Vor 50 Jahren erschütterte eine Sex- und vermeintliche Spionageaffäre zumindest die Regierung des Vereinigten Königreiches. Sein Namensgeber war der konservative Politiker John Profumo, der ab 1960 das Amt des Kriegsministers bekleidete. Der verheiratete Brite unterhielt 1961 ein mehrwöchiges Verhältnis mit dem 27 Jahre jüngeren Model und Callgirl Christine Keeler. Continue reading „Schüssen folgte der Rücktritt“
Rückblick auf eine Gemäldeausstellung von Witka Kova und László Kova in Nicosia/Zypern
Es ist etwas Besonderes, wenn ein Ehepaar beruflich das Selbe ausübt. Vor gut 30 Jahren trafen sie sich zufällig in Hamburg/Deutschland: Sie kam aus Masuren/Polen und er aus Budapest/Ungarn. Die Beiden lieben die Natur: Mit Pinseln, Farben und Paletten machen sie ihre Streifzüge im In- und Ausland und halten ihre Erlebnisse in Farben fest. Galerien und Ausstellungen zeigten und zeigen ihre Gemälde in Europa, Amerika und Australien.
Sie, Witka Kova, bevorzugt das fließende Aquarell, er, Dr. László Kova, die Ölfarbe auf Leinen. Wenn der Frühling kommt, spüren sie eine innere Unruhe, etwa so wie die Zugvögel, sie müssen ´raus, ´raus in die Ferne, wo sie bei ´Wind und Wetter´ den Zauber der Natur auf sich wirken lassen, wo sie ihre Erlebnisse in der visuellen Sprache des Malens verewigen. Continue reading „Zauber des Pinsels“
Dieses mittelamerikanische Abenteuer – Honduras und Guatemala – wurde einem Kollegen der DAP und mir durch unser Mitglied Napoléon Mariona ermöglicht. Napoléon wurde in El Salvador, einem der sieben zentralamerikanischen Staaten, geboren und diente lange Zeit seinem Land als Diplomat in Bonn, später in Berlin. Ein herzlicher Dank geht an ihn, der diese Reise arrangierte. Ein Artikel über Guatemala folgt in Kürze.
Der nachfolgende Beitrag erschien bereits in der PAZ am 6. April 2013 und am 26. Mai ds. Js. in SaS (Schleswig-Holstein am Sonntag)
Tukana – die bunten Urwaldinsassen
„Bienvenidos!“ Eli González zieht galant seinen Panamahut und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Schon um 8 Uhr in der Frühe zeigt das Thermometer über 28 Grad im Schatten. Kurz zuvor ist ein kräftiger Regenschauer auf San Pedro Sula niedergegangen. „In diesem Teil der Welt haben wir sechs Monate Regenzeit“, sagt Eli fast entschuldigend. „Aber dafür ist es bei uns in Honduras immer schön grün, und uns wachsen die Bananen und viele andere tropische Früchte praktisch in den Mund.“ Durch das „grüne Gold“, die aromatischen Bananen, ist San Pedro Sula, die Wirtschaftsmetropole des Landes, auch reich geworden. Außer einem riesigen überdachten Markt mit bunten Ständen gibt diese Stadt Continue reading „Honduras – tropisches Paradies mit kleinen Fehlern“
Der »hinkende Teufel« Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord arbeitete für viele Herren – aber es gibt auch Konstanten
Wohl kaum ein anderer Politiker hat derart viele Regimewechsel politisch überlebt wie Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord. Ihm halfen dabei sein diplomatisches Talent und sein Sarkasmus, um nicht zu sagen Zynismus. Das Desinteresse an Ethik und Moral dieses – um es positiv zu formulieren – Realpolitikers zeigt das ihm zugeschriebene Wort: „Das war schlimmer als ein Verbrechen – es war ein Fehler.“
Wenn Talleyrand auch im Gegensatz zu Josef Stalin Mäßigung auszeichnete, so verbindet die beiden doch, dass ihnen ein mehr oder weniger ausgeprägter Zynismus eigen war und beide zumindest zeitweise ein Priesterseminar besucht haben. Im Falle des am 2. Februar 1754 in Paris geborenen Franzosen war die Entscheidung hierzu aus der Not geboren. Seine Eltern waren zwar von Adel, aber auch arm und der Weg ins Militär war ihm zu seinem Leidwesen durch seinen Klumpfuß verbaut. Dieser hatte – so Talleyrand in seinen Memoiren – seine Ursache in der Unachtsamkeit Continue reading „Frankreichs Außenminister der vielen Regime“
„Magic of the Paint-Brush“ Fine Art Exhibition of Witka and Dr. László Kova
It is something special when a married couple is doing the same by profession. About 30 years ago they met accidently in Hamburg/Germany: She came from Masuria/Poland and he had migrated from Budapest/Hungary. Both of them love the nature. With paint-brushes and palettes they travel the world and capture their impressions in colors. Galleries in Europe, the USA and Australia exhibit their works of art frequently.
Dieser Artikel erschien bereits am 22.12.2012 in der PAZ, am 15. März 2013 im Kulturteil des „Deutschen Ärzteblattes“ und am 14. April 2013 in Schleswig-Holstein am Sonntag.
Von Uta Buhr
Sie wacht über Marseille: Notre-Dame-de-la-Garde
Der Verzehr einer echten Marseiller Bouillabaisse, die Lektüre eines Buches von Marcel Pagnol, ein Ausfahrt mit einer Fähre zum Châreau d’If… Und dann natürlich noch die Hafenstadt Marseille, die sich gerade herausputzt, um als Europäische Kulturhauptstadt 2013 ihren ganzen Glanz zu entfalten. Frankreichs älteste Stadt hat es in sich.
Ein bleigrauer Himmel hängt heute über der Hafenstadt im Golfe de Lion. Nieselregen setzt ein und schafft ein Verkehrschaos auf der Canebière, einer lärmenden Verkehrsader, die sich frei mit „Reeperbahn“ übersetzten lässt. Hier wurden früher wie in der Partnerstadt Hamburg Taue für die Schifffahrt „geschlagen.“ Gegen Mittag klart der Himmel auf. Eine sanfte Brise weht vom Meer herüber. Die Stadt verwandelt sich wie von Zauberhand berührt von einem Augenblick zum anderen. Die Straßencafés füllen sich mit Menschen, Teller klappern, Gläser klirren. Ein verführerisches Aroma von gegrilltem Fisch, exotischen Gewürzen und Knoblauch liegt in der Luft. Continue reading „Stadt im Seewind – Marseille, Europäische Kulturhauptstadt 2013“
Im Gegensatz zu Charles Stewart Rolls hatte Frederick Henry Royce keinen goldenen Löffel im Mund, als er am 27. März 1863 im englischen Alwalton zur Welt kam. Henry war das fünfte Kind eines armen Müllers und dessen Frau, die sich 1867 trennten. Der Junge kam zum Vater, der 1872 starb.
Mit einem Jahr Schulbildung und 14 Lebensjahren fängt er durch Vermittlung einer Tante eine Ausbildung in einem Lokomotivwerk an. Dort lernt er den Maschinenbau kennen. Allerdings begeistert den bienenfleißigen Autodidakten mehr die Elektrotechnik. Folgerichtig landet er schließlich bei elektrotechnischen Unternehmen.
Als sein letzter Arbeitgeber pleitegeht, hat er genug von der abhängigen Beschäftigung und macht sich mit einem elektrotechnischen Betrieb selbstständig. Sein Partner ist ebenso Elektromechaniker wie er, aber Arztsohn und steuert den Großteil des Anfangskapitals bei. Zusätzliches Kapital gewinnt die Firma durch die Heirat von Royce mit der Tochter eines wohlhabenden Druckereibesitzers. Royce ist Perfektionist und die Produkte gewinnen einen guten Ruf. Der Durchbruch gelingt, als die Elektro- die Dampfkräne ersetzen. Ab 1894 baut Royce’ Unternehmen elektrisch betriebene Brückenkräne. Continue reading „Partner von Charles Rolls“
Wo Stars wie Pierce Brosnan absteigen: Hotel „Dorint Golfresort & Spa“, Mallorca
Die Auffahrt
Dieses elegante 5-Sterne-Haus grenzt an die Golfanlage d’Andraxt, nahe Puerto Andratx. Hier geben sich zahlreiche „Promis“ ein Stelldichein, wie etwa US-Schauspieler Pierce Bronson, Thomas Gottschalk und andere bekannte Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen. Ein großer Vorteil für Besucher: Nur 20 Autominuten trennen die Anlage von Palma, der Hauptstadt Mallorcas.
Das im mallorquinischen Landesstil erbaute und eingerichtete Hotel gleicht einer großen Finca und besticht durch warme Gelb- und Terracottatöne. Das Haus bietet Golfblick- und Meerblickzimmer, die vollkommen identisch eingerichtet sind. Die Räume sind großzügig geschnitten und bieten neben einem großen Bad einen mit bequemen Möbeln bestückten Balkon. Continue reading „Wo Stars absteigen“
erschienen in der Preussischen Allgemeinen Zeitung
Von Dr. Manuel Ruoff
Nach Libyen interveniert Frankreich mit Mali nun in einer Exkolonie
In mancher Hinsicht ist die französische Intervention in Mali eine Fortsetzung der französischen Intervention in Libyen. So verläuft die Front ähnlich. Die Tuareg in Mali, denen Frankreich im Gegensatz zu den Schwarzen im Südsudan einen eigenen Staat versagt, sind nämlich traditionell mit den Libyern Muammar al-Gaddafis verbündet. So fanden viele Tuareg in Libyen Asyl vor der Verfolgung in ihrer Heimat. Es besteht aber auch ein kausaler Zusammenhang zwischen den beiden Interventionen. So ist eine Ursache der Eskalation des Streits zwischen der schwarzen Zentralregierung im Süden und den Tuareg im Norden das Ende der Gaddafi-Regierung. Viele Exil-Tuareg kehrten gezwungenermaßen nach Mali zurück und brachten dabei auch schwere Waffen mit, mit denen sie Gaddafi als eine loyale Stütze seiner Regierung ausgestattet hatte. Ein anderer Grund für die Eskalation stellt der diesjährige Putsch in Mali dar, als das Militär im März die rechtmäßige Regierung stürzte, weil ihm deren Politik gegenüber den Tuareg zu liberal und nicht militant genug gewesen war. Continue reading „Noch längst nicht saturiert“
Im Ersten Weltkrieg war die (teilweise) russische Besetzung Ostpreußens weniger schlimm als im Zweiten. Eine systematische Entvölkerung sowie planmäßige Vergewaltigungen blieben aus. Milder war die Besetzung im Siebenjährigen Krieg. Die Zarin wollte die Ostpreußen als Untertanen gewinnen und setzte mit baltendeutschen Besatzungsoffizieren Landsleute der Besetzten ein. Am besten war die Besetzung zu Beginn der Befreiungskriege, denn damals kamen die Russen wirklich als Befreier. Zum Kommandanten von Königsberg und Gouverneur von Ostpreußen bestimmte der Zar seinen General Carl Gustav Graf von Sievers. Nach dem Ende der Befreiungskriege wurde der am 8. beziehungsweise 19. November 1772 in Livland geborene Baltendeutsche noch russischer Senator, bevor er 1856 in Moskau starb.
Die Zwiebeltürme der Basilius Kathedrale am Roten Platz
Moskau, als das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Russlands mit seinen zahlreichen Kirchen, Theatern, Museen, Galerien, sowie den optischen Höhepunkten Roter Platz, Kreml und Christ Erlöser Kirche, ist allemal eine Reise wert. Wenn dann ein Flug mit Lufthansa zum unglaublichen Preis von 143,80 € (Hin- und Rückflug!) dazukommt, zögert man nicht lange. Die erste Erfahrung, die man macht: Moskau besteht aus Staus! Gut 2 Stunden Flug, aber fast 2 ½ Stunden Taxifahrt vom Flughafen Vnukovo, einem der drei Flughäfen Moskaus, in die Innenstadt, sind bezeichnend. Aber eine U-bahn Strecke zum Flughafen existiert leider nicht, wobei die Moskauer Metro ansonsten gut, effizient und sehr preiswert ist: 28 Rubel (69 Cent) für die einfache Fahrt. Die Fahrweise in Moskau ist kreativ, jede Lücke wird genutzt, größere Autos und solche mit Blaulicht haben immer Recht! Parkgebühren kennt man bislang noch nicht, es wird daher auch geparkt, wo Platz ist.
Meine Reise nach Moskau anlässlich eines Vortragstermins auf einer Messe über digitale Medien hatte neben dem Messebesuch auch das Ziel, die Stadt vom Gesichtspunkt eines Einzelhandelsfachmanns aus zu betrachten. Wie stellt sich diese Metropole im internationalen Vergleich als Einkaufsstadt dar, und besonders: inwieweit haben dort im Handel bereits moderne, digitale Kommunikationsmedien Einzug gehalten? Continue reading „Moskau – eine Reise ins Land des digitalen Lächelns“
Vor 100 Jahren endete der italienisch-türkische Krieg – Erster Luftangriff der Weltgeschichte
Schon bevor das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg den finalen Todesstoß erhielt, war es nicht mehr gesund gewesen. Als „kranker Mann am Bosporus“ war es bereits im 19. Jahrhundert bezeichnet worden. Das einst das christliche Europa in Angst und Schrecken versetzende Reich war von einem Subjekt zu einem Objekt geworden. Dieses macht sehr schön eine Karikatur in der britischen Satirezeitschrift „Punch“ deutlich, die den Sultan zeigt, wie er erstaunt von einer Bekanntmachung Kenntnis nimmt, dass Russland, Frankreich und Großbritannien die Umwandlung seines Staates in eine Beteiligungsgesellschaft beschlossen hätten. Continue reading „Wie Libyen italienisch wurde“
auf diese Weise möchte ich mich sehr herzlich bei unserem Mitglied und Beirat José Napoléon Mariona bedanken! Herr Mariona hat es durch seine Kontakte ermöglicht, dass zwei unserer Mitglieder im Oktober auf eine große Mittelamerika Pressereise gehen können. In Honduras findet die Messe CATM statt, die “Central America Travel Market“. Im Anschluss daran gibt es die Möglichkeit, an verschiedenen Trips teilzunehmen, die nach Belize, Costa Rica, El Salavador, Guatemala und Nicaragua führen.
Vor 60 Jahren ratifizierte die Bundesrepublik Deutschland den Vertrag von Bretton Woods
Bretton Woods Hotel
Aus New York kommend sind es nicht weniger als vier Bundesstaaten, die wir durchqueren: New York, Connecticut, Massachusetts und New Hampshire. Wir sind im Nordosten der USA auf der Fahrt in die White Mountains. Der Weg, den wir von New York aus nach Norden in die White Mountains von New Hampshire gewählt haben, führt uns über die Interstate 95 bis Boston, dann die Interstate 93 bis zum Squam Lake Richtung Conway. Immer mehr dünnt sich das hektische und laute Treiben der Städte aus und macht der schweigenden Natur Platz. Continue reading „Bretton Woods – Eine Reise in die Geschichte“
„Ich kann mir keine kraftvollere, gewaltig sexuelle Leidenschaft, keine perfektere sensuelle Ekstase vorstellen.“
Nansen im Museum von Tromsoe
Es gibt Geschichten, die müssen anders erzählt werden als Geschichten üblicherweise erzählt werden, weil sie sich nicht in eine übliche Form pressen lassen. Dies ist so eine Geschichte, eine Reisegeschichte, eine dem Zufall geschuldete, nein, verdankte Geschichte. Eine Reisegeschichte? Ja, vielleicht auch das, eine Reisegeschichte. Es geht um den Friedensnobelpreisträger, Polarforscher, Staatsmann und norwegischen Nationalhelden Fridtjof Nansen, den Zufall, Irritationen, Überraschungen und sexuelle Ekstase. Diese Mischung ist es wert, ein wenig untersucht zu werden.
Nansen begegnete mir wie gesagt zufällig in der kleinen norwegischen Stadt Tromsø nördlich des Polarkreises im Polar Museum dort. Zufälle sind es, die interessante Begegnungen hervorbringen. Immer wieder Zufälle. Continue reading „Fridtjof Nansen: Ein Leben zwischen Eis und Liebe“
Bahn fahren in alten Zügen und Museumszügen, das ist an vielen Orten dieser Welt möglich. Da gibt es viele Möglichkeiten einzusteigen und nostalgischen Träumen nachzugeben – für die Dauer einer eindrucksvollen Fahrt mit oder ohne Dampf. Wer zum Beispiel schon einmal in Deutschland mit der Brockenbahn im Harz auf den Brocken gefahren ist – und im Sommer vor lauter Gästen keinen Sitzplatz mehr bekam – der weiß, welch besondere Faszination von diesen alten Zügen ausgeht. Continue reading „„Gamle Vossebanen“ in Bergen“
Vor 75 Jahren erhielt die grüne Insel ihre heutige Verfassung
Der Anglo-Irische Krieg um die Unabhängigkeit Irlands von England endete mit einem Kompromiss, dem am 6. Dezember 1921 in London unterzeichneten Anglo-Irischen Vertrag (The Treaty). Ihm gemäß wurde die grüne Insel geteilt in einen kleineren, überwiegend von Protestanten bewohnten Nordteil, der beim Vereinigten Königreich verblieb und einen größeren, überwiegend von Katholiken bewohnten größeren Teil, der als Irischer Freistaat statt der erstrebten Souveränität nur den Status eines Dominion wie Kanada erhielt. Continue reading „Wie Irland souverän wurde“