Eine Glosse von Johanna Renate Wöhlke
Das wollte ich schon immer sein: eine große Größe. Bloß nichts Kleines, nichts Unscheinbares – am Ende noch Übersehbares? Nein! Niemals! Also die große Größe!
Nun ist es mit der großen Größe aber so eine Sache. Wann fängt sie an? Wann hört sie auf? Was empfindet wer als große Größe? Gibt es am Ende auch noch eine kleine große Größe oder eine große kleine Größe? Wie ist es dann mit dem Verhältnis beider zueinander? Continue reading „Die große Größe oder Wie das Internet lernt“
Mobilität für Menschen mit körperlicher Behinderung in Verbindung mit Designkunst: die Hamburger Designerin Sybs Bauer und ihre Arbeit für Petri+Lehr: 112 Jahre im Dienst für Mobilität körperlich behinderter Menschen.
Wenn Pioniergeist und Designergeist zusammentreffen und sich darin eine 112 Jahre alte Firmengeschichte mit den modernen Ideen einer Designerin wie Sybs Bauer vereinen – dann liegt Innovation in kompetenten Händen. Im Falle von Petri+Lehr – 112 Jahre lang im Dienst für die Mobilität für Menschen mit körperlicher Behinderung – und Sybs Bauer ist seit März 2014 der Multifunktionsdrehknopf „MFDTOUCH“ für die Lenkung von Automobilen ein Beweis dafür. Sich durch technische Hilfen das Leben erobern können, welch ein Gewinn an Lebensqualität! Welch ein Erfolg für das Produkt – denn noch vor der Markteinführung im Frühjahr 2014 wurde es im Lieferprogramm von Mercedes-Benz aufgenommen. Continue reading „Designkunst von Sybs Bauer: In jedem Fall mobil“
Er heißt „Keukenhof“, das heißt Küchengarten, und ist das blühende Juwel der Niederlande. Dort wachsen und blühen im Frühjahr 2015 etwa sieben Millionen Tulpen in 800 Sorten. Zu den Blumen gesellen sich Kunstwerke und Inspirationsgärten.
Die Literaturtage Schleswig-Holstein des Jahres 2015 sind für das DAP – Mitglied Dr. Wolf-Ulrich Cropp sehr erfolgreich zu Ende gegangen. Der Hamburger Schriftsteller ist mit dem „Publikumspreis 2015“ ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand im Ständesaal des Rathauses zu Schleswig statt. Cropp hat den Preis für seine Shortstory „Am selben Ort des anderen Ufers“ erhalten. Mit diesem Preis setzt er offensichtlich eine Erfolgsserie fort, denn schon vor zwei Jahren war er auf den Literaturtagen in Meldorf mit seiner Geschichte „Einkehr“ erfolgreich. Wir gratulieren an dieser Stelle herzlich und wünschen weiterhin viel Erfolg.
Dieser Artikel erschien 1996 im Rahmen einer Serie für das Hamburger Abendblatt zum Thema: „Womit haben Sie als Kind gespielt?“ Damals war Rauhe noch Präsident der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg
Professor Hermann Rauhe, womit haben Sie als Kind gespielt?
Erwartungsvoll, neugierig und gespannt fahre ich an diesem Morgen zum verabredeten Interviewtermin mit dem Präsidenten der Hochschule für Musik und darstellende Kunst am Harvestehuder Weg, Professor Hermann Rauhe. Denn schon auf dem Anrufbeantworter und später am Telefon hat er spontan und begeistert auf das Thema reagiert und dadurch in mir einen Erwartungszustand wachgerufen, Neugier auf das Gespräch, die Situation, das Zusammentreffen mit einer Continue reading „Ein Leben für die Musik und seine Wurzeln: Professor Hermann Rauhe zum 85. Geburtstag“
Uwe Friesel stellte in der Hansestadt Salzwedel sein neues Buch vor.
Zwischen allen Stühlen ist der Platz des freien Autors
…ist ein aufmüpfiger und selbstbewusster Titel, wenn man bedenkt dass das Wort „Essay“, vom Altfranzösischen essai abgeleitet, zur Zeit seines Erfinders
Montaigne (1533 bis 1592) vielmehr Vorsicht, Rücksicht und verdecktes Fragen meinte. Ein Essay sei ein bloßer Denkversuch, keineswegs die Behauptung einer Wahrheit, definierte Montaigne, um den Folgen der gefährlichen Dogmen der Kirche, die seinem vogelfreien Denken diametral entgegenstanden, nicht schutzlos ausgeliefert zu sein. Nietzsche, der 300 Jahre später am radikalsten an den Dogmen rüttelte, bewunderte in ihm einen frühen Vorgänger, ohne den modernes aufgeklärtes Denken und Schreiben gar nicht möglich sei. Continue reading „Uwe Friesel: „Zwischen allen Stühlen oder Soll man in Krähwinkel stets das Maul halten?“ Das neue Buch mit Essays aus vier Jahrzehnten Deutschland“
Autorenlesung: Von Gletschern, Glut und atlantischen Perlen
Wolf Ulrich Cropp und Joachim Frank lesen aus ihren Werken.
Ein Abend der Reiseliteratur.
Gletscher und Glut
Wolf-Ulrich Cropp, Autor vieler Bücher, Kurzgeschichten und Features, Mitglied des Club of most traveled peoples und Vorstandsmitglied der HAV, berichtet Spannendes von seinen Reisen durch Alaska und Afrika und liest aus seinen Büchern, die das Land des Eises, der Bä-ren und Wölfe und die Gluthitze des Schwarzen Erdteils zum Thema haben.
Atlantische Perlen
Joachim Frank: Wie Perlen einer in den Atlantik geglittenen Kette sieht die Insel-gruppe aus der Luft aus, und sofort asso-ziiert man Bilder von palmengesäumten Stränden und friedvoller Romantik. Aber die Kapverden haben viel mehr zu bieten, denn sie besitzen ein landschaftlich, kultu-rell und historisch ganz eigenes Profil, das sich auf Fahrten und Wanderungen an atemberaubenden Steilküsten, durch schroffe Fels- und Vulkanlandschaften oder fruchtbare Täler erleben lässt.
When: Do M�rz 5 19:30 - 00:00
Where: Logensaal der Hamburger Kammerspiele, Hartungstr. 9-11
Es ist nicht immer leicht, in der eigenen Sprache zu schreiben. Das ist besonders dann nicht der Fall, wenn sich Moden entwickeln, die man nicht als Moden bezeichnen darf, weil sie von ihrem qualitativen Anspruch her zweifellos nicht unrichtig und langlebig zu nennen sind. Ich meine die Gendergerechtigkeit in der Sprache: der Richter, die Richterin; der Bundeskanzler, die Bundeskanzlerin; der Diplom-Kaufmann, die Diplom-Kauffrau – das IN für die weibliche Form ist im Emanzipatorischen gut zu begründen. Die Diskussion darüber füllt inzwischen Band um Band, Bände um Bände – und kein Ende! Continue reading „Genderhinweis? Unbedingt!“
Was in Erinnerung bleibt sind Kaskaden von Wortspielen, intellektuellen Bissigkeiten und ebensolchen politischen Analysen, hintergründiger Humor, sprachliche Textakrobatik gespielt, gelesen und gesungen. Das ist so, weil dort ein Titan des Kabaretts auf der Bühne stand: Werner Schneyder.
Ein Gefühl von „es war einmal“ galt es zu bekämpfen – nicht im Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg wie in den 1980er Jahren, nein, in der „Empore“ in Buchholz vor den Toren Hamburgs – volles Haus für Werner Schneyder und sein Programm „Ich bin konservativ“, begleitet am Flügel von Christoph Pauli. Continue reading „Kabarett-Titan Werner Schneyder in der „Empore“ in Buchholz“
Hans-Peter Kur (78), Schauspieler, Regisseur und Rhetoriklehrer, wird im Januar 2015 Abschied von seiner Schauspielerlaufbahn nehmen. Dies wird mit einer Reihe von Aufführungen geschehen, für die der Terminkalender des kommenden Jahres 2015 schon einmal vorsorglich gefüllt werden sollte.
Liebe Leser und Freunde dieses mit Leib und Seele Theatermannes Hans-Peter Kurr – von dem man sich gar nicht vorstellen kann, ihn nicht mehr auf der Bühne sehen: an dieser Stelle schon einmal ein terminlicher und inhaltlicher Vorgeschmack auf die zu genießenden Theaterabende mit „Hans-Peter Kurr und Freunden“.
Aber dies wird nur ein Abschied auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“, sein, nicht als Regisseur. Ein halber Abschied also? Darüber freuen wir uns besonders, lieber Hans-Peter Kurr, denn das bedeutet: Es geht weiter – nur eben anders!
Bei den Abschiedsvorstellungen handelt sich dabei um drei Einakter, in denen Kurr eine kleine, eine mittlere und eine Solorolle spielen wird.
Allen Lesern und Freunden der Auswärtigen Presse wünsche ich ein hoffnungsvolles und gesegnetes Weihnachtsfest und Neues Jahr 2015!
Gute Wünsche begleiten uns alle in diesen Tagen – einer schönen und empathischen Tradition folgend, die wir alle nicht missen möchten. Gute Wünsche, sie geben uns immer wieder die Gedanken auch fremder Menschen mit auf den Weg. Continue reading „Jahresgrüße und Dank an unsere Leser!“
Er gehört in die Zeit der Wunder, Geheimnisse und Fantasien. Die Weihnachtszeit ist seine Zeit – die Zeit des Weihnachtsmannes. Zeit- und geschichtslos scheint er seine Geschenke auszuteilen, ohne dass einer jemals nach seiner persönlichen Geschichte gefragt hätte.
Aber er hat eine und außerdem noch ein Geburtsjahr und einen Vater, dessen Vaterschaft kaum jemand kennt: Der hieß nämlich Moritz von Schwind, war Maler und hat seinen Sohn als Prototyp mit Farbe und Pinsel geboren. Das war 1847 für eine Bilderfolge der Zeitschrift „Münchner Bilderbogen“, die in Deutschland und Europa ihre Leser hatte. Continue reading „Kunst gestaltet Leben: Der Weihnachtsmann wird in diesem Jahr 167 Jahre alt!“
eine Glosse von Johanna Renate Wöhlke
erschienen im Hamburger Abendblatt
„Das Schwein ist noch auf der Autobahn!“ Gerd sagt das mit einem lachenden Gesicht in die Runde. Das Schwein auf der Autobahn? Er meint doch nicht etwa irgendeinen Menschen, den er nun gar nicht mag und dem er diesen „Ehrentitel“ angedeihen lässt? Nein, Gerd meint ein richtiges Schwein, ein gebratenes, Teile davon.
Hier sitzen nämlich viele Gäste und warten darauf, dass die Sommerkälte dieses Nachmittags durch innere Wärme vertrieben wird – angespornt durch heiße Getränke und stärkendes, heiß dampfendes Essen. Es ist nämlich Richtfest. Ein neues Haus wächst seiner Bestimmung entgegen.
Wir freuen uns, an dieser Stelle die unten folgende Rede des Vorsitzenden der Hamburger Autorenvereinigung, Gino Leineweber, veröffentlichen zu können. Er hielt sie anlässlich der Verleihung des „Hannelore-Greve-Literaturpreises 2014“ am 7. Oktober 2014 im Festsaal des Hamburger Rathauses.
Alle 250 Gäste, die sich an diesem Abend im Rathaus auf den Weg in den Festsaal machten, tauchten ein in ein Wechselbad aus Freude und Trauer, denn im Rathausfoyer machte das feierlich ausgestellte Kondolenzbuch der Stadt für den Schriftsteller Siegfried Lenz deutlich: Der Hamburger Ehrenbürger und auch Mitglied der Hamburger Autorenvereinigung war am selben Tage in Hamburg verstorben. Continue reading „„Hannelore-Greve-Literaturpreis 2014“ für die Trägerin des Literaturnobelpreises Herta Müller“
Für Hans-Dieter Landsky war dieser Fußballsommer ein Sommer mit mehr als dem Gefühl, dass die deutsche Mannschaft in Brasilien den Weltmeistertitel gewonnen hat. Die Erinnerungen trugen ihn zurück in das Jahr 1957. Da hat der 77 Jahre alte Hamburger aus Hamburg Winterhude nämlich „seine“ Fußballmeisterschaft in Brasilien gewonnen – jung und voller Schwung, gewann er mit der Mannschaft von Lagoa, einem Stadtviertel von Rio, die brasilianische Strandfußballmeisterschaft. Dass dies ein Lebensereignis und unvergesslich ist, versteht sich von selbst. Es mag zwar 50 Jahre her sein, aber die Erinnerung an diese Zeiten in Brasilien haben sein Leben geprägt und begleiten ihn seither. Nach acht Jahren verließ Landsky Brasilien wieder und kam zurück nach Continue reading „In guter Erinnerung: Fußballsiege in Brasilien“
Schlangen schlängeln sich. Ihre Wege sind breit und an manchen Stellen werden sie schmal. Ihre Bahnen verwischen sich in endlosen Linien und teilen sich und sind nicht mehr. Ein Blatt nimmt eine Linie auf und windet sie in Kreisen über sich und zerstäubt sie in eine große, weite Fläche, die ihre Farbe wechselt wie verwischt von einem gewaltigen Pinsel. Da tanzen und reiben sich alle Farben aneinander, die Platz haben, miteinander eine Verbindung einzugehen. Sie stoßen sich. Sie gehen ineinander über und verlieren ihre eigene Form immer wieder in einem gewaltigen Brei von Verästelungen, Schleifen, Rosetten, Quadraten und Dreiecken. Es tun sich immer neue Wege auf und immer neue Zielpunkte, zu denen sie streben. Sie sind gejagt und still, feurig und zahm, auch blütenhaft und stengelig wie ein alter, kahler Apfelbaum im Winter. Wohin wollen sie? Was ist ihr Ziel? Es gibt kein Ziel, es gibt nur eine unendlich scheinende Lust am Rausch mit sich selbst, sich zu betrinken an sich selbst. Nirgendwo sonst hat sich die Lust in so unwidersprochenen Bahnen ergossen und ohne Ende und Angst vor dem Ende immer wieder gewunden und gekrümmt. Einmal lebt sie von der Wiederkehr. Ein andermal von einem sich überschlagenden Chaos von Farben und Formen. Suche den Sonnenaufgang, und du wirst ihn finden. Suche den Mond und die Sterne, du wirst sie erkennen. Alles ist da.