Unser Mitglied Hartmuth Seitz hat einen großen Erfolg für seine Arbeit zu verbuchen.
Hier sein Bericht.
Von Hartmuth Seitz
Von Schwertern und Schirmen
Seit dem 09. April dieses Jahres hat die Grundschule Wanna einen richtigen Namen: Prof.-Hermann-Rauhe-Schule. Geehrt wurde damit der gebürtige Wannaer und Ehrenprofessor der Hamburger Hochschule für Theater und Musik. Über die Namensgebung berichtete Johanna Renate Wöhlke auf diesen Seiten.
Als es im Rahmen der Überlegungen zur Namensgebung unserer Schule um die Bearbeitung der Gästeliste ging, gab es wenig Diskussionsbedarf. Bei der obligatorischen Pressekonferenz rutschten den Organisatoren jedoch zwei Begriffe über die Lippen . Zu einem „musikalischen Hermann-Rauhe-Tag“ gesellte sich schnell der Zusatz „Festival“. Wir überholten uns zu diesem Zeitpunkt bereits mit unseren Planungen selber.
Also! Was gehört zu einem Festival? Natürlich – jemand, der den Schirm hält, landläufig auch Schirmherr genannt. Eine kleine Schule wie die unsrige, die nunmehr einen großen Namen trägt, bedarf für ein musikalisch ausgerichtetes Festival eines passenden Namens.
Diese Suche erwies sich als weniger spektakulär, als die Aufregung rund um die Namensgebung. Die Person stand schnell fest. Wanna kennt er. Nennt es in einem Atemzug mit Glasgow, Berlin und Hannover. Wir kennen ihn. Er kennt uns. Würde er diese Aufgabe übernehmen?
Begonnen hatte alles vor vielen, vielen Jahren. Damals ging es darum, dass die Förderschule GE, Geistige Entwicklung, Bad Bederkesa Räume suchte. In der Grundschule Wanna fündig geworden, begann die Überzeugungsarbeit, zwei sehr unterschiedliche Schulformen unter ein Dach zu bringen – zumindest räumlich.
„Klappern gehört zum Handwerk“ – also begannen beide Schulleiter zu „klappern“. Das Konstrukt Wanna wurde der Öffentlichkeit präsentiert. So entstand der erste Kontakt zur Politik. Der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende David McAllister besuchte mit dem damaligen bildungspolitischen Sprecher der CDU, Karl-Heinz Klare, unseren Verbund.
Anlässlich des 40. Schuljubiläums folgte 2004 eine Grußbotschaft. Im Rahmen unseres Mittelalterfestes 2007 wurde er auserkoren, die „Sieger“ mit einem Ritterschlag zu ehren. Zur Namensgebungsfeier 2010 kam er etwas verspätet – aber es reichte für einige Grußworte. Wundert es, wenn man bei der Suche nach „einem Prominenten“ wieder fündig wurde.
Wenn Professor Hermann Rauhe, der Namensgeber unserer Schule mit einer Persönlichkeit in Kontakt kommt, dann kommt es auch zu „gewichtigen“ Gesprächen. Dabei fiel unter anderem auch der Begriff „Unterstützung“.
Wer ein Schwert halten kann, kann das auch mit einem Schirm. Es galt nur eines zu klären: Das Zeitproblem. Würde sich David McAllister die Zeit für eine Schirmherrschaft nehmen? Zumal er kurz davor stand, als Niedersächsischer Ministerpräsident größere Verantwortung zu übernehmen?
Den nunmehr notwendig gewordenen An- und Nachfragen folgte jetzt ein deutliches JA. „Ich bin gerne bereit, die Schirmherrschaft über das Hermann-Rauhe-Festival im Jahre 2011 zu übernehmen“, schreibt der Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister.
Eine Idee verselbstständigt sich. Zwei große Namen stehen nun für ein Programm, welches mit Leben zu füllen ist. Der musikalische Vater, der Ehrenpräsident der Hamburger Hochschule für Musik und Theater, und der neue Ministerpräsident Niedersachsens, David McAllister treten gemeinsam an, die Träume eines kleinen Oraganisationsteams zu erfüllen.
So wird aus dem „Es war einmal…“ ein hoffnungsvolles „Es wird einmal…“
Es kann nicht länger geträumt werden. Aufwachen ist angesagt … und Ärmel hochkrempeln … und weiter „Klappern“.
Beschirmt sind wir ja nun.