Ab dem 1. Oktober können sich professionelle Fotografinnen und Fotografen sowie Absolventen von Fotostudiengängen an Hochschulen, Universitäten und Akademien wieder für den „Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie“ bewerben.
Der Preis, der mit einem Arbeitsstipendium in Höhe von 8.000 Euro dotiert ist, wird von der Stiftung Historische Museen Hamburg gemeinsam mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen für eine künstlerisch-dokumentarische Auseinandersetzung mit dem Stadtbild Hamburgs und seinen aktuellen Veränderungen vergeben. Die Entscheidung der Jury über den „Georg Koppmann Preis“ des Jahres 2025 wird Anfang des nächsten Jahres bekannt gegeben
Die Bewerbungsfrist endet am 30. November 2024.
Weitere Informationen zu den Bewerbungsunterlagen sind auf der Website der Stiftung Historische Museen Hamburg zu finden unter: www.shmh.de/fotopreis
Hamburgs rasante Entwicklung zur Großstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde intensiv mit dem damals neuen Medium der Fotografie dokumentiert. Der Hamburger Fotograf Georg Koppmann (1842–1909) war einer der Pioniere dieser Stadtfotografie und wurde 1874 von der Baudeputation beauftragt, den Wandel des Stadtbildes im Zuge der Entwicklungen nach dem Großen Brand von 1842 festzuhalten. Mit seinen zahlreichen Aufnahmen dokumentierte er wegweisende Ereignisse der Stadtentwicklung, wie den Abriss der Kehrwieder-Wandrahm-Viertel und den Bau der Speicherstadt.
Zu Ehren Koppmanns vergibt die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen gemeinsam mit der Stiftung Historische Museen Hamburg seit 2018 den „Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie“. Dieser Preis richtet sich an Fotografinnen und Fotografen, die Hamburg aus einer eigenständigen, künstlerischen Perspektive als urbanen Lebensraum dokumentieren und aktuelle städtische Veränderungsprozesse visuell begleiten. Als Heimat einer vielfältigen Stadtgesellschaft, ist Hamburg permanenten Veränderungen unterworfen, die das Stadtbild und das Leben seiner Bewohner prägen. Immer wieder werden die Fragen neu zu beantworten sein: Wie funktioniert die Stadt? Wem gehört die Stadt?
Alexandra Polina und Irina Ruppert erhalten den Georg Koppmann Preis 2023
In diesem Jahr geht der Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie erstmals an zwei Preisträgerinnen. Alexandra Polina erhält den Preis für das Fotografie-Projekt „Der Steindamm-Atlas“. Die Fotografin möchte mit ihrer Serie all dem eine Bühne geben, was auf dem Steindamm im Hamburger Bahnhofsgebiet im turbulenten Alltag meist unbeachtet bleibt. Irina Ruppert wird in ihren Fotos die Menschen rund um das Quartier an der S-Bahnstation „Am Diebsteich“ porträtieren. Ihre Arbeiten sollen auch die Gebäude vor Ort mit einbeziehen, so dass gleichzeitig die Veränderung des Gebietes deutlich wird, wo der neue Regional- und Fernbahnhof Hamburg-Altona entsteht.
Der Georg Koppmann Preis 2023, der gemeinsam von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH) vergeben wurde, ist mit einem Arbeitsstipendium von je 6.000 Euro für die beiden Preisträgerinnen verbunden. Im Rahmen dieses Stipendiums werden die Fotografinnen Alexandra Polina und Irina Ruppert ihre bereits im Zuge der Bewerbung konzipierten Projekte weiterführen und zum Abschluss bringen. Die Ergebnisse sollen dann in einer Publikation sowie in einer Ausstellung im Rahmen des diesjährigen Hamburger Architektursommers gezeigt werden. Von 8. Juni bis 3. Oktober 2023 plant das Museum der Arbeit unter dem Titel „Eyes on Hamburg“, alle Projekte der in den Jahren 2019 bis 2023 mit dem Georg Koppmann Preis ausgezeichneten Fotografinnen und Fotografen zu präsentieren.
Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: “Das Gesicht Hamburgs wird sich in den kommenden Jahren an vielen Orten in der Stadt verändern. Es ist gut, wenn dieser Wandel und die Menschen, die diesen wie am Diebsteich hautnah erleben, dokumentiert werden. Und es ist wichtig, dass auch Orte betrachtet werden, die sich durch die Vielfalt der Gesellschaft und das kulturelle Miteinander auf eine andere Art jeden Tag ein bisschen verändern, wie der Steindamm. Ich gratuliere beiden Preisträgerinnen herzlich zum Georg-Koppmann-Preis für Stadtfotografie.“
Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, Vorstand und Direktor der SHMH: “Die Herausforderung für Georg Koppmann, dem Namensgeber unseres gemeinsamen Preises für Stadtfotografie, bestand vor mehr als 100 Jahren darin, mit seinen Fotografien die baulichen Veränderungen in der Stadt Hamburg zu dokumentieren und dabei auch die relevanten sozialen und kulturellen Kontexte miteinzubeziehen. Ich freue mich, dass von den beiden aktuellen Preisträgerinnen gleich zwei hoch interessante Projekte mit der Perspektive der Gegenwart realisiert werden können, deren Aufgabenstellungen den künstlerischen Blick auf zwei signifikante Stadtquartiere mit einem Fokus auf die dortigen Bewohnerinnen und Bewohner verbindet.”
Zum Projekt „Der Steindamm-Atlas“ von Alexandra Polina: Der Steindamm in der historischen Vorstadt St. Georg hat eine bewegte Geschichte und sein Aussehen immer wieder geändert. In den letzten Jahrzehnten haben vor allem die vielfältigen Veränderungen der Stadtgesellschaft den Ort geprägt und unterschiedliche Communities und kulturelle Milieus dort ihre Spuren hinterlassen. Alexandra Polinas fotografischer Ansatz, den Straßenraum rund um den Steindamm als öffentliche Bühne für die verschiedenen kulturellen Milieus und ihre Besonderheiten aufzufassen, war ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury, ihr Projekt auszuwählen.
Zum Projekt „Diebsteich“ von Irina Ruppert: Durch die Verlagerung des Bahnhofs Altona an den Diebsteich wird sich die Gegend um die ehemalige S-Bahnhaltestelle stark verändern. Irina Ruppert, die selbst vor Ort lebt, wird in ihrem Projekt ihre Nachbarinnen und Nachbarn in einer Porträtserie fotografieren, um darin die Besonderheiten des Quartiers und insbesondere die Bewohnerinnen und Bewohner zu thematisieren. Die Jury würdigte mit ihrer Entscheidung die Idee der Fotografin, den Moment der Aufnahme selbst zum Begegnungsort der Menschen am Diebsteich zu machen.
Weitere Informationen zu den beiden Preisträgerinnen unter:
Der Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie wurde im Herbst 2018 erstmalig ausgeschrieben, mit dem Ziel, künstlerisch-dokumentarische Auseinandersetzungen mit dem Stadtbild Hamburgs und seinen Veränderungen zu fördern. Er wird jährlich von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen in Kooperation mit der Stiftung Historische Museen Hamburg zu Ehren des Hamburger Fotografen Georg Koppmann (1842 bis 1909) vergeben, der Ende des 19. Jahrhunderts die Entwicklung Hamburgs zur Großstadt dokumentiert hat. Die ausgezeichneten Projekte sollen eine eigenständige fotografische Perspektive auf die Stadt als Lebensraum und Wohnort einer diversen Stadtgesellschaft deutlich machen und sich mit den Entwicklungs-prozessen einer modernen und vielfältigen Metropole auseinandersetzen.
Die Jury für den diesjährigen Georg Koppmann Preis bestand neben der ehemaligen Stadtentwicklungssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt aus Prof. Dr. Hans-Jörg Czech, dem Direktor und Vorstand der SHMH, Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing und mehreren Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Fotografie. Zukünftig wird Karin Pein als amtierende Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Jury angehören.
Eröffnungsrede der Ausstellung „Moonlicht Bodys“ in der Rudolf Steiner Schule Altona am 22.02.2010 Von Dr. László Kova
Hört man das Wort Akt, erscheinen in unserem Gehirn erotische Bilder, in unserer Psyche angenehme Schwingungen. Hatte der Schöpfer ähnliche Gefühle etwa vor 25.000 v. Chr., als er aus Kalkstein die nur 11 cm große Venus von Willendorf herausarbeitete? Dieses Fruchtbarkeitssymbol hat schwere Brüste, runden Bauch, ein überproportioniertes Gesäß und dicke Schenkel. Sogar ihre Schamlippen sind detailliert dargestellt. War er der erste Künstler in der Geschichte, der eine Aktdarstellung schaffte? Wurde er für seine künstlerische Arbeit von seinen steinzeitlichen Zeitgenossen bewundert oder musste er sich dafür schämen? Continue reading „Der Akt in der Kunst“