Wie üblich, wartet das Englische Theater an der Mundsburg zu Weihnachten und zum Jahreswechsel mit einer spritzigen Komödie auf. Am 25. November 2010 findet die Premiere des Lustspiels „Don’t misunderstand me“ des britischen Schauspielers und Bühnenautors Patrick Cargill statt. Beginn 19.30 Uhr. Diese leichtfüßige Verwechslungskomödie dreht sich um den gar nicht so braven Familienvater Charles, der einer New Yorker Affaire selbst im heimatlichen England nicht so leicht entkommen kann.
Wir werden über das Stück an dieser Stelle noch ausführlich berichten.
Wenn der Vorhang aufgeht, wird die Bühne zur Welt. Wenn der Vorhang aufgeht, wird aber auch die Welt zur Bühne – beides ineinander verflochten und miteinander verwoben wie in einem guten Bild, einem Kunstwerk. Leben und Welt ohne das? Unvorstellbar. Sicherlich denken die Macher des neuen Theatermagazins in Hamburg, „Godot“, ähnlich, dessen Erstausgabe zur Theaternacht am 11. September 2010 in Hamburg erschienen ist ( wir berichteten). Die inzwischen zweite Ausgabe gibt es unter: http://www.hamburgertheatermagazin.de/
Als mir die Chefredakteurin des neuen Magazins, Dagmar Ellen Fischer, zusammen mit dem „Redaktionsdoyen“ Hans-Peter Kurr gegenüber sitzen, spüre ich in jedem ihrer Worte die Liebe zum Theater. Eine Idee, die vor drei Jahren geboren wurde, hat nun das Licht der Welt erblickt – ein lange ausgetragenes „Baby“ – getragen von dieser Liebe und dem damit verknüpften Enthusiasmus, Ergebnis persönlichen Einsatzes von Zeit und Können, Kraft und Geld.
Wäre es Blasphemie, sie die zwölf „ Apostel“ zu nennen? Denn zur Zeit sind es zwölf im Team zusammen mit Dagmar Ellen Fischer: Aurel Crisafulli, Angela Dietz, Christian Hanke, Sören Ingwersen, Hans-Peter Kurr, Tilla Lingenberg, Birgit Schmalmack, Stephanie Schiller, Oliver Törner, Sabine Walter und Annette von Keudell. Alles ist noch im Fluss, entsteht, ist dabei, Gesicht und Gestalt zu gewinnen.
Was ist angedacht? Vorberichte, Premierenankündigungen, Kritiken, Interviews, Portraits, Glossen und mehr. Erscheinen soll das neue Magazin monatlich als Printausgabe, ansonsten soll es sich permanent aktutalisiert im Internet finden: www.hamburgertheatermagazin.de
……ist der Titel eines Films von Ulrich und Christian Offenberg, der als DVD-Video unter der ISB-Nummer 978 – 3 – 8312 – 9468 – 8 im Handel erhältlich ist. Der 60-Minüter versucht, unter dem ebenso provozierenden wie erhellenden Titel nicht nur, mit weitverbreiteten Vorurteilen über die internationale Freimaurerei aufzuräumen, sondern dokumentiert deren historische Entstehung und Begründung sowie ihre Entwicklung bis in unsere Tage mithilfe wahrhaft aufregenden (Archiv?-)Materials ebenso wie durch sachliche, stets die Quintessenz hervorhebende, Textbeiträge zweier Hamburger Freimaurer, des Vorsitzenden Logenmeisters Jörg Ahlheid („Carl zum Felsen“) und des Verbandvorsitzenden Gerd-Wilhelm Rottgardt, die für diesen Film im eindrucksvollen Grossen Tempel des Logenhauses an der Moorweidenstrasse interviewt wurden.
Klingenberger Symphoniker spielen wenig Bekanntes von Mozart und Smetana
Von Hans- Peter Kurr
Unter dem Titulum „Kunst und Kommunikation im Logenhaus“ findet am Sonntag, 7. November um 11.00 Uhr im Hamburger Logenhaus an der Moorweidenstrasse ein „Versöhnungskonzert“ statt. Wie Provinzialmeister Bernhard Möller, der diese Veranstaltung initiiert hat, mitteilt, spielen die Klingenberger Symphoniker unter der Stabführung von Professor Wolfgang Deppert sinfonische Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart und Friedrich Smetana, die man nicht alle Tage hören kann und die daher – im schönen Ambiente der Mozartsäle – einen besonderen musikalischen Genuss versprechen. Das renommierte Orchester setzt sich aus semiprofessionellen Musikern mit hohem professionellen Anspruch zusammen , die ohne Gage aufzutreten pflegen und daher den Reinerlös der Veranstaltung (Einheitlicher Eintrittspreis: € 10.-) der Zinnendorf-Stiftung zur Verfügung stellen.“ Continue reading „Sonntagskonzert im Logenhaus“
Langsam, aber mit Gewissheit überflügelt demnächst das Hamburger Auswanderermuseum Ballinstadt an Originalität die Erinnerungsstätte Ellis Island nahe New York.Wer beide Häuser in ihrem aktuellen Zustand kennt,darf diese Behauptung wagen, denn: Der Ideenreichtum der Hamburger hat jetzt dazu geführt, dass der Besucher – annähernd virtuell – , in der Version von 1870 bis hin zum Beginn des 20. Jahrhunderts, westwärts über den Atlantik schippern kann, wie unsere notgeplagten Vorfahren, denen gerade einmal 47 Zentimenter Schiffssraum pro Person zustanden, es tun mussten und sehnsüchtig auf die , wie es heute heissen mag, „Besserverdienenden“in Ihren „First-class“-Behausungen hinaufschauten. Die Ballinstadt wurde in diesen Tagen um jene Ausstellungsattraktion reicher, die die Veranstalter – zu Recht stolz – Neuinszenierungen nennen. Im Einzelnen sei erzählt: Continue reading „Erfolgreiche Eröffnung des neuen Ausstellungsteils in der BallinStadt“
Erschütternder Abend im angeschlagenen Schauspielhaus Text: Hans-Peter Kurr / Fotos: Dramaturgie des DSH
Ein erschütternder, wenngleich nicht leicht verstehbarer, Premieren – Abend im angeschlagenen Deutschen Schauspielhaus, diese Adaption des gleichnamigen Grimm-Märchens durch den rebellischen Regisseur Volker Lösch, der bereits vor Jahresfrist mit seiner heftig sozialkritischen „Marat“-Inszenierung die Gemüter erregte, die einen, also die Abo-Geniesser aus Ihrer Plüschsessel-Seligkeit riss, die anderen, also die Betroffenen, zu Beifall-Stürmen hinriss. Ähnliches hätte auch anlässlich dieser Premiere stattfinden können, wenn nicht….,ja, wenn nicht die spezielle aktuelle Situation des häuptlinglosen Schauspielhauses a priori für Gleichklang zwischen Bühne und Auditorium gesorgt hätte….vornehmlich in der Frage der, trotz des neuen „Senators“ Stuht, führer- und kopflosen Hamburger Kulturbehörde, Continue reading „Hänsel und Gretel gehn Mümmelmannsberg“
POLITISCH UNKORREKTES IM ENGLISH THEATRE OF HAMBURG
Von Uta Buhr
Ja, so läuft’s nun mal. Zumindest in der amerikanischen Provinz, wo nach Ansicht des Erfolgsautoren Neil Labute der Rassismus auch heute noch fröhliche Urständ feiert. Natürlich ist dieser mit einem dünnen Firnis kleinbürgerlicher Bigotterie überzogen. Doch gelegentlich brechen sich lieb gewonnene Vorurteile immer noch in unverminderter Schärfe Bahn. Da wird schon einmal hinter vorgehaltener Hand ein Schwarzer als „nigger, coon, pickany“ oder gar als „blue-gummed chimpanzee“ bezeichet.
Aber auch die farbigen Amerikaner – politisch korrekt „Afroamerikaner“ – lassen es sich nicht nehmen, dies mit gleicher Münze heimzuzahlen. Wer bisher glaubte, die Rassenkonflikte in den Vereinigten Staaten gehörten seit langem der Vergangenheit an, muss sich von Neil Labute in „This is how it goes“ eines Besseren belehren lassen. Nur, so lässt der Autor uns in seinem provokanten Stück wissen, kommen diese viel subtiler, sozusagen auf leiseren Sohlen daher als früher.
Aber in medias res – Vorhang auf für ein bemerkenswertes Kammerspiel, in dem lediglich drei Personen agieren. Und dies noch vorweg. Jene Kleinstadtidylle, die dem Zuschauer eine heile Welt vorgaukelt, erinnert fatal an die genialisch bösen Filme des unlängst verstorbenen Claude Chabrol. Was auf den ersten Blick wie wohlanständige, behäbige, nahezu spießige Bürgerlichkeit anmutet, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein Sumpf aus Aggressivität, Lüge und Verstellung. Continue reading „English Theatre of Hamburg: This is how it goes – So läuft`s nun mal“
THE NEW “POLITICALLY INCORRECT” PLAY AT THE ENGLISH THEATRE OF HAMBURG
Von Uta Buhr
Before you say anything about racism in today’s United States of America, think twice! This is the message of Neil Labute’s play “This is how it goes.” Most of us naïve Europeans were of the opinion that racial prejudice between black and white Americans had long been abolished. We even thought that the New World could teach Europeans a lesson concerning racial harmony. However, Neil Labute boldly opens up old wounds und shows us that crude racism still lingers below the surface of Afro-Americans and white Americans alike.
The plot is set in small town America and deals with the repercussions of an interracial love triangle. Cheerleader Belinda, a pretty middle-class blonde, meets Cody, the star of the high school track team, falls in love with him and marries the black athlete. After school Cody starts a remarkable career as a successful businessman while Belinda stays at home with their two kids. Her life as stay-at-home mom and the delicate balance of her marriage with an Afro-American is troubled when a former high school friend – simply called “the man” in the play – turns up in town and rents the small apartment over the couple’s garage. “The man” comes up with embarrassing questions about who Belinda and Cody want to be, who they are and what made them that way. It soon becomes obvious that “the man” is deeply attracted by Belinda. This worries Cody who threatens to throw “the man” out of his house. Continue reading „English Theatre of Hamburg:“This is how it goes““
Wie man ungestraft Kleists Meisterwerk „Penthesilea“ manipulieren kann Von Hans-Peter Kurr
Das Deutsche Schauspielhaus zu Hamburg hat, wie schon vor Monaten die Ruhrfestspiele in Recklinghausen, mit denen Intendant Friedrich Schirmer häufig und gern co-produziert, Heinrich von Kleists Meisterwerk „Penthesilea“ in seinen Spielplan aufgenommen, jene hochdramatische Liebesgeschichte um die gleichnamige Amazonenkönigin und den griechischen Heldenkrieger Achilles, die einander auf sehr ungewöhnliche Weise und gegen jede erklärte Absicht verfallen.Die einzige Liebesgeschichte darüberhinaus innerhalb der Spezies Mensch, in deren Verlauf etwas geschieht, was in der Tierwelt häufig vorkommt: Geliebte frisst Geliebten!
Der wichtigste Aspekt dieser Produktion scheint die Antwort auf die Frage zu sein, was man daraus lernen kann. Hier also der Versuch einer Zusammenfassung: Continue reading „Ein Lernabend im Schauspielhaus“
Notizen zur Neu-Inszenierung von Camus‘ „aktuellem“ Stück im Malersaal Von Hans-Peter Kurr
Die uralte Forderung Leopold Jessners „Gebt mir ein schwarzes Kabinett, einen weissen Stuhl und einen guten Schauspieler“ – im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses, bei Alexander Riemenschneiders Inszenierung von Camus‘ Revolutionsdrama „Die Gerechten“ ist sie – modifiziert – wieder einmal erfüllt: Das Kabinett besteht aus den Betonblöcken des Originalbaues, die zahlreichen Stühle sind dem Zuschauerraum (, der in das Geschehen einbezogen wird ) entnommen und der sehr guten Schauspieler gibt es gleich sechs an der Zahl. So gelingt Klaus Schumacher, dem Leiter des „Jungen Schauspielhauses“, mit dieser Mannschaft – wieder einmal -, was seinen Ruf in der Hansestadt inzwischen ausmacht : Ein exemplarischer Theaterabend. Dazu noch „low budget“, denn: Die Schauspieler sind fest engagiert, und die Produktionskosten dürften gegen O gehen. Continue reading „Gerecht oder nicht gerecht…das ist noch heute die Frage!“
Tourneetheater von Thespis im alten Griechenland bis zur aktuellen Spielzeit 2010 / 11 in deutschen Landen Von Hans-Peter Kurr
Wenn heute das Tourneeunternehmen „Thespis-Karren“mit einem Shakespeare-Stück, etwa „Der Widerspenstigen Zähmung“, im Theater der Stadt Wolfsburg gastiert, wird wohl nur wenigen der 1 100 Zuschauer bewusst werden, dass sie einer der ältesten Theaterformen begegnen, die die Geschichte kennt: der Wanderbühne.Ohne Wanderbühnen, die seit über zweieinhalb Jahrtausenden kreuz und quer durch Europa zogen und ziehen, hätte es keinen Kulturaustausch unter den Völkern unseres alten Kontinents gegeben, hätte bereits in der Antike das grosse griechische Vorbild nicht die Römer doch noch bewogen, sich ein eigenes kulturelles Gesicht zu schaffen, wären selbst die Demokratien unserer Tage von Technokraten und Militärs regierte Ameisenhaufen arbeitender und kämpfender Menschen und auf die Dauer….lebensunfähig!
Wenn wir in die Tiefe der Menschheitsgeschichte hinabblicken, erkennen wir, dass diese Form des Theaters im 6. Jahrhundert vor der Geburt Christi ihren Urspung hat. Damals begründete der griechische Tyrann Peisistratos in Athen die sogenannten „Dionysien“, Weihefeiern zu Ehren des Gottes Dionysos mit Theaterdarbietungen. Continue reading „Die Geschichte der Wanderbühnen….einmal anders als akademisch!“
Unser Mitglied Hans-Peter Kurr ist der Doyen eines Redakteursteams, das für das brandneue und in HH erstmalig erscheinende Theatermagazin GODOT verantwortlich zeichnet.
Wir veröffentlichen aus aktuellen Gründen diese Mitteilung, die wir von Hans-Peter Kurr erhielten und berichten und informieren zeitnah weiter über das Projekt, dem wir natürlich viel Erfolg wünschen und mit auf den Weg geben wollen!
Zur Hamburger Theaternacht am 11.September 2010 wird GODOT, das Hamburger Theater Magazin, erscheinen und an zentralen Stellen und vor den Theatern verteilt werden.
GODOT wird von einer Gruppe professioneller Journalisten und Theaterkennern gemacht, die seit Jahren die Szene begleiten, kritisieren und mitgestalten.
GODOT das neue Hamburger Theater Magazin mit Kritiken über Schauspiel, Musiktheater, Tanz, Kinder- & Jugendtheater und Performance aller Hamburger Theater (-Gruppen) sowie Portraits, Interviews, Hintergrundreportagen, Berichte über Nachwuchs & Ausbildung, Wissenswertes über Technisches oder Politisches, Klatsch & Tratsch und eine Kolumne. Continue reading „AKTUELL: Hamburgs neues Theatermagazin: GODOT“
Lässt sich die Mehrheit von einem Einzelnen bevormunden?
Ein Kommentar zum Verbot der Aufführrungen im „Römischen Garten“ Von Hans-Peter Kurr
Wir befinden uns in der Hansestadt Hamburg, der weltoffenen, und nicht im Reich der „sieben Schwaben“. Und dennoch – man traut seinen Sinnen nicht – ist es einem einzelnen Bürger in Blankenese – mithilfe der Behörden – gelungen, sommerlichen Theaterabenden, produziert und veranstaltet durch das Hamburger Privattheater „N.N.“ unter Dieter Seidel in „unserem Jahr 2010“ den Garaus zu machen….wegen Lärmbelästigung. Continue reading „Kultur in Blankenese nicht gefragt?“
„Ich bin ein Einzelkind, und das ist auch gut so.“ Dieses Wort, frei nach Klaus Wowereit, könnte vom kleinen Nick stammen, dem Ich-Erzähler der gleichnamigen bezaubernden französischen Spielfilmkomödie, die nach ihrem Debut in ihrem Heimatland vergangenes Jahr am 26. August nun auch in die deutschen Kinos kommt. Nick, ein richtiger Sympathieträger, widerspricht allen Vorurteilen gegenüber Einzelkindern. Weder leidet er unter seiner Geschwisterlosigkeit noch ist er sozial unverträglich. Vielmehr genießt er die ungeteilte Liebe seiner Eltern und ist ein integraler Bestandteil seiner Clique. Als er und seine Klasse zu Beginn der Handlung aufgefordert werden, in einem Aufsatz zu schreiben, was sie werden wollen, ist er ratlos. Er ist nämlich mit dem Status quo zufrieden: „Mein Leben ist doch prima, es muss sich nichts daran ändern.“ Continue reading „Bezaubernder Spielfilm: Der kleine Nick“
„Geständnisse mit Pinsel“ heißt die neue Ausstellung von Dr. László Kova in Hamburg. In der Galerie der Parkresidenz Alstertal zeigt er Landschaftsbilder, Ölgemälde und Radierungen.