Günter Kunert
Er ist einer der bekanntesten Schriftsteller in Deutschland. Anlässlich seines 75. Geburtstages las er aus seinen Werken im Logensaal der Kammerspiele. Im Mittelpunkt der Lesung stand sein neuestes Werk: „Die Botschaft des Hotelzimmers an den Gast“.
Es ist ein Buch, das Bibliotheken ersetzen kann, es ist ein kurz gefasstes Lehrbuch des Autors über Leben und Liebe, Kinderspiele und Weltuntergänge, Freude und Feinde, Träume und Alpträume – also über die immer wieder schreckliche und erheiternde Wirklichkeit.
„In seltenen Momenten erscheint mir mein Leben irreal, wie ausschließlich für mich arrangiert, so und nicht anders, als spiele ich unbewusst eine Rolle, welche mir ohne meinen Willen zugeschrieben wurde. Und nur manchmal, wenn der Souffleur schweigt, wird die Inszenierung als solche kenntlich. Weil aber alles festgelegt ist, muss ich bis zum Schluss auf der Bühne ausharren, ohne kündigen und fortgehen zu können.“
Günter Kunert wurde 1929 in Berlin geboren, studierte nach dem Krieg an der Kunsthochschule in Berlin und ließ sich schon bald als freier Schriftsteller im Osten der Stadt nieder. Seit 1979 lebt er in Itzehoe. Sein umfangreiches Werk, vor allem Gedichte, Erzählungen, kurze Prosa, Essays Balladen, Reiseberichte und Hörspiele, erscheint seit mehr als dreißig Jahre im Carl Hanser Verlag.
Die Laudatio und das Schlusswort sagte Gino Leineweber (rechts auf dem Bild), der erste Vorsitzende der Hamburger Autorenvereinigung.