Von Hans-Peter Kurr Hamburgs Krimi-Theater „Imperial“ auf Erfolgskurs
Zwei Männer trafen einander in einer kleinen Stadt des „Bergischen Landes“ mit Namen Remscheid. Ihr Anziehungspunkt war derselbe: Das ‚Westdeutsche Tourneetheater’, damals der Bundesrepublik kleinste Tourneebühne mit einem wahrhaft bunten Programm. Auf dem Intendantenstuhl, von dem aus heute die Intendantin Claudia Sowa die Geschicke des Theaters leitet, saß zu jener Zeit der Abenteurer Joschi Jaschintzki, Erfüller fast aller Wünsche junger Regisseure und Schauspieler…..von der Nebelmaschine bis zum Liliputaner. Continue reading „Die Perle vom Kiez“
Umstrittener über die Jahrhundertgrenze 20/21 hinweg konnte kein Mitglied des deutschsprachigen Showbiz sein als Grandseigneur Johannes Heesters, der am Weihnachtsfest 2011 endlich 108-jährig sterben durfte. Allerdings hat ihm diesen zweifelhaften Ruf in erster Linie die Boulevard-Presse eingebracht. Ja, gewiß: Der eine oder andere Neider, den es selbstverständlich auch (oder sogar: insbesondere?) in sogenannten Künstlerkreisen gibt, mag, Verständnislosigkeit s p i e l e n d, dümmliche Fragen in die Welt gesetzt haben, wie „Hat er denn das nötig?“ oder „Warum hört er nicht endlich auf!“ oder „Merkt er nicht, dass seine Auftritte heutzutage peinlichwirken und seinen guten Ruf zerstören?“ Mag alles sein. Aber: Wer hatte darüber zu entscheiden? Ausschließlich doch wohl er selber! Und, solange es, nach wie vor, eine schier unzählbare Fangemeinde gab, waren seine – ohnehin immer seltener werdenden – Auftritte selbstverständlich legitim. Continue reading „„Jopi“ Heesters – Größen von Gestern“
Von Dr. László Kova
Jubiläumsausstellung in Vilnius/Litauen
Die Galerie ´Šv.Jono Gatves Galerija´ in Vilnius/Litauen fing rechtzeitig an, den großen Nationallyriker in den Mittelpunkt des Kulturgeschehens zu stellen. Im Kalenderjahr 2014 feiern die Litauen den 300. Geburtstag des namhaften Poeten Kristijanas Donelaitis, der am 01. Januar 1714 (gest. 1780) geboren wurde.
Er war ein protestantischer Pfarrer einer deutsch-litauischen Gemeinde im ostpreußischen Preußisch-Litauen. Er predigte 37 Jahre lang in deutscher und in litauischer Sprache. Er war ein vielseitiger Gelehrter und lernte auch Griechisch, Hebräisch und Französisch. Seine Poesie schrieb er in Deutsch. In der litauischen Sprache verfasste er sein Hauptwerk, das den Titel „Metai“, deutsch „Die Jahreszeiten“ trägt. Continue reading „Zum 300. Geburtstag von Kritijanas Donelaitis“
Nicht nur die polnische Nobelpreisträgerin für Physik Maria Sklodowska-Curie, der Astronom Jan Hevelius oder der Komponist und Pianist Frédéric Chopin sind weltbekannt, sondern auch der Literaturnobelpreisträger Czeslaw Milosz.
Das Parlament der Republik Polen ist überzeugt von der besonderen Bedeutung des schöpferischen Werkes von Czeslaw Milosz für das National und Weltkulturerbe und ernannte das Kalenderjahr 2011 zum ´Czeslaw-Milosz-Jahr´, da er in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre.
Das ´Milosz-Jahr´ ist eine Gelegentheit, um an den Poeten und seine Werke zu errinern und bildet die Chance einer tieferen Reflexion über die Zusamenhänge seines Lebens und seiner Literatur mit dem verworrenen 20. Jahrhundert zu erforschen. Der 100. Geburtstag des Poeten wird nicht nur in Polen gefeiert, sondern auch in Litauen, den USA, in Frankreich, China, Indien, Israel und Russland. Das Programm des ´Milosz-Jahr´ umfast neue Buchauflagen, Konfernzen, Diskussionen und dem Poeten gewidmete Ausstellungen. Der wichtigste Programmpunkt ist die zweite Auflage des Czeslaw-Milosz-Literaturfestivals, das von 9. bis 15. Mai 2011 in Krakau stattfindet. Der 100. Geburtstag des Poeten wurde im Almanach der von der UNESCO gefeierten Jahrestage eingetragen. Continue reading „Czeslaw-Milosz-Jahr“
Es gehört zu den meistgespielten deutschen Nachkriegsstücken, das Schauspiel „Korczak und die Kinder“ von Erwin Sylvanus, das eines der schlimmsten Verbrechen des Naziregimes, den Tod von 200 jüdischen Waisenkindern aus dem Warschauer Ghetto in den Gaskammern des Vernichtungslagers Treblinka behandelt. Mit ihnen starb der Mann, der sie bis zum letzten Atemzug beschützt hatte, der polnische Arzt, Schriftsteller und Pädagoge mit Leib und Seele, Janusz Korczak.
Unter diesem Autorennamen schrieb sich der als Henryk Goldszmit in Warschau geborene Sohn einer jüdischen Anwaltsfamilie in die polnische Literatur des frühen 20.Jahrhunderts ein, weniger ein Pseudonym als ein Synonym für eine tiefe Liebe zu den hilfslosesten in der menschlichen Gemeinschaft, den Waisenkindern. Mit seinem Namen wird immer der singende Zug der Kinder aus dem Waisenhaus Dom Sierot in Warschau, das der Kinderarzt jahrzehntelang geleitet hatte, in das Lager Treblinka verbunden bleiben. Dieses Kapitel des Holokaust erschüttert die Menschen, wo und wie sie sich mit ihm auseinandersetzen.
So wie zur Zeit in Hamburg, wo das „TheaterSehnSucht“ das Schauspiel von Erwin Sylvanus in sein Programm aufgenommen hat,
das vor allem junge Zuschauer bewegen soll, Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Geschichte in die Gegenwart zu transferieren und sie mit den gravierenden Problemen unserer Zeit zu verbinden. Ein Jugendtheater, das das junge Publikum nicht nur als Zuschauer sieht sondern es mit einbindet in das Thema des Stückes und seine Interpretation mit anschließender Diskussion oder Workshop.
Dass diesem Schauspiel Erwin Sylvanus, das den Autor berühmt gemacht hat, in Hamburg eine besondere Bedeutung zukommt, liegt an der bedrückenden Duplizität der authentischen Vorlage: Auch in Hamburg kamen jüdische Kinder ums Leben, die Schule am Bullenhausener Damm trägt deshalb heute den Namen von Janusz Korczak. So bekommt das Stück eine bewegende Nähe, die bei der Erstaufführung in der Jugendkirche, Bei der Flottbeker Mühle, schon zu spüren war. Nicht nur bei den älteren Zuschauern – der „Erlebnisgeneration“ – sondern auch oder gerade bei den Jugendlichen, der eigentlichen Zielgruppe dieses Jugendtheaters. Was dieses Stück ihnen verdeutlichen will und soll, ist Eigenverantwortung, die in die Gesellschaft einzubringen ist, um überhaupt als solche bestehen zu können.
Keine leichte Aufgabe für die Protagonisten, denn es wurde die Form des Sprechtheaters gewählt, weil man mit diesem Stück auch kleine Räume bespielen will wie Klassenzimmer, um so nahe wie möglich an das junge Publikum heran zu kommen und es mit einbeziehen zu können. So muss vor allem die Sprache die Handlung tragen, die im Warschauer Ghetto spielt, in dem Waisenhaus, das Janusz Korczak leitet, und das nun geräumt werden soll, weil die Kinder nach Treblinka gebracht werden sollen. Zwischen dem SS-Führer mit dem Räumungsbefehl und dem Arzt beginnt ein in emotional geführten Dialogen ausgetragener Kampf um die Vollziehung dieses – wie Korczak weiß – tödlichen Vorhabens. Der Arzt will die vier Schwestern retten, sie von der Begleitung befreien. Er selber will die Kinder in das Lager führen, alle Versuche zu seiner Rettung, die an ihn herangetragen werden, lehnt er ab.
Das Jugendtheater hat bei der Besetzung des fünf Personen-Stückes eine glückliche Hand gehabt. Ohne aufwendige Ausstattung, vor nur mit wenigen Symbolen versehener Bühne erfüllen die Schauspieler allein mit ihrer Präsenz die Aufgabe, die der Autor mit seiner großartigen Sprache vorgegeben hat – kein Wunder, dass Erwin Sylvanus mit diesem Stück Weltruhm erlangte. Bewusst hat man verzichtet, Kinder auf die Bühne zu bringen. Sie sind gegenwärtig in den beiden Frauengestalten, denen Kerstin Otto und Katharina Herzberg von Rauch Leben gibt.
Gösta Liptow bringt als Sprecher die verbindenden Elemente in die Handlung ein, die in ihren entscheidenden Elementen von Thomas Fischer als Offizier und Hans-Peter Kurr als Korczak getragen wird und die ihren Höhepunkt in einem bewegenden Monolog findet, in dem Hans-Peter Kurr alle Register seines Könnens zieht. Der Arzt ringt dem Befehlenden das Leben der vier Schwestern des Waisenhauses ab und tritt dann der Weg in das Dunkel an, aus dem es keine Wiederkehr gibt. Kurr i s t Korczak in Mimik und Sprache, mit der er fast den Raum zu sprengen droht und die Zuschauer, gleich welchen Alters, in seinen Bann zwingt. Großes Sprechtheater unter der Regie von Fred Buchalski, musikalisch begleitet mit eigenen Kompositionen von Kinga Heymann.
Es ist zu wünschen, dass „Korczak und die Kinder“ als erstes Stück des dreiteiligen Theaterprogramms, das dieses von der Hamburger Kulturbehörde geförderte Jugendtheater vorlegt, in vielen Schulen und Institutionen zur Aufführung kommt. ( TheaterSehnSucht, Seewartenstraße 10 in 20459 Hamburg, Tel: 040 / 52015701, Mail: jugend@theatersehnsucht.de )
Hilarious! The new comedy by the famous British playwright Terence Frisby is heart-warming and thus just the right thing for a dark and rainy day in the dead of winter. In the very beginning nothing seems to be funny for middle-aged Rosie Boston who has just learned about her husband’s infidelity. Piers Boston, a 53 year old business-man has madly fallen in love with his young and pretty secretary Larissa. He is planning to begin a new life with her in the couple’s posh London apartment overlooking the River Thames. Selfish as Piers is, he does not even seem to expect any objections from his wife either to share her home with Larissa or to move out for good. While Rosie is brooding over her problem, help comes from young Darren Tucker who insists on talking to her. Continue reading „A QUARTET IN TROUBLE: “FUNNY ABOUT LOVE ““
„FUNNY ABOUT LOVE“ – DIE LIEBE IST EIN SELTSAMES SPIEL…
Ist dies nicht ein Novum in der Welt der Komödie? In dem turbulenten Stück geht es nicht um die berühmt-berüchtigte „ménage à trois“, sondern um die Quadratur einer Beziehung. Einer Beziehung aus vier Personen, die in Bildung und Charakter nicht unterschiedlicher sein könnten. Da ist zunächst die von ihrem in der Midlife Crisis befindlichen Gatten Piers gehörnte Ehefrau Rosie, eine Dame von Welt und bester Erziehung, geistreich und ironisch, die selbst die delikatesten Situationen mit der legendären „stiff upper lip“ meistert. Eine Meisterleistung von Debbie Radcliffe, der gestandenen britischen Aktrice, die dem Publikum des English Theatre bereits aus verschiedenen anderen Rollen bekannt ist. Continue reading „Funny about love – Das neue Stück im English Theatre Of Hamburg“
Das Buch für professionelles Schreiben und Vermarkten
„Handbuch für Songtexter. Mehr Erfolg durch professionelles Schreiben und Vermarkten“ ist der Titel des Buches. Es ist ein Buch, das Songschreibern helfen will, gut mit Sprache und erfolgreich mit guter Sprache umzugehen. Außerdem geben die Autoren Informationen und Tipps, wie die Ergebnisse vermarktet werden können und informieren umfassend über alles, was ergänzend dazu an Wissen für die Branchenpraxis benötigt wird wie zum Beispiel Urheberrecht, Werkschutz oder Verlagsverträge.
Geschrieben haben das Buch Edith Jeske und Tobias Reitz: Edith Jeske ist langjährige Dozentin für Textdichten und Coach, unter anderem im Popkurs Hamburg an der Hochschule für Theater und Musik in Hamburg. Tobias Reitz ist Germanist und Textdichter, Jahrgang 1979 und der jüngste hauptberufliche Textdichter Deutschlands. Gemeinsam leiten sie die „Celler Schule“, die einzige deutsche Masterclass für Textdichter, gefördert von der GEMA-Stiftung. Sie wurde 1996 von Edith Jeske ins Leben gerufen. Continue reading „Mein Buchtipp als Geschenk für Weihnachten: Handbuch für Songtexter“
Reise zu seinen Mythen und zu den Sternen im Hamburger Planetarium
Unter dem Titel „Das Universum der Maya“ steht gegenwärtig eine ebenso prächtige wie intelligente „Himmel-Show“ zentral im Programm des Hamburger Planetariums, die es zu bewundern gilt.
Als die Azteken, die um das Jahr 1000 nach Christi Geburt ins heutige Mexiko eingewandert waren, zum ersten Mal das Gelände von Teotihuacan im Tal unter sich erblickten, schauten sie auf eine Geisterstadt hinab. Sie lag dort seit Jahrhunderten – nur eine Tagesreise von der prachtvollen aztekischen Hauptstadt Tenochtitlan entfernt, die heute Mexiko-City heißt. Und doch hätte bis zu diesem Tage kein Späher sie entdeckt, kein Wanderer seinen Fuß dorthin gesetzt, wo ehedem ein Volk ohne überlieferten Namen, um seinem Gott Quetzalcoatl näher zu sein, drei gewaltige Pyramiden errichtete – reich ornamentiert, aber ohne jedes erkennbare Schriftzeichen. Continue reading „Die Rätsel des Volkes der Maya“
Zur Entspannung schreibt mancher Journalist gern mal einen Krimi. Wenn er dann auch noch gedruckt wird, umso besser. So geschehen in der Fernsehzeitschrift FUNKUHR, Ausgabe 43/2011
Uff, endlich geschafft! Ingo Meister schlug den Deckel des Eichensarges zu. Es war schon ein Stück Arbeit gewesen, Ilonas leblosen Körper die steile Kellertreppe hinauf zu schleppen, zumal ihre linke Hand sich immer wieder im Geländer verfing. Und richtige Maßarbeit, Ilona unter den massigen Leichnam des verblichenen Rudolf Schickle zu schieben. Ingo wischte die Schweißperlen von seiner Stirn und gönnte sich einen großen Schluck eiskaltes Bier. Danke, Ilona, sagte er laut und lachte höhnisch, dass du noch heute Morgen ein paar Fläschchen in den Kühlschrank gestellt hast, und hob sein Glas. Aber das Prosit erstarb ihm auf den Lippen, als er sich an das Geräusch von Ilonas splitternden Knochen auf dem Steinboden erinnerte. Grauenvoll. Doch er fing sich schnell wieder und dachte an Ilonas Vermögen, das ihm zufallen würde. „Du wirst reich durch die Leich’“, summte er, als er sich später wohlig in der Badewanne räkelte. Continue reading „Erde zu Erde – ein Krimi“
An einem so strahlenden und kalten Herbsttag in Hamburg, an dem der Frost mit seiner ganzen Schönheit am Morgen sein Regiment angetreten hat, an einem solchen Tag also dürfen es auch einmal ein Gedicht und Bilder sein, die die kalte Jahreszeit „einläuten“. Hier sind sie!
Das Mount Rushmore National Memorial wird 70 Jahre alt
Es entspricht so trefflich dem Zerrbild vom materialistischen US-Amerikaner, für den alles Geschäft ist: Während in anderen Ländern Symbole und Wahrzeichen der Nation mit dem Aufkommen des Massentourismus zu Touristenattraktionen geworden sind, haben die US-Amerikaner eine Touristenattraktion zum Nationalheiligtum erkoren. Die Rede ist vom Mount Rushmore National Memorial.
Landestypisch für diesen Staat, in dem alles eine Nummer größer ist, sind auch die Ausmaße. Deutlich wird das im Showdown, dem dramatischen Finale des Hitchcock-Klassikers „Der unsichtbare Dritte“, in dem Cary Grant und Eva Marie Saint in dem Monument auf der Flucht vor den Verbrechern um ihr Leben kraxeln. Immerhin 18 Meter sind die Köpfe der vier US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln hoch. Continue reading „Unvollendetes Heiligtum: Mount Rushmore Memorial wird 70 Jahre alt“
Ob „Harry Potter“ auf Türkisch, „Pippi Langstrumpf“ auf Polnisch oder „Alice im Wunderland“ in Englisch – Kerstin Brockmann (43) möchte im Heimfelder Kulturverein „Alles wird schön“ eine mehrsprachige Bibliothek für Kinder aufbauen. „Spielerisch, unbürokratisch und kostenlos sollen sich die Kids Bücher auf Vertrauensbasis ausleihen können“, sagt sie, „Hauptsache ist, dass sie Lust auf Lesen bekommen.“ Die hatte die Redakteurin – sie leitet seit 2004 Seminare zum Thema „Kreatives Schreiben“ im Kulturverein – selber von Kind auf an. „Es war gut für mich, mit Büchern aufzuwachsen. Schon immer liebte ich es, in andere Welten einzutauchen. Sie sind noch heute eine starke Kraftquelle für mich.“ Continue reading „MultiKulti Bibliothek für Kinder“
Dieser Artikel erschien in folgenden Medien: Schleswig-Holstein am Sonntag am 11. September, Rheinische Post am 28. September und PAZ am 22. Oktober 2011
Am 22. Oktober dieses Jahres wäre der weltberühmte Pianist und Komponist Franz Liszt 200 Jahre alt geworden. Grund genug, einige Stationen seines wechselvollen Lebens in seiner ungarischen Heimat nachzuzeichnen.
Gergely Bogányi hebt entsetzt die schmalen Pianistenhände. Nein, Franz Liszt einen Superstar oder gar Popstar zu nennen, wäre ein Vergehen an seinem Genie. Ein schrecklicher Begriff, findet er, der heutzutage auch Leute einschließt, die keinerlei künstlerische Begabung besitzen. Recht hat er. Der große schlanke Mann – 37 Lenze jung – ähnelt mit seinen schulterlangen Haaren und der charakteristischen Nase nicht nur seinem großen Vorbild, sondern spielt auch das Piano forte wie ein Gott. Gerade intoniert er im Franz-Liszt-Museum (ehemals Nationale Ungarisch-Königliche Musikakademie) in der Vörösmatystraße 35 auf der Pester Seite die berühmten „Consolations“ auf einem alten Boesendorfer, den schon Liszt bespielte. Continue reading „LISZTOMANIE – Auf den Spuren Franz Liszts in Ungarn“
Da meine ich, die größten musikalischen Botschafter Irlands bereits zu kennen, tut sich doch immer wieder eine herzerfrischende Überraschung auf: Kieran Goss! Ihn bisher nicht wenigstens einmal gehört zu haben, ist eine musikalische Sünde für einen Irland-Fan wie mich. Doch sie sei mir verziehen: Ich habe ihn live in der Empore bei seiner „Live in Belfast dvd-Tour“ in EmporeBuchholz (Nordheide) erleben dürfen. Anfangs als Trio mit Ann Kinsala und Gareth Hughes. Dann mit seinen Überraschungsgästen, den Brüdern Brendan und Declan Murphy und natürlich auch solo.
Augen zu und einfach den Klängen der Gitarren und der betörenden Stimmen lauschen. Mir dabei vorzustellen, ich stehe am Strand von Valentia Island (Cty. Kerry) oder lasse den Blick über die „Clew Bay“ – der Bucht mit den 365 Inseln im Cty. Mayo – streifen und mir den Wind um die Nase wehen. Wem diese Verzauberung gelingt, obwohl ich abgehetzt und gerade noch rechtzeitig zu Konzertbeginn angekommen bin – der ist schon ein wahrer Meister. Continue reading „Kieran Goss – musikalischer Botschafter Irlands“
Im Maritim-Hotel Reichshof heult der Hund von Baskerville
Seit der Übernahme des renommierten Hamburger Hotels „Reichshof“ durch die Maritim-Kette wurden der atmosphärereiche Speisesaal und die heimelige Bar offenbar nicht wesentlich verändert. Aus diesem Grund können sie sehr gut als Kulisse für unterschiedliche Performances genutzt werden. Diese Situation hat schon die Intendanz des benachbarten Schauspielhauses zu mehreren Gastspielen dortselbst veranlaßt. Gegenwärtig allerdings kann man dort neben kulinarischen Köstlichen, zubereitet von Küchenchef Stefan Hopf und seiner Mannschaft, allsonntäglich das Geheule und Gejaule des Hundes von Baskerville erleben, dessen von Sir Arthur Conan Doyle phantasiereich erfundene Geschichte vom krimitrainierten Ensemble des Imperial-Theaters auf sehr gutem schauspielerischen Niveau professionell dargestellt wird, so daß den unterhaltungsfreudigen Zuschauern nicht nur die Gänseleber vom Teller mundet, sondern auch die nach jenem Geflügel benannte Haut über Rücken und Arme kriecht. Continue reading „Dinner mit Gänsehaut“
80 Jahre wäre der Romancier und Stückeschreiber Thomas Bernhard („Der Theatermacher“, „Minetti“ etc.) zu Beginn dieses Kalenderjahres geworden. Für Saskia Junggeburth, Programmgestalterin des Logensaales in den Hamburger Kammerspielen, Grund genug, dem österreichischen Autor eine Lesereihe zu widmen, in deren zweiter Veranstaltung Brigitte Buhre, Witwe des großen Traugott, Auszüge aus Bernhards autobiographischem Roman „Der Keller. Eine Entziehung“ lesen wird. Dafür vorgesehen ist der Abend des 27. Oktobers 2011 um 19.30 dortselbst (Platzreservierung unter >karten@logensaal-kammerspiele.de<. ) Continue reading „Buhre liest Bernhard“