las aus seinem spannenden Buch.
http://www.wolf-ulrich-cropp.de/

Oft beginnt das Geschehen in Joachim Franks Kurzgeschichten im Banalen, bevor etwas Unerwartetes das Beliebige durchbricht. In den durch Ereignisse oder innere Vorgänge veränderten Situationen entstehen neue, oft überraschende Blickwinkel, die sowohl bei den Protagonisten als auch bei den Lesern bisher Gedachtes infrage stellen und zu veränderten An- oder Einsichten führen können.
http://www.joachimfrank.info/

Eine düster-poetische Zukunftsvision hatte Christine Sterly-Paulsen mitgebracht. In Cleos Welt herrschen Sicherheit und Ordnung. Die Straßen sind verwaist und Kinder verboten. Mit ihrem Geliebten Jacques träumt sie davon, der alles umfassenden Kontrolle zu entkommen. Als Jacques verschwindet und die Wohlfahrtsbehörde Cleo mit Verhaftung droht, wird das Spiel mit der Flucht zur unheimlichen Realität.
https://www.sterly-paulsen.de/

Poesie von Mensch und Hund

Auf der zweiten Tour von 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr erwartete die Gäste das Motto „Poesie von Mensch und Hund“:

„Ich halte mich nur an Regeln, die ich selbst gut finde.“ Das ist der Wahlspruch der selbstbewussten Terrierhündin, die in Susanne Bienwalds, pardon, Minas Buch aus ihrem Leben erzählt und dabei das merkwürdige Gebaren der Zweibeiner aufs Korn nimmt.
https://susanne-bienwald.jimdosite.com/

Für „Mehr Nordsee“ plädierte Reimer Boy Eilers. „In Reimer Boy Eilers‘neuem Gedichtband ist die Zaubermacht der deutschen Sprache weder zerstört noch verweht. Sie hält allen Stürmen stand, die auf und an der Nordsee toben. … Möge der Wortpianist noch viele klingende Worte finden, um uns laut zu sagen, was ist, an der Nordsee und anderswo.“ (Sibylle Hoffmann, Juli 2021) https://www.reimereilers.de/

Gino Leinewebers Gedichtband „Wo Zeit im Wege steht“ verknüpft mythologische und spirituelle Erinnerungen mit aktuellen Wahrnehmungen und Ideen. Die Verse entsprechen in Inhalt und Form Leinewebers Philosophie, angelehnt an die Stoa, Schopenhauer und die buddhistische Lehre. Oft sind sie in surrealistischer, manchmal auch dadaistischer Diktion geschrieben.
http://www.gino-leineweber.de/

Maren Schönfelds Lyrik- und Kurzprosaband „Töne, metallen, trägt der Fluss – eine lyrische Elbreise“ enthält Texte von Hamburg bis ans Meer. Drei Kapitel gliedern das Buch in Stadt, Fluss und Meer. Je nachdem, wo man die Reise beginnen möchte, kann man das Buch vorwärts und rückwärts lesen. Außerdem las sie noch einige Gedichte aus ihrem aktuellen Buch „Engelschatten“.
https://schoenfeld.blog/

Gestern, Heute und Morgen in Prosa

Die letzte Tour von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr stand unter der Überschrift „Gestern, Heute und Morgen in Prosa“:

In der Anthologie „Von Menschen und Masken“ hat Vera Rosenbusch  literarische Tagebuchnotizen aus dem Herbst 2020 veröffentlicht. Wie surreal ist ein Schreib- und Urlaubsaufenthalt in der Coronaphase? Hat man mehr Inspiration durch Zeit und Ruhe – oder gar keine mehr?
http://www.hamburgerliteraturreisen.de/

1865: Johannes Biel ist Bergmann auf der Zeche Neu-Iserlohn. Seine Ehefrau, Wilhelmine Biel, bringt acht Kinder zur Welt, die sie in armen Verhältnissen resolut aber liebevoll großzieht. Abseits der glanzvollen Geschichten bekannter Industriellenfamilien gewährte Jörg Krämer tiefe Einblicke in das Leben der einfachen Bergleute. Die Arbeit auf der Zeche ist dabei nur am Rande Thema. Der Blick ist immer in die Familie und das Gefühlsleben hinein gerichtet.
https://www.ruhrpottstory.com/

Gabriele Albers, Autorin und Politikerin las aus ihrem utopisch-dystopischen Roman „Nordland 2061 – Gleichheit“. In einem nicht allzu fernen Hamburg, in dem nur noch das Geld zählt und Frauen nichts wert sind, ist Lillith die einzige Person, die an den herrschenden Verhältnissen etwas ändern könnte. Doch Nordland ist voller Intrigen und Verrat, und sie weiß nie, wer Freund ist und wer Feind.
https://www.gabriele-albers.de/

Lásló Kovas Gedichte und Erzählungen sind dynamisch, klar, allgemein-verständlich, wahrheitssuchend, glaubhaft und humorvoll. Seine emotionsreichen und philosophischen Gedanken lagern sich in einer natürlichen Stimmung in seinen Schriften ab, die sich auf dem Papier mit feinen schriftstellerischen und künstlerischen Mitteln einfinden – zu hören war dies in den drei Erzählungen „Erinnerungen an eine Stadt, an Lübeck“, „Unser Hund Bátor“ und „Zufall? Fügung? Arno?“.
http://www.edition-kova.de/

Jede Tour hatte rund 20 begeisterte Gäste, die sich sehr über dieses außergewöhnliche Format zum zudem sehr günstigen Eintrittspreis von fünf Euro freuten.

Die Auswärtige Presse e.V. und der Verband deutscher Schriftsteller*innen bedanken sich beim Deutschen Literaturfonds Neustart Kultur für die großzügige Förderung.

 

Fotos: Wolfgang Schönfeld

Die japanische Mythologie, der Shintōismus und der Tennō

Das Deutsch-Japanische Forum Elbe e. V. (DJFE e. V.) lädt herzlich zu einer Vortragsveranstaltung zum Thema „Die japanische Mythologie, der Shintōismus und der Tennō“ mit Dr. Kenji Kamino mit anschließender Diskussion, Getränken und einem kleinen Imbiss ein.

Das japanische Kaiserhaus ist die älteste ununterbrochene Erbmonarchie der Welt und stützt sich in seiner Entstehungs- und Legimationsgeschichte eng auf die japanische Mythologie: Der Legende nach ist der erste Kaiser, Jimmu Tennō, der Japan ca. 660 vor Christus regierte, ein Nachfahre der shintōistischen Sonnengöttin Amaterasu, und erhielt von ihr die drei Reichsinsignien, welche bis heute am Kaiserhof aufbewahrt werden sollen. Und obgleich Jimmu Tennō wahrscheinlich eher eine sagenumwobene als eine historische Gestalt war, ist doch die Verbindung zwischen diesen Legenden, der japanischen Religion und dem Kaiserhaus nach wie vor eng verwoben: Während der Tennō heute politisch rein repräsentative Funktionen einnimmt, ist er zugleich oberster Priester des Shintō und somit in seiner religiösen Rolle von zentraler Bedeutung.

Zu dieser hochkomplexen und spannenden Verbindung referiert Dr. Kenji Kamino in seinem Vortrag und führt die Zuhörenden über japanische Mythologie und die ersten Gottheiten Izanagi und Izanami, die Entstehung des shintōistischen Glaubens und die Geschichte des Kaiserhauses bis in die Moderne, in welcher die Rolle des Tennō nicht nur im Rahmen der Meiji-Restauration im 19. Jahrhundert, sondern vor allem in der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg neu definiert werden musste.

Über den Referenten Dr. Kenji Kamino:

Dr. Kenji Kamino, geboren 1953 in Oita, lebt seit 1974 in Deutschland. Nach dem Studium der Humanmedizin in Marburg und Düsseldorf war er als Pathologe tätig, zuletzt von 1990 bis 2005 an der Medizinischen Hochschule Hannover. Seit vielen Jahren wirkt Dr. Kamino als ehrenamtlicher Referent zu verschiedenen Themen rund um die japanische Geschichte und Kultur. Auch für das DJFE e. V. hielt er bereits mehrere Vorträge, unter anderem zu den Themen „Esskultur“, „Samurai“ und „Japanische Keramik und Töpferkunst“.

 

Samstag, 17. Juni 2023, 15 Uhr (Einlass ab 14:40 Uhr)
Clubraum des Deutsch-Japanischen Forums Elbe e.V., 1. OG, Baumweg 15, 22589 Hamburg
Der Eintritt ist frei. Spenden für den DJFE e.V. sind willkommen.

Bitte melden Sie sich wegen der räumlich begrenzten Kapazitäten per E-Mail unter office@djfe.de an.

Über das DJFE e. V:

Das Deutsch-Japanische Forum Elbe e. V. ist ein im Dezember 2014 gegründeter Verein aus dem Hamburger Westen mit nunmehr über 650 Mitgliedern, der sich zur Aufgabe gemacht hat, den deutsch-japanisches Austausch mit kulturellen Veranstaltungen und sozialem Engagement zu fördern. Hierzu gehören neben dem regelmäßigen Stammtisch „Stammtisch Elbe“ sowie Chor-Übungsabenden unseres gemischten Freundschafts-Chores „Sakura-Chor“ über das Jahr verteilt verschiedene Konzerte, Vorträge und Events sowie die aktive Unterstützung japanischer Bürger*innen in Hamburg bei unterschiedlichen Belangen.

Homepage: https://djfe.de/

Bildnachweis:
Empfangsraum im Kaiserpalast (https://www.ac-illust.com/)

„Frühlingsgruß 2023“ vom „Eidelstedter Farbpinsel“

Beatrice Funk: Schattenfrau

Die Kunstschaffenden und ihre Gäste haben am So., den 01.04.2023 einen schönen Festtag im Albertinen-Haus in Hamburg-Schnelsen erlebt. Die Vernissage der Malgruppe Eidelstedter Farbpinsel war   im Wesentlichen ein farbenfrohes Fest der bildenden Kunst, und zwar in Begleitung von Literatur und musikalischen Klängen auf dem Keyboard.

Es war wieder ein Erlebnis, diverse malerische Auffassungen in einer lukrativ gestalteten Ausstellung mit zahlreichen Gästen wahrhaft zu genießen. Das Publikum sammelte sich zunächst in den Gängen, wo die Kunstwerke zwei Monate lang zu sehen sind. Für die Kunstinteressierten ergab sich die Möglichkeit, sich schon vor der Eröffnungsrede einen Überblick über die Gemälde und die Kunstfotografie zu verschaffen. Intensive Gespräche wurden unmittelbar vor den Bildern geführt. Die Künstlerinnen und Künstler sprachen mit den Bildbetrachtern ausführlich über Bildinhalte, Maltechniken und Malprozesse, oder überhaupt wie ihre Gemälde in Aquarell, Acryl, Collagen und Mischtechniken auf Leinwänden und Büttenpapier entstanden sind. Das Publikum war rege interessiert an der großen Vielfalt der gemalten Werken und der Kunstfotografie. Die hochwertige Präsentation umfasst weit mehr als 50 Bilder.

Margrit Lunk: Elefantenmutter mit ihrem Baby

Humor und Lustigkeit leiteten die Vernissage ein, da  der Kursleiter und Laudator Dr. László Kova einen witzigen Text vorlas, bevor er seine „akademische “ Eröffnungsrede vortrug. Die Anwesenden erhielten einen weit gefassten Bogen über die bildende Kunst von der Höhlenmalerei über die diversen Stilrichtungen wie Naturalismus, Impressionismus, Expressionismus und abstrakten Malerei bis zur Gegenwart.

Vielfalt und Freude beim Eidelstedter Farbpinsel

Der Eidelstedter Farbpinsel besteht länger als 20 Jahre und ist eine lose Vereinigung von Malerinnen und Malern, die montags im modern umgebauten Kulturhaus Eidelstedt, genannt „steeedt“, ihre malerischen Ideen in diversen Kunstauffassungen „sichtbar machen“. Der Kursleiter Kova sieht das Wesentliche seiner Wirkung darin, dass er fachliche und individuelle Hilfe leistet, um jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer bis zur Leistungsgrenze zu bringen. Den Erfolg bezeugen die Werke.

Angelika Eickemeyer: Adieur, mon amour

Die Bildtitel erzählen Vieles über die Bildinhalte, wie: Frühling ist da, Spirit of  Nature;  Adieu, mon amour!, Schattenfrau 1 und 2, Pythagoras, Tanz der Vögel, Abendstunde, Frühlingsschuh sucht neuen Besitzer und aus den Kunstfotografien z.B. Mandelblüte auf Sizilien.

Es ist unbedingt zu erwähnen, dass die malerische Fertigkeit der Ausstellerinnen und Aussteller die geschickte Auswahl der Bildinhalte unterstützt, die ebenso bei den in Aquarell und Acryl gemalten Tafelbildern wie auch in den Ölgemälden zum Ausdruck kommt.

Ein Höhepunkt der Vernissage war das „Podiumsgespräch“, in dem die Kunstschaffenden vor dem Publikum über ihre eigene künstlerische Laufbahn und die persönliche Bedeutung der Beschäftigung mit dem Kunstschaffen berichteten. Mehrere fingen erst im späteren Alter mit dem Malen an, da ihnen der Beruf und/oder die Kindererziehung keine Zeit für ein Hobby ermöglichten. Diese Erwähnung soll jede und jeden unter dem Motto zur Tat ermutigen: „Es ist nie zu spät!“

Gisela: Blüten

Die Bildpräsentation spiegelt eine seltene Führungspraxis der Kursleitung wider: Unter den Ausstellerinnen sind auch mehrere vertreten,  die z.B. aus Alters- oder Krankheitsgründen schon lange keinen Kurs mehr besuchen konnten. „Niemanden lassen wir allein“, sagt Dr. László Kova. „Sie gehören auch zu uns. Der Kontakt zu den früheren Kursmitgliedern wird auch regelmäßig gepflegt.“

Die Protagonisten der Ausstellung in der Frühlingskollektion 2023 sind Ute Bantin, Ingrid Degler, Evelin Dreyer, Angelika Eickemeyer, Sigrid Garz-Othmer, Hans-Peter Ferch,  Beatrice Funck, Gisela, Brigitte Konieczny, Laki, Dieter Langlott, Lieselotte Lehmann, Joachim Lunk, Margit Lunk, Renate Mühe, Andrea Otto, und Selen Yilmaz.

 

Renate Mühe: Gestrandetes Boot

Die Ausstellung Frühlingsgruß 2023 ist im April-Mai 2023 im Albertinen-Haus (Sellhopsweg 18-22, 22459 Hamburg-Schnelsen) jeden Tag für die Öffentlichkeit geöffnet.

 

Kursinteressierte können Informationen über die laufenden Malkurse vom Kursleiter Kova erhalten. Seine Erreichbarkeiten sind Tel.: 040/57 45 77 oder edition.kova@web.de.

English Theatre of Hamburg für renommierten Theaterpreis nominiert

Das English Theatre of Hamburg hat mit großer Freude bekannt gegeben, dass es für den begehrten Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares nominiert wurde. Die Nominierung erfolgt in Anerkennung der außergewöhnlichen Leistung des Theaters bei der Produktion des Stücks „The Who & The What“ von Ayad Akhtar.

„The Who & The What“ ist ein fesselndes Drama, das das Publikum in den Bann zieht und zum Nachdenken anregt. Es erzählt die Geschichte einer brillanten jungen pakistanisch-amerikanischen Schriftstellerin, die einen Roman über den Propheten Mohammed schreibt und dadurch sowohl ihre Familie als auch ihre Glaubensgemeinschaft vor große Herausforderungen stellt. Das Stück ist geprägt von intelligentem Schreiben, starken Dialogen und einer fesselnden Handlung, die sowohl emotionale Tiefe als auch kontroverse Fragen aufwirft.

Die Nominierung für den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares ist eine wichtige Anerkennung für das English Theatre of Hamburg, das seit vielen Jahren qualitativ hochwertige englischsprachige Produktionen in der Hansestadt präsentiert. Das Theater hat sich einen Ruf für exzellente Inszenierungen erarbeitet und zieht ein internationales Publikum an, das die Vielfalt und Qualität des englischsprachigen Theaters in Hamburg schätzt.

Bereits 2017 erhielt Christopher Buckley den Preis „Herausragender Darsteller / Herausragende Darstellerin“, der Philip in „Orphans“ am ETH spielte. „In dem packenden Drei-Personen-Kammerspiel „Orphans“ von Lyle Kessler am English Theatre of Hamburg ist es vor allem die Rolle des jungen Phillip, die in dieser theatralen Achterbahnfahrt nachhallt“, begründete die Jury.

Der Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares wird jährlich vergeben und zeichnet herausragende Leistungen in der Hamburger Theaterlandschaft aus. Die Gewinner werden von einer unabhängigen Jury aus Theaterexperten und Kritikern ausgewählt.

Das English Theatre of Hamburg ist stolz darauf, Teil der renommierten Short List zu sein und freut sich auf die Bekanntgabe der Gewinner. Das Theater wird weiterhin sein Engagement für exzellente englischsprachige Theaterproduktionen in Hamburg fortsetzen und das Publikum mit inspirierenden und bedeutungsvollen Stücken begeistern.

Das Stück ist noch bis zum 3. Juni zu sehen!

Pressekontakt: Anna Geudert
PR Director
English Theatre of Hamburg
E-Mail: press@englishtheatre.de
Webseite: www.englishtheatre.de

Über das English Theatre of Hamburg:
Das English Theatre of Hamburg ist ein renommiertes englischsprachiges Theater in Hamburg, das seit über 40 Jahren hochwertige Theaterproduktionen präsent