Die Polizei hilft

Rettungshubschrauber auf dem Schulhof
Von Dr. László Kova
Aus dem Himmel drängten sich knatternde Geräusche in die Klassenzimmer. Die Kinder der Grundschule Heidacker wurden unruhig,  in Begleitung ihrer Lehrerinnen liefen sie auf den Schulhof, wo der Rettungshubschrauber der Bundespolizei mit dem Notarzt landete.

In diesem Augenblick erschienen zwei „Peterwagen“, um dem Hubschrauber die Pausenwiese der Schule zu sichern. Dazu kam es aber nicht, da die Schüler gut unterrichtet worden waren, „sie wissen wohl, wo sie sich in so einem Fall aufhalten dürfen“, äußerte sich  die Schulleiterin Frau Winter dem Eidelstedter Anzeiger gegenüber. Polizistin im Gespräch mit den Schülern 800Währenddessen unterhielten sich die Polizistinnen und Polizisten mit den Schülern, die großes Interesse an Peterwagen bekundeten.

„Wie wählen Sie den strategisch günstigsten Platz für die Landung aus“, frage ich den Piloten. „Wir kriegen die Adresse der hilfsbedürtigten Person vom Tower aus, wir haben viel
Erfahrung, so denken wir schon in der Luft daran, wo z.B. im Zaun ein Loch oder der Pflanzenwuchs am niedrigsten ist, damit der Rettungsarzt auf dem kürzesten Weg den  Erkrankten erreichen kann. Es geht bei uns um Sekunden.“

Die Handys sind pausenlos im Betrieb. So erfährt man, das die Rettungsaktion des Notarztes erfolgreich abgelaufen sei und der Patient mit Krankenwagen ins Krankenhaus geliefert werde. Schon hören wir aus der Ferne das Martinshorn der Feuerwehr.

„Entschuldigung“, unterbricht der Pilot plötzlich das Gespräch mit mir, „der Tower ruft, wir müssen zum UKE“, teilt er wie elektrisiert mit, während seine Hand den Anlasser betätigt.

Abflug 800 1Der Motor brummt laut auf, die Türen werden geschlossen, das schwere Gefährt  erhebt sich in die Höhe und hinten den Bäumen verschwindet in die Richtung des nächsten Einsatzes. Ganz spontan winke ich mit dem Fotoapparat in der Hand nach ihnen und in meinem Ohr hallt noch der Satz des Piloten: „Es geht bei uns um Sekunden.“

„Und das werden die Schüler im Unterricht verarbeiten“, sagt zu mir eine Lehrerin. „Es ist ein guter Gespräch- und Schreibanlass“, fügt sie noch hinzu.

Der Schulhof wird langsam leer, nur ich stehe noch da, schaue in die Ferne und überlege nachdenklich: Es geht bei der Rettung um Sekunden.